Geht der Schwalbe so der Sprit aus?

  • Heyho miteinander,


    ich hab da mal eine Frage bezüglich des Verhaltens, wenn der Schwalbe der Sprit ausgeht. Ich bin gestern schön mit 60 gebrettert, auf einmal bekommt der Motor Aussetzer und verliert an Leistung - erst sporadisch, dann immer mehr. Hatte dann den gloreichen Einfall, dass mein Tank leer sein könnte, und auf Reserve umgestellt. Hat aber nichts gebracht. Meine Renate hatte immer weniger Leistung und laufend Fehlzündungen die sich lautstark durch den Auspuff verabschiedeten.


    Bin dann in ne Seitenstraße abgebogen und dann war ganz aus. Hab in den Tank gesehen aber da schwappte es noch fleißig unten am Tank herum?! :shock:


    Hab dann mal den Zündkerzenstecker kontrolliert und gesehen, dass der etwas abgegangen war. Mich kurz gefreut, wieder fest draufgesteckt, angetreten, lief.


    Stieg auf, wollte losfahren, Motor drehte kurz hoch und schon wars wieder vorbei. Im Standgas lief sie zwar noch, aber sobald ich Gas gab, ist der Motor nur schwach hochgekommen und hatte einfach 0 Leistung.


    Ist das Normal für die Schwalbe? Liegt das wirklich am Sprit? Oder ist der Vergaser voll Rost, weil ich den Tank so leer gefahren habe? Ich habe sie bei Bekannten abgestellt und wenn ich da jetzt mit einem Benzinkanister hinlaufe, dann sind das doch ein paar Kilometer :(


    Danke.

  • Den Benzinschlauch abziehen und prüfen, ob da nun Benzin rausläuft musst du schon selbst erledigen.
    Genauso wie den Vergaser zerlegen und säubern.

  • Das klingt nicht nach einfach nur Sprit alle. Wenn sie keinen Sprit mehr bekommt dann ist schlagartig die Beschleunigung weg, evtl unterbrochen von 2-3 Schüben wo sie nochmal kurz kommt. Aber aus vollem Lauf müsste sie nach umschalten des Benzinhahn unmittelbar wieder Sprit bekommen und weiter fahren, weill du dann genug Geschwindigkeit hast und es im Prinzip wie ein anschieben des Motors ist.


    Wenn allerdngs deine Reserve nicht funtioniert, weil die von Rostpartikeln und anderem Schmodder total verstopft ist, dann könnte das evtl. sogar hinkommen. Nur die Fehlzündungen passen da nicht ganz ins Bild, wobei die auch an dem lockeren Kerzenstecker liegen können.


    Mein Vorschlag: wenn der Tank jetzt schon einigermaßen leer ist, dann nimmste ein großes Gefäß mit für den Restsprit und schraubst den Benzinhahn ab und schaust ob die Reserve dicht ist oder nicht. Einfach erstmal den Benzinschlauch vom Vergaser abziehen und schauen ob auf Normal- bzw. Reservestellung mindestens 200ml/min rauslaufen. Wenn nicht dann muss der Benzinhahn und evtl auch derTtank gereinigt werden.

    R.I.P. Ronny, nur die Besten sterben jung!

  • Ja verdammt, ich hab mir da echt ein Eigentor geschossen. Die Schwalbe wurde letztes Jahr komplett neu aufgebaut (war zum Teil zerlegt, zum Teil wurde erneuert). Damals sprang sie hervorragend an, nur der Startvergaser ist wohl nicht richtig eingestellt worden (hat der Vater meiner Freundin gemacht, der mal mitbekommen hat, wie gerne ich eine Schalbe wollte, und mir eine Freude machen wollte).


    Er hatte den Tank damals komplett gereinigt inkl. Vergaser, Motor, Getriebe und alles, was da noch so dran hängt.


    Hatte im Herbst allerdings vergessen, den Benzinhahn zu schließen und eine große Lache in der Garage und danach zu spät wieder vollgetankt (vorm Winter). Scheinbar hat der Tank in der Zeit dann doch recht ordentlich Rost angesetzt. Sie sprang zwar in diesem Jahr schlecht an, lief aber dann wie eine 1.


