Klartext: Schwimmerhöhe und Gemischzusammensetzung

  • An sich ist das Thema dank Senfglasmethode und Wiki klar.
    Was ich mich immer wieder gefragt habe, da öfter anklingt, dass der Spritpegel der Schwimmerkammer sich ebenso aufs Gemisch auswirkt wie das Standgasgemisch:

    Wie wirkt sich die Höhe des Spritpegels (und damit die Schwimmerhöhe) auf die Gemischbildung im 16N1-5 aus?


    Also Schwimmer höher= magerer?
    Oder Schwimmer tiefer = fetter?


    Nachdem ich jetzt den passenden richtigen Auspuff montiert habe, den Vergaser nach Anleitung eingestellt habe (auch den neuen Schwimmer nach besager Methode) fällt mir folgendes auf:


    Vollgasgemisch passt wunderbar. Durchzug passt, Leistung ist auch voll da, wirkt aber leicht zu fett. Luftfilter von Classica Colognia ist pikobello sauber, der Rest der Ansaugung auch.


    Leerlaufgemisch muss ich recht mager drehen, da er sonst überfettet (1,5 Umdrehungen raus statt 0,5-1). Nadel ist schon eine Kerbe tiefer als original, also 4. Kerbe. Trotzdem stottert sie manchmal beim hochdrehen aus dem Stand, weil sie überfettet.


    Zu denken gab mir, als ich den Tank die Woche fast leer gefahren hatte und auf Reserve war, das die Susi dann deutlich besser lief und locker über die 60 rausdrehte, wo sie sonst nicht drüber kommt.


    Was gibt es da für Erfahrungen?

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Hi,


    also soweit ich das geschnallt habe, is bei höherem Spritpegel das Gemisch fetter, bei niedrigem magerer... könnte also sein, dass der "Verschwender-Vergaser" bei Dir zu fett läuft und bei fallendem Pegel (Reserve) dann richtig geht.


    Irgendwie is das bei den Dingern alles ein Lotteriespiel... hab mit meinen beiden N1-5 (Original und Nachbau) eeewig rumprobiert, Nadelstellungen, Schwimmerstand, Gemischschraube etc, dass die mal anständig liefen. Entweder unten raus gut, aber nach oben schlapp, oder guten Durchzug oben, aber ausm Leerlauf raus "Verschlucken" etc.
    Laufen tun die immer, aber befriedigend is irgendwie anders.


    Mit dem ach so gescholtenen "Sparvergaser" (N3-11, Nachbau), den ich seit gut 500km drauf hab bin ich hingegen sehr zufrieden. Einmal eingestellt und das Ding schnurrt, aber wie! Ein sagenhaft niedriger und runder Leerlauf (hab am Anfang immer gedacht, die Kiste sei aus an der Ampel^^), nimmt sofort Gas an und dreht bis obenraus echt gut.
    Zugabe zum echt tollen Fahrverhalten sind rund 0,5-1 Liter weniger Spritverbrauch und kein Gesiffe mehr ausm Auspuff. Musste mir nur angewöhnen, bei Kaltstart fast immer den Startvergaser zu benutzen, beim N1 war das meist nicht nötig...


    Beim meinem Bruder seiner /2 läuft der N3 auch viel besser, mit dem N1 hatte der nur Probleme.


    Wenn Du die knapp 40eus mal investieren willst, alles an Motor, Ansauganlage usw. schick is, den "Sparvergaser" kann ich nur empfehlen. :cool:

  • Genau wegen deiner Erfahrung, die ich hier schonmal gelesen habe, überlege ich genau das zu tun. Meine startet auch auf den ersten Tritt kalt, was für zu fett spricht. Ich werd bei Gelegenheit den Schwimmer mal niedriger stellen, mal schauen was passiert.


    Aber das für ein anspruchsvolles Thema so wenig Antworten kommen hab ich fast erwartet. Schade.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Ja, sind laut Aufdruck original und zudem neu. HD ist eine 67er. Hab zum testen aber auch mal ne 62er bestellt, die ich mal versuchen werde.


    Wollte für mich nur Klarheit mit der Schwimmerhöhe haben.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Das würde mich auch sehr interessieren. Bei meiner 2er Schwalbe mit 16N1-12 verhält sich das nämlich alles exakt genau so wie bei Jörn. Ich habe mich ebenfalls immer gewundert, dass ich die Leerlaufluftschraube so weit heraus drehen muss. Sonst ist natürlich alles nach Vorschrift eingestellt.

  • Ein großes Problem ist, das die Düsenbohrungen oft nicht das halten, was auf ihnen drauf steht. Oft sind die Bohrungen kleiner als angegeben. Das gilt für Originale, Nachbauten übrigens auch bei Bing-Vergasern!


    Ich habe mir daher angewöhnt, mittels Düsenlehren diese zu prüfen, und gegebenenfalls mit einer Düsen-Reibahle aufzureiben.


    Gruß Peter

    Perfekte Arbeit macht dauerhaft Spaß. Murks schafft dauerhaft Verdruss!

  • So, wie in Post 2 angedeutet, ist es: Benzinstand etwas höher, wird das Gemisch auch etwas fetter. Und umgekehrt natürlich. Das sind aber nur Nuancen, wirklich nicht viel. Die Nadel um eine Kerbe versetzen hat mehr Folgen als Benzinstand +- 1 mm. Auswirkungen auf´s Standgasgemisch mögen da sein, kann ich aber aus meinen Erfahrungen so direkt nicht bestätigen. Hab ich nicht direkt drauf geachtet.


