Gemisch 1:100 bei der BRD-Bunny-Version?

  • Hallo,
    in der "Motorrad"-Ausgabe Nr. 9 von 1989 habe ich einen Testbericht über den SR50 gelesen. Es handelte sich um die 50km/h Version (mit 3 PS) mit dem Namen "Bunny". Das Öl-Benzin-Gemisch wurde mit 1:100 anstatt 1:50 angegeben. So würde ich meine 60km/h Ost-Version heute auch gerne fahren. Schon allein aus Umweltschutzgründen.


    Was haben die damals an der "BRD-Bunny-Version" verändert?

  • Hallo,


    es gibt ein paar wenige 2 Taktöle die bis zu 1:100 freigegeben sind, zB auch für meine ETZ, damit kann dann 1:100 gefahren werden.
    Aber wer wills freiwillig mal testen und versuchen.
    Zumal das Zeug ein Vermögen pro Liter kostet.
    Vielleicht hatte bunny eine Ölpumpe, die 1:100 mit einen vorgeschriebenen 2T Öl arbeitete.


    Gruß
    schrauberwelt

    • Offizieller Beitrag

    Selbst mit gutem Öl würde ich solche Mischungsverhältnisse vermeiden. Man kann sicher mit heutigen Ölen etwas "dünner" mischen, als früher mit Addinol. Aber 1:100 ist mir schon vom Gefühl her unangenehm. Und wirklich viele Ölhersteller lassen sich auf so einen Deal auch nicht ein, selbst Markenfirmen schreiben auch bei Vollsynthetik 1:50 vor oder sie schreiben gleich auf die Flaschen "nach Herstellervorschrift". Da lehnt sich keiner so weit aus dem Fenster.

  • Ein Ölfred,
    ja kann man machen, muss aber nicht. Bei den gängigen Ersatzteile die auf dem Markt sind sollte man auch vielleicht bei 1:50 bleiben.


    Was warn nochmal Freigegeben? Addinol vollsy. ? das gibt auch praktischerweise im 60L Fass.


    Im Grunde kann alle 2T Öl (nicht für getrenntschmierung) in die Simme hauen.
    In welchem Misschungverhältniss is jedem selbst überlass , jenachdem wie er meint mit dem Gerät umgehen zumüssen.
    Es gibt ja auch Spinner die Diesel reinhaun und meinen Fachleute davon überzeugen zumüssen das dies nicht schlecht für den Motor ist.

    Wer schneller schraubt steht länger in der Werkstatt.

  • 1:50 zu tanken ist heute noch tragbar, denke ich.


    In der Schweiz gibt es eine Regelung, nach welcher neu zugelassene Zweitakter mit 2% oder weniger Oel auskommen müssen.


    Sprich der Oelanteil ist das kleinste Problem (andere gravierende Probs. sind z.B. kein Kat, die Lautstärke, die elektrische Anlage etc.)


    mfg

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    2% entspricht 1:50.
    Für MZ Zweitakter ab ETZ war auch 1:100 = 1% zugelassen, wenn man denn das "gute" vollsynthetische superteure Castrol BioLube, Greentec oder so verwendete.


    Wenn man vorher mineralisch gefahren ist, dann ist vollsynthetisch auch bei 1:50 mit Vorsicht zu geniessen, weil das Ablagerungen an Dichtungen etc. wieder löst und so schneller zu Undichtigkeiten führen kann.


    Die Veränderungen im Mischverhältnis sind immer einhergegangen mit konstruktiven Verbesserungen an den beweglichen Teilen im Motor. Kolbenbolzen in Bronzebuchse muss einfach mehr Öl haben, als z. B. Kolbenbolzen in Nadellager. Das gilt entsprechend natürlich auch für das Lager im Pleuelfuss.


    Peter

  • Du kannst es drauf ankommen lassen und zumindestens einen Eigenversuch starten. Für nennenswerte Resultate sind aber einige 1000 km mit fixen Mischverhältnissen nötig.


    Gruß
    Al

    • Offizieller Beitrag

    Na ja,


    so ein "Selbstversuch" könnte für das Motörchen schlimme Folgen haben.


    Die 1:100 Aussage von MZ galt nur für das VOLLsynthetische Öl, daraus würde ich keine Schlüsse über teilsynthetisches ziehen wollen.


    Ich fahre seit einigen Jahren mineralisch je nach Fahrzeug 1:25, 1:33, 1:40 und 1:50 und nehme möglichst nicht zu viel, aber auf keinen Fall zu wenig.


    Peter

  • Negative Folgen können eintreten, wer aber so einen Versuch startet, ist sich dessen bewußt.


    Das Mischverhältnis sollte eigentlich der Qualität des Zweitaktöls entsprechen. Wer das beste vollsynthetische Öl mit 1:50 verbrennt, wirft praktisch die Perlen vor die Säue.


    Das einfache mineralische Öl von heute hat einen besseren Standard als damals in der DDR und wohl auch in der BRD. Die 1:100 von MZ gelten für vollsynthetisches Öl. Halbsynthetisches Öl sollte demnach von der Qualität locker in der Mischung zwischen 1:50 und 1:100 liegen können. Theoretisch. :D


    Gruß
    Al

  • Na ja was heißt Perlen vor die Säue.


    Des Öl hat einmal die direkten Schmiereigenschaften die unbestritten besser sind.


    Aber wo kein Öl da keine Schmierung auch wenn woanders super synteti ist.


    Imho ists heute noch normale Motoren mit 1:50 Schmierung zu bauen auch wenn sich die Entwickler wohl den tollen Öleigenschaften bewußt sind.


