Hallo!
Ich habe mich gerade mal so durch "Best of the Nest" gearbeitet und bin auf das Wiki und die dortige Erklärung "Simson fahren" gestoßen. Vielen Dank dafür, die ist toll!
Ich bin ja noch ziemliche Anfängerin auf 2 Rädern und blicke beim Auto auf eine lange traurige Geschichte beim Kampf mit der Schaltung zurück... nicht mal eine Halbautomatik mag bei mir fehlerfrei schalten.
Folglich war und ist das meine größte Angst bei der Simson, die ja nun auch noch manuell geschaltet werden will... oder fußuell?
Jedenfalls habe ich mir den Abschnitt dazu sehr aufmerksam durchgelesen und eine Stelle macht mich nachdenklich:
ZitatWenn man dann vom zweiten in den ersten Gang schalten möchte sollte man das erst tun, wenn die Schwalbe schon sehr langsam ist. Der erste Gang ist nämlich sehr kurz übersetzt und ein gewaltsames Einlegen des ersten Ganges würde eine sehr hohe Belastung für alle Motor- und Getriebeteile bedeuten. Rollt man an eine Kreuzung heran, kann man dies auch im zweiten Gang tun und erst wenn man steht den Leerlauf einschalten.
Ich habe große Probleme, den Leerlauf zu finden und dadurch in den ersten Tagen unzählige Ampelphasen verpasst. Die Strategie war da noch: Stehen bleiben, Leerlauf mittels Lampe finden, Hebel noch mal nach vorne schieben, auf grün warten.
Irgendwann stellte ich zufällig fest, dass ich den ersten sehr zuverlässig finde, so lange ich noch an die Ampel ran rolle. Also schalte ich beim Verzögern ohne Einkuppeln immer weiter runter, bis ich irgendwann den ersten habe. Der macht sich durch ein merkliches "Kronk" bemerkbar. So weiß ich genau: Ich kann direkt wieder los fahren, alles ist gut. Hab ich so auch anno 1999 in der Fahrschule gelernt.
Wenn ich den fett geschriebenen Text nun lese... ist das "Kronk" die benannte Belastung? Aber ich habe doch die Kupplung gezogen, da ist doch gar keine Last drauf? Ich glaube, das "Kronk" kommt auch im Stand, falls ich mal so sehr mit Bremsen beschäftigt war, dass ich erst im Stand runter schalten kann.
Und, im Leerlauf (1. Gang drin, Kupplung gezogen) tourt die Simson immer mehr runter. Lange Rotphasen machen mich dadurch irre. Manchmal kommt sie dann beim Anrollen nicht in die Pötte und ich muss mehr Gas geben als normal, bis es nach 5-10m einen Ruck durch die ganze Maschine macht, dass ich fast runter fliege und dann rast sie los.
Gibt es einen Unterschied zwischen gezogener Kupplung und dem Leerlauf, wo die Lampe an ist? Würde das Runtertouren dann nicht auftreten? Oder habe ich es nur nicht gemerkt, weil ich noch so sehr mit der neuen Situation und "was muss ich jetzt gleich noch machen?" beschäftigt war?
Ich habe sie nämlich gerade bei meiner ersten Fahrstunde mehrere Minuten ohne Gang tuckern lassen, weil mein Freund mir erst mal überhaupt erklären musste, wo Kupplung, Gas und Bremse sind. Da hat sie das glaube ich nicht gemacht, sondern lief so ruhig, das hätte ich mir mal von meinen Autos gewünscht.
Für den Wiki-Artikel hätte ich noch zwei Ergänzungen beim Antreten:
- Nicht die Kupplung ziehen! (Als Autofahrer ist das irgendwie eine total logische Herangehensweise... mit etwas Mechaniker-Laienwissen allerdings nicht mehr.:)))
- Man kippt weniger leicht um, wenn man sich zum Antreten auf den Roller draufsetzt. Ich brauchte 4 Versuche beim ersten Mal:
- Füße "verheddert" weil ich zu dicht dran stand
- Auf halbem Weg abgerutscht (da kommt heftiger Widerstand vom Hebel!) und fast den Roller auf mich drauf gekippt
- Fast den Roller von mir weg umgekippt, weil ich den Widerstand zu früh ausgleichen wollte
- Draufgesetzt (da kam endlich der Hinweis von meinem Freund), zielen, etwas nach rechts lehnen, treten... *brumm*!
Und für Anfänger gilt das gleiche wie beim Auto: Schuhe mit stabilen aber nicht zu dicken Sohlen anziehen! Ich bin zuerst in Wanderstiefeln gefahren, mit sehr viel Profil in der Sohle und habe mich dauernd verschaltet. Seit ich auf normale Straßenschuhe gewechselt bin, ist die Fehlerquote auf fast 0% gefallen - versehentliches Runterschalten vor dem Hochschalten passiert gar nicht mehr.