1. Treffen Simsonfreunde Altmühltal 30.7.-1.8.2010...

  • ...oder: Meine erste Ferntour mit meiner Simson


    Mit Entzücken las ich den Post von Simme_down über das Treffen im Altmühltal. Da ich dort schon 2 x Urlaub verbracht habe kannte ich die Superschöne Gegend dort und logischerweise wollte ich dort noch mal hin.


    Kurzum: Karte rausgekramt, mal grob die Kilometer überschlagen und verrechnenderweise auf 5-6 Stunden Fahrt gekommen...


    Jaja - die erfahrenen hier berechnen dann auch noch Steigungen in die Rechnung ein - aber ein Ferntouranfänger vergisst das halt.


    Mein letztes Zelten war irgendwann mal bei Rock am Ring in den 90ern und daher wurde es halt mal wieder Zeit für so eine "non-Luxus-Tour".


    Also mal kurzerhand dort gemeldet (die Jungs&Mädels müssen ja irgendwie planen können wegen Einkauf) und sich dann für Freitag mit Simme_down und zwei weitere Simmefahrer in Obernburg verabredet und Urlaub für Freitag/Montag eingereicht, da ich meiner Kiste nicht sooo sehr vertraute und so genügend Luft für eine Heimreise per Bahn/abholen lassen mit Transporter blieb.


    An dem WE vor dem Camp hatte ich meine Kiste endlich soweit (siehe Vergaserthread von mir) dass sie zwar ohne gescheites Standgas ihre 60+ lief. Kurzerhand machte ich eine spontane Testfahrt mit 20 Kilo Gepäck nach Obernburg und zurück.


    In der Woche vor dem Camp trudelte dann noch der aktuelle Louis-Prospekt mit dem Tankrucksack ein den ich Freitag früh noch shoppen wollte. Simme_down teilte dann noch mit, dass wir nicht zu viert sondern nur im Duett fahren, da die beiden anderen mangels genehmigten Urlaub erst später am Tage fahren können.


    Nach einer nervigen Bürowoche verduselte ich dann Freitag leider etwas und stand mit einer Stunde Verzug statt um 8 um 9 Uhr vor Louis. Dort shoppte ich dann noch einen Universalbowdenzug, Alugeschirr und einige Kleinigkeiten, düste heim packte meine Simme und schwang mich dann drauf. 4 Straßenzüge weiter flog mir ein Handschuh davon den ich dann noch gesucht & gefunden hab.


    Über Rodgau, L3116, Opel Teststrecke, Babenhausen, B26 bis kurz vor Aschaffenburg, rechts ab über die Obernburger Straße über diverse Örtchen wie z.B. Großwallstadt dann parallel zur B469 (Tabu weil Autostraße) und HAUFENWEISE Kreisel dann nach Obernburg zur bft-Tanke (Treffpunkt mit Simme_down).


    Knapp eine Stunde später (kurz nach High-Noon) schlug ich dort ein, tankte voll, traf meinen Tourgefährten, gegenseitiges beschnuppern, dem feststellen, dass ich Nase meine Iso-Matte zu Hause vergessen hab ging es dann unter Leitung (Ortskenntnisse) von Simme_down über die Mainbrücke, Eisenfeld, über die St 2308 durch den Naturpark Bayerischer Spessart.


    Die Gegend war für mich Stadtkind einfach eine Augenweide - die ersten Steigungen und das nicht gewohnte rechtzeitige "am Berg Schalten" brachten mich aber dann ein klein wenig runter.


    Verbesserungs-Notiz: Für nächstes Jahr ein Funk-Kommunikationsset zulegen, dass man mit seinem Mitfahrer mal reden kann...


    Über die B8 ging es dann nach Würzburg wo wir in einen Herrlichen Stadtstau gerieten. Das Glück war uns hold, denn es ging bergab. Also Motor aus, Füße runter und dann im Stop-and-Go den Hang runtergerollt.


    Zwischendurch fanden wir dann auch die B13 die wir dann Richtung Ansbach, Gunzenhausen und Weißenburg runtergeritten sind.


    Vor Eichstätt zogen sich die Wolken über der Zielgegend so richtig heftigst zusammen und das Schüttwetter konnte man aufgrund des Schleiers unter der Monsterwolke aus der Ferne sehen.


    Auf einem kleinen Marmorsteinbruch machten wir kurz Halt, schonten unsere Böppes, schauten zu wie die Front seinen Standort verlagerte und machten uns auf zum Endspurt. Nach Eichstätt war das Glück weniger hold und es wurde etwas nasser.


