Dringend ;( Vorderradbremse bremst nicht

  • Hallo Leute,


    Ich habe ein dringendes Problem mit meiner Vorderradbremse :(
    Mir ist in den Letzten Tagen/Wochen aufgefallen, dass die Bremse tendenzeiell softer wird und habe dementsprechend die Stellschraube am Lenker justiert.
    Heute wollte ich mir die Bremse mal im detail ansehen und mir ist aufgefallen, dass eine kleine Menge leicht öliger Bremsstaub in der Bremse war, weshalb ich diese komplett demontiert und mit Bremsenreiniger gereinigt habe.
    Die Beweglichen Teile sowie den Bowedenzug und Bremsgriff habe ich sparsam nachgefettet; an den Bremsblocken sowie dem Rad von innen war absolut kein Dreck/Fett mehr (mehrfach mit Bremsenreiniger abgewischt).


    Die Bremsblöcke habe ich erst vor etwa 3-4 Monaten getauscht; Hinten ist auch alles ok, Vorne habe ich leider nur minimalste Bremsleistung, sogar noch schlechter als vor dem Reinigen, was ich mir absolut nicht erklären kann.


    Ich habe sogar schon alles nochmal demontiert und neu gereinigt mit dem selben Ergebnis :(
    Auch den "Bremsen justieren" Trick habe ich probiert: erfolglos



    Ich weiß echt nicht mehr weiter, es macht einfach keinen Sinn - Ich habe alles so gemacht wie immer und normalerweise war die Bremsleistung nach dem Reinigen immer wieder sehr gut.


    Kann sich jemand denken was los ist?

    Eine himmelblaue Schwalbe flog durchs Land mitten im Regen...

  • Ist der Bremshebel an der Trommel vorne rechts im 90 Winkel zum Stück wo der Bowdenzug festgemacht ist?
    ...sonst hat man einen kleineren Hebel und somit weniger kraft. Vll. braucht man auch noch Unterlegscheiben unter die Bremsbeläge. Bremsbeläge kann man auch noch ein wenig anschleifen vll. sind sie ja auch verglasst bzw. glatt geworden. Sonst fällt mir auf die schnelle nichts mehr ein.

  • Ich habe einen innenliegenden Hebel, da lässt sich leider nichts mit 90° einstellen.
    Ich habe jetzt mal testhalber eine Mutter am Gasgriff hinzugefügt um die Bodenzughülle zu verlängern - der Bremshebel lässt sich nun nurnoch etwa bis 2cm zum Handgriff ziehen, selbst mit voller Kraft; Bremsleistung ist nur akzeptabel, wenn ich mir dabei einen abbreche :/


    Also sind die belege die Überltäter; an der Kraft liegt es nicht... diese sind aber quasi neu und sauber; das Rad ist auch komplett gereinigt von innen :?

    Eine himmelblaue Schwalbe flog durchs Land mitten im Regen...

  • Moin Tobias,

    [endlich wieder ein Acranius Thread, ich hatte mir schon sorgen gemacht, dass mit deinem Möff alles i.O. ist....:D]

    Allgemein bekannt ist: die Vorderbremse der Schwalbe ist schwach. Jetzt hat sich deine Bremsleistung noch merklich verschlechtert und Reinigen brachte nichts. Das kann folgende Ursachen haben:
    Deine Beläge liegen nicht gleichmäßig an -> Abhilfe schaffen (z.B. mit der Kreidemethode)
    Die Beläge sind verglast -> abschleifen. (White hats auch schon vorgeschlagen)
    Deine Beläge sind billiger Scheiß -> noch billigere kaufen! :? [natürlich nicht!] Ich empfehle EBC- Bremsbacken
    Deine Beläge sind zu weit runter -> Zwischenlagen einbauen.
    Deine Radnabe (Bremstrommel) ist verschlissen -> Zwischenlagen einbauen. Schlimmstenfalls neue Radnabe besorgen (es gibt da gewisse Grenzmaße, aber frag mich nicht)

    Bestenfalls baust du auf einen außenliegenden Bremshebel um. (Nützt aber auch nur was, wenn man vernünftige Beläge hat)

    Gruß
    Carl

    Bleibt dein Moped fast schon stehn, musst am Gashahn etwas drehn.