    So wie Ihr das also einschätzt, ist es nicht nur der leere Tank, sondern eine größere Sache. Toll.. ich kann vor der Haustür gerade nichts machen, weil die Nachbarn die Einfahrt aufgerissen haben, und ich nicht vor die Haustüre komme :(


    Dann werd ich sie wohl nach Hause schieben dürfen. Das wird lustig :|

  • Ich würde den Befund mal stark relativieren. Es kommt eben darauf an, und Deine Angaben sind dürftig. Wenn der Sprit regulär und schlagartig alle wird (ist ja aber nicht der Fall, da Reserve nichts genützt hat), gibt´s erst ein bisschen Rumgemucker, recht schnell gefolgt von Totalversagen. Davon zu unterscheiden ist der Fall, dass nur die Spritzufuhr durch eine sich langsam verstärkende Verstopfung behindert wird. Das könnte Deine Symptome gut erklären, taucht aber eigentlich nicht einfach so auf, wenn man nicht auf Reserve fährt. In Normalstellung wird das Benzin oben durch´s Tankröhrchen angesaugt, und von dort oben kommt kein nennenswerter Rost rein, höchstens Schwebstoffe. Kritisch ist immer nur das Umschalten auf Reserve, weil da mit einem Male oder auch schleichend der Reservekanal samt unterem Benzinhahnsieb zugesetzt wird.


    Wenn Du schon längere Zeit Vollgas gefahren bist, ist also plötzlicher Mangel in der Spritzufuhr eher unwahrscheinlich. Wenn Du allerdings schon länger kein Vollgas gegeben hast, könnte es auch sein, dass Du ein Verstopfungsproblem hast, und es Dir sukzessive den Vergaser leernuckelt, bloß dass es vorher nicht bemerkt wurde. Lässt sich über die Spritflussmenge herausfinden. So ca. 200 ml/min wären normal; anders als immer wieder falsch behauptet wird, gibt´s aber nicht gleich Probleme, wenn das weniger ist. Der Motor braucht selbst bei Höchstlast weniger als 50 ml/min.


    Ach so, und wenn Du einen Zusatzfilter verbaut hast - ab in die Mülltonne damit!


    Kann auch ein Zündungsproblem sein. Fange bitte nicht wie tausend andere erfolglos an, Kerze, Zündkabel, Stecker, Unterbrecher zu wechseln - das bringt nichts! Die Täter muss man fassen, kein Unschuldigen.

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Ich habe ein ganz ähnliches Problem. meine Kr51 stottert bei Vollgas, wenn ich dann leicht abbremse und die Kupplung ziehe, kann ich sie meist noch retten, manchmal schalte ich in den 2. Gang und sie läuft wieder.
    Vor einer Woche habe ich den Vergaser ausgebaut, gereinigt, und den Schwimmer neu eingestellt. Auf jeden Fall, zog sie nachher viel besser an, stotterte aber immer noch... (?)
    Als nächstes habe ich an der Zündkerze gemerkt, dass sie zu fett lief. nun auch das eingestellt, Kerzenbild ist rehbraun, im Stand tuckert sie gemütlich, aber bei Vollgas stottert sie immer noch.
    Ach ja, und den zusätzlichen Benzinfilter meines Vorgängers habe ich auch ausgebaut., da floss wohl wirklich viel zu wenig Sprit nach, sodass sie immer an besonders günstigen Orten einfach ausging... (Überlandstrassen, Kreisel etc. ) :)
    Was könnte das Problem bei meiner Schwalbe sein...? Der Auspuff ist schon eher schmoddrig, aber sicher nicht verstopft.

  • Ich würde den Befund mal stark relativieren. Es kommt eben darauf an, und Deine Angaben sind dürftig.


    Ich weiß, ich hatte bisher halt noch keine Möglichkeit, weiter nachzusehen. Hab sie gerade abgeholt und muss mir erstmal den Schweiß von der Stirn wischen :)


    Kritisch ist immer nur das Umschalten auf Reserve, weil da mit einem Male oder auch schleichend der Reservekanal samt unterem Benzinhahnsieb zugesetzt wird.


    Der Blick vorhin in den Tank war nicht gerade verheißungsvoll. Eine Entrostung ist wohl angesagt. Ich werd da mal die Chlorreiniger-Methode probieren - die soll ja sehr gut funktionieren.



    Wenn Du schon längere Zeit Vollgas gefahren bist, ist also plötzlicher Mangel in der Spritzufuhr eher unwahrscheinlich. Wenn Du allerdings schon länger kein Vollgas gegeben hast, könnte es auch sein, dass Du ein Verstopfungsproblem hast, und es Dir sukzessive den Vergaser leernuckelt, bloß dass es vorher nicht bemerkt wurde.


