Ein Aufrufbeitrag soll das werden. Kampf dem Winter ist das Motto und genau das wird hier passieren.
Auch wenn heute noch ein wundervoller Tag ist war schon zu bemerken, dass der Winter näherrückt. Die Schätzchen des Sommers (in meinem Falle der Sperber) sind geputzt und eingemottet (gestern war die Saisonabschlussfahrt). Doch wird das den Smsonpiloten davon abhalten, auch bei Eis, Schnee und Kälte zu sitzen auf dem Gefährt und sich abzufrieren den Arsch?
NEIN... und an all jene richtet sich dieser Beitrag!!!!!!!!!!!!!!
Seit gestern ist sie also wieder startklar die Winterhure. In meinem Fall eine 69er KR51/1 in rot. Doch was macht sie aus die perfekte Winterschlampe? Die ANtwort ist differenzierter als man annehmen mag. Optisch sollte sie kein Highlight sein, das ist schädlich für einen aktiven Umgang mit ihr auch bei Dreckswetter. Technisch sollte sie unantastbar sein und zwar ebenfalls bei jedem Dreckswetter. Wer also meint, das letzte zusammengerittene Simsonding ist tauglich, der irrt. Die perfekte Winterhure lässt sich den gesamten Winter jeden Tag reiten ohne, dass man ein einziges Mal hand anlegen muss. Dazu sind einige Dinge beachtenswert und die will ich euch am Beispiel meiner roten einmal Zeigen.
Zunächst zu ihr persönlich ist sie Baujahr 69 und damit schon ein wenig älter als ich. So hab ich sie vor 4 Jahren mal für 100€ gekauft:
Mitlerweile hat sie 2 Unfälle überlebt und ist optisch nicht mehr ganz so top erhalten aber was solls.
Der Motor:
als ich sie kaufte, lief sie nicht. Schuld waren mehrere Dinge. Der Vergaser war dicht, genau wie der Auspuff und der U-kontakt öffnete nicht mehr. Nachdem all jene Probleme beseitigt waren lief sie zwar jedoch nicht wirklich ordentlich. Der Motor zog Benzin ins Getriebe und darum öffnete ich ihn. Dabei habe ich dann gleich alles zusammen erneuert. Kurbelwelle, Neuschliff des Zylinders, Schaltgabel und Ziehkeil.
Die Grundlage ist also geschaffen, denn das wichtigste ist, dass man sich auf das Triebwerk bedingungslos verlassen kann, vor allem im Winter. Vor dem Wintereinbruch wird also:
-Getriebeölstand gecheckt und ggf. erneuert
-Vergaser geöffnet und ggf. gesäubert (vorher sichergehen, dass der Tank rostfrei ist)
Licht Zündung:
letzten Winter war es soweit. Mit meiner serienmäßigen Lichtanlage 15W morgens zur Arbeit und plötzlich biegt ein mir entgegenkommender transporter links ab, übersieht mich und dreimal dürft ihr raten, wer von uns beiden am Boden unter seinem Fahrzeug lag. Mir ist nichts weiter passiert, die Schwalbe sah aber danach so aus:
Eine Winterhure braucht kein glänzendes Kleid und so dermaßen zerbeulte Teile sind auch unrettbar aber ein wenig richten darf man schon. Rostschutzfarbe, Schweißgerät und ein Hammer taten ihr bestes.
Eigentlich wollte ich aber auf etwas anderes hinaus. Wer im Winter fahren will, der MUSS gesehen werden, zumal kaum einer im Winter mit Zweirädern im Verkehr rechnet. Darum habe ich zur VAPE gegriffen, eine für mich äußerst lohnende Investition auch in diesem optischen Wrack. H4-Scheinwerfer rein... fertig. Vorteile gerade für den Winter sind auf jeden Fall das Licht aber auch die tatsache, dass selbst bei einer absolut toten Batterie nach 100m Fahrt die Blinker und die Hupe wieder funktionieren. Weiterhin entfällt die Gedenkpause des Rücklichts beim Betätigen der Bremse. Wobei wir beim Wartungspunkt Elektrik wären:
-alle Lichter auf Funktion prüfen
-Kontakte reinigen
-Batterie prüfen (Stand eventuell mit destilliertem Wasser wiederherstellen) und laden
-Zündlichtschalter mit einem Tropfen Kriechöl verwöhnen
-Bremslichtschalter nach-/einstellen
Bremsen und Reifen
Wer später bremst ist länger schnell, das mag ich auf der Rennstrecke und auch auf der Straße. Gerade im Winter ist man jedoch generell gut beraten, wenn eine Bremse ihren Namen auch verdient und progressiv einsetzen kann. Bei meiner 69er habe ich darum gestern umgebaut auf außenliegenden Bremshebel:
Das ist einfach und günstig und wer dabei gleich noch Beläge und Nabe innen reiniget und anschleift, der kommt auch zum stehen im Winter
Ein Blick auf den Bremszug vorn am Bereich der Durchführung am Kotflügel und hinten in der Nähe des Tanks verrät, ob es Zeit für einen Wechsel ist. Die Qualität der Bremszüge ist besser als noch vor 2 Jahren, der Geldeinsatz lohnt sich.
Auf dem obigen Bild ist übrigens meine Momentanbereifung zu sehen. Schlechter geht es kaum im Winter, außer es gibt Tiefschnee überall. Die Grobstollenreifen machen zwar nen dicken Maxen aber sind unpraktisch und gar gefährlich und bei Wasser von oben und unten sowie Matsch und Schneematsch sogar ziemlich gefährlich. Schon in Bestellung ist darum bei mir der Heidenau K66 Snowtex. Die gut 40€ pro Reifen sind deutlich zu empfehlen.
Restmoped
EInes vornweg, was alles sagt. Alles was getan werden muss an der Simson sollte VOR Winterbeginn gemacht worden sein. Ein feuchter Arsch ist unschön, also ersetzt den Lochgummi durch einen heilen Sitzbankbezug
Geölte Züge mit vollgefetteten Enden verhindern das Eindringen von Wasser und das festfrieren von Zügen. Eisspray dabei haben hilft beim Öffnen des Tankschlosses.
Spannend wird es, wenn (wie im letzten Winter) das Getriebeöl so fest wird, dass auf den ersten 200m kein Kuppeln möglich ist. Motor im Stand warmlaufen lassen dauert ewig also rauf auf den Hobel und Bewegung ins Getriebe bringen.
Weitere Tipps und anregungen für den Hardcorewinterfahrer sind gern gelesen. Also Schnee-frei und raus die Winterschlampen
Sirko