schlechtes Standgas...erl. / nun zögerliche Gasannahme

  • Hallo,


    nach meinem Schwalbe Neuaufbau bin ich bin jetzt soweit, dass ich heute eine erste kurze Probefahrt machen konnte. Dabei habe ich festgestellt, dass der Motor sehr lange benötigt um abzutouren. Bis er auf Standgas-Niveau läuft, dauert es ca. 20 sek. Ist das normal? Was kann ich machen, damit der Motor schneller auf Standgas-Niveau kommt?


    Als Vergaser ist ein originaler 16N1-12 verbaut, der ja 2 Einstellschrauben für Standgas hat. Einmal die gefederte Stellschraube, die per Stift den Gaskolben ein Stückchen oben hält und einmal so eine versenkte Leerlaufgemischschraube. Wenn ich diese bis Anschlag reindrehe, ist das Leerlaufgemisch sehr fett oder? Wie weit muss ich die Schraube dann wieder rausdrehen, damit das Benzin/Luft-Gemisch wieder stimmt?


    Danke für Eure Hilfe
    eltrash

  • Hört sich so an als wäre das Gemisch im Leerlauf zu mager. Also Leerlaufluftschraube müsste weiter rein.


    Wie weit die nach dem Reindrehen wieder rausmuss, muss man ausprobieren. Guck' mal unter best of the Nest wegen Vergasereinstellung.


    Gruß


    Theo

  • Hat denn der Bowdenzug freies Spiel? Wenn der nach dem Gasgeben nicht gleich von der Feder voll zurückgezogen wird, dauert es ne Weile, eh der nach und nach in seine Ausgangsposition zurückkommt.
    Schau mal, ob der Zug gut geölt ist und knickfrei und ohne Strangulation verlegt wurde.

    Mitm Öl nich sparsam sein, auffe Reise.

  • Nabend, danke erstmal für Eure Antworten.


    Ich habe nochmal ein wenig probiert, die Drehzahl zu optimieren, leider ohne Erfolg. Nach dem Ankicken muss ich stark mit dem Gas arbeiten, damit der Motor anbleibt. Gebe ich nur ein wenig Gas tourt der Motor dann stark nach oben. Im nächten Moment fällt die Drehzahl wieder in den Keller und der Motor will ausgehen. Auch wenn er dann warm ist, läuft er sehr unruhig. Mal tourt er hoch, mal will er fast ausgehen. Was mich auch noch wundert ist, dass die ganze Schwalbe in einer bestimmten Drehzahl (etwas höher als das reguläre Standgas) ziemlich stark vibiriert. Achja, das alles passiert unabhängig von der Position der Leerlaufgemischschraube, ob diese nun komplett reingedreht oder fast rausfällt, ist egal.


    Alle Bowdenzüge sind freigängig und haben genug Spiel. Kolbenschieber und Gasgriff funktionieren sehr leichtgängig (alles neu gemacht)


    Ein Nebenluft-Test könnte allerdings mehr Aufschluss bringen., da ich den 4-Gang Motor 1:1 so gelassen habe, wie er vor dem Neuaufbau war. Bremsenreiniger in Spraydose habe ich da. Was genau sollte ich während der Motor läuft alles besprühen?


    z.B
    -Vergaserflansch
    -obere Vergaseröffnung (wo der Gaszug rauskommt)
    -Zylinderfuß
    -Zylinderkopf
    -Zündkerze

  • Das hört sich in der Tat nach Nebenluft an. Dreh' mal die Leerlaufluftschraube ganz rein. Sollte der Motor damit tendenziell besser laufen als mit offener Luftschraube ist es bestimmt Nebenluft.


    Nebenlufttest: Vergaserflansch und rechtes Kurbelwellenlager (hinter's Polrad sprühen).


    Wurde beim Neuaufbau der Motor regeneriert?


    Gruß


    Theo

  • ok, rechtes Kurbelwellenlager steht nun auch auf der Nebenluft-Liste


    Zitat von TO

    Wurde beim Neuaufbau der Motor regeneriert?


    Zitat von eltrash

    Ein Nebenluft-Test könnte allerdings mehr Aufschluss bringen., da ich den 4-Gang Motor 1:1 so gelassen habe, wie er vor dem Neuaufbau war.

  • so, bin gerade rein vom Basteltag und anschließendem Grillabend.


    Mit der Nebenluft-Vermutung habt ihr genau richtig gelegen. Einmal kurz Bremsenreiniger auf den Vergaserflansch gesprüht und schon ging der Motor aus. Der Vorbesitzer hatte es wohl zu gut gemeint und den Vergaser angeknallt bis Wasser kam, so dass der Flansch leicht verzogen ist. Nachdem ich den Vergaser lose gemacht habe, die Dichtung leicht versetzt habe und ihn mit etwas mehr Kraft angezogen habe, ist er nun dicht. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich ihn mal nach der Heißluft- und Schraubstock-Methode wieder richten.


    Die Schwalbe läuft nun absolut ruhig im Standgas, so präzise wie ein Uhrwerk. Ich bin schwer begeistert. Anspringen tut sie mit nur einem Kick. So wie es sein muss.


