Halbmondkiller-Karriere beenden

  • Schönen guten Morgen!


    Tagein tagaus sitz ich an meiner SR50 und versuche das Ding zum Laufen zu bringen.
    Vor ein paar Tagen fuhr es auch sehr gut (bin ca 70km durch die Stadt gefahren).
    Nun ist gestern aber wieder mal der Halbmond unter dem Polrad zerrissen. Das passiert mir andauernd.
    Hab das dann repariert, auf der nächsten Fahrt ging die Maschine dann laufend wieder aus und fuhr nur noch bei sehr wenig Gas. Ich habe zwar noch nicht nachgesehen, vermute aber, dass es wieder den Halbmond abgeschert und das Polrad verstellt hat.
    Nun habe ich im Internet nach diesem Problem gesucht (nicht erst heute, schon seit letztem Sommer) und folgende Dinge probiert/rausgefunden:


    • Zunächst habe ich Schleifpaste gekauft, diese auf die Kurbelwelle aufgetragen. Dann das Polrad aufgeschoben, von Hand angedrückt und den Kickstarter durchgetreten, bzw bei eingelegtem Gang das Hinterrad in beide Richtungen gedreht. Hab das Rad auch mal leicht mit der Mutter angezogen (so dass das Polrad gerade noch rutschte) und dann gedreht. Es bildet sich eine schmale Spur mit Schleifpaste auf der Kurbelwelle, also scheint dort ein Hohlraum zu sein. Muss aber nicht sein, da ich es ja nicht richtig festgezogen habe.
    • Das Polrad richtig böse angezogen (mit Ölfilterschlüssel das Polrad festgehalten und mit einer 17er Nuss an einer Ratsche angezogen).
    • Ich dachte immer, dass die Unterlegscheibe, die unter der Mutter ist, mit der das Polrad angedrückt wird, eine Umschlagscheibe ist und mich damit abgemüht, die in dem engen Kreis umzuschlagen. Nun meinte mein Mitbewohner, dass das eigentlich nur eine normale Unterlegscheibe ist. Habe sie also gerade gebogen.
    • Im Internet habe ich nun gelesen, dass das scheinbar gar keine Unterlegscheibe sein soll, sondenr ein Federring. Einen Federring dieser Größe habe ich gerade nicht da, werde ich aber baldmöglichst besorgen.


    Meine Frage ist nun, ob ihr mir noch irgendwelche Tipps geben könnt, bevor ich das mit Federring wieder zusammenschraube? Denn ich vermute kaum, dass der FEderring allein einen umwerfenden Effekt bringt. Wie gesagt, das Problem habe ich nicht erst seit gestern, vielleicht sollte ich das ganze Moped zu einer Halbmondzerkleinerungsmaschine umbauen und verkaufen...

  • Also das ist ja fast schon unmöglich... Der Konus muss fettfrei sein, der Gegenkonus im Polrad natürlich auch. Das machst am besten mit Bremsenreiniger, an sonsten muss eben dieser Federring und eine Mutter aufgeschraubt werden, dann schön anziehen und normal hat man dann auch keine Probleme damit

  • mir hat es auch den halbmond abgeschert, mußte dann erkennen das das polrad als auch die kurbelwelle eine leichte rost patina hat. habe den rost entvernd und seit dem ruhe. die federscheibe muß da auch hin sonst tuts nicht.

  • Ich habe doch nirgends geschrieben, dass er überflüssig ist, oder?
    Da oben steht doch nur, dass ich die U-Scheibe durch einen Federring ersetzen werde und die Frage war, ob ihr noch weitere Tipps habt. Logisch, oder?


    Habe Welle & Polrad nun mit Hile von Bremsenreiniger gesäubert und einen Federring eingesetzt.
    Sprang dann auch an. Allerdings ging das Anziehen der Mutter zunächst schwer und dann ein kleines Stück verdächtig leicht. Hab's dann dabei belassen. Vermutlich ist eins der Gewinde draufgegangen. Ich denke, dann war's das für den Hobel.
    Langsam (aber wirklich nur langsam nach 4 Jahren) hab ich die Nase voll.

  • Tja, nun...auf meinem Weg zur Kläranlage letzte Woche musste ich dann doch wieder nach Hause schieben.
    Hab den Motordeckel wieder abgenommen.
    Wenn ich das Polrad drehe, passiert am Unterbrecher nichts, allerdings ist der Halbmond nach Abziehen des Polrades noch unversehrt. Wie auch immer das gehen mag.
    Vielleicht haben die Reste früherer Halbmonde den Innenradius vom Polrad erweitert, so dass es nun drüberrutschen kann.
    Allerdings habe ich es ja fest angezogen (mit Federring). Dazu fällt mir grad keine Erklärung ein.
    Ich werde jetzt nochmal ein anderes Polad ausprobieren, das ich letztens gekauft habe. Allerdings steht da keine Nummer drauf, drum weiß ich nicht, ob das überhaupt geeignet ist.


  • Meinst du mit Betätigunshebel das Ding, dass über der Kurbelwelle ist?
    Ich hänge mal zwei Fotos an.
    Habe gerade das andere Polrad eingebaut, da kam nichts, auch nach meterlangem Schieben nicht.

