Anzugsmomente SR50

  • gibt es eigentlich irgendwo eine Tabelle mit Anzugsmomenten für den SR50 ?


    Insbesondere für das Fahrwerk würde mich das mal interessieren, beim Motor habe ich die Werte im Netz gefunden, fürs Fahrwerk jedoch leider nicht.

  • Moin, das interessiert mich auch, da ich gerade meine Teile wieder zusammensetze. Wo bekomme ich die Werte für eine KR 51/2, insbesondere Fahrwerk (Schwingenlagerbolzen, Stoßdämpfer, Steckachse) und Motorhaltebolzen? Habe mein Buch (Das Buch!) gerade verliehen - kann ich das dort nachlesen?
    Danke und Grüße, Boris

    Viele Grüße, Boris - KR 51/2 L 12/1981 Neuaufbau 09/2010 - 03/2011

    Einmal editiert, zuletzt von hierundda () aus folgendem Grund: Korrektur

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Boris,


    da gibt selbst die Reparaturanleitung wenig her. :(


    Verwende die oben genannten Werte.
    Ansonsten einfache Regel: nach fest kommt ganz fest, nach ganz fest kommt ab!


    Ich habe mir angewöhnt, alle Schrauben bis Kopfgrösse SW13 oder 14 möglichst nur noch mit dem Werkzeug aus dem 1/4 Zoll Knarrenkasten anzuziehen, nachdem ich zu Anfang meiner Karriere nur 1/2 Zoll und jede Menge gerissener Schrauben hatte. :shock:


    Peter

  • Hallo Peter, danke für die Antwort. Eigentlich glaube ich, dass mein Drehmomentmesser im rechten Arm ganz gut geeicht ist, aber verlässliche Werte - gerade im Fahrwerksbereich - machen eben doch ein besseres Gefühl.
    Grüße, Boris

    Viele Grüße, Boris - KR 51/2 L 12/1981 Neuaufbau 09/2010 - 03/2011

  • Eigentlich glaube ich, dass mein Drehmomentmesser im rechten Arm ganz gut geeicht ist, aber verlässliche Werte - Grüße, Boris



    Hallo Boris,


    da ich mit dem Thema jahrelang beruflich zu tun hatte, einige grundsätzliche Infos:


    Es gab mal eine wissenschaftliche Untersuchung darüber, in wieweit geschulte Monteure mit jahrelanger Berufserfahrung vorgegebene Drehmomente der Schraubenhersteller, bzw. von Montagevorschriften bei Montage nach "Gefühl" tatsächlich einhalten. Jeder Monteur sollte hierbei Schrauben der Größen von M10-M30 ohne Drehmomentschlüssel montieren. (Die meisten Monteure der Untersuchung lehnten Drehmomentschlüssel, weil zu umständlich sowieso ab. Schließlich waren sie ja "alte Hasen" mit jahrelange Erfahrung!)


    Das Ergebnis war folgendes: Die M20 Schraube war diejenige, die von den meisten Probanden korrekt, bzw. nahe an der Vorgabe angezogen war. Je kleiner die Schraube nach M20 wurde, umso größer war die Abweichung nach oben. Also zu fest angedreht! Nach oben war es genau umgekehrt. Die M30 Schraube war also nicht fest genug gedreht.


    Soviel zum geeichten Drehmomentmesser im Arm. (soll kein Vorwurf sein!)


    Wir hatten übrigens schon mal das Thema, wo jemand ein Berechnungsprogramm schreiben wollte: http://www.schwalbennest.de/si…chraubenthread-97051.html
    Leider ist bisher nichts daraus geworden. Was wahrscheinlich daran lag, das niemand im Nest eine qualifizierte Aussage über die Festigkeitswerte der von Simson verwendeten Schrauben machen konnte. Und ohne diese Angaben kann man keine Drehmomente für die Schraubenmontage berechnen!


