3 Mann, drei S51, 6 Länder, 9 Tage: Von HH zur Elbquelle und über Ungarn zurück

  • Die Simsonauten aus Hamburg waren wieder los! Was für ein Spaß! Ziel war die Elbquelle, sowie der Rückweg immer entlang der Elbe nach HH, unter der Nebenbedingung noch ein paar mehr Flaggen auf den Tank zu bekommen. Mitinitiator Simson-Sibbe wird sicherlich hier und auch auf Youtube die Tage wieder einen längeren Reisebericht und ein Video einstellen (Trailer zum Film: http://youtu.be/kCmSnyp36jc). Deshalb hier zunächst eine Kurzform vorweg:


    Tag 1: HH - Köthner See (362 Km)
    Bei Regen sind die drei Simsonauten in HH aufgebrochen. Wie immer über unsere traditionelle Startline an der Stadtbäckerei in Blankenese, die wir schon zu anderen Simson-Fernreisen genutzt haben. Ab Ludwigslust kam die Sonne raus, und nach einem Zwischenstop in Potsdam fuhren wir an den Köthener See, wo wir eine Jugendherberge nebst Zeltplatz ausbaldowert haben. Abends haben wir das Gasthaus ums Eck leergetrunken und uns dann nebst Longdrink zu anderen Reisenden ans Lagerfeuer gesetzt.


    Tag 2: Köthener See - Spindler Mühle (330 km)
    Bei schönster Sonne durch den Spreewald. Dann endlich die erste Quasi-Panne! Die Justierschraube für das Getriebe hatte sich losgearbeitet. In Simson-Gott Thomas Schiela aus Schleipzig fanden wir am Sonntag Vormittag den Mann, der eine Simson repariert, wie andere Klavier spielen. Es war eine Wonne zu sehen, wie seinen Hände über das Simme-Getriebe liefen. Danach ging es weiter durch Görlitz nach Polen zum Spindler Pass. "Motoplaner.de" und "Dr.Götze Land&Karte" hatten ihn als kürzesten befahrbaren Weg ausgewiesen. Alle anderen Karten, alle Einheimischen und alle Verbotsschilder sagten "No Way"! Es stand also unentscheiden und die Differenz beider Meinungen betrug 80 km. Aber Evan McGregor wäre auch nie die Road of Bones gefahren, wenn er auf andere gehört hätte, und so haben wir uns im ersten Gang hoch zum Pass gemacht. Als es zu steil wurde haben wie die Kisten geschoben, mit schleifender Kupplung selber nebenherlaufend. Als es irgendwann anfing verbrannt zu riechen haben wir das Projekt Spindler Pass aufgegeben, und uns 7 km vorm Ziel auf einen sicheren 80 km Umweh gemacht. Abends Camping-Platz in Spindler-Mühle. Merke: Der Spindler Pass geht nur mit dauerhaft schieben und nur in Zeiten größter Not!


    Tag 3: Layday in Spindler Mühle und Wanderung zur Elbquelle (17 km zu Fuss):
    Hier die offiziellen Zahlen: Mit Lift und zu Fuss braucht man von der Talstation zur Quelle genau 2 Stunden, das beinhaltet 7 Km laufen und netto 200 Höhenmeter. Zurück sind es dann entlang der Elbe, 2,5 Stunden, 11 Km und 600 Höhenmeter wieder runter zur Liftstation.


    Tag 4: Spindler Mühle - Stausee südl. Brno (285 km)
    Von der Elquelle bergauf-bergab quer von Norden nach Süden durch CZ. Was für ein schönes Land! Im Süden viele Weinberge und der Geruch der Zwiebelernte. Abends Zelten an einem Stausee unterhalb der Weinberge.


    Tag 5: Stausee - Wien (222 km)
    Heute war Flaggen-auf-den-Tank-sammel-Tag. 4 Länder! Angefangen in CZ, dann durch die SK ins schöne Bratislava, dann durch Ungarn nach Wien. Starker Wind in der Pusta lassen die Simmen tanzen und machen das Vorwärtskommen schwierig! In Wien auf dem Stadt-Camping-Platz zwischen Autobahn und Bahngleisen gezeltet. Wien ist wie Disneyland, alles ein bisschen overdone!