  • Wenn ich im Netz nach diesem Problem suche, lese ich immer wieder, dass viele den Rest der Passfeder nur sehr schwer aus der Nut bekommen. Bei mir geht das ohne größere Probleme mit einem Schraubenzieher, den ich in spitzem Winkel ansetze.
    Trägt das vielleicht zur Lösung bei?

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt verschiedene Polräder. Einmal bezüglich der Magnetisierung, das sieht man an der hoffentlich noch lesbaren Teilenummer.
    Dann bezüglich der "Mechanik".
    Die roten sind nix für Unterbrecherzündung, die haben keinen Nocken, sondern einen zusätzlichen Spalt für den magnetischen Abriss.


    Du braucht für die Unterbrecherzündung ein Polrad mit Nocken. Das ist der "Huckel", der auf dem inneren "Rohr" zu sehen ist.
    Dieser "Huckel" hebt den Unterbrecherhammer im Zündzeitpunkt an.
    Vergleiche Deine beiden Polräder:
    - haben beide einen "Huckel"?
    - ist die Stellung des "Huckels" zur Nut für den Keil gleich (es gibt auch welche die um 180 Grad anders sind)


    Wenn Du das Polrad montierst, dann muss Du bei Drehung durch eine der drei Öffnungen sehen können, ob sich der Unterbrecherkontakt auch irgendwann öffnet. Wenn er das nicht tut, dann wird das nix.


    Peter


  • Die Nuten sind tatsächlich um 180° versetzt. Hatte zwar schon öfter gelesen, dass das wichtig ist, aber nach deinem Post erst wirklich verstanden, worum es geht.
    Das "neue" Polrad kann ich also gleich entsorgen.
    Um auf Macschwalbes Antwort zurückzukommen: Wenn es denn mal für ein paar Meter lief, dann lief es richtig gut. Bis auf den Halbmond hat die Zündung keine Probleme gemacht.


    Edit: Diese Grafik, die hier unten anhängt, war eigentlich nicht geplant, ich bekomm sie aber nicht mehr weg...

    • Offizieller Beitrag

    Das "neue" Polrad kann ich also gleich entsorgen.


    Untersteh Dich!!!



    Heb es gut auf, irgendwann, wenn Deine Simme läuft, (nicht vorher!) dann kannst Du es vielleicht dem freundlichen Helfer in der Not als Dankeschön schenken oder evtl. findest Du jemanden, der genau das braucht.


    Peter

  • So war das nicht gemeint. Ich meinte eher, das Ding als mögliches Ersatzteil auszuschließen.
    Allerdings reizt es mich mittlerweile schon, die ganze Sache an den Nagel zu hängen.
    Mittlerweile habe ich da wesentlich mehr Zeit & Geld reingesteckt, als angebracht wäre, obwohl ich beides durch das SR50 sparen wollte (schneller als Bus fahren und billiger als Trabi fahren).
    Ich häng noch zwei Bilder an, die ich grad nach dem Abreiben mit Polierpaste gemacht habe:

    Gibt es einen tollen Trick, wie man das effizienter machen kann? Habe bisher Ventilpaste aufgetragen, Polrad aufgeschoben, dann gedreht. Hab mal mehr mal weniger stark dabei in Richtung Simmerring gedrückt.
    Das Polrad hat auf der Innenseite des "Rohres" einen "Absatz". Den hat das andere Polrad aber auch. Man sieht ihn auf den Bildern, die ich in meinem vorigen Beitrag eingestellt habe.


    Außerdem beschäftigt mich noch die Frage, wieso der Halbmond unversehrt war?
    Ich musste auch ordentlich Kraft aufwenden, um die Mutter vom Polrad zu lösen, es hat sich also nicht einfach gelöst und nach vorn geschoben.

  • also dass das polrad von innen ausgelutscht sein soll, kann ich mir nur schwer vorstellen. erstens, weil es härter ist als die scheibenfeder und zweitens, weil da niemals soviel weggehn würde, dass das dingens nicht mehr auf den konus passt :/


    ist der unterbrecher richtig eingestellt? die nase scheint ja noch vorhanden zu sein, und da muss sich doch was tun, wenn der nocken die nase betätigt...

    Scheibenbremse? Nein Danke, ich möchte wie ein Mann sterben!

  • Na wie gesagt, wenn die Schaltung läuft, läuft sie. Wenn ich jetzt das Polrad wieder festziehen würde, dann könnte ich, je nach Glück, zwischen 500m und 50km fahren. Hab vor zwei Wochen eine ausgedehnte Tour durch die Stadt gemacht, da ging's ohne Probleme. Am nächsten Tag war die Passfeder wieder mal entzwei.

  • Ich habe noch einmal darüber nachgedacht:
    Als ich den Seitendeckel abgemacht habe, konnte ich das Polrad nur schwer drehen, es scheint also fest auf der Welle gesessen zu haben. Außerdem war der Halbmond ganz, das spricht auch dafür, dass sich das Rad in Bezug zur Welle nicht verschoben hat.
    Da sich der Unterbrecher aber nicht bewegt hat, liegt es vielleicht doch an diesem Hebel.
    Ich werde, sobald ich Gelegenheit habe, der Idee nachgehen, dass der Fehler doch nicht am losen Polrad zu suchen ist.


    Irgendwie habe ich für diesen Gedankensprung erstmal Abstand gebraucht. Jetzt verstehe ich auch die Frage nach dem Hebel...

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