Geräuschmessung mit Sperber, Schwalbe und Vespa nach EG-Recht

  • Hallo Zusammen,


    im Rahmen einer Fortbildungsmaßnahme habe ich in der "Firma" Fahr- und Standgeräuschmessungen nach der aktuellen EG - Richtlinie für Kleinkrafträder an Sperber SR 4-3, Baujahr 1966, Schwalbe Kr 51-2 L, Baujahr 1981 und Vespa ET2, Baujahr 1999, vorgeführt. Das war natürlich keine amtliche Messung, da es nur gut eine Handvoll zugelassene Meßstrecken in Deutschland dafür gibt, aber ein Vergleich zwischen den Fahrzeugen ist natürlich trotzdem möglich, da sie ja alle nach den gleichen Bedingungen gemessen wurden.


    Bei der "Generalprobe" konnten wir folgendes messen:


    Fahrgeräusch: Grenzwert nach EG: 71 dB(A), Anfahrt mit 30 km/h
    Sperber: 77-78 db(A), 3.Gang
    Schwalbe: 77-78 dB(A), 3. Gang und 83-84 dB(A) im 2. Gang
    Vespa: 70 dB(A), Automatic


    Standgeräusch (0,5 m Abstand, 45 Grad Winkel):
    Sperber: 82-84 dB(A)
    Schwalbe: 82-84 dB(A)
    Vespa: 86 dB(A)


    Das heisst, daß Schwalbe und Sperber jeweils gleich laut waren, was mich etwas verwundert. Beim Sperber hätte ich "nach Aktenlage" höhere Werte erwartet. Vielleicht liegt es an der kleinen "Leistungsschwäche" meines Sperbers. Die Vespa ist deutlich leiser im Fahrgeräusch, dafür aber im Standgeräusch lauter als die Simsons und auch lauter als die im Fahrzeugschein vermerkten 84 dB(A). Da die Simsons für die damalige Typgenehmigung nach DDR-Norm gemessen wurden, gibt es hier natürlich keine Vergleichsmöglichkeit.


    Am Auspuff vom Sperber hatte ich Manipulationsmöglichkeiten angebracht, die Auspuff - Manipulationen zeigten wie erwartet deutlich höhere Standgeräuschwerte.


    Ganz streng nach den Regeln hätte man Sperber und Schwalbe natürlich wie Krafträder messen müssen, dafür reichte der Platz leider nicht aus (höhere Anfahrtgeschwindigkeit und nachher längere Auslaufzone)


    Vielleicht werde ich die Messungen bei Gelegenheit "privat" nochmal mit weiteren Vergleichsfahrzeugen, z.B. der Kreidler, wiederholen. Ich hab da in Schleswig eine sehr schöne freie Meßstrecke im Hinterkopf, die man nach Feierabend dazu nutzen könnte.


    Gruss von Frank

  • Da die Simsons für die damalige Typgenehmigung nach DDR-Norm gemessen wurden, gibt es hier natürlich keine Vergleichsmöglichkeit.


    Mal so am Rande:
    Wenn meine Simson X also den in der ABE angegebenen Grenzwert überschreitet, wäre der ermittelte Wert heutiger "Messmethoden-/verfahren" nicht verwertbar? Oder wenigstens strittig?

  • Wo habt ihr den die Daten gemessen?


    Rechts, Links, Vorne, Hinten vom Moped/Motorrad.... Ich weiß ja jetzt nicht so direkt was lauter ist: Auspuff oder Motor.


    Bei der Schwalbe ist ja der Auspuff auch an verschiedenen Stellen verbaut.


    Habt ihr auch die neuen Papiere von KBA gehabt und die Werte verglichen?

  • Hallo Gonzo,


    die Grenzwerte, die in auf dem ABE Kärtchen angegeben sind, müssen natürlich mit den dazu passenden Verfahren nachgemessen werden, auf vielen Kärtchen der Simsons bis in die 80er Jahre steht auch garkein Standgeräuschwert, da dieser in der DDR erst sehr spät eingeführt wurde. Fahrgeräusche kann ein Polizist "mit Bordmitteln" nicht nachmessen.


    Hallo 1gnt23 und Dr.Akrapovic,
    das Fahrgeräusch wird nach neuer Rili in 7,5 m Abstand beidseitig gemessen (in beide Richtungen vorbeifahren), das Standgeräusch bei halber Nenndrehzahl (bzw. bei Nenndrehzahlen < 5000 U/min bei dreiviertel Nenndrehzahl) in 0,5 m Abstand 45 Grad Winkel von der Auspuffmündung. Die KBA und KTA Unterlagen habe ich natürlich da ;) , nur die dort angegebenen Werte sind nicht unbedingt vergleichbar (DDR Norm)


    Gruss von Frank

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