  • Servus,


    die Vorderradbremse der Schwalbe ist leider Scheiße (muss man mal so sagen). Bei mir hatte der Vorbesitzer ein neues Rad eingebaut und irgendwelche neuen Beläge gekauft - die bremsten de facto gar nicht. Ich habe dann Bremsbacken aus DDR-Zeiten reingemacht, damit war es erst halbwegs o.k., wird jetzt aber auch mau. Habe heute früh erst wieder an Bremsbacke und Nabe geschmirgelt (Bremsbacken liegen vollflächig auf, Hebel steht gut, Bowdenzug ist gefettet) - Bremsleistung ist trotzdem mies (man spürt kaum ein "Einnicken" beim Bremsen, da geht die Hinterradbremse besser). Ich werde mal neue Backen von EBC testen.


    VG nachbrenner

    • Offizieller Beitrag

    Wenn Du die Bremsbeläge erst vor einem viertel Jahr getauscht hast, müsstest Du ja noch wissen, wie die Bremswirkung zum Zeitpunkt des Tausches war.



    Und dieses Wissen hilft dem "Acranuis" wie?



    Tobias
    Möglicherweise ist der Bremsnocken runtergelutscht.
    Hatte ich mal hinten. Neue Beläge, Zwischenlagen .. hat alles nix gebracht.

    Ich bin nicht perfekt, aber ich arbeite dran.. ;)

  • Ich habe dann Bremsbacken aus DDR-Zeiten reingemacht, [...] Habe heute früh erst wieder an Bremsbacke und Nabe geschmirgelt. [...]



    :shock: :(

    Ich hoffe du hast mindestens eine Atemschutzmaske getragen... Die DDR-Backen enthalten Asbest..., ich schmirgel da nicht dran rum.


    Möglicherweise ist der Bremsnocken runtergelutscht. [...]



    Guter Einwand von Kai! Hatte ich auch schon, aber in meiner Auflistung vergessen zu erwähnen...

    Gruß
    Carl

    Bleibt dein Moped fast schon stehn, musst am Gashahn etwas drehn.

  • Ist der Bowdenzug leichtgängig? Ein schwergängiger schluckt mehr Bremsleistung als man meinen sollte. Ggf. ausbauen und mit einer Arztspritze inkl. Nadel Fett (warm machen vorher) - oder notfalls auch mit Getriebeöl - einspritzen.
    Nach jedem Einspritzen die Seele im Zug gut hin und her bewegen.
    Dünne Öle wie WD40 schmieren meiner Erfahrung nach nur kurzfristig.

  • So ich hab das Problem nun sporadisch behoben. Ich hab die Backen sowie die Trommel grob angeschliffen sowie eine Unterlegscheibe als Distanz zwischen die Bowdenzughaltehülse und dem Hebel platziert. Dadurch konnte ich die Bremse härter einstellen (allerdings nicht so hart wie mit der Mutter am Griff). Die Konstruktion scheint zu halten und die Bremskraft ist nun wieder akzeptabel (wenn auch nur etwa halb so gut wie die Hinterradbremse; immerhin bringt sie jetzt wieder "etwas". Sollte die Bremsleistung in den nächsten paar Wochen/Tagen wieder so drastisch abfallen, kauf ich mir die EBZ Bremsbacken. Meine kamen (klar...) von AKF und sind wohl zumindest mitschuldig an der Misere, wenn ich mir meine letzten Erfahrungen mit dem guten Haus nochmal durch den Kopf gehen lasse.
    (Ich habe Akf sogar zu den mehrfachen Defekts mit den Teilen angeschrieben worauf mir nur gesagt wurde dass man von Ersatzteilen nicht die selbe Qualität erwarten könne; naja ist ja nicht so dass die Technik heutzutage satte fünfzig Jahre weiter ist... schon schade dass man es dann nichteinmal schafft Bowdenzüge ordentlich zu vermessen oder wie wohl in meinem Fall Bremsbacken zu bauen, die länger als ein virtel Jahr halten..." ich solle zukünftig woanders Kaufen wenn ich nicht mit der (zweifelhaften) Qualität einverstanden sei" ist genau die Antwort die ich mir erwartet aber bangend nicht erhofft habe... naja ... immerhin tut die Bremse jetzt wieder, wenn auch Marke eigenbau ...

    Eine himmelblaue Schwalbe flog durchs Land mitten im Regen...

