Brauche Tipps von VergaserSPEZIALISTEN

  • Hallo zusammen,


    Letztes Jahr habe ich mir eine KR51/1k Restauriert, und sie bereits 1500km gefahren. Eigentlich ist alles soweit in Ordnung, Nur der Verbrauch ist höher als er sein sollte. Mit einem Tank komme ich etwas mehr als 175km weit. Der Vergaser ist aber gut eingestellt und die Teillastnadel hängt auch da, wo sie hin gehört.
    Die Kerze, die ich gekauft hatte Passt vom Wärmewert, aber der Elektrodenabstand war von Werk aus 0,6 statt 0,4mm, also habe ich die Elektrode gestern mit einer Lehre zurecht gebogen auf die geforderten 0,4mm.
    Die Kerze ist dunkelbraun, also dunkler als die Vorgängerkerze.


    Ein Freund von mir, der WIRKLICH Ahnung hat, nicht nur wie viele, die Ahnung haben möchten hat mir mal gesagt, dass eine änderung des Schwimmerstandes sich verhält, als würde ich den Vergaser anders bedüsen. Ist auch Logisch, da sich der effektive Benzindruck in der Düse ändert.


    Nun endlich zu meiner Frage an die Spezialisten:


    Wenn ich den Schwimmerstand ändere, so dass weniger Benzin in der Schwimmerkammer steht (ich dachte so an vlt 1-2mm Füllstand) könnte mit das Gemisch ja zum mageren hin verändern, so dass man auch an der Kerze eine Rehbraune Ablagerung, anstatt einer dunkelbraunen sehen würde.
    Was halten die Spezialisten von euch davon? Habt ihr vielleicht andere und/oder bessere Ideen?


    MFG


    Lumpi

  • Du kommst sage und schreibe fast 100km weiter als ich:D


    Nein im ernst, ist das nicht normal, so plus minus 170km?

    Einmal editiert, zuletzt von phil93 () aus folgendem Grund: Vertippt

  • Also in meiner ABE steht was von 250km und im Internet liest man das auch öfters.
    Mir gehts aber auch darum, dass ich irgendwie ein wenig pedantisch bin und meine Schwalbe PERFEKT eingestellt haben will. Jaja, ich weiß, das ist vlt. ein wenig übertrieben, aber man kanns ja versuchen.

  • Ich würde es nicht unbedingt auf den Gaser schieben. Wenn du ihn nach Handbuch eingestellt hast und deine Schwalbe immer noch zu viel verbraucht, kannst du dir folgende Fragen stellen:
    Wie alt ist der Motor? Wie gut ist die Garnitur, wie gut sind die Lager und Dichtungen? Wie genau ist dein Kilometerzähler? Manchmal zählen diese alten Mistdinger nicht mehr richtig und können zu Irritationen in der Distanzmessung führen.


    Ich kann dir von meiner Simson berichtien, ich war, genau wie du, einmal bei 3,5l/100km. Dank neuer Garnitur kam ich auf 3l und nachdem mein Motor neu gelagert und gedichtet bin und ich meine orginale aber ausgeschliffene DDR-Garnitur drauf habe bin ich bei Handbuchangaben 2,5l/100km

  • Ich bin zwar kein VergaserSPEZIALIST, möchte dennoch meine Ansicht zu dieser Angelegenheit darstellen.
    Ich denke zwar nicht, dass der effektive Druck an der Düse ein anderer ist allerdings ist mit niedrigerem Spritpegel dies Düse länger und es wird mehr Ansaugdruck benötigt um den Sprit zu vernebeln. Da dieser Druck nicht geändert werden kann, ist ein magererrerres Gemisch zu vermuten. Alles in allem: theorethisch könnts klappen :-). Meine ich <---

    Liegt des Bauern Uhr im Mist, weiß er nicht, wie spät es ist.

  • Machen wir den Umkehrschluss: Weniger Spritt - weniger Verbrauch aber auch weniger Leistung.
    Dabei fällt mir noch etwas ein, was dafür sorgen kann dass man nur eine Reichweite von 175km hinbekommt. Aggressiver Fahrstil, Fahrergewicht, Stadtverkehr, ... (Reifendruck, freie Auspuff etc ich liste jetzt mal lieber nichts weiter auf, weil es nur Krümelkackerei wäre)
    Um nochmal auf das ich-verbrauche-3,5l/100km-Problem zurück zu kommen: ist nicht edel, kommt aber vor.

  • Also ich fahre nicht sonderlich aggressiv, fahre aber auch einiges an Stadt.
    Die Garnitur is komplett neu, genauso wie die Lager und sämtliche Dichtungen. Alles ist genau 1500km alt.
    Wie gesagt: das Kerzenbild lässt noch Spielraum in Richtung einer etwas magereren Einstellung erkennen.

