0,3mm die die Welt verändern

    • Offizieller Beitrag

    Ich schreib das heutige Schraubererlebnis mal in den allgemeinen Technikbereich, weil das sicherlich nicht nur für die Braunschweiger von Interesse sein wird.


    Kuddel76 kam mit seiner S51 zum Schraubernachmittag, weil er mit der Schaltung Probleme hatte.
    Der Effekt war der, dass die Gänge sich schwer schalten liessen und der Schalthebel auch immer wieder mit dem Fuss in die Nulllage gebracht werden wollte. Wenn ein Gang drin war, dann blieb er allerdings auch drin.


    Öl abgelassen und die Mimik untersucht, brachte keine Erkenntnisse. Wichtig war allerdings die Information, dass der Fehler erst nach einer Kupplungsdeckeldemontage aufgetreten ist, bei der auch eine neue Dichtung verbaut wurde.


    Eine eingehende optische Untersuchung von Hohlschaltwelle und Gehäuse ergab deutlich sichtbare Schleifspuren die diese beiden Teile einander "zugefügt" hatten.




    Verschiedene Vergleichsmessungen mit einem anderen Kupplungsdeckel brachten keine wirklich verwertbaren Erkenntnisse. Zum Glück hatte ich gerade ein Dichtungsset geliefert bekommen und so konnten wir zwei verschiedene Dichtungen vergleichen.
    Mit beachtlichen Unterschied: die von Kuddel76 verbaute schwarze Dichtung war ca. 0,6mm stark, die graue Papierdichtung aus meinem Bestand ca. 0,9mm.



    Nachdem wir alles unter Verwendung der neuen Dichtung zusammengebaut hatten, war das Problem gelöst, die Schaltung funktionierte einwandfrei.


    Was "lächerliche" 0,3mm doch ausmachen können.


    Peter


  • wär ich nie drauf gekommen.
    Mal ganz blöd gefragt, die muss doch, im Ursprung, etliche Meter dicker sein.
    0,3mm hätt man doch noch mit ein bisl mehr Kraft beim anziehen der Schrauben wegbekommen oder?

    Liegt des Bauern Uhr im Mist, weiß er nicht, wie spät es ist.

  • Moin,
    ich gehe mal kurz chronologisch vor, zum besseren Verständnis.


    1. Schaltung ganz normal, Fußhebel geht immer in Ursprungsstellung/Nullstellung zurück
    2. Deckeldichtung gewechselt (Vor einigen Monaten)
    3. Schaltung unnormal, Fußhebel bleibt stehen in der Stelleung des jeweiligen Ganges
    4. Fehleranalyse bei und mit Peter und dabei die ominösen Schleifspuren entdeckt, s.o.
    5. Dickere Deckeldichtung eingebaut die Peter noch da hatte
    6. Schaltung funktioniert wieder


    Fazit: Die Dichtung die ich eingebaut hatte (Punkt 2), war 0,3mm dünner, als die die ursprünglich verbaut war. Dadurch schleifte die Hohlschaltwelle von innen am Gehäuse und ließ den Fußhebel nicht mehr in die Nullstellung zurück schnellen.


    Sachen gibt es......:o

    Optimist in halbvoller Badewanne ertrunken!

  • Achsoooo ich dacht Deine Dichtung war zu dick. Ja, wer lesen kann is klar im Vorteil. :D
    Steht ja eindeutig da, dass die 0,6mm und Peter´s Dichtung 0,9mm war. Hab ich irgendwie verdreht, sorry. ;)

    Liegt des Bauern Uhr im Mist, weiß er nicht, wie spät es ist.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Rossi,


    das mit der Hohlschaltwelle war vom Meisenmann, der auch dabei war, kontrolliert worden, weil er den Nachbausch.. kannte.


    War aber eine Gute.


    Peter

  • Klasse Bericht!


    Bei einer 0,25mm Papierdichtung hätte der Schalthebel wohl komplett festgehangen!


    Gruß Peter

    Perfekte Arbeit macht dauerhaft Spaß. Murks schafft dauerhaft Verdruss!

