Interesse an einem (richtigen) Laderegler?

  • Heyho miteinander,


    so langsam kommt die Motte aus der Garage zurück in die Welt des Rostansatzes :bounce:


    Da ich mir für dieses Frühjahr vorgenommen habe, die komplette Elektrik neu zu machen, und jeden mm verhuzte Litze aus dem Teil über den Jourdan gabe, bin ich auf das leidige Thema Laderegler gestoßen.


    Ich weiß nicht, wie es euch so geht, aber der Umbau auf Taglicht führt bei mir dazu, dass regelmäßig diese dämliche Batterie leer ist, und dann kein Blinker und keine Hupe mehr geht. Gerade letztere werde ich durch etwas "durchdringenderes" ersetzen - und da braucht es einfach eine geladene Batterie.


    Da ich berufsmäßig in diesem Metier tätig bin, habe ich entschlossen, dass ich mir nach Feierabend einen neuen Laderegler für die Schwalbe bauen werde.


    D.h. im Detail: Weg mit der Drossel, weg mit der Einweggleichrichtung, her mit einem anständigen Schaltregler.


    Die Rahmenspezifikationen, die mir vorschweben:


    - Eingangsspannungsbereich 3-20V
    - 1A - 2A Ausgangsstrom maximal bei 7,2V Ladeschlussspannung (vllt. auch 7,0-7,1, um Ausgasen zu verhindern)
    - Eingangsstrombegrenzung auf ca. 2A (damit die Spule das ganze auch überlebt)
    - Aktive Vollweggleichrichtung
    - dauerhaft kurzschlussfest
    - IP68K (vollvergossen)


    So eine Entwicklung kostet natürlich auch nicht gerade wenig und die verbauten Komponenten sind insgesamt auch sehr teuer (bei Einzelstücken).


    Mein Ziel wäre, ein paar Leute für meine Idee zu begeistern - dann könnte man bei den Leiterplatten, Bauteilen aber auch bei der Bestückung enorm viel Geld sparen.


    Daher meine Frage: Bestünde bei jemanden Interesse für so ein Teil? Ein Laderegler (haha) von Simson kostet gute 20 Euro. Mein Zielpreis liegt deutlich darunter. Ich veranschlage mal grob die Hälfte.


    Viele Grüße


    AllDayPiano

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    du solltest bedenken, dass die Lade/Bremslichtspule nicht massefrei ist, da solltest du dir was überlegen zum Thema Vollbrückengleichrichter.
    Auch liefert die Spule nur 18 bzw. 21W, du wirst eine Art Umschaltung beim Bremsen dir überlegen müssen, denn für Bremslicht und Rücklicht/Tachoantrieb reicht die Leistung nicht aus. Auf die Batterie klemmen halte ich für keine gute Alternative, weil wenn die Batterie doch mal leer/defekt geht das Bremslicht nicht.


    Dann solltest du beachten, dass die Birnen nicht dauernd sterben, da müsste dann auch eine Spannungsregelung her. Im Original ist das alles durch die Leistung bzw. den Innenwiderstand der Birnen ungeregelt.


    MfG


    Tobias

  • Hallo Rossi,


    vielen Dank für Deine Einwände.



    du solltest bedenken, dass die Lade/Bremslichtspule nicht massefrei ist, da solltest du dir was überlegen zum Thema Vollbrückengleichrichter.


    Kein Vollbrückengleichrichter. 1,4V Spannungsabfall sind viel zu viel! Es braucht eine aktive Vollweggleichrichtung.


    Aber der Hinweis von Dir ist schon richtig. Ein Brückengleichrichter funktioniert hier nicht. Darum hat Simson ja auch nur eine Einweggleichrichtung eingebaut.


    Zitat


    Auch liefert die Spule nur 18 bzw. 21W, du wirst eine Art Umschaltung beim Bremsen dir überlegen müssen, denn für Bremslicht und Rücklicht/Tachoantrieb reicht die Leistung nicht aus. Auf die Batterie klemmen halte ich für keine gute Alternative, weil wenn die Batterie doch mal leer/defekt geht das Bremslicht nicht.