  • Hallo,


    nur meine Erfahrung (Kr51/1k), auch wenn's nix hilft, ich bin noch auf der Suche zur Problemlösung:


    das mit der Bremse ist ein absolut leidiges Thema, nach dem ganzen hin und her, Einstellen, Bowdenzug wechsel, Nocken/Bremsmechanik kontrolliert, Bremstrommel (original DDR und im Nennmaß) ausgeschmirgelt, Zwischenlagen an den billig Bremsbelägen anpassen sowie Rückbau auf DDR Bremsbeläge und Bremsbeläge bearbeiten, hatte ich dann letztenendes EBC Beläge gekauft, die passten zwar von Anfang an, ohne Ziwschenlagen -oho!, bringen aber auch keine Bremsleistung, d.h. nasser Waldweg aus Lehm mit matschigen Laub könnte EVTL. ein Blockieren des Hinterrades bei Vollbremsung bringen, aber auch nur vielleicht.


    Letzte Woche habe ich dann nochmal gegen einen Zug eines anderen Herstellers getauscht, dabei die Reibfläche der EBC Beläge (hinten) geprüft, ich bin jetzt bei geschätzt 3/4....nicht riesig aber es sollte wnigstens -etwas- passieren?!


    Wenn ich den verlinkten Beitrag zur Bremsoptimierung so durchlesen dan Fage ich mich


    "Ich behaupte weiterhin, anständig gewartete Bremsen im Urzustand wie von Simson erdacht reichen vollkommen."
    "jupp, sehe ich auch so. auch meine bremst original und gut gewartet wunderbar, ich sehe kein sicherheitsrisiko, vorrausschauendes fahren vorrausgesetzt..."


    Wie ich denn meine Schwalbenbeläge noch warten soll, was ich da außer perfekt eingelaufenen DDR Bremsbelägen bei ansonsten funktionierender Mechanik noch machen soll aber...sei's drum.


    Das mit dem Bremsseil von der Suzi ist ja ggf. 'n Ansatz?
    Dehnt??? sich ein Stahlseil und sei es so ein "dünnes" wie bei der Schwalbebremse hinten wirklich derart, dass das die Bremsleistung derart verschlechtert? Kann man das mit einem dickeren Zugseil merklich verbessern?
    Ich meine selbst wenn es aus gummi wäre, dann liegt doch an beiden die selbe Zugkraft an, wenn man an einem Ende zieht, egal wie sehr sich das dazwischen in die Länge zieht?!


    Ich fahre mit viel Abstand, bremse gleichzeitig vorn und hinten, seh das Ergebnis als absolutes Problem.


    Die endgültige Lösung des Fragestarters interessiert mich natürlich ungemein ;)


    Wobei ich als nächste Option für mich erstmal den Versuch mit der and. Bremsankerplatte, außenliegendem Bremshebel sehe!


    Frank!


    P.S:, da war ich wieder mal zu spät...AKF hat bei mir nur mit Zwischenlagen trommelkontakt gehabt.


    Grüße!

  • Acranius, du schriebst, dass du bessere Bremswirkung durch indirekte Verlängerung des Bowdenzug-Mantels mit einer Unterlegscheibe erhältst. Dazu fallen mir zwei Vorkommnisse ein:


    1. An einer MZ hatte ich vor vielen Jahren einen Nachbaubowdenzug angebaut. Nach einiger Zeit musste ich die Einstellschraube am Bremsgriff immer weiter herausdrehen, um den Druckpunkt der Handbremse passend zu bekommen. Bei genauerer Untersuchung des Zuges, fand ich am Kunststoffüberzug des Bowdenzug-Mantels eine Wölbung. Es stellte sich heraus, dass sich zwei Wickelungen des spiralförmig gewickelten Stahlmantels übereinander geschoben hatten. Gemeingefährlich war das!


    2. Gleiches Symptom, aber andere Ursache: Der Nippel am Ende des Innenseils am Bremshebel rutschte von diesem langsam ab. War schlecht gelötet. Auch böse Sache.


    Schaue doch mal nach, ob du ähnliches an deiner Simson feststellen kannst.

  • Hallo,


    Züge die sich durch solche Wulste verkürzen durfte ich auch schon wechseln, Haltezeit war da weniger als 1 Woche, bis zum ersten Nachstellen, beim zweiten habe ich dann auch gesehen warum ich immer wieder nachdrehen muss.