  • Moin Moin,

    bei unserem Restaurationsobjekt (KR51/2e) war es komischerweise genauso.... Schaltwippe blieb immer hängen, egal in welchem Gang wir waren?! Getriebedeckel ab....ging alles wunderbar...hat alles schön gewippt...Deckel wieder drauf...blieb sie wieder hängen...bei genauem hinsehen ist mir dann ein deutlicher grad an der hohlschaltwelle aufgefallen, der wohl durch das anpressen des getriebedeckels zustande gekommen sein muss. dann einfach ne zweite dünnen motordichtung (probeweise) aufgesetzt...siehe da..alles wunderbar...sachen gibts die gibt es gar nicht.....

  • Dieses Problem tritt sogar recht häufig auf. manchmal auch bei Originalwellen. Wenn man sich mal die Fasung von der Bohrung im Seitendeckel anschaut und mit anderen vergleicht,sieht man schon mit bloßem Auge,daß diese Fasungen unterschiedlich sind.Und wenn sie weniger steil sind,schleift es häufig und der Schalthebel hängt.
    Aber auch die Billighohlwellen sind oftmals Schuld (Schweißnaht). Wenn es davon 2 Varianten gibt,dann immer die für ca. 19€ nehmen. Es gibt noch die alte Variante von MZA (bei div. Händlern),die sind fürn Arsch. Ich glaube,auch bei FEZ besteht dieses Problem.
    Man muß dann halt die Fasung bearbeiten oder mit den Dichtungen rumspielen

    • Offizieller Beitrag

    Dieses Problem tritt sogar recht häufig auf. manchmal auch bei Originalwellen. Wenn man sich mal die Fasung von der Bohrung im Seitendeckel anschaut und mit anderen vergleicht,sieht man schon mit bloßem Auge,daß diese Fasungen unterschiedlich sind.Und wenn sie weniger steil sind,schleift es häufig und der Schalthebel hängt.
    Aber auch die Billighohlwellen sind oftmals Schuld (Schweißnaht). Wenn es davon 2 Varianten gibt,dann immer die für ca. 19€ nehmen. Es gibt noch die alte Variante von MZA (bei div. Händlern),die sind fürn Arsch. Ich glaube,auch bei FEZ besteht dieses Problem.
    Man muß dann halt die Fasung bearbeiten oder mit den Dichtungen rumspielen


    Mein Reden, nicht den Billigmist nehmen, sondern bischen mehr für "made in Germany" ausgeben:



    FEZ hat auch einmal billig und einmal aus deutscher Fertigung analog MZA.


    Es gibt seit kurzem auch 0,8mm dicke Deckeldichtung, die sollen solche Probleme auch lösen.


    MfG


    Tobias

  • Schon etwas älter der Thread aber das Thema wird bei mir demnächst akut:


    Das mit den 0,3mm schockiert mich ja dann doch etwas und daher meine Frage ob es eventuell sinnig ist 2 Dichtungen zu verwenden um auf Nummer sicher zu gehen. AKF gibt nämlich nicht die Stärke ihrer Dichtungen an und bietet 3 verschiedene aus verschiedenen Materialen an.


    Kann im schlimmsten Fall eine zu dicke Dichtung ein Problem darstellen (quasi 2 Dichtungen) ?


    Mit 2 Dichtungen habe ich zumindest bei meinem Schwimmernadelventil sehr gute Erfahrungen gemacht :D Der ganze Motor streikte wehement, wenn nur eine verwendet wurde :cool:

    Eine himmelblaue Schwalbe flog durchs Land mitten im Regen...

  • Da ich die Problematik nach dem Einbau einer neuen Schwaltwellen nun auch habe und vermute das es an der Reibung am Deckel liegt, die pragmatische Frage eines Anfängers:


    Kann ich nicht auch einfach ein wenig was von der hohlschaltwelle oben abfeilen, damit sie nicht mehr am Deckel schleift?


    Ich möchte die Dichtung ungern ganz erneuern (alte sauber entfernen, Frimelkram, ...) und dann die Gefahr bei der nächsten Dichtung wieder zu haben.


    Vielen Dank für jegliche Reaktion auf diese vielleicht idiotische Frage ;)


    Es handelt sich um eine KR51/2.

    • Offizieller Beitrag

    Kalr kannst Du an der zumeist verantwortlichen Schweissnaht auch etwas abschleifen.
    Aber wenn Du gerade erst den Deckel offen hattest, wird die Dichtung noch nicht verklebt und leicht zu ersetzen sein.


    Peter

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