Deutsche Förderungsgesellschaft für Forschung

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nestler,
    Wissenschaft und Forschung ist ein abstrakter Begriff. Viele Menschen können sich kaum etwas darunter vorstellen.
    Die lange Nacht der Wissenschaften, die heute in Berlin stattfindet soll Einblicke gewähren in das, was viele nicht verstehen und von dem wenig gewusst wird.
    Gerade der Nachwuchs soll gefördert werden, damit Deutschland auch in Zukunft ein Land der Denker bleibt und in der Entwicklung voranschreitet. Die Deutsche Förderungsgesellschaft hat deshalb ein Projekt ins Leben gerufen um junge Menschen für die Abstraktheit zu begeistern.
    Die zweite Staffel von Dokumentationen zu Innovationen, Arbeitstechniken und wissenschaftlichem Arbeiten ist nun beinahe fertig.


    Unter http://dfg-science-tv.de kann man sich die alte Staffel anschauen und demnächst auch die zweite Staffel sehen. Ein Freund von mir (der redende Glatzkopf Marco Lübecke) hat bei dem Dreh zur "diskreten Optimierung" mitgewirkt. Den Trailer zu der besagten Doku findet ihr unter http://www.youtube.com/watch?v=eOyRmorsAN4


    Schaut mal rein und lasst euch von der Forschung begeistern.
    Gruß Sirko

  • Toto, ich will kein Spielverderber sein, aber alle Forschung muss hauptsächlich bzw. überwiegend der Steuerzahler bezahlen. So hat sich ein Tummelplatz für Leute etabliert, die schön zusehen, dass sie an irgendwas rumforschen und nie fertig werden. In der Praxis ist das Ergebnis oft gar nicht gefragt oder wird sogar ausgelacht. Forschung ist dann gut, wenn sie aufrichtig im Dienst der Gesellschaft steht, und dam Ende ein praktischer Nutzen/Vorteil ist, der zurückfließt, und zwar auch bei einer Gesamtbetrachtung.
    Schönes Negativ-Beispiel ist dieser Link. Wer würde schon vermuten, dass diese Firma über Jahre Millionen Steuergelder für Nanoforschung abgreift (und von nichts anderem lebt), um am Ende gar keine ernsthaften Absichten hinsichtlich Vermarktung zu haben? (Die Technologie an sich ist sehr gut, aber in Deutschland mit zusammengebrochener Bauwirtschaft gibt es für so was z.B. NULL Investitionsbereitschaft.) Die Herren ziehen eine Show ab, kassieren schöne Gehälter, leisten sich Luxusautos, und für einige ist der Arsch bis in die Rente gerettet, um nichts anderes geht es ja, und dann wird alles wieder eingestampft. Keiner fragt hinterher mehr, wofür das ganze Geld verbrannt wurde.
    Ist nur ein Beispiel, ich habe schon eine Menge erlebt. Leider.


    Gruß, Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Forschung muss sein. Industrieforschung muss natürlich rentabel sein. Grundlagenforschung hingegen wird nie wirtschaftlich sein. Trotzdem ist sie nötig, um den Weg für spätere Industrieanwendungen zu bereiten.


    Natürlich gibt es ein paar schwarze Schafe, aber die meisten Wissenschaftler sind seriöse und gewissenhafte Menschen und voll von ihrer Forschung überzeugt.


    mfg

    • Offizieller Beitrag

    ich finde die diskussionsanfänge sinnvoll und gut. war zwar nicht intention dieses beitrages, ist aber gern willkommen.
    grundlagenforschung ist essentiell und MUSS auch bar jeden praktischen inhalts sein können. die praxis darf gern in der forschung der anstoß, das leitprinzip oder die fragestellung sein und doch wird nur geforscht um voranzukommen.


    einer meiner professoren hat die arbeitsweisen einmal nett anschaulich gemacht.


    in der forschung versucht jeder auf irgendeinem gebiet etwas besonderes zu leisten. damit verlässt er den stamm des bekannten und hangelt sich über dickere zu dünneren ästen vor, bleibt irgendwann sitzen und freut sich, dass auf eben diesem jenen ästchen niemand sonst eine genausogute aussicht hat, wie er.


