Falsche Messwerte bei OT-Findung?

  • Hallo zusammen,


    es tut mir ja Leid, dass ich hier noch so ein "wie-stellt-man-die-Zündung-ein-Thema" erstelle, aber ich komme gerade allein echt nicht weiter...


    Kurz zur Geschichte:
    mein Habicht sprang warm nicht an. Kerze, Kerzenstecker und Zündkabel waren schon getauscht. Außerdem waren am Kondensator reichlich Funken zu sehen. Also hab ich den Kondensator getauscht, und da das Polrad schon mal runter war auch gleich den Unterbrecher. Grundplatte wieder drauf und Zündung mit hilfe von Messdorn und Alufolie wieder eingestellt. Probefahrt gemacht und siehe da, im warmen Zustand springt er richtig gut wieder an ;o) (stolz wie Oskar) Da ich aber der Alufolienmethode nicht so traute bzw. es ja mit einem Multimeter genauer gehen müsste, hab ich mich heute vormittag nochmal herangesetzt und da beginnt nun mein Problem:


    Ich komme beim Zündung einstellen nur auf minimal 1,7mm vor OT, die 1,5 kann ich auch bei ganz verdrehter Grundplatte nicht erreichen. Dabei bin ich fiolgendermaßen vorgegangen:


    - Polrad runter und am Unterbrecher den Kontakt gelöst, mit Isolierband abgeklebt, Grundplatte gelöst, Polrad wieder drauf
    - Den Messdorn eingeschraubt und die Arretierungsschraube leicht angezogen
    - Polrad über OT hinaus gedreht, so dass der Messdorn am OT stehen bleibt, Arretierungschraube fest angezogen
    - Messdorn 1,5 mm hineingeschraubt, Kolben bis Anschlag gedreht. Hier sollte nun ja der Unterbrecher gerade öffnen. Laut Messgerät (Widerstandsmessung, die eine Seite an das Gewinde des Unterbrechers, andere Seite an Masse) haut das aber mal total nicht hin... Dort kann man von 1,7 bis ca. 3mm alles einstellen...


    Dubios find ich nur, dass ich mit der Widerstandsmessung auf so kuriose Werte komme und der Habicht doch vorher gut lief. Wo ist denn mein Denkfehler, ich muss da doch irgendetwas übersehen haben?


    Schöne Grüße,
    Matze

  • Vertrau einfach der Alufolienmethode, die ist doch super einfach, funktioniert ohne Polraddemontage, und ist für´n Unterbrecher völlig ausreichend. Du sagst doch selbst, dass der Motor gut gelaufen ist - was willst Du noch? Genau genommen nimmt natürlich die Alufolie auch ein wenig Platz in Anspruch, so dass der Unterbrecher tatsächlich schon ein klitzeklein wenig früher öffnet. Das ist aber beim Unterbrecher geradezu ideal, da man sinnvollerweise so ca. 1-2/10 mm Frühzündung einstellt, wegen des späteren Verschleißes am Unterbrechernocken, der ohnehin wieder auftritt. So viel macht das Streifchen aber garantiert nicht aus. Das mögen vielleicht 5/100 mm Kolbenhub sein, schätze ich mal. Und im Schätzen war ich schon immer gut, mal beiläufig erwähnt.
    MfG

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • na hoppla, laut FAQ kommt die max. Öffnung des Unterbrechers erst zum Schluss dran?


    Wie stelle ich die Z


    matthias: du hast natürlich vollkommen recht, der Bock lief vorher, aber das scheint ja eher Zufall gewesen zu sein. Ob Alufolie oder Multimeter ist im Prinzip ja egal, es ging mir ja hauptsächlich um das nun viel zu frühe öffnen. Aber ich werde mal versuchen, ob ich bessere Ergebnisse erziehle, wenn ich zuerst die max. Öffnung einstelle

    Einmal editiert, zuletzt von boma0034 () aus folgendem Grund: zu langsam

  • Na, ich versuch mich mal in Dein Problem hineinzudenken. So ganz hab´ ich nämlich noch nicht verstanden, auf was genau für einen Öffnungszeitpunkt Du nun mit der Durchgangsmessung kommst, wenn die Grundplatte so justiert ist, dass es mit der Alustreifenmethode auf die korrekten 1,5mm v.OT eingestellt ist. Ein großer Unterschied darf dabei nicht herauskommen. Einen Denkfehler - bis auf den Abstand der Kontakte, der natürlich vorher richtig stimmen muss - seh´ ich erst ma l nicht.
    BTW: Ein Vorschlag wäre auch, dass Du Dir zur späteren routinemäßigen Kotrolle doch noch mal ein Stroboskop für 20 Währungseinheiten gönnst (gibt´s bei ATU); damit ist man unkompliziert auf der ganz sicheren Seite. Man braucht sich nur einmal die Stellung des Polrades im ZZP dauerhaft auf sinnvolle Weise markieren, und später nur noch anblitzen, und die Grundplatte entsprechend nachjustieren. Damit entfällt eine lästige Menge Fummelei.

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • So, na dann euch allen erst einmal vielen Dank.
    Diese Woche werde ich zwar nicht mehr dazu kommen, da ich beruflich gerade gut zu tun habe, aber nächste Woche werde ich dann Rückmeldung erstatten ;o)

  • Das Problem bei der Klebestreifenmethode ist die Bestimmung der Kurbelwellenstellung (Drehwinkel) exakt im OT. Dort bewegt sich der Kolben über einen weiten Winkelbereich nur minimal, der potenzielle Messfehler ist groß.


    Mit Messdorn oder -uhr bestimmt man nur die Kolbenhöhe im OT, um dann 1,X mm weiter hinunterzugehen. Der fehlerbehaftete Drehwinkel im OT wird für diese Messmethode gar nicht benötigt, und bei 1,X mm vor OT ist der Winkelfehler dann bereits wieder sehr klein.

  • seit gestern läuft der Habicht wieder. ZZP liegt nun bei ca. 1,6 mm vor OT, mit Alufolie und Messdorn eingestellt.


    Das mit dem Stroboskop finde ich ne gute Idee, kommt auf jeden Fall auf meinen Wunschzettel.


    Noch eine Frage verständnishalber: Wenn der Zündzeitpunkt gefunden ist, ändert sich die Stellung der Grundplatte nicht mehr oder? Was sich ändert ist der Unterbrecherabstand wegen Verschleiß, und dadurch natürlich auch der ZZP. Mich wundert, dass ich mit dem neuen Unterbrecher eine komplett andere Stellung der Grundplatte benötige... ist das normal?

  • Eigentlich nicht ... die Hebelabnutzung kompensiert man durch Einstellen direkt am Unterbrecher.


    Man müsste die Unterbrecher im ausgebauten Zustand vergleichen, ob da an den Hebellängen etwas unterschiedlich ist.


    der ist schon im Müll, bei mir herrscht Ordnung ;o) Aber da er nun gut läuft, werde ich das mal so lassen und bei Gelegenheit bei der Simson-Werkstatt in Stuttgart vorbeifahren und einen Blick drauf werfen lassen. Der hat im Gegensatz zu mir die nötige Erfahrung um solche "ist-das-normal-Fragen" zu klären

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