...oder: Meine erste Ferntour mit meiner Simson
Mit Entzücken las ich den Post von Simme_down über das Treffen im Altmühltal. Da ich dort schon 2 x Urlaub verbracht habe kannte ich die Superschöne Gegend dort und logischerweise wollte ich dort noch mal hin.
Kurzum: Karte rausgekramt, mal grob die Kilometer überschlagen und verrechnenderweise auf 5-6 Stunden Fahrt gekommen...
Jaja - die erfahrenen hier berechnen dann auch noch Steigungen in die Rechnung ein - aber ein Ferntouranfänger vergisst das halt.
Mein letztes Zelten war irgendwann mal bei Rock am Ring in den 90ern und daher wurde es halt mal wieder Zeit für so eine "non-Luxus-Tour".
Also mal kurzerhand dort gemeldet (die Jungs&Mädels müssen ja irgendwie planen können wegen Einkauf) und sich dann für Freitag mit Simme_down und zwei weitere Simmefahrer in Obernburg verabredet und Urlaub für Freitag/Montag eingereicht, da ich meiner Kiste nicht sooo sehr vertraute und so genügend Luft für eine Heimreise per Bahn/abholen lassen mit Transporter blieb.
An dem WE vor dem Camp hatte ich meine Kiste endlich soweit (siehe Vergaserthread von mir) dass sie zwar ohne gescheites Standgas ihre 60+ lief. Kurzerhand machte ich eine spontane Testfahrt mit 20 Kilo Gepäck nach Obernburg und zurück.
In der Woche vor dem Camp trudelte dann noch der aktuelle Louis-Prospekt mit dem Tankrucksack ein den ich Freitag früh noch shoppen wollte. Simme_down teilte dann noch mit, dass wir nicht zu viert sondern nur im Duett fahren, da die beiden anderen mangels genehmigten Urlaub erst später am Tage fahren können.
Nach einer nervigen Bürowoche verduselte ich dann Freitag leider etwas und stand mit einer Stunde Verzug statt um 8 um 9 Uhr vor Louis. Dort shoppte ich dann noch einen Universalbowdenzug, Alugeschirr und einige Kleinigkeiten, düste heim packte meine Simme und schwang mich dann drauf. 4 Straßenzüge weiter flog mir ein Handschuh davon den ich dann noch gesucht & gefunden hab.
Über Rodgau, L3116, Opel Teststrecke, Babenhausen, B26 bis kurz vor Aschaffenburg, rechts ab über die Obernburger Straße über diverse Örtchen wie z.B. Großwallstadt dann parallel zur B469 (Tabu weil Autostraße) und HAUFENWEISE Kreisel dann nach Obernburg zur bft-Tanke (Treffpunkt mit Simme_down).
Knapp eine Stunde später (kurz nach High-Noon) schlug ich dort ein, tankte voll, traf meinen Tourgefährten, gegenseitiges beschnuppern, dem feststellen, dass ich Nase meine Iso-Matte zu Hause vergessen hab ging es dann unter Leitung (Ortskenntnisse) von Simme_down über die Mainbrücke, Eisenfeld, über die St 2308 durch den Naturpark Bayerischer Spessart.
Die Gegend war für mich Stadtkind einfach eine Augenweide - die ersten Steigungen und das nicht gewohnte rechtzeitige "am Berg Schalten" brachten mich aber dann ein klein wenig runter.
Verbesserungs-Notiz: Für nächstes Jahr ein Funk-Kommunikationsset zulegen, dass man mit seinem Mitfahrer mal reden kann...
Über die B8 ging es dann nach Würzburg wo wir in einen Herrlichen Stadtstau gerieten. Das Glück war uns hold, denn es ging bergab. Also Motor aus, Füße runter und dann im Stop-and-Go den Hang runtergerollt.
Zwischendurch fanden wir dann auch die B13 die wir dann Richtung Ansbach, Gunzenhausen und Weißenburg runtergeritten sind.
Vor Eichstätt zogen sich die Wolken über der Zielgegend so richtig heftigst zusammen und das Schüttwetter konnte man aufgrund des Schleiers unter der Monsterwolke aus der Ferne sehen.
Auf einem kleinen Marmorsteinbruch machten wir kurz Halt, schonten unsere Böppes, schauten zu wie die Front seinen Standort verlagerte und machten uns auf zum Endspurt. Nach Eichstätt war das Glück weniger hold und es wurde etwas nasser.
Nach einem Kurzstopp für die Regenhose (Die Schuhüberzüge und Regenjacke wollte ich mir ersparen) ging es nach Kipfenberg wo ich uns leicht in die Irre führte.
Simme_down übernahm dann wieder die Führung und letztendlich landeten wir dann über Pfünz, Gungolding in Arnsberg wo wir dann auf der Straße nach Attenzell die Zufahrt zum Schloss Arnsberg erstiegen.
So eine Steigung die man grad so im ersten Gang mit einer Simson erklimmen kann hat schon was. Man braucht da echt richtig Humor & Geduld dazu...
Nach knapp 10 Stunden (9 für Simme_down) trudelten wir dann auf dem Gelände der Veranstaltung ein. Kurzes Breefing am Eingang und ein paar Minuten Später stellte sich dann raus, dass das zweite Zweiergespann aus Obernburg kurz vorm Ziel auf der Strecke liegengeblieben war...
Merke: IMMER dann Tanken wo es irgendmöglich ist und nicht auf den letzten Tropfen vertrauen !!!
Mit meinem Reservekanister bewaffnet machte Simme_down das Möpp unterwegs wieder Fahrtüchtig.