Hallo alle zusammen,
nach dem ich diverse Dinge an meinem 74'er Star erledigt hatte, wollte ich dem ganzen nun noch das Krönchen aufsetzen und habe einen neuen Unterbrecherkontakt und einen neuen Kondensator verbaut. Eine vorherige Messung des ZZP brachte einen erhebliche Frühzündung zu Tage. Das hatte ich allerdings auch schon vermutet. Beim Blick auf den Unterbrecher gab es ein gespaltenes Bild: der Filzstreifen fehlte komplett, die maximale Öffnungsweite betrug etwas mehr als 0,4mm. Der Kontakt war stark verölt, aber in den Flächen noch gut zu gebrauchen. Dennoch: raus damit, die Ölquelle oberhalb des Motors hatte ich ja bereits durch die Überholung des Vergasers trocken gelegt. Kondensator gewechselt (ein etwas gewöhnungsbedürftiges Befestigungssytem). Neuen Unterbrecher eingebaut und Öffnungsweite eingestellt. Etwas weniger als 0,4mm, da sonst der ZZP nicht einzustellen ist. Irgendwann passte dann alles zusammen und alles wieder zusammengebaut und angekickt. Ist schon erstaunlich wie wenig Kraft man plötzlich fürs ankicken benötigt. Einmal scharf anschauen und der Vogel springt an. Nach ca. 10Km dann aber Leistungsverlust und der Vogel ist zum Schnellflug nicht mehr zu überreden. Statt dessen gibt es Fehlzündungen und irgendwann bleibt der Karren komplett stehen. Irgendwie gehts nach Hause und dort wird gleich erst mal die zuletzt angefasste Baustelle nochmals untersucht. Die Öffnunsgweite des Unterbrechers hat sich dramatisch verringert! Daher der Fehler. Hab ich wohl den Kontakt oder die Grundplatte nicht fest genug angezogen. Also noch mal das gleiche Einstellprozedere sorgfältigst durchgeführt. Zweimal macht man nicht den gleichen Fehler. Am Tage darauf nochmals eine Fahrt. Nach ca. 15Km dieselben Symptome: Spucken, Fehlzündungen, keine Leistung, geht aus. Ab nach Hause - irgendwie. Gleich wieder zerlegt und wiederum einen Unterbrecherkontakt vorgefunden der sich in der Öffnungsweite dramatisch verringert hat. Dieses mal will ich es genau wissen und messe daher nach: Der ZZP findet sich irgendwann nach OT und die Öffnungsweite liegt weit unterhalb von 0,4mm über die gesamte Drehung des Polrades. Ein Abheben des Kontaktes kann zwar gemessen aber nicht beobachtet werden! Den genauen Abstand zu ermitteln habe ich mir da erspart. Darauf hin habe ich den alten Unterbrecher genommen diesen zerlegt, gründlich gereinigt, geschmiert, eingebaut und wieder alles eingestellt. Sorgfältig versteht sich. Und was soll ich sagen? Seitdem gibt es keine Aussetzer oder Totalausfälle mehr!
Nun die Preisfrage: Was ist an den nachgebauten Unterbrechern so schlecht, dass sich diese im laufenden Betrieb verstellen? Oder habe ich da etwas übersehen? Wenn mir übrigens jemand vorher erzählt hätte der Unterbrecher verstellt sich selbsttätig, hätte ich es ihm nicht wirklich abgenommen, sondern einen Montagefehler vermutet. Der liegt hier aber nicht vor.
Gruß Rainer