M53 Motor regenerieren

  • Hallo,
    Ich habe vor jetzt auch mal einen Motor zu überholen, habe mir schon vor ner weile einen Schrottmotor bei ebay geholt, um einfach zu schauen was eigentlich da so drin ist und ein wenig geübt Lager zu wechseln etc. :wink:
    und nun soll dieser Motor regeneriert werden


    Würde gerne noch wissen, was für Teile auf jeden fall gewechselt werden müssen. klar ist:
    - neue Lager und Dichtungen
    - Zylinder schleifen + neuer Kolben
    - Kurbelwelle überprüfen lassen oder neu
    - Sicherungsbleche (hat da jemand ne Liste welche und wie viele es sind?)



    Was mir noch nicht so ganz klar ist, wie man mit den Ausgleichsscheiben an der Kurbelwelle hantiert.
    Man baut doch zuerst (Sprengring, Ausgleichsscheiben) das Lager auf der linken Motorhälfte ein, dann Wedi und Kurbelwelle.
    Aber wenn man jetzt merkt, das zu viel oder zu wenig Platz zwischen Kurbelgehäuse und Kurbelwangen ist, muss man ja die Lager und alles erst wieder ausbauen (Ausgleichsscheiben rein) und Lager wieder neu einsetzen oder wie? :?


    Könnte mir das nochmal jemand erklären, auch wie man am Ende wenn alles wieder zusammen ist, das Axialspiel der Kurbelwelle und Getriebe-Abtriebswelle einstellt?


    Noch ist der Motor zusammen :smile:

    • Offizieller Beitrag

    das mit der ausgleichsscheibe auf der linken seite ist nur ein kleines stück mathematik. sinn der linken ausgleichsscheibe ist ja nur, dass die kurbelwelle genau mittig im kurbelgehäuse liegt. das vorgehen ist mit ein wenig überlegung leicht zu verstehen, jedoch etwas schwer zu beschreiben. ich gehe folgendermaßen vor:
    zuerst messe ich den äußeren abstand der hubwangen der kurbelwelle und danach die breite des kurbelgehäuses (mit neuer dichtung). dabei sind die gehäusehälften leer und noch kein lager montiert. damit hast du schonmal das maß, wieviel "luft" links und rechts im kurbelwellengehäuse sein muss.
    nun werden noch die maße vom linken sprengring zum anfang der kurbelkammer, der dicke des innenring des kugellagers, und der abstand von der nut auf der linken seite der kurbelwelle bis zur hubwange gemessen.


    und daraus kann man nun berechnen, wie dick die ausgleichsscheibe sein muss.
    bei mir war es bisher übrigens immer eine sehr dünne (um 0,2mm), wenn überhaupt eine reinmusste.


    das ausgleichen des lagerspiels findet dann ganz am ende auf der rechten seite statt.


    na denn... viel erfolg

  • Kleine Mathematikübung: :)


    - Messen des Abstandes zwischen den seitlichen Wänden des leeren Kurbelgehäuses mit Meßschieber und Dazuaddieren der genauen Stärke der neuen Motormitteldichtung. (das ergibt den Wert A)
    - Messen des Maßes zwischen den Außenseiten der Kurbelwangen an der Kurbelwelle (= Wert B)
    - Mathematik, Subtraktion und Division durch 2: => (A-B):2= Wert C
    - Messen des Abstandes vom linken Sprengring (bzw. beim M53/2-Gehäuse vom Alu-Bund) bis zur linken Wand des Kurbelgehäuses mit dem Tiefenmaß des Meßschiebers (= Wert D)
    - Mathematik, Addition: C + D = E
    - Ausmessen der Kurbelwelle und zwar des Abstandes von der linken Kurbelwange bis zum ersten Absatz auf dem linken Kurbelwellenzapfen (das ist das Stück, wo die Dichtlippe vom Simmerring drauf läuft) = Wert F
    - Messen der Breite des neuen linken Kubelwellenlagers (= Wert G)
    - Mathematik, Addition: F + G = H
    - Mathematik, Subtraktion: E - H = J
    - J = die Gesamtstärke deiner Ausgleichsscheiben auf der linken Seite der Kurbelwelle.


    Damit sollte deine Kurbelwelle dann eigentlich genau in der Mitte des Kurbelgehäuses sitzen. :)


    So einfach ist das. :D


    Neue Sicherungsbleche brauchst du das für das Kettenritzel und das für das kleine Zahnrad des Primärtriebes.
    Eventuell kannst du auch gleich noch 4 neue Kupplungsscheiben mit einbauen. Dann ist das alles ein Aufwasch.

  • sehr schön, also mit diesen beiden Erläuterungen kann ja nichts mehr schief gehen, danke! :wink:


    Und beim ausmessen vom Axialspiel der Kurbelwelle und Getriebe-Abtriebswelle, wird ja dann laut Repa.anleitung eine passende Distanzscheibe auf das Lager gelegt?