    glücklicherweise passiert es dann meist im laufe der zeit, dass besagtes astäffchen sich auf den beschwerlichen weg zurück zum stamm macht um zu überprüfen, welch abenteuerliche baumknoten er passiert hat und ob man schon vorher hätte wissen können, wo man landet. dann stellt er wegweiser auf und wartet darauf, dass irgendwann eine jungäffchengruppe kommt um ihm zu sagen, was seinen ast besonders hübsch macht. manchmal wartet er vergebens


    was ich damit ausdrücken will ist nur, dass es sicher genügend fälle gibt, in denen forschung zu einem uns (noch) nicht nutzbaren ergebnis führt. in anderen fällen passiert es einfach irgendwann. wichtig ist nur, DASS etwas getan wird.


    in dem sinne: wer sich fähig fühlt ab in die forschung und losgelegt.


    gruß sirko

  • Zitat

    Die Herren ziehen eine Show ab, kassieren schöne Gehälter, leisten sich Luxusautos, und für einige ist der Arsch bis in die Rente gerettet, um nichts anderes geht es ja, und dann wird alles wieder eingestampft. Keiner fragt hinterher mehr, wofür das ganze Geld verbrannt wurde.


    Lies dir erstmal durch, was die DFG so macht.
    Da ist nix mit schönen Gehältern und dicken Autos.
    Die finanzieren konkrete Forschungsanträge von Unis oder Uni + Firma. Entweder mit zweckgebundenen Sachmitteln (zB um sich nen Mikroskop zu kaufen (was leicht ne halbe Million kosten kann) oder nen Tumorlabor einzurichten) oder die zahlen ganz konkret befristet für max. ein paar Jahre ein paar Stellen.
    Zu den dicken Gehältern:
    Student: nix
    Diplomand: nix
    Doktorand: etwa 1000€ netto
    Doktor: etwa 1800€ netto
    Gruppenleiter: 2,irgendwas netto


    Sind das für dich schöne Gehälter?

    • Offizieller Beitrag


    Da muss ich leider etwas wiedersprechen.


    Als Doktorrand und Doktor kann man auch mehr verdienen in der Uni.
    Hier sind es meist volle Stellen und die werden regulär nach Tarifvertrag der Länder E13 bzw. E14 bezahlt.


    MfG


    Tobias

  • Also ich kenne in der Biologie nur Doktoranden mit ner halbe Stelle (Früher BAT 2A /2), ganze gibts nicht. Post-Docs bekommen dann ne ganze.
    Das ist zumindest in Münster, Bielefeld, Heidelberg und Freiburg so, in Dublin auch.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von meingott

    Also ich kenne in der Biologie nur Doktoranden mit ner halbe Stelle (Früher BAT 2A /2), ganze gibts nicht. Post-Docs bekommen dann ne ganze.
    Das ist zumindest in Münster, Bielefeld, Heidelberg und Freiburg so, in Dublin auch.


    Das wird ungefähr der gleiche Betrag sein, aber die meisten haben hier im Ingenieursbereich eine volle Stelle, auch als Doktorrand, zumindest in Clausthal-


    Andernfalls würde das ja kaum noch einer machen, wenn er in der Wirtschaft um ein vielfaches mehr bekommen würde.


    MfG


    Tobias

  • Ok, bei Ingenieuren kann ich das verstehen - als Naturwissenschaftler bist du heute ohne Dr. vorm Namen aber relativ aufgeschmissen.
    Du bekommst zwar auch Jobs, aber eher auf dem Bezahlniveau von technischen Angestellten - und Personalverantwortung ist da gar nicht.


    Deswegen finde ich es schon schlimm, wenn man praktisch dazu gezwungen wird, als erwachsener, fertig studierter Mensch für 3-6 Jahre für nen 1000er pro Monta zu arbeiten - natürlich in ner Studentenstadt, wo Minimum 35-40%Verdienst erstmal für ein Wohnklo draufgeht.


    Gottseidank ist das vorbei :)

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