    Wird berücksichtigt.


    Zitat


    Dann solltest du beachten, dass die Birnen nicht dauernd sterben, da müsste dann auch eine Spannungsregelung her.


    Die Drosseln bleiben drinnen. Es wird nur die Ladedrossel umgesteckt. Der Rest funktioniert ja.


    Zitat


    Im Original ist das alles durch die Leistung bzw. den Innenwiderstand der Birnen ungeregelt.


    Richtig. Und so soll das auch bleiben. Es geht hier ausschließlich um einen Laderegler für den Akku. Also einen Zusatz, kein Umbau. Und solange es keine zugelassen LEDs für die Schwalbe gibt, macht es auch kaum Sinn, hier an der grundlegenden Elektrik etwas zu ändern.

  • Hallo Rossi,


    nicht nur die Diode, sondern die nachgelagerte Drossel dazu.


    Das Problem ist ja, dass durch das stete Tagfahrlicht zu wenig Leistung bleibt, um den Akku zu laden. Daher bricht die Spannung ein und sinkt deutlich unter die Ladeschlussspannung. Der Akku wird also nie mehr wirklich voll gelagen - egal wie lange man fährt.


    Abhilfe will ich durch einen Schaltregler schaffen, der unabhängig von der Eingangsspannung 7,2V bereit stellt. Allerdings kann man da nicht einfach ein China-Ebay-Glump nehmen - das wird die auftretenden Transienten nicht lange überleben.


    Und im Zuge dessen will ich die Einweggleichrichtung loshaben, weil dort - auch bei einer Schottky-Diode, noch weit über 0,4V abfallen.


    Um die Masse zu trennen ist allerdings eine galvanische Trennung notwendig. Da bin ich gerade noch am überlegen, ob es im Zuge des geringen Zugewinns an Wirkungsgrad wirklich sinnvoll ist, einen vorgeschalteten Regler (ähnlich einer PFC) zu benutzen.

  • So weit ich weiß Hat Simson eine Lade eine Licht und eine Zündspule.


    Die leistung der Ladespule wird ja jediglich in die Batterie gegeben oder beim bremsen ins Bremslicht.


    Verstehe also nicht wo das Problem ist.


    Ich Hatte bis jetzt recht selten probleme mit der Ladeanlage die Lädt langsam aber zuerlässsig die Batterie.

  • Die Möglichkeit das vordere Licht auf Schalterstellung 1 anzuschalten, während das Rücklicht erst auf Stellung 2 dazu kommt, kennst du aber, oder? Das sorg nämlich genau dafür, das für die Batterie noch Strom übrig bleit.

    R.I.P. Ronny, nur die Besten sterben jung!

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, dass es im Prinzip so schwer nicht werden sollte.


    - für die Batterieladung muss man sich vermutlich weniger Gedanken machen, wenn man die neue Schaltung direkt an den dreifach-Verteiler auf dem ZüLischa anklemmt. Dort sollte, wenn das Bremslicht nicht leuchtet, ausreichend Spannung selbst bei Verwendung einer Einweggleichrichtung mit Siliziumdiode vorhanden sein. Wenn das Bremslicht leuchtet, bricht dort die Spannung auf ~ 6 bis 7 Volt zusammen und die Batterie wird vorübergend nicht geladen.
    - für das Rücklicht und die Tachobeleuchtung eine Spannungsbegrenzung auf ~ 7 Volt oder gleich aus der Batterie versorgen, dann geht das Rücklicht beim Bremsen nicht mehr aus.


    Zu Bedenken möchte ich geben, dass das eine vermutlich eintragungspflichtige Veränderung sein könnte, denn Beleuchtung ist sicherheitsrelevant und hat demnach eine KBA-Zulassung, die es so ohne Weiteres für etwas selbst gebautes nicht geben wird.


    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    der Onkel Tüv wird da nix zu sagen, die alte Ladeanlage hat auch keine Zulassung oder ähnliches, ändert kein Geräusch und Abgasverhalten, kein §22a...