    Die Freude wehrte jedoch nicht lange, da entdeckte ich die nächste Problematik. Der Motor nimmt schwer Gas an, wenn er einmal im Standgas läuft, d.h. Wenn ich am Gasgriff drehe, braucht der Motor relative lange bis er hochtourt. Er nimmt also das Gas verzögert an. Das merkt man auch stark wenn man im 1. Gang auf Standgas-Niveau tuckert und dann das Gas voll aufdreht, braucht der Motor ewig, bis er bschleunigt. Es fühlt sich an wie ein Turbo-Loch. Wenn er dann aber einmal auf Touren ist, zieht er auch richtig gut. Wisst Iht evtl woran das liegen könnte?


    Ich freu mich über jeden Tipp. Vielen Dank!
    MfG
    eltrash

  • Die 16N1 haben unter dem Gasschieber motorseitig ein winziges Löchlein runter zur Leerlaufdüse, genannt Übergangsbohrung.


    Wenn die dicht ist, kannst du den Leerlauf einstellen wie du willst, der Übergang zum Fahrbetrieb ist dann immer mit Magerschluckauf verbunden.

  • Schwarzer_Peter, das klingt sehr nach dem entscheidenen Tipp, aber könntest Du bitte nochmal genauer erklären, wo sich diese Übergangsbohrung befindet? Reicht es, wenn ich den Gasschieber rausnehme und von oben reingucke oder muss ich den Vergaser ausbauen?
    Ich weiß absolut nicht, wp sich diese Bohrung befinden soll


    THX

  • Nun, nachdem der Vergaserflansch wieder dicht ist (richtig gerade bekommt man den auf einer ebenen Unterlage - wie z.B. Glasplatte - und feinem Sandpapier), ist das Standgasgemisch wiederum zu fett, wenn das Gas nur träge angenommen wird. Nun musst Du die Leerlaufgemischschraube wieder rausdrehen, besonders wenn Du sie vorher weit reingedreht hast - was da ja wegen der Nebenluft nicht den normalen Effekt brachte.

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Die Bohrung ist vom Kolbenschieber oder Flanschseitig einzusehen, je nach dem von wo du besser guggen kannst. Allerdings erschließt sich mir nicht, wie man solch kleine Bohrungen auf Durchlässigkeit prüfen kann... Alternativ kann es noch an der Teillastnadel liegen, falls diese sich in falscher Position befindet.
    Und wenn ich irgendwo im 1. und Leerlaufdrehzahl rumrolle kuppel ich einfach nochmal aus und tu so, als ob ich anfahre - ergo Kupplung einfach nochmal schleifen lassen - und habe dann auch keine Probleme damit. Aus dem Drehzahlkeller kommen Zweitakter bekanntermaßen nie so ganz flott raus.

    Mitm Öl nich sparsam sein, auffe Reise.

  • ok, ich danke Euch beiden. Morgen werde ich also die Übergangsbohrung ausfindig machen und diese auf Durchgängigkeit prüfen. Dann werde ich die Leerlaufgemisch-Schraube rausdrehen (wobei ich der Meinung bin, dass es dies schon getestet habe) Mal nebenbei gefragt: Ist es normal, dass die Schraube ein bissel nass ist? Was ist eigentlich hinter der Schraube?


    Die Teillast-Nadel habe eigentlich nach Vorgabe beim 16N1-12 in der 3.Kerbe von oben plaziert.

  • Hinter der Schraube sitzt der Luftkanal für die Leerlaufdüse. Durch die Schraube wird die Luftmenge reguliert, die an der Düse vorbeirauscht und damit, wie fett dein Gemisch ist.

    Mitm Öl nich sparsam sein, auffe Reise.

  • Zitat von Martin541/1

    Die Bohrung ist vom Kolbenschieber oder Flanschseitig einzusehen, je nach dem von wo du besser guggen kannst.


    ist die Öffnung, die auf dem Foto mit (2) markiert ist, die Übergangsbohrung?


    Falls nicht, ist sie auf den unteren beiden Zeichnungen zu erkennen?


  • Das ist die Überlaufbohrung.


    Grob gesagt. Bau den ganzen Gaser auseinader .. Alle Schrauben raus.


    Dann reinigen und überall Druckluft durch.


    Alles wieder zusammenbauen und fertig

  • So, bin gerade rein vom Basteltag. Ich hatte den Vergaser mal offen. Wenn ich von oben reingucke, sieht man links eine winzige Bohrung. Ist das diese Übergangsbohrung, die den Übergang vom Leerlauf zur Teillast regelt? (siehe Pfeil)



    Und wo ich den Kolbenschieber draußen hatte, ist mir doch glatt aufgefallen, dass die Nadel zu hoch hing, Das untere Plättchen steckte auf der 4. Kerbe von oben. Nun habe ich sie eins tiefer gehangen, also das untere Plättchen in die 3. Kerbe von oben gesteckt. Ausführlich testen kann ich erst am 1. Mail, aber da darf ich auf der Straße rumfahren.

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