    Und ich denke da der Kurbelwellenraum dauernd von Frischgas durchströmt wird hängt wohl die heutige 1:50 Mischung eher an einem gutem Verhältnis von Neueintrag von Öl fdurchs Frischgas zu mitgerissenem Öl vom Frischgas anstatt an der mangelnden Qualität

  • Perlen vor die Säue insofern, dass für unsere Mopeds einfaches mineralisches Zweitaktöl zu 1:50 ausreichend ist.


    Zum Synthetiköl gibt es bei Wikipedia eine interessante Information:


    "Dies war die Geburtsstunde der Synthetiköle, die inzwischen überragende Eigenschaften haben. Sie lassen sich für sehr große Viskositätsbereiche herstellen, haben eine gute Kältefließfähigkeit, neigen nicht zum verkoken und sind sehr druck- und temperaturstabil. Druckstabil sind sie in zweierlei Hinsicht: zum Einen bauen sie einen sehr tragfähigen Schmierfilm auf, der auch unter extremen Belastungen nicht abreißt, zum Anderen wird die Struktur der Moleküle im Betrieb schwerer zerstört als beim Mineralöl. Für hochbelastete Sportmotoren können teilweise nur noch synthetische Motorenöle verwendet werden."


    Gruß
    Al

  • Zitat von Alfred

    Perlen vor die Säue insofern, dass für unsere Mopeds einfaches mineralisches Zweitaktöl zu 1:50 ausreichend ist.


    Das schon.


    Aber beim Motor darf ja nicht vergessen werden, dass der Schmierfilm am Kolben ja nicht nur den normalen Beanspruchungen ausgesetzt ist sondern das sich der obere Teil der Laufbuchse dauernd " Mit Flammen und Hitze " rumschlagen muß bzw dauernd neu geschmiert werden muß.


    Und das erfodert in erster Linie Menge !!


    Der Sprungt von 1:33 zu 1:50 bei Simsons wurde ja auch nicht durch eine Qualitätsverbesserung beim Öl erreicht sondern durch eine Änderung des oberen Pleullagers welches im Vergleich zur Lagerfläche sehr geringe Ölreservetaschen hatte.


    Das Nadellager hingegen hat eine sehr kleine Berühungsfläche zw Pleul und Bolzen aber dafür viel Zwischenraum in denen Öl die rollenden Nadeln abschmieren kann bevor diese wieder in Kontakt mit den Bolzen / Pleul kommen.


    Deshalb lasse ich für mich das Kriterium nicht gelten " Öl ist besser --> Mischungsverhältnis kann sinken "

  • Das da oben hast Du gelesen, oder?


    ...bauen sie einen sehr tragfähigen Schmierfilm auf, der auch unter extremen Belastungen nicht abreißt...


    Auch das Nadellager bekommt etwas vom guten Öl ab.


    Gruß
    Al

  • Gibt es denn ein zerstörungsfreies Verfahren, bei dem man weniger Öl nimmt und dann nach kurzer Fahrt irgendwas kontrollieren kann? Was ich gerne wissen würde: Angenommen ich fahre mit 1:60 bis 1:70 rum - kann man z.B. am Kerzenbild beurteilen ob der Motor zuwenig Öl bekommt?


    Die jap. Zweitakter früher hatten z.B. eine Getrenntschmierung mit lastabhängiger Ölpumpe, da hatte man nach längeren Strecken bei normalen Temperaturen einen ganz trockenenen Auspuff hinten. Die Kerze war rehbraun.


    Das habe ich am SR noch nie hinbekommen. Am Auspuffendrohr hinten ist es immer feucht und tropft hin und wieder (bei Standardbedüsung) auch nach 100 km-Touren auf Landstraßen. Viele sagen ja das sei normal ....


    Edit:
    Wenn ich an diese KAT-Version des SR denke - die feinen Kapillaren müssen doch nach 100 km dicht gewesen sein?

    • Offizieller Beitrag

    Alfred


    Mit "Perlen vor die Säue" hast du sicher beim Kostenkapitel recht. Nimmt man aber alles zusammen, kann Vollsynthetik sich durchaus lohnen. Ich sag mal nur saubere Verbrennung, kein Qualm, kein versiffter Auspuff, weniger Ablagerungen im Motor. Insofern kann gutes Öl auch zu einer längeren Motorlebensdauer beitragen. Ob das dem Einzelnen den weitaus höheren Preis wert ist, muss jeder für sich selber entscheiden. Es hängt auch ganz sicher davon ab, ob man nur ein Moped betreibt und wieviele Kilometer man fährt. Beim Trabant oder Wartburg wird dann wohl fast jeder bei billigen Mineralöl bleiben.

  • @shadow
    Ich hatte Dich schon verstanden. Nur Du mich anscheinend nicht. Auch bei den ersten Teilen der Kolbenschmierung muß -nicht- viel Menge da sein. Nicht, wenn das synthetische Öl ... einen sehr tragfähigen Schmierfilm auf[baut], der auch unter extremen Belastungen nicht abreißt.... Das mit der Menge gilt uneingeschränkt nur für mineralisches Öl.


    @schubser
    Die Vorteile sind mir klar. Anmerken wollte ich nur, dass man das beste vollsynthetische Öl mit dem üblichen Mischverhältnis 1:50 eigentlich unnötig verschwendet, weil tatsächlich weniger Öl benötigt wird. Welches Mischverhältnis in Kombination mit welchem Zweitaktöl verwendest Du? Hast Du da nicht auch etwas ausprobiert?


    Gruß
    Al


    Es gibt da übrigens eine kleine Kampagne für synthetisches Öl:
    Benutzt synthetisches Öl
    Dort steht leider aber kein Wort zu den Mischverhältnissen.

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