  • Wenn du viel Stadt fährst, dann säuft dir das primitive Leerlaufsystem des 16N1 den Tank leer. Wechsel auf 16N3-11 spart dir über den Daumen gepeilt einen halben Liter.
    Damit meine KR51/1S mal nur 200 Kilometer mit einer Tankfüllung schafft, muss es schon echt dick kommen - normal sind's 220 bis 240, mit gemütlichen Ausfahrten auch mal an die 260.

  • Nein, alle Teile im Vergaser sind noch original, aber allerdings sauber gemacht worden (in Benzin eingelegt, mit Druckluft ausgeblasen etc.). Die schwalbe hatte, als ich sie bekommen habe auch erst 2112km auf dem Tacho. Musste den Motor trotzdem runderneuern, weil der Vorbesitzer wohl nicht sonderlich viel von Wartung gehalten hat. Die Schwalbe ist mal gefahren, dann hat sie länger gestanden, dann wurde sie mal wieder 300km gefahren usw..

  • Moin


    Wichtig ist auch, dass du immer vom Benzinstand ausgehst und nicht nur von den Schwimmermassen. De Methode im Handbuch, mit welcher die Einstellung des Schwimmerstandes anhand der Einbaumasse des Schwimmers beschreibt gibt nur eine grobe Einstellung. Um den effektiven Benzinstand im Vergaser einzustellen, muss man schon die Senfglasmethode wählen und den "Messvorgang" mehrmals wiederholen. Anhand dieser Werte kann man dann diskutieren.


    Ich fahre in meiner S51 ürigends einen Bing und bin hochzufrieden. Falls es diese Möglichkeit auch für deine Schwalbe gibt (gibts ja nur für die neuere? Kenne mich bei der Schwalbe nicht so aus...) würde ich diese auch in Betracht ziehen. Und ich erzähle euch mal nichts von meinem SR50, auch mit Bing, der den ewigen Tankinhalt hat...


    mfg

    Einmal editiert, zuletzt von bpshop99 () aus folgendem Grund: Schreibfehler

  • Wenn der Benzinstand im Schwimmergehäuse niedriger ist, magert das auf jeden Fall das Kraftstoff-Luftgemisch ab.


    Zitat

    Machen wir den Umkehrschluss: Weniger Spritt - weniger Verbrauch aber auch weniger Leistung.


    Das stimmt so nicht. Es gibt ein optimales Kraftstoff- Luftgemisch. Wenn es fetter wird, nimmt die Leistung ab, wenn es magerer wird aber auch. Wenn die Schwalbe also zu fett läuft und man magert das Gemisch ab, wird sie mehr Leistung haben.


    Ist die Zündung denn richtig eingestellt und mit dem Strobo kontrolliert?


    Ich würde ich mit der Senfglasmethode mal kontrollieren, wie der Spritstand im Vergaser denn zur Zeit wirklich ist.

  • Hast du es bisher nur mit dem einen Vergaser probiert?
    Vielleicht hast du irgendwo noch einen zweiten und kannst den einsetzen. WEnn sie dann immer noch so viel Schluckt weißt du das es gar kein Vergaserproblem ist.

  • Welche Zündkerze hast du denn ??? Wenn du in der /1 ne 260iger Kerze hast würde ich da nicht viel drauf geben auf "leicht zu dunkel".


    Außerdem wie fährst du ?? Digital oder so wie gedacht auf 60 und dann 1/3 - 2/3 Teilllast. Erst bei letzterem stellt sich ca der Normverbrauch ein und eine hellere Kerzenfarbe.

  • Hallo,
    der Benzinstand im Schwimmergehäuse hat keinen Einfluss bei 3/4 oder Vollgas wenn es sich nur um 1-2mm handelt. Ist der Stand zu niedrig wird deine Simme im Stand schlecht durchlaufen weil der Unterdruck zu gering ist und das separate Leerlaufsystem mühe hat den Sprit anzusaugen. Der Verbrauch bei Vollgas wird nur von der Hauptdüse beeinflusst, hier sollte in deinem Gaser eine 67er verbaut sein, die hoffentlich nicht aufgefriemelt wurde. Die Nadeldüse steuert die Menge an Sprit bei Teillast durch den Ringspalt zwischen Nadel und Düse und ist meist dafür verantwortlich das der Motor zuviel Sprit benötigt da diese und die Nadel verschlissen ist. Man sollte daher die Nadel- und Nadeldüse immer nur zusammen tauschen. Auch die Leerlaufgemischschraube hat viel mit dem Verbrauch bei Teillast zu tun, da ständig etwas zusätzliche Luft mit eingesogen wird und das Gemisch somit magerer wird, beim reindrehen der Schraube fetter. Ich denke Du solltest die Nadeldüse tauschen und dann das Kerzenbild nochmals kontrollieren. Das Kerzenbild kann nur nach einer Vollgasfahrt von min. 10km kontrolliert werden, da die Motoren in Teillast immer zu Fett laufen.