    Werden diese Distanzscheiben, dann wirklich einfach auf das Lager gepackt und dann Dichtkappe (oder was da noch kommt) drauf? Versteh ich grad nicht so richtig, was das nützen soll. :|
    Aber wenn ichs richtig verstanden hab wird dadurch ja nur das Spiel von den Kugellagern ausgeglichen. Also zum bestimmen, einmal Welle reindrücken, messen, ganz raus ziehen messen, daraus die Differenz oder?


    Das Ergebnis wäre dann, diese Differenz - zulässiges Axialspiel (0,2 - 0,3mm) = Dicke der Distanzscheibe, richtig? oder Schwachsinn?

  • Ich hab mal noch ne Frage...


    Kann das Motorgehäuse irgend nen Schaden nehmen, wenn ich die Lagersitze mit dem Bunsenbrenner erwärme, anstatt mit ner Herdplatte das ganze Gehäuse?

  • so jetzt hab ich mal kupplung, zylinder und kolben etc. abgebaut.


    Und nachdem der Zylinder herunten war, ist mir wieder so ein Versatz aufgefallen.


    Kann das irgendwelche Probleme geben, oder ist diese Ungenauigkeit normal bei den Motoren :roll:
    Ich habe einfach keine Lust den Motor jetzt zu regenerieren und dann am Ende zu bemerken, dass er aufgrund sowas nicht richtig gut läuft...

  • so, mal wieder ausgraben hier.


    Gehäuse hab ich jetzt übrigens in Muttis Backofen erwärmt, klappt super :D


    Meine alte Kurbelwelle ist vom Lagerspiel her eigentlich wie neu. Nur ist mir heute Mittag aufgefallen, als ich die Scheibenfeder herausholen wollte (was noch nicht geklappt hat X( ), dass wenn ich das Pleul anschmeiße und sich ein paar mal dreht, sieht man doch neben dem Nadellager auch noch so "Metall" das sich mitdreht. Und das eiert so auf und ab 1mm.
    Dass dies jetzt nicht unbedingt gut ist, is klar, aber ist es auch schädlich, denn Lagerspiel ist top. Verstehe nicht warum das da rumeiert.
    Wisst ihr was ich meine?

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    zu Deiner Unterstützung hier zwei Links:


    Explosionszeichnung


    und


    Reparaturanleitung Motor M53/1


    Ich hoffe es hilft Dir


    Peter

  • keine ahnung, sehen tu ich nix. Aber jetzt ist es auch egal. Scheibenfeder ist auch wie eingeschweißt.
    Sowas sag ich ja sonst nicht, aber das Drecksteil kommt in die Tonne oder ebay :))
    Somit ist nun eine gute neue DDR Kurbelwelle drin, die wollte ich eigentlich für meinen ersehnten 4Gang aufbewahren aber soll wohl nicht sein. :)

  • Kann es sein, daß du das Pleuel beim Ausbau total verbogen hast? Auf dem Bild sieht das ja aus wie eine Chicquita-Banane. Hast du da etwa mit 'nem Vorschlaghammer drauf rumgeschwartet?
    Und warum spannst du deine Kurbelwelle in einen Schraubstock? Amigo, das ist das Herz deines Motors!
    Hol dir lieber einen Profi dazu, der dir den Motor wieder zusammenbaut (wenn das noch möglich ist).

  • Nein habe ich nicht und das Pleul ist auch gerade! Hab doch mal etwas Vertrauen in mich.
    Ich habe die Kurbelwell nur eingespannt (mit schön Holz drumherum, dass dem Herz meines Motors nichts passiert :) ) um die Scheibenfeder herauszubekommen, schonender geht's ja wohl nicht mehr, außer man lässt die Scheibenfeder drin.


    Ich komm mal kurz rüber und zeig es dir :D

  • hmm, weiß nicht wie ichs erklären soll.
    Diese Nadeln (vom Lager) laufen doch wie es ausschaut auf einer Art Hülse, welche auf beiden Seiten über das Pleul hinausragen (1-2mm; siehe roter Pfeil im Bild) und das geht so auf und ab wenn man das Pleul drehen lässt...

  • Hast Du im Lager Spiel nach oben und unten , oder nur zur Seite ?
    Das Eiern was Du meinnst , wird sich aus dem Seitenspiel ergeben.
    mfg

  • Wie weit läßt sich das Pleuel am oberen Pleuelauge denn seitlich hin und her kippen? Bis 1mm geht gerade noch so für ein paar weitere Kilometer. Mehr als 1mm ist Schrott und die Kurbelwelle ist zu verschlissen und der Hubzapfen, das Nadellager und das Pleuel müssen gewechselt werden.

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