    Frank!

  • Also ich weiß ja nicht. Hinten habe ich halt den Hebel ein wenig gegen den Uhrzeigersinn verdreht - jetzt knallt die Bremse bis zum sofortigen Blockieren rein - mit uralten Belägen. Ich sollte mal das Rad runter machen, aber ich habe davor so einen Schweinehund...


    Und vorne - mit neuem Rad und EBC-Belägen war es eine Katastrophe. Erstens musste man die Beläge ganz derb einschleifen, damit diese komische Radlager-Konstruktion der Simson überhaupt halbwegs schleiffrei läuft, dann bremste sie nahezu gar nicht. Dann habe ich solange den Bowdenzug nachgestellt, bis ich auf Anschlag war, und selbst da bremste die Bremse eher lächerlich. Irgendwann hat es mir so gereicht, dass ich eine Zwischenhülse für den Bowdenzug angefertigt habe, der den Zug schon soweit vorspannt, dass ich den Bremsgriff endlich auf die 2 cm einstellen konnte. Das Ergebnis war dann allerdings, dass zwar endlich die Bremse bremste, aber leider halt immer... Irgendwann hatte ich so die schnauze voll, dass ich trotz schleifender Bremse ne Tour von 20km gemacht habe. Jetzt ist die Trommel zwar randvoll mit Bremsenstaub, aber jetzt bremst die bremse wenigstens halbwegs und schleift nicht mehr.


    Kurzum: Keine Ahnung was sich Simson bei dieser Rotz-Konstruktion gedacht hat - viel kann es nicht gewesen sein! Gute 30m Bremsweg sind schlichtweg eine Zumutung. Und selbst in der DDR hätte man die Möglichkeit gehabt, die Bremstrommel auf die andere Seite zu montieren; dann würden die Beläge wenigstens in die auflaufende Trommel bremsen. Oder man hätte gleich eine Duplexbremse verbaut. 60km/h sind nicht so langsam, als dass man das noch notfalls mit den Füßen bremst...


    Langer rede, kurzer Sinn: Es geht uns allen genauso wie Dir. Eine wirklich gut eingestellte Simson-Bremse ist eine Dauerbaustelle. Wenn man nicht alle Nase lang korrigiert, dann leidet die Bremskraft binnen kürzester Zeit gewaltig. Das Problem ist halt, dass sie nicht nachstellt.

  • Moin,

    also an alle die hier so gegen die Simson Bremsen stänkern: Ich weiß nicht, was ihr für einen Unfug mit euren Bremsen treibt. Ihr könnt gerne mal bei mir vorbeischauen und euch davon überzeugen, dass es möglich ist eine Simson Bremse dazu zu bringen, eine vernünftige Verzögerung zu leisten.
    Alle meine Hinterradbremsen blockieren, wenn man richtig in die Eisen geht.

    Zugegeben sind die EBC-Backen teilweise etwas zu groß, ich schleife aber lieber was ab, als von vornhinein Zwischenlagen einzubauen.
    Und Plug&Play ist das mit neuen Bremsen eh nie. Die müssen angepasst werden. Wie schon erwähnt, mache ich das mit der Kreide-Methode.

    Auch richtig: konstruktiv bedingt sind die Schwalbe- Vorderradbremsen nicht die besten, aber dennoch ausreichend!
    Der außenliegende Bremshebel der S51 schafft da Abhilfe. Wenn ich mit meiner S51 vorne stark bremse, muss ich mich ordentlich festhalten, damit ich nicht in den Lenker beiße!

    Gruß
    Carl

    Bleibt dein Moped fast schon stehn, musst am Gashahn etwas drehn.

  • Aber mal ganz ehrlich, wenn man beide Bremsen (vorn + hinten) aus der Fahrt heraus parallel bedienen würde, steht das Moped. Das Motörchen bremst ja auch noch zusätzlich, wenn man nicht auf die Idee kommt, in einer Gefahrsituation den Kupplungshebel zu betätigen.
    Und wer hofft, sein Vögelchen dauerhaft nur mit der vorderen Bremse zum Stehen zu bekommen, sollte mal überlegen, wie die kleinen Bremsbeläge dies schaffen sollen....

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!