    Nach einem Kurzstopp für die Regenhose (Die Schuhüberzüge und Regenjacke wollte ich mir ersparen) ging es nach Kipfenberg wo ich uns leicht in die Irre führte.


    Simme_down übernahm dann wieder die Führung und letztendlich landeten wir dann über Pfünz, Gungolding in Arnsberg wo wir dann auf der Straße nach Attenzell die Zufahrt zum Schloss Arnsberg erstiegen.


    So eine Steigung die man grad so im ersten Gang mit einer Simson erklimmen kann hat schon was. Man braucht da echt richtig Humor & Geduld dazu...


    Nach knapp 10 Stunden (9 für Simme_down) trudelten wir dann auf dem Gelände der Veranstaltung ein. Kurzes Breefing am Eingang und ein paar Minuten Später stellte sich dann raus, dass das zweite Zweiergespann aus Obernburg kurz vorm Ziel auf der Strecke liegengeblieben war...


    Merke: IMMER dann Tanken wo es irgendmöglich ist und nicht auf den letzten Tropfen vertrauen !!!:oops:


    Mit meinem Reservekanister bewaffnet machte Simme_down das Möpp unterwegs wieder Fahrtüchtig.

  • Nach dem Zeltaufbau genossen wir das bruzzelnde Lagerfeuer, verpflegten uns am Grill mit Würstchen, Brötchen und Steaks. Sorgten für entsprechender Flüssiger Verpflegung am Getränkewagen, steckten unsere Pins auf die Landkarte und neben einem Fahrer aus Augsburg und München war ich wohl einer der weitesten aus dem "hohen Norden". Danach folgten die Obernburger.


    Danach registrierten wir uns noch für das Frühstück im Schlosshotel und der Abend klang am Lagerfeuer in geselliger Runde aus.


    Nach X-Jahren genoss ich die Wildwest-Lagerfeuerromantik und rollte mich dann gegen 2 auch in meinen US-Schlafsack der mich gegen den kühlen Boden trotz vergessener Isomatte ganz gut schützte...


    Ende von Tag 1 (30.7.)

  • Tag 2 - 31.7.2010


    Nach kurzer Nacht und angenehmer Ruhe in der Natur ging es dann hoch zum Frühstücksbuffet ins Schlosshotel.


    Eine kurze Aussicht vom Burgfried ins Tal runter später ging es wieder zum Camp wo die erste Ausfahrt dann gegen 11 Uhr zum Pfraundorfer See starten sollte.


    Da noch ausreichend Zeit war fuhr ich 2 Ortschaften weiter zum Einkauf und Auftanken. Beim örtlichen Edeka traf ich die Österreicher und wir plauschten dann noch eine Runde.


    Zurück im Camp startete dann die Ausfahrt mit einiger Verzögerung bis alle beisammen waren. Vorab fuhr das Duo eines der Veranstalters und wir alle hinten dran.


    Der Convoy wurde von einem Begleitfahrzeug hinten und diversen "schnelleren" Zweirädern begleitet die für eine passende Abschirmung gegen nervende Nicht-Simsonfahrer darstellten. (Hat schon was, wenn man da nicht auf nervenden Gegenverkehr warten muss, welcher da mal kurzerhand durch die Begleitfahrzeuge vom unterbrechen der Kolonne abgehalten wurden ;) )


    Ein paar vergnügliche Stunden am Badesee später ging es über die 15-20% Steigung zurück Richtung Camp. Nach dem Megabuckel ging es über die lokale Simson-Werkstatt ( Simson Onlineshop ) und Einsammeln einiger Ersatzteile für eine Kupplungs-Reparatur zurück zum Camp.


    Dort gab es dann diverse Geschicklichkeits-Tests die mit Moped absolviert werden mussten. Zwschendurch fanden sich einige auch zur Reparatur von einigen Möpps zusammen (Kupplungs- und Nebenluftinstandsetzung an der S50 von Simmipilot (Augsburg), Schaltungs- und Kupplungseinstellungen, u.v.a.m.)


    Der Abend klang dann wieder mit klönen, fachsimpeln und Lagerfeuer-Romantik aus.

  • Tag 3 - 01.08.2010 +


    Nach dem Frühstücksbuffet brachen einige ihre Zelte ab um von der zweiten Ausfahrt aus direkt nach Hause durchzustarten.


    Die Tour sollte uns nach Wettstetten führen wo ein Oldtimertreff veranstaltet wurde.


    Neben einer guten Verpflegung vor Ort gab es wirklich schöne Schätzchen zum ansehen:


    Ein pinkfarbener Caddy, ein DDR-Multicar, definitiv Haufenweise AWO´s, MZ´s, noch mehr Simsons, Möpps von Miele, viele alte Autos, Coupes von Audi.... die Bilder dazu hier rein zu posten würde meine 4,ebbes GB bei weitem sprengen...