    Sinnvoll wäre auf Tagfahrlichtschaltung umzubauen, wie es die Ausnahmegenehmigung 397/87 erlaubt:


    Tips zu Simson-Fahrzeugen, speziell Simson-Schwalbe



    Alldaypiano will ja das alte System im Grunde erhalten, nur den Ladeteil der Drosselanlage ersetzen.


    Harle hat auch nicht ganz unrecht, das System tut zufriedenstellend, allerdings ist der Ladestrom nicht sooo pralle. Die Einweggleichrichtung vernichtet halt eine Halbwelle und ist damit ineffektiv.


    Lassen wir uns die fertige Schaltung erstmal vorstellen, dann können wir immer noch maulen.


    MfG


    Tobias

  • > Lassen wir uns die fertige Schaltung erstmal vorstellen, dann können wir immer noch maulen.


    Eben. Aber es wäre mal interessant zu hören, ob es ein breiteres Interesse gibt.


    Zschopower hat allerdings recht. In den Beleuchtungszweig darf nicht so ohne weiteres eingegriffen werden. Zumindest auf den Blinkerzweigen MUSS eine E-Nummer auf allem sein, das irgendwie eingreift. Aber dafür braucht man Störabstrahlungs- und Störfestigkeitsprüfungen - und die kosten gute 5-7k Euro. Das steht in keinem Verhältnis. Darum mache ich dort nichts.

    • Offizieller Beitrag

    > Lassen wir uns die fertige Schaltung erstmal vorstellen, dann können wir immer noch maulen.


    Eben. Aber es wäre mal interessant zu hören, ob es ein breiteres Interesse gibt.


    Zschopower hat allerdings recht. In den Beleuchtungszweig darf nicht so ohne weiteres eingegriffen werden. Zumindest auf den Blinkerzweigen MUSS eine E-Nummer auf allem sein, das irgendwie eingreift. Aber dafür braucht man Störabstrahlungs- und Störfestigkeitsprüfungen - und die kosten gute 5-7k Euro. Das steht in keinem Verhältnis. Darum mache ich dort nichts.


    Korrekt, die Beleuchtungsteile selber sind nach §22a Prüfpflichtig, aber daran werkeln wir ja nicht.


    Die Batterieladung hat damit aber nix zu tun.


    Interesse besteht vielleicht, wenn man genau wüsste, wie das Teil werkelt, wie verbaut wird und aussieht und was es kostet. Ist es ein Selbstbau zum selber Löten als Bausatz, ist es ein Plug und Play Baustein. Fertigst du die Dinger selbst, gibt es die in einem Shop zu kaufen?



    MfG


    Tobias

  • Wenn ich mir durch die Benutzung keinen Ärger einfange, das Teil hinterher einen Mehrwert bringt (nicht ausschließlich für mich) und du mal eine handfeste Schaltung vorstellst, würde ich mir überlegen, bei so einer Aktion mitzumachen. Allerdings muss der Schaltplan bzw. das Platinenlayout frei verfügbar gemacht werden, damit jeder was davon hat :)

    • Offizieller Beitrag

    Gab es nicht in den letzten Jahren schon genug Selbstbau-Laderregler? Wie das so ist im Internet: Die meisten Ideen, die man für total innovativ hält, hatten auch schon zwanzig andere Leute. Da könnte man sich doch einfach die schönste Schaltung raussuchen und nachbauen, statt alle paar Monde das Rad neu zu erfinden. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Gab es nicht in den letzten Jahren schon genug Selbstbau-Laderregler? Wie das so ist im Internet: Die meisten Ideen, die man für total innovativ hält, hatten auch schon zwanzig andere Leute. Da könnte man sich doch einfach die schönste Schaltung raussuchen und nachbauen, statt alle paar Monde das Rad neu zu erfinden. ;)


    Natürlich gibt es da genug, aber es spricht ja nix dagegen eine "allpianoVersion" vorzustellen.


    Dann kann man immer noch diskutieren ob das sinnvoll ist oder nicht.