    Es ist zugegen schon einiges im Argen. Die Schwalbe hat seit diesem Jahr - wie schon gesagt - ziemliche Startprobleme und ließ sich kaum anlassen, weil sie immer wieder ausging. Erst wenn der Motor einmal richtig hochgedreht hatte, dann lief sie im Standgas. Leider fehlen mir hier momentan die Möglichkeiten, das Teil zu zerlegen. Die Garage ist gerade Auffanglager für unsere Umräum- und Renovieraktionen und vor der Haustür hat man mit den spießigen Nachbarn eh nur gemotze. Auch kommt sie von unten her mit der Drehzahl kaum hoch. Man muss schon sehr hochtourig schalten, damit man nicht meterweit vor sich hinkrebst, bis sie dann doch mal ein bisschen Drehmoment bringt. Kompression ist allerdings absolut in Ordnung (gewesen - wie es jetzt ist, weiß ich nicht).


    Ganz abgesehen davon ist ja Vollgas der Betriebsmodus, für den man seine Schwalbe so liebt :)


    Lässt sich über die Spritflussmenge herausfinden. So ca. 200 ml/min wären normal; anders als immer wieder falsch behauptet wird, gibt´s aber nicht gleich Probleme, wenn das weniger ist. Der Motor braucht selbst bei Höchstlast weniger als 50 ml/min.


    Ich hab jetzt aus Versehen den Tank überlaufen lassen. Als ich den Benzinhahn geöffnet habe, ist binnen Sekunden gut was abgelaufen. Der Schwimmer war wohl komplett leer.



    Ach so, und wenn Du einen Zusatzfilter verbaut hast - ab in die Mülltonne damit!


    Nein, habe ich nicht. Man hört ja auch nicht viel gutes über diesen.



    Kann auch ein Zündungsproblem sein. Fange bitte nicht wie tausend andere erfolglos an, Kerze, Zündkabel, Stecker, Unterbrecher zu wechseln - das bringt nichts! Die Täter muss man fassen, kein Unschuldigen.


    Zündung ist in Ordnung. Zündzeitpunkt scheint auch in Ordnung zu sein. Mit höheren Drehzahlen hat das Teil einen bombigen Abzug (besser als der 125er Roller vom Vater, von dem ich das Teil geschenkt bekommen habe), allerdings ist wohl die Vergasereinstellung falsch und Startvergaser lässt den Motor absaufen.


    Blöderweise hab ich die Schwalbe bisher immer erst angetreten, wenn ich schon einen Helm aufhatte. Darum fehlt mir auch die Vergleichsmöglichkeit. Ich habe allerdings das Gefühl, dass der Motor Schleifgeräusche von sich gibt. Und das verheißt nichts gutes.


    Ich habe mir mal das VEB Lehrvideo für den Schwalbemotor angesehen ( Simson Lehrvideo Komplett Lehrfilm M541 M741 Montage Motor Getriebe Z ). Darin wird ja recht deutlich auf einige Besonderheiten hingewiesen und ich persönlich habe keine Ahnung, ob der Vater, als er den Motor überholte, das alles so berücksichtigt hat.


    Außerdem habe ich gerade nochmal meinen Tankzettel überprüft - mit 5 Litern waren es gerade 130km. Und das ist schon verdammt viel Verbrauch.


    Auch knackst der Kickstarter in letzter Zeit beim Antreten - so als ob die Rückholfeder vom Kickstarterritzel nicht richtig passt.


    Ich denke, das alles in Summe rächt sich gerade.


    Zunächst müsste das Teil erstmal wieder richtig laufen, damit ich den Vergaser komplett regenerieren kann - das hatte der Vater damals nicht gemacht. Aber eine Baustelle nach der nächsten, sonst läuft sie gar nicht mehr :-/

  • Also jetzt habe ich ein wenig nach Motorregeneration gesucht und man wird da ja förmlich von Angeboten erschlagen. Da das Getriebe in letzter Zeit auch anfing zu haken und auch ab und an etwas Öl aus der umlaufenden Dichtung tropft, will ich Nägel mit Köpfen machen.


    Was mir noch so einviel, als ich mich durch das Thema kämpfte: Ich befürchte ich habe ganz aus Gewohntheit E10 getankt. Könnte das vielleicht einen Motorschaden provoziert haben? Durch die Hochzeit von meinem Bruder vorgestern kam ich bisher zu nichts. Ich möchte morgen jetzt mal den Zylinder abziehen, um einen Fresser auszuschließen. Aber das Schleifgeräusch im Motor klingt nicht gerade verheißungsvoll :-|

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