    Es macht natürlich immer Sinn, Schrauben drehmomentkontrollier festzudrehen. Nur so ist sichergestellt, dass das Leistungsvermögen der Schraube ausgenutzt, und die gewünschte Klemmkraft auch erzeugt wird. Wenn die Schraube jedoch zu fest gedreht ist, dann kann sie wegen Überdehnung die gewünschte Kraft nicht mehr bringen. Und dieser Punkt liegt noch weit vor "ganz Lose, oder ganz ab"!


    Bei Simson selbst hat man den Drehmomenten für die Schraubenmontage offenbar keine besondere Priorität eingeräumt. Anders sind fehlende Angaben hierzu, auch in den Reparaturanleitungen (bis auf einige hier schon genannten Ausnahmen) nicht zu erklären.


    Mein Fazit: Jeder der von sich glaubt nach Gefühl korrekt Schrauben festdrehen zu können, sollte mal einen Drehmomentschlüssel 1-20Nm nehmen, und eine M6-Schraube mit 8Nm festdrehen. Er wird überrascht sein, wie wenig "gefühlte Kraft" hierzu notwendig ist. Will heißen: die meisten, so auch ich, würden wie in der oben zitierten Untersuchung gezeigt die Schraube ohne Drehmomentschlüssel wohl zu fest drehen.


    Gruß Peter

    Perfekte Arbeit macht dauerhaft Spaß. Murks schafft dauerhaft Verdruss!

  • Moin Peter,
    das mit der geeichten Armkraft ist natürlich Quatsch (und sollte auch nicht so ernst genommen werden), wie Du schon schreibst überschätzen selbst Profis hier regelmäßig ihre normativen Möglichkeiten. Aber wo wir schon wieder beim Thema sind, hier gleich eine Funktionsfrage: Vorder- und Hinterradschwinge sind einseitig in Gummibuchsen gelagert, die mittels Schwingenlagerbolzen mit dem Rahmen verbunden sind. Die Gummibuchsen ermöglichen eine gewisse Beweglichkeit, da ja auf der anderen Seite die Stoßdämpfer ebenfalls die Schwinge "schwingen" lassen. Gerade hier wäre mir ein Anhaltswert für die Befestigung der Schwingenlagerbolzen wichtig, da dieser, sollte er zu fest angezogen sein, die Beweglichkeit in den Gummilagern wohl einschränken und damit die Straßenlage verschlechtern würde. Vermutlich also Anzugsdrehmoment kleiner als z.B. Steckachse - oder liege ich falsch?
    Grüße, Boris


    P.S. Hat mit diesem Thread eigentlich nichts (sorry) zu tun, aber dennoch: Habe gerade einen Zusammenbau-Blackout. Kann mich nicht mehr erinnern, wo die halbrunde "Querstrebe" (ein Langloch, 2 Bohrungen) am Knieblech zur Stabilisierung montiert war. Kannst Du helfen?

    Viele Grüße, Boris - KR 51/2 L 12/1981 Neuaufbau 09/2010 - 03/2011

  • Moin, leuchtet ein, aber irgendwie auch nicht: die Impedanz (Federhub) der Dämpfer ist doch recht beträchtlich, und das soll durch die reine Gummitorsion auf der anderen Seite ausgeglichen werden - oder denke ich falsch?

    Viele Grüße, Boris - KR 51/2 L 12/1981 Neuaufbau 09/2010 - 03/2011

  • Hallo Boris,
    zur Querstrebe: die gehört an die, der Straße zugewandten Seite ( unten ) des Kniebleches und gibt diesem zusätzliche Stabilität. Durch das Langloch gehört der Entlüftungsschlauch der Batterie.

    Grüße
    Gerhard

    bevor isch misch uffreesch, isses mir liwwer egal !

  • Hallo Boris,


    Rossi hatt völlig recht. Die Schwingenlagerbuchsen müssen fest sein. Sonst würden die Buchsen an den Auflagestellen einlaufen, und, oder die Muttern sich mangels Sicherung lösen.


    Gruß Peter

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