    Das einfachste ist eh wahrscheinich eine 6V Elba zu nehmen und da nur den Ladeteil zu nehmen und da reinzutüddeln. Da ist (soweit ich weiss) eh eine Vollweggleichrichtung drin.


    Aber einfach ein paar lustige Daten in den Raum werfen ist nicht so sinnvoll.


    MfG


    Tobias

  • . Aber manch einer ist ja vielleicht ganz glücklich, wenn man ihn auf bereits bestehende Lösungen hinweist, die ihm möglicherweise schlicht nicht bekannt waren.


    Jupp, aber Bastelwut trifft es ganz gut. Ich nutze die Lernkurve an diesem Projekt für andere Vorhaben. Daher ist das ein akzeptabler Aufwand. Wenn es nur um eine Q'n'D Lösung gehen würde, wäre ein einfacher LM317 auf einem Kühlkörper kaum weniger funktional.


    Zitat


    und du mal eine handfeste Schaltung vorstellst, würde ich mir überlegen, bei so einer Aktion mitzumachen.


    Also Zusagen braucht es ja jetzt noch nicht. Es war nur ein Anklopfen :)


    Zitat

    Allerdings muss der Schaltplan bzw. das Platinenlayout frei verfügbar gemacht werden, damit jeder was davon hat :)


    Drei Nachteile ergeben sich dann aber: 1) Die verwendeten Bauteile sind schwer / kaum zu bekommen. Das Regler-IC gibt es auf dem Markt so gar nicht, und ist nur direkt über den Hersteller zu beziehen. Automotive qualifizierte Schaltregler sind schon eher Spezialanwendungen, und 2) der Einguss wird für viele nicht machbar sein, weil man an die Vergussmasse nicht herankommt. Uneingegossen würde ich so ein Teil aber nicht betreiben. Alleine schon wegen der Brandgefahr. 3) Die Bauteilgröße könnte für viele Grobmotoriker ein KO-Kriterium werden :?


    Aber ja, prinzipiell würde ich die Möglichkeit in Erwägung ziehen, das ganze zu veröffentlichen.

    • Offizieller Beitrag

    Eine für halbwegs gebildete Nachbau-Bastler nicht so ohne Weiteres aus allgemein beschaffbaren Teilen nachbaubare Schaltung ist echt für'n Popo. :confused:


    Interessant wäre eine Untersuchung der von Dir genannten Transienten. Und inwieweit man selbige mit einfachen Mitteln (VDR, Spannungsschutzdiode o.ä) zum Schutz einer einfachen, diskret aufgebauten Spannungsregelung mit Strombegrenzung einsetzen kann.


    Peter

  • Eine für halbwegs gebildete Nachbau-Bastler nicht so ohne Weiteres aus allgemein beschaffbaren Teilen nachbaubare Schaltung ist echt für'n Popo. :confused:


    Nimms mir nicht böse, aber der Nachbau ist nicht mein primäres Ziel. Die Pläne zu veröffentlichen mag schon gehen, aber im Grunde muss das komplette Design übernommen werden. Alleine die Masseführung bei Schaltreglern ist derart "empfindlich", dass man das Ganze auch nicht einfach auf bedrahtete Bauteile umstricken kann - ganz abgesehen davon, dass es heutzutage schlichtweg solche Bauteile nurnoch als SMD gibt. Man kann sogar froh sein, dass es noch Beinchen hat, denn modernste Bauteile sind BGAs mit Kontaktflächen am Bauteilbauch. Da geht von Hand dann gar nichts mehr.


    Zitat


    Interessant wäre eine Untersuchung der von Dir genannten Transienten. Und inwieweit man selbige mit einfachen Mitteln (VDR, Spannungsschutzdiode o.ä) zum Schutz einer einfachen, diskret aufgebauten Spannungsregelung mit Strombegrenzung einsetzen kann.



    Bei einem Linearregler kann man auch einen einfachen PI-Filter + TVS-Diode einsetzen. Da ist es egal, ob die halbe Leistung im Filter, oder im Linearregler verheizt wird.

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