  • Nein, alle Teile im Vergaser sind noch original, aber allerdings sauber gemacht worden (in Benzin eingelegt, mit Druckluft ausgeblasen etc.). Die schwalbe hatte, als ich sie bekommen habe auch erst 2112km auf dem Tacho. Musste den Motor trotzdem runderneuern, weil der Vorbesitzer wohl nicht sonderlich viel von Wartung gehalten hat. Die Schwalbe ist mal gefahren, dann hat sie länger gestanden, dann wurde sie mal wieder 300km gefahren usw..


    Lumpi
    Also wer dem Kilometerstand von DDR Mopeds glaubt, glaubt auch an den Osterhasen. Tachowellen waren Goldstaub, kaum als Ersatzteil zu bekommen und wurden auch wegen Garantie und Wiederverkauf gerne abgeschraubt.
    Und Tachos wurden nach der vor und nach der Wende zu zu Hauf getauscht, jeder Flatterarsch, baut sich doch nen neuen 100er Tacho an S50 und Co.


    Restauration: bedeutet das komplette zerlegen des Fahrzeuges, Prüfung und Instandsetzung und ggf. Austausch von Teilen Baugruppen und deren opt. Widerherstellung. Ein Vergaser der z.B. 20Jahre in der Garage stand und eingetrocknet ist, da hilft kein einlegen in Benzin und ausblasen.
    Wer sagt den das der Vorbesitzer nicht mit einer Nadel oder Draht in den Düsen gepopelt hat. Eine Düsenlehre hast Du nicht zur Kontrolle verwendet, oder. Auch wurde der alte Schwimmer sicher nicht auf Dichtheit geprüft.
    Wenn Du alles so glaubst wie Du es vorfindest an deinem Möp und auch so weiter benutzt brauchst Du dich nicht wundern über einem höheren Spritverbrauch.
    Und so was bezeichnest Du als Restauration ?


    Gruß
    schrauberwelt

  • Zitat

    Der Verbrauch bei Vollgas wird nur von der Hauptdüse beeinflusst


    Zitat

    Ich denke Du solltest die Nadeldüse tauschen und dann das Kerzenbild nochmals kontrollieren. Das Kerzenbild kann nur nach einer Vollgasfahrt von min. 10km kontrolliert werden, da die Motoren in Teillast immer zu Fett laufen.


    Was soll er dann bei der Kontrolle feststellen? Dass die Hauptdüse stimmt?


    Und wie fett der Motor in Teillast läuft, stellt man mit der Nadelstellung ein. Das kann man auch am Kerzenbild überprüfen wenn man sich einen Anschlag in den Vergaser bastelt oder am Gasgriff ne Markierung macht und nur bis zu der aufdreht. Und natürlich muss man den Motor lange genug so laufen lassen dass die Kerze genug Zeit hat, ihre Betriebstemperatur anzunehmen.

  • schrauberwelt:
    Die Schwalbe war bis auf die letzte Schraube auseinander, habe sie sogar neu lackiert :) Da ich... sagen wir mal... mich schon das ein oder andere mal mit Verbrennungsmaschinen jeglicher Art beschäftigt habe, glaube ich auch nicht allzuviel falsch gemacht zu haben. Die Zündung ist optimal eingestellt (mit einer induktiven Stroposkoppistole), kKerzen sind das BERU Äquivalent von 225ern der Marke Isolator. Wie schon gesagt: der Vorbesitzer hatte es nicht so mit Wartung, die Schwalbe war nie auseinander und der Tachostand ist auch realistisch (Abnutzung der ORIGINAL Reifen, die drauf waren, Vergilbung des Ziffernblattes, Abnutzung der Kupplung, Bremsen usw.). Meine eigentliche Frage war ja, ob es irgend einen Vergaserspezi hier gibt, der in so feinen Modifikationen Erfahrung hat.

  • Was soll er dann bei der Kontrolle feststellen? Dass die Hauptdüse stimmt?


    Und wie fett der Motor in Teillast läuft, stellt man mit der Nadelstellung ein. Das kann man auch am Kerzenbild überprüfen wenn man sich einen Anschlag in den Vergaser bastelt oder am Gasgriff ne Markierung macht und nur bis zu der aufdreht. Und natürlich muss man den Motor lange genug so laufen lassen dass die Kerze genug Zeit hat, ihre Betriebstemperatur anzunehmen.


    Wenn die Nadeldüse ausgelutscht ist und er eine neue verbaut die ok ist ändert sich das Kerzenbild und man kann feststellen ob die Verändeung was gebracht hat.
    Die Teillast wird beim 1-5 nicht nur über die Düsennadel beeinflusst.
    Die Teillasteinstellung am Kerzenbild zu überprüfen ist totaler Quatsch, sorry.
    Die Kerze ist nach relativ kurzer Fahrzeit auf Betriebstemperatur ca.350-400°, dafür braucht es keine 10km aber den Motor nur lange genug laufen lassen, dann ist das Kerzenbild immer zu dunkel.

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