    Tag 6: Wien - Prag (307 km)
    Eine reine Transitetappe allerdings, nicht ohne Highlight. Der Besuch des legendären Beinhauses von Kutna Hora! Empfehlung hierzu kam ebenfalls von Ewan McGregor. Abends Prager Altsstadt. Immer wieder nett. Übernachten auf dem Stadt-Campingplatz.


    Tag 7: Prag - Meissen (180 Km)
    Schön immer an der Elbe lang, immer auf dem (allerdings kaum benutzen) Elbe-Radweg. Durch das Elbsandstein-Gebirge. Toll-toll-toll! Kurze Touri-Runde durch Dresden. Abends Camping bei Meissen, das auch schön ist.


    Tag 8: Meissen - Dömitz (330 km)
    Auch eher eine Transitetappe. Aber nett. In Dömitz Panne. Kette war zu lang geworden, und hatte beide Ritzel vorne und hinten geschrottet. Endlich mal ein echter Show-Stopper! Wir Simsonauten finden Pannen toll und finden Pannen sind das Salz in der Suppe einer jeden Simson-Reise. Aber wir haben auch immer mal wieder viel Glück! Als wir uns umgucken stellen wir fest, daß wir uns in einem gleichschenkligen Dreieck vom 100 Metern befinden, bestehend aus Campingplatz, Edelrestaurant und Aldi. Das ganze schön zwischen Elbe und Elde-Kanal. Also haben wir schön unsere Zelte aufgebaut, haben bei Aldi eingekauft und dann im Restaurant mal eine schöne Rechnung produziert. Parallel haben wir Simson-Chef-Schrauber Ingolf Köster in Hamburg-Ottensen angerufen, und bei Ihm eine Sammelbestellung platziert. Und da er eh' am nächsten Morgen in unsere Ecke musste hat er die Sachen dann nach dem Frühstück nicht nur angeliefert, sondern auch gleich mit uns eingebaut. Danke Ingolf Köster aus HH-Ottensen!!


    Tag 9: Dömitz - Hamburg (141 km)
    Home Sweet Home. Bei schönstem Wetter führt uns der Routenplaner südlich der Elbe durch das schöne Hitzacker und dann durch Stadtteile Hamburgs, die wir vorher auch noch nicht kannten. Um 16 Uhr überqueren wir nach 9 Tagen, 2200 km, 6 Ländern, 7 Grenzen und nur 2 Pannen unsere traditionelle Start-und Ziellinie an der Stadtbäckerei in Blankenese.


    Was für eine tolle Reise! Zusammen mit den 800 km MacPomm dieses Jahr Himmelfahrt haben wir 2012 über 3000 Reise-Km auf der Uhr. Wenn wir auch noch die 1700 km Russland/Baltikum/Skandinavien vom letzten Jahr dazurechnen, dann nähern wir uns der 5000er-Marke! Jetzt gucken wir mal welche Pläne der Winter bringt. Ein paar Ideen haben wir schon, und ein paar Flaggen (bisher 11) fehlen auch noch auf unseren Tanks.

  • Als wir losfuhren dachten wir, daß es steiler als den Waseberg in Blankenese kaum gäbe. Der Waseberg war also unsere Referenzmaß. Der hat 15% und den kann man auch mit Gepäck noch im ersten Gang gut hochfahren. Es muss also steiler sein als 15%. Vielleicht 18% oder 20%? Und da er recht kurvig ist kann man auch nicht sehen, wie lange es noch Berg auf geht.

  • Theoretisch müsste die Simme mit einer Person und Gepäck 27% schaffen. Mit 75kg Zuladung gehen ja nach NFD immerhin 36%, mit voller Beladung (260kg zGG) noch 21,5%. Die 27% sollten also gehen, sonst eine Zahn kürzer übersetzen (die Rede ist immer von einem serienmäßigen M5x1).

  • Na immerhin hat er uns doch vorm absoluten Killer gewarnt ... :)

    ... und wenn er da beim Killer bei einem angesetzten Stundenlohn von 80,- €/h für eine halbe Stunde Arbeit 250,-€ gezahlt hat, deute ich das gleichzeitig auch als Warnung vor dem üblen Treiben Hamburger Mathematiklehrer (m/w/d). :/

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