    Von hier aus starteten Simme_down und die Obernburger dann gegen Heimat...


    Einen schönen Nachmittag später ging es zum Camp zurück wo die übrigen ebenfalls die Zelte abbrachen. Ich half dann noch ein wenig mit um das übliche Chaos zu beseitigen.


    Aufgrund einer extrem späten Nacht und einer heftigen Wettervorhersage blieb ich dann noch über Nacht (hatte den Montag ja noch in Reserve) und brach dann am nächsten Morgen um 9.30 Uhr bei Sonnenschein mit Wolken auf in Richtung Heimat.


    Meine Solo-Tour führte mich auf dem bekannten Wege bis kurz vor Ansbach wo mich einige Tropfen auf meinem Visier meine Regenkombi (diesmal komplett mit Schuhüberzieher und Regenjacke) gegen den etwa 20 Minuten später einsetzenden Starkregen schützten. Mein Navi erhielt einen Frischhaltebeutel-Kondom gegen den Regen...


    In Würzburg so ungefähr 16 Uhr rum (Zeitlos glücklich, da mein Navi im Betrieb die Zeit nicht anzeigte) enterte ich eine Metzgerei/Bistro und verdrückte erstmal mein Frühstück/Mittagessen. Bei der Verdauungs-Kippe draußen kam ich "Wessi" mit einem "Ossi" ins Gespräch, der demnächst einen alten Simson-Vogel aus seinem Heimatort im Osten holt um damit Würzburg unsicher zu machen...


    Mein Weg führte imch entlang der B8 Richtung Marktheidenfeld. Stellenweise hatte ich bergab bei Ansbach, Würzburg und Marktheidenfeld geschlagene 80 km/h (DDR-Tacho) was mein Navi als Echtzeit 75km/h auswies drauf. Wie war das nochmal mit der Formel für Massenträgheit/-Beschleunigung ??? Jedenfalls war das das erste Mal, dass ich meine Simme so schnell hatte.


    Dummerweise führte mich das Navi dann nicht an Aschaffenburg vorbei sondern MITTEN DURCH. Um 18 Uhr rum kam ich aus dem Großstadt-Verkehrsdschungel endlich raus und düste auf der B26 in Richtung Babenhausen dann wieder über Rodgau aus in meinen Heimathafen wo ich um 19 Uhr nach 9,5 Stunden Solofahrt die Stadtgrenze passierte.

  • Das Fazit:


    Für das erste Camp/Treffen der Altmühltaler war es einfach Umwerfend GENIAL was sie da in so kurzer Zeit (Nach Suhl 2010 haben sie das erst in die Hand genommen) auf die Beine gestellt haben und was als Programm geboten wurde.


    Das Essen war günstig, Getränke in ausreichender Auswahl, auf dem Gelände konnte man keinen anderen stören, Frühstücksbuffet was jedem etwas bot, ausreichend Platz um ungestört zu sein und vor allem: Keine Idioten die (vom Hörensagen) sich vollkommen daneben benommen haben !!!


    Mein Wunsch auf das nächste Camp zu fahren (trotz des Glühenden anatomischen Südpols und völligem Fix-und-Fertig-seins nach so einer 10 Stunden-Tour) steht eindeutig fest.


    Jedem der nächstes Jahr aus der Rhein-Main-Ecke mitkommen mag biete ich an in dem Convoy mitzufahren.


    Und gegen zu wenig Stauraum auf dem Möpp bin ich dabei eine Lösung fest zu machen welche ich aber auch noch rechtzeitig vorher posten werde...


    Wer auf TV, Bett und sonstigen Zivilisationskrankheiten nicht verzichten mag oder kann: Für Euch gibt es im Schlosshotel ein Zimmer zum günstigen anmieten.


    Schlo


    ...und alle Taschengeldbezieher: Ferienjob & 1 Jahr sparen sollte das Problem der Finanzierung auch nicht unmöglich machen...


    Mein Prädikat:


    Eines der besten Campingurlaube die ich je mitgemacht habe !!! JEDERZEIT IMMER WIEDER !!!


    Alle Text-Teile dieses Berichtes (bis auf die Fotos) stelle ich unter die CC-Lizenz und dürfen für NICHTKOMMERZIELLE ZWECKE unter Nennung dieses Originallinks genutzt werden.

    =/\= ...see us out there... =/\=

    2 Mal editiert, zuletzt von Olaf1969 ()

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