    Zu der Sache mit der Reserve: Schon erstaunlich. Daraus kann man nur folgern, dass die Susi insgesamt zu fett ist .... äähm, läuft, natürlich. Und zwar um einiges. Normalerweise ist es so, dass man zwar bei zu magerem Gemisch sofort einen Leistungsabfall bemerkt, umgekehrt bei zu fettem Gemisch die Leistung aber o.k. zu sein scheint. Obwohl die Leistung an sich auch nachlassen müsste, weil: wenn mehr Benzingemisch den Zylinder füllt als Luft zum Verbrennen da ist, dann hat man einfach Volumen verschenkt. Der Effekt ist aber gering, da der Gemischanteil in der Zylinderfüllung nun deutlich weniger ist als die Luft.


    Schau einfach den Benzinverbrauch an. Bei richtiger Einstellung kriegt man die Karre durchaus auf das Niveau des Normverbrauchs. Und wenn´s aus dem Auspuff stärker und schneller suppt als normal, ist das auch ein Indiz. Dazu hab ich auch schon meherere Male gepostet. Vielleicht spuckt es die Suche aus.


    MfG

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Hallo,


    eine Düsenlehre habe ich nicht, mir wär auch neu, das es die in so feinen Stufen (67 und 62? Wenn dann doch 5er Schritte oder?) gibt. Reibahlen habe ich, das wäre kein Thema. Mir gehts ja aber eher um magerer als um fetter.


    Die Supperei aus dem Auspuff hält sich in Grenzen, nach 10km ist nach Sauberwischen ein gaaaanz leichtes Spürchen zu sehen, fahre aber das gelbe teilsynth. Öl vom Kaufland. Auspuff ist neu und komplett dicht, sowohl am Zylinder, vorne und hinten. Schaumstoffluftfilter ist ausgewaschen und von Classica Colognia.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Da du ja jetzt schon die Nadel nicht in vorgesehener Stellung verbaut hast, könnte es durchaus sein, das an anderer Stelle etwas nicht ganz optimal läuft wie es soll. Kannst du dies vollkommen ausschließen?


    Zur Senfglasmethode kann ich nur sagen: Zweifelhaft, auch wenn gleich sehr große Steine fliegen werden. Ich habe penibel und wirklich mit Ausdauer verschiedene Vergaser getestet, hierzu verschiedene Schwimmer und Schwimmernadelventile (originale, Nachbauten und ZUSÄTZLICH auch noch Nadelventile mit und ohne Feder-schnippus, quasi den Einfeder-Nippel abgefeilt, es gibt genügend "Privat-Schrauber" (;)), die darauf schworen, warum also nicht testen)


    Ich habe wirklich stundenlang mit identischem Versuchsaufbau wie hier probiert und gegrübelt, habe Schwimmer wie noch nie zu vor penibel geschliffen, sodass der Feder-Schnippus nicht hakt oder verkeilt und dadurch das Ergebnis verfälscht. Die Nase habe ich in verschiedenen Winkeln gebogen, das zwar die Pix Daumen-28,5mm passten, aber Schwimmernase und Schwimmernadelfentil in verschiedenen Winkeln aufeinander trafen. Auch die Kanten des Schwimmers, die mit der Schwimmeraufnahme in Berührung kommen, habe ich entgratet.
    Und leider muss ich sagen, ich habe immer, wirklich immer ein anderen Füllstand erreicht, meist ins mir das Glas nebst Schlae abgesoffen. Für diesen Fall habe ich schon überlegt, den Versuchsaufbau um einen Hahn zu ergänzen, damit man das überlaufen unterbienden kann.
    Bis ich irgendwann die fehlenden Vibrationen (die man schon im Standgas auf den Vergaser/Schwimmer einwirken) genau dafür verantwortlich gemacht habe. Also Akkuschrauber her, Kopf abgekniffen, Nagelstift an einer Seite platt geschlagen, ins Bohrfutter eingespannt und das Brett mit genügend Vibrationen versorgt habe, siehe da, die Füllstände waren reproduzierbar. Der Schwimmer hat durch das Benzin einen wahrscheinlich zu geringen Auftrieb, das jede kleine Macke/Kante an der Schwimmeraufhängung und dem Federventil/Schwimmernase automatisch die Messergebnisse verfälschen (können). Und wie gesagt, ich habe verschiedene Modelle der 16N1-X Vergaser mit verschiedenen Schwimmern (1x Nachbau, einmal original) getestet!!!


    Ich muss sagen, ich bin an dieser Geschichte fast verzweifelt, so intensiv habe ich mich noch nie mit einem Simsonvergaser auseinander gesetzt.

    Mal bist du Hund, mal bist du Baum...

    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()

  • @Gonzzo:
    Um zwei Hände frei zu haben, sollte der Aufbau wohl auf einer schleudernden Waschmaschine stattfinden. Mal überlegen, mein Schleuderprogramm geht bei randvoller Maschine 11 Minuten, es werden aber nur 8 Minuten wirklich geschleudert, der Rest ist Vor- und Nachspiel.


    Also hat man nicht wirklich viel Zeit zum einstellen, aber ich könnte den Abwasserschlauch oben in das Wadxchpulverfach umleiten, dann kann man so lange schleudern, bis der Nachbar kommt oder WaMa brennt.


    Wenn es repoduzierbarauf der Waschmaschine passt, muss es ja auch auf der Zwiebacksäge stimