Wir sind ganz Ohr!

  • Da wetterbedingt gerade Simsonflaute herrscht, und einem bei Reiseberichten unabhängig vom Schmuddelregen einfach warm ums Herz wird, möchte ich alle Nestler aufrufen, sich einen Ruck zu geben und uns von großen und kleinen Ausflügen 2011 zu erzählen! Ein paar schöne waren ja schon, aber da schlummern bestimmt noch einige tolle Fotos und Berichte in euren Schubladen. Hier gibt's ein aufmerksames Publikum - lasst mal hören & sehen! :smile:

  • Mein Kumpel und ich wollten dieses Jahr mal ganz cool sein und nahmen die Schwalben mit in die Alpen in Österreich. Bei meiner war der Motor ganz frisch aufgebaut und ich fand einfach nicht die Zeit, den Motor einzufahren. Da wir bis Österreich die Schwalben auf dem Anhänger transportierten bin ich das Risiko einfach eingegangen. Der Schwalbe wurde ganz schön warm bei den ständigen Steigungen und dann auch noch mit meiner Frau als Sozia. Der Auspuff war hinterher blau, aber der Motor läuft immer noch super! So schlecht wie oftmals behauptet können die Almot-Zylinder also gar nicht sein.


  • Dienstag der 12. Juli 2011:
    Nach 3,5 Stunden Fahrt verlasse ich mit meinem Kumpel die A4 hinter Bautzen und befinden uns kurz vor dem schönsten Moment meines Lebens.


    4 Monate vorher:
    "Herr Stötzner, dann haben sie die Prüfung bestanden!"
    Yes! Endlich habe ich meinen Führerschein. Schon Monate vorher habe ich mich auf dem Onlinefahrzeugmarkt nach Schwalben umgesehen. Alles für mich völlig unbezahlbar oder unreparierbar.


    Nun hatte ich meinen Führerschein. Aber für eine Schwalbe hatte ich nun erst recht kein Geld mehr. Ende Juni dann der Anruf vom örtlichen Supermarkt. Ich hatte nen Job. Und zack war der Traum einer Schwalbe ganz nah. Auf Mobile.de fand ich SIE dann endlich. Grün, 1982er Baujahr und 500€ teuer. Nach 2 E-Mails war der Preis von 400€ beschlossene Sache.


    Wir hatten die Autobahn verlassen und suchten nun das Dorf, jenes Dorf wo meine Schwalbe stand. Wir trafen der Verkäufer. Er holte die Schwalbe und ich war sprachlos. Sie war nicht schön, hatte überall Kratzer und Rost am Rad. Aber es war Liebe auf den ersten Blick. Klar, zu jedem Kauf gehört eine Probefahrt. Vorher bin ich noch nie auf einem Moped gefahren. Zunächst fuhr mein Kumpel ein Stück.
    Dann war ich an der Reihe.


    Ich kickte sie an. Traumhaft. Ich schwang mich auf die bequeme Sitzbank und hielt den Lenker fest. Es war irgendwie unbeschreiblich. Von der Theorie her wusste ich wies ging. Ich gab etwas Gas und ließ die Kupplung langsam kommen. Ein traumhafter Start. Ich beschleunigte. Die erste Straße die ich in meinem Leben mit einem Moped überfuhr war eine viel befahrene Hauptstraße. Ich beschleunigte bis in den 4. Gang. Ich fühlte mich wohl und sicher. Ich wendete und kehrte zurück. An der Hauptstraße hielt ich kurz an und auf einmal hatte ich den blöden Gasgriff in der Hand. Der Blinker war nicht montiert und daher das Dilemma. Da stand ich 3 min. mit der tuckernden Schwalbe an der Kreuzung und versuchte den Gasgriff wieder richtig in die Schnecke einzudrehen. Hat auch irgendwann geklappt. Schwalbe gekauft, ins Auto geladen und ab nach Hause.


    Die Schwalbe stank nach Zweitaktöl, es war furchtbar. Sowohl ich, als auch mein Kumpel, welcher fuhr, bekamen Kopfschmerzen. Letztendlich ging alles gut. Wir fuhren auf den Hof seiner Freundin und bauten die Schwalbe wieder zusammen. Werkzeug und Decken auf den Gepäckträger und los gings. Zu mir nach Hause war es vielleicht 1 km. Ich fuhr durch die Stadt und war in dem Moment der glücklichste Mensch auf Erden. Zuhause angekommen stellte ich die Schwalbe meiner Familie vor. Als ich ihnen zeigen wollte, dass sie auch fährt ging sie nach 10 m. einfach aus, am nächsten Tag löste ich das Problem mit Vergaserreinigen, seitdem habe ich keine Probleme. Dieser Tag war der Beginn einer wunderbaren Zeit. Ich unternahm noch viele kleinere Fahrten, jedoch kam es leider nie zu einer längeren Tour.
    Soviel zu meiner schönsten Tour in diesem Jahr: Der ersten Fahrt auf meiner Schwalbe :)


    mfg
    Albi

  • Dann solltest du dieses Jahr auf jeden Fall mal ne 300 Km Tour machen, bevor du mit ins schöne Monaco fährst ;).


    Naja, meine weiteste hat mich vom Hockenheimring an den Nürburgring verschlagen. Irgendwie 250 Km in 7 Stunden auf nem Moped verbracht, das eigentlich lieber ein Mofa wäre..


    Fing an hier in Hockenheim. Morgens um Halb 8 bin ich gestartet. Los gings bei wunderschönem Wetter, es waren noch angenehm kühle 15° (im Laufe des Tages wurde es aber wärmer). Ausgestattet war ich mir etwas Proviant, etwas Werkzeug und meinem Gepäck sowie ein kleines Präsent für meinen Vater, den ich an diesen Tagen besuchen wollt :D. Hatte nicht mal Ersatzteile dabei.
    Durch Speyer geht es immer sehr relaxt, da die Stadt eigentlich nur aus Gässchen besteht. In Schifferstadt habe ich dann eine Abfahrt verpasst. Aber halb so wild, umgedreht und weiter gings durch schöne kleine Ortschaften entlang der L 454. Der Verkehr war eher ruhig (Donnerstags Morgens) und das SACHS Motörchen summte fröhlich vor sich hin. Bin eigentlich nie schneller als 45 gefahren. Bei 50 Studenkilometern wirds schon unruhig, und wenn man sich mal Berg runter auf 55 wagt, denkt man, der Kolben durchschlägt gleich den Zylinderkopf und das ganze Ding geht in Flammen auf...Naja, fahr ich lieber langsam. Nach etwa 3 Stunden fahrt mach ich ne Kurze Pause.
    Einmal Pinkeln und Sandwich bitte. Es ist übrigens nicht ratsam, mit der Warnweste pissen zu gehen, da man 100%ig gesehen wird :D :roll:. Naja, dann nach 20 Min alles wieder zusammengepackt, Tankstand gescheckt: Ist noch genug drin, im 4,5 Liter Tank. Ich Motor an, ersten Gang ein WUPP! Huch, was denn jetzt ? Geschaut..Mhh, Kupplungszug gerissen. Aber kein Problem, denn es ist nur ein stinknormaler Zug, ganz ohne Nippel. Also nen anderen Zug (den ich zum Glück im Werkzeug fand) genommen, abgeschnitten, neu eingefädelt und mit den Schraubnippeln alles wieder drangebaut. Das macht seither keine Probleme mehr, ich liebe diese Einfachheit ;).


    Weiter gehts. Wieder über die Käffer. Es wird etwas hügelig, das heißt, dass wir uns dem Zwischenpunkt Bingen (Halbe Strecke) nähern. Zwischenzeitlich wird bei Grünstadt nochmal auf ne Bundesstraße gewechselt. Ansonsten ist es auf der ganzen Strecke schier unmöglich, sich zu verfahren, da man auf 250 KM nur wenige Male die Straße wechseln muss ! Alles verlief gut, die DKW summt weiter im Schneckentempo durch die Landschaft und hinterlässt die Blau Ölig Riechende Fahne des Friedens und der Freiheit :D. Dann ist es soweit, langsam geht es bergab, und wird immer steiler...Wir kommen ins Rheintal. In der letzten Ortschaft vor Bingen nochmal nachgetankt...Ein bisschen hätte ich noch fahren können ;).


    Aus 10% Gefälle wurden 12, dann 16. Jedoch ein leichtes Spiel für die kleinen 90 mm Bremschen, das Moped wiegt ja nur 49 Kilo (leer). Dann endlich bin ich in Bingen. Ein bisschen hektisch ist es hier, was wohl an den zahlreichen Touristen lag. Naja, einmal hab ich die Brücke über die Nahe genommen und bin dann auf der Bundesstraße entlang des Rheines bin nach Oberwesel gefahren. Dabei war ich im Schnitt wegen der vielen Baustellen und Ampeln genauso schnell wie die anderen in ihren Autos. In Oberwesel kam dann die erste Hürde, die auch der 2 Gang DKW, welche sich ja bisher als echte Bergsteiger erwiesen hat, Probleme bereiten sollte..nämlich die Engehöll.


    Die macht ihrem Namen alle Ehren. Zuvor gehts noch durch die Historische Altstadt Oberwesels, dann raus aus dem Rheintal hoch in die Ebene. Die Straße ist sehr schlecht, uneinsehbar und schmal, aber vor allem Steil. Teilweise ging nur im ersten Gang vorwärts. Da kam auf halben Wege eine superkleines Kaff (20 Häuser) gerade recht, um dem Motor, welche ja fast keine KÜHLRIPPEN besitzt, eine Abkühlpause zu geben. Der neue Krümmer war bereits blau, aber nicht schlimm, da sieht man, dass das Moped gefahren wird ;).


    Die andere Hälfte der Engehöll war nicht ganz so steil, etwas besser ausgebaut und breiter, da ging dann. An Lautert vorbei führte mich mein Weg dann auf die Hünsrückhöhenstraße. Die war, entgegen meiner Erwartung, entspannt zu Fahren, an dem Donnerstag war sowieso nicht viel los. Die Autos, die von hinten kamen haben mich dank meiner Warnweste rechtzeitig erkannt und konnten dementsprechend angenehm (für mich) reagieren. Irgendwo, 50 Km vor der Mosel habe ich dann an einer Do it Yourself Tanke getankt. Ich habe jedoch nicht kapiert, wie man da zahlen soll. Habe die Karte Inseriert und die PIN eingegeben, es kam jedoch immer wieder "Zahlung nicht möglich". Bin dann einfach weitergefahren, ohne zu Zahlen. Bis heute kam jedenfalls noch kein Brief :D. Auf der Hunsebuckelstroß gings dann weiter bis zu einer Ortschaft, an der ich dann auf eine Straße abgebogen bin, welche mich ins Moseltal führt.


    Im Nachhinein würde ich diese keinem Empfehlen. Riesige Schlaglöcher, 16% Gefälle, ultra Schmal (>3m) und sehr uneinsichtig. Zum Glück ist mir nichts passiert, aber ich bin immer noch von den Bremsen beeidruckt. Sind übrigens noch die ersten von der Auslieferung 1970, genauso wie das Lämpchen der vorderen Lampe. Und auch der hintere Schlauch ist original alt. Alles hält super :-D.


    Dann endlich angekommen in...wie hieß es doch gleich ? Naja, sagen wir mal Moselkaff. Dort bin ich dann erst 20 Km in die falsche Richtung gefahren, bis ich merkte, dass die Brücke in der anderen Ortschaft ist. Da gings dann drüber. Auf der anderen Seite habe ich dann ne Trinkpause gemacht und Vati angerufen, dass ich in einer Stunde da bin und er schonmal mit dem Kochen anfangen kann. Von unten her war ich dann verwirrt, wie ich nach Bassenheim kommen solle. Habe dann so einen Fahrradwegweiser gesehen, welche Bassenheim auswies. Gefuchst wie ich bin, habe ich kurz entschlossen den Radweg nach Bassenheim genommen. Nach 220 Km braven Fahrens darf man sowas..(Vom Tanken hat niemand etwas gesagt :D).


    Tja, pünktlich um 14 Uhr stand ich dann auf der Matte, nach 7 Stunden fahrt. Die Nacht war ich dann bei meinem Vater. Die Restlichen 50 Km an den Ring waren ein Klacks. Dort haben wir dann 6h Rennen geguckt. Am Dienstag bin ich dann wieder zurück. Diesmal ging über Boppard (ebenfalls Radwege) am Rhein entlang bis zur Loreley (St. Goarshausen). Dort bin ich dann auf der anderen Rheinseite auf die Ebene hoch und habe eben nochmal bei meinem Ex Stiefvater gepennt. Am nächsten Morgen gings dann über die Wunderschöne Motorradstrecke Ransel runter nach Lorch, am Rhein entlang in Richtung Rüdesheim. Dort bin ich mit der Fähre nach Bingen übergesetzt. Dann wieder denselben Weg zurück. Alles ohne Defekte, bin nich einmal stehengeblieben. In Hockenheim war ich dann wieder am Mittwoch, fast eine Woche nach meiner Abfahrt. Die Zeit ging auf jeden Fall schnell rum.


    Und schön war es. Dieses Jahr gucke ich wieder 6h Rennen, ob ich dann wieder mit dem Moped fahre...Wer weiß ?? ;).


    Das war mein Reisebericht. Ich hoffe, er ist nicht zu Lang und er gefällt euch, zum Schluss noch ein paar Daten:


    Fahrzeit: 7 Stunden
    Pausen: 5 á ~20 Min
    Durchschnittsgeschwindigkeit: 35 Km/h
    Verbrauch /100 Km: (und jetzt lasst euch das auf der Zunge zergehen..) 1,6L/100Km :smokin:


    Gruß
    Tamino


    Edit: Oh, doch lang geworden..

  • DKW Das Kleine Wunder, fährt bergauf wie andere runter:mrgreen:
    Bei mir gibts nix zu berichten, meine längste Tour 2011 waren 220 km ins Sauerland zu meinen Großeltern, habe mich nur etwas verfahren, sonst lief die Simme wie eine Suhler!
    Verfahren deswegen, weil da eine Straßensperre war. Auf dem Schild konnte ich aber eine "30" erkennen, also mal weitergefahren. 1,5km den Berg im 1. Gang (!) hoch, nur um dann oben festzustellen, dass eine Baustelle ist und ich durch frischen Asphalt fahren würde. Also 10km zurück nach Hilchenbach und die andere Straße übern Berg genommen. Lösung des Problems: Es war ein "Durchfahrt verboten"-Schild, welches vorher ein "30"-Schild war. Also waren noch Kleberreste von den Zahlen, die ich als Aufschrift gedeutet habe:oops:

  • Wie sah denn dann deine Kerze aus?


    Sorry, aber erst jetzt mitbekommen. Kerzenbild war perfekt. Ich hatte allerdings wegen dem neu aufgebauten Motor etwa 150 - 200 km 1:25 gemischt. Danach bin ich dann auf 1:33 gegangen und nach der Österreich-Tour auf 1:50.


    Wie geschrieben läuft der Motor bis heute absolut super und er hat jetzt ca. 4.500 km gelaufen da ich zuhause fast alle Erledigungen mit der Schwalbe und wenn nötig mit MKH erledige. Ich muss jedoch gestehen, dass mir damit damals ganz schön mulmig zumute war. Allen meinen Kunden erkläre ich, dass sie den Motor nicht unnötig belasten sollen in der Einfahrzeit. Ich selber jedoch hatte da genau das Gegenteil betrieben: mit Sozia und Belastung ohne Ende mit ständigen Vollgasanteilen.


    Ist eben eine SIMSON.

  • Das hast du aber Glück gehabt :shock:


    War vorgestern 150 Km mit der Kreidler unterwegs. Wollte eigentlich nur kurz fahren, und dachte mir, ob ich nich nen Freund bei Neustadt besuchen soll, etwa 50 Km entfernt..naja, hätte ich das gewusst.


    Alles fing an, das ich einfach drauf los gefahren bin. Nurs Bordwerkzeug dabei, ansonsten nix, kein Rucksack, sondern nur nen 20er in der Tasche und 2 Takt Öl aufm Gepäckträger der Florett. Mit Tempo 50 gings Richtung Sankt Leon - Rot. Dort bin ich dann einfach mal der Nase nach Richtung Kronau. Von dort aus dachte ich mir, ich besuche mal den Vorbesitzer der Kreidler in Bruchsal..Natürlich bin ich kleine Umwege gefahren und hab mir die Bruchsaler Innenstadt auf dem Moped angesehen ;). Hab dann aus dem Kopf von der Pfeife von Vorbesitzer das Haus gefunden, nen kleinen Kaffee getrunken, und er hat sich das Moped mal angeschaut:


    Zitat

    Haste gut hingekriegt


    Ich:

    Zitat

    Jo, du Arsch hast mir auch nen Schrotthaufen verkauft


    Naja haben dann zusammen noch ein bisschen gelacht, und ich bin dann auf die B3 Richtung Ubsstadt Weiher. Über Stettfelden gings dann in Richtung Heidelberg, immer auf der B3. Bis Heiderlberg lässt sich diese recht entspannt fahren, dann wirds 2 Spurig. Unterwegs kam mir sogar Gandalf auf einem Rennrad entgegen :shock:. In Heidelberg habe ich dann Kehrt gemacht Richtung Schwetzingen und dann über Ketsch wieder nach Hockenheim. Alles in allem eine Schöne Tour, die Kreidler hatte auch keine Probleme unterwegs, außer halt die Vibrationen..naja


    Ich versuche jetzt noch mit Google Earth ne Karte zu Erstellen, wo man die Route erkennen kann ;)


    MfG
    Besier

  • ja am rhein ist es schön war die tage auch wieder linksrheinisch unterwegs,allerdings mit dem lkw was aber der landschaft nix abtut.
    werde aber wenn die weinblüte oder apfelblüte kommt mit der kr oder dem star, mir mal ein tag urlaub von frau und kind nehmen.
    in der hoffnung das mein freund seinen star fertig hat.

    mich juckt es schon gewalltig gestern das wetter war ja schon mal genial....

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