Gelbatterie AGM Akku + Laderegler + Ledeschlussspannung

  • Hallo!


    Das Thema Gel-Akku / AGM-Akku ist ja schon mehrfach im Forum angerissen worden.
    Angerissen sage ich deshalb, weil sich mir trotz Lesens aller per Suchfunktion gefundenen Threads noch einige Fragen stellen.


    Ich spiele mit dem Gedanken, mir einen 6V 4,5Ah AGM- bzw. Gelakku einzubauen in meine KR51/2 N.


    Dabei habe ich aber Bedenken, da die Ladeschlussspannung und die Ladestromkennlinie bei Gel-Akkus ja eine andere ist, als bei Säure-Akkus.


    Wie stelle ich sicher, dass der Gel-Akku weder überladen noch mit zu geringer Ladeschlussspannung geladen wird?
    Auch der Ladestrom sollte bei Gel-Akkus ja 1/10 der Kapazität nicht dauerhaft überschreiten (in diesem Falle also max. 450mA).


    Hat da jemand WIRKLICH AHNUNG + ERFAHRUNG damit und kann Tipps geben?


    Und/oder kennt jemand eine Quelle für K51/2 Laderegler für Gel-Akkus?


    Wenn nein - wäre eine Geschäftsidee für Elektronik-Bastler! :D


    Das hier ist der einzige Laderegler, den ich bisher überhaupt gefunden habe, und das ist ein herkömmlicher:
    Ladeanlage (8871.6/1) 25Watt Simson KR51/2 N / E - SIMSON Ersatzteile ETHS Ersatzteil Handel Stehlik


    Danke und viele Grüße
    Ikea

  • Hab mir gerade mal 2 Stunden lang die Elektrik von meiner KR51/2N reingezogen. Verkleidung abgeschraubt, und mit Schaltplan und Zündschloss-Schemazeichnung alles nachverfolgt. So lange angesehen, bis ich verstanden habe. Derjenige, der da rumgewerkelt hat gehört gesteinigt.
    Ich dachte beim Kauf, meine KR51/2N sei ogginaal ohne Blinker, Hupe und Batterie. Pustekuchen - hat der Vorgänger alles rausgerissen - und dabei alles möglich komplett verdreht... Hupe und Masse zusammengeklemmt, ehem. Pluspol-Leitung der Batterie (Sicherungskasten) an Masse! , Rücklicht an Bremslichtklemme angeschlossen, und nur so Zeug.


    Dvaon mal abgesehen - auf dem Schaltplan ist von der "Ladeanlage" die Sprache. In der Zündschloss-Zeichnung wir das ganze "Schlusslichtdrossel" genannt. Wie kommt's zu diesen unterschiedlichen Bezeichnungen? Brauche ich (wenn ich bald Batterie, Blinker und Hupe nachrüste) keinen Laderegler, sondern das besorgt dieses Kästchen (Nr. 16 auf Schaltplan)?


    Gruß und Dank
    Ikea

  • Hallo.
    Es ist zwar schön, dass Du Dir Gedanken über die Tauglichkeit der Ladeanlage für Gel-Akkus machst, aber glaube mir: Es ist absolute Zeitverschwendung. Die Gel-Akkus haben eine geringfügig höhere Ladespannung als reine Nasssäuretypen, weil die Elektronen halt nicht so leicht fließen. Man muss sich Folgendes klarmachen: Fast vollgeladen wird so ein Blei-Säure-Akku schon bei ca. 13,6 V. Darüber setzt verstärkt die Gasung ein. Der letzte Rest mit der überhöhten Spannung dient nur dazu, den Akku möglichst ganz voll zu bekommen, und das wiederum soll die bei der Entladung entstandene Sulfatierung nach Möglichkeit vollständig rückgängig machen, was wiederum wichtig für die Lebenserwartung ist.
    Diese Schlussladephase ist übrigens ein sehr verlustreiches Geschäft, bei dem nur noch wenig vom Ladestrom in Ladung umgesetzt wird. Ein Großteil geht für die Begleiterscheinung der Elektrolyse drauf.
    Wenn die Ladeanlage nun "nur" 14,4 anstelle 14,7 V macht, gast der Akku trotzdem, und glaube mir - er wird dabei voll genug, um ungeschädigt und lange genug fit zu bleiben. Und mit Ladekennlinien brauchst Du gar nicht erst anfangen - so´ne Ladeanlage ist leider kein Computerladegerät.
    Und die Sache mit den 1/10 C Ladestrom ist ein Richtwert, falls der Hersteller nichts anderes angibt, den man auch nicht so pauschal anwenden kann, und der auch zwischen den Akkutypen variiert. Je nachdem, wie leer oder voll die Batterie schon ist, variiert dieser Wert. Es geht dabei eigentlich nur darum, den Akku nicht schon während der normalen Ladephase durch Überschreiten der Gasungsspannung zur Gasung zu bringen, weil dadurch halt erstens unnötiger Elektrolytverlust eintritt (den man bei den verschlossenen Tyen nicht ausgleichen kann), zweitens die Gitter unnötig korrodieren. Dieses unerwünschte Gasen soll der Ladeschlussphase vorbehalten bleiben.
    Es ist aber beim Anlegen einer festen Ladeschlussspannung so, dass der Strom mit zunehmender Ladung eh abnimmt. Wenn da beispielsweise 14,4 V angelegt werden, und der 4,5 Ah-Akku fast voll ist, wird er keine 450 mA mehr ziehen, ganz einfach.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Mach Dir keinen Kopp, hau rein dat Dingens, und fertig. Den Aufwand, hier etwas Perfektioniertes einzubauen, mal unabhängig von der Realisierbarkeit, ist die ganze Sache von vorn herein nicht wert.

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Hallo,
    ich habe vor kurzem meine KR51/2L auf eine ELBA umgebaut und bin absolut zufrieden. Mit dieser elektronischen Ladeanlage ist das Überkochen der Akkus beseitigt und zudem hat man noch immer gleich schnell blinkende Blinker. Sie ist ausserdem recht günstig so ca. 20 Öre. Man muss nur die 21W Spule von der Masse trennen und einen Brückengleichrichter vor die ELBA schalten.
    Außerdem sind "leere" Batterien nach langem Stadtverkehr Vergangenheit.
    Dazu kann ich dir die Seite www.moser-bs.de empfehlen. Der hat Schaltpläne fürn Elbaumbau.
    Bei weiteren Fragen schreibst halt nochmal.
    Gruß Daniel

    • Offizieller Beitrag

    Lange Rede, kurzer Sinn: Mach Dir keinen Kopp, hau rein dat Dingens, und fertig. Den Aufwand, hier etwas Perfektioniertes einzubauen, mal unabhängig von der Realisierbarkeit, ist die ganze Sache von vorn herein nicht wert.



    Zustimm, nur das in der Schwalbe 6V werkeln.


    MfG


    Tobias

  • Vielen dank für die ermutigenden, pragmatischen Worte, Matthias1. So werde ich es dann zunächst ma tun - und beobachten.
    Ich werde Klemmen / Kabel 56 und 59 zur Tagfahrlicht-Schaltung zusammenklemmen.


    Sollte ich dann noch Probleme haben, werd ich danieldees Vorschlag nochmal überdenken. Oder gleich auf 12V umrüsten ;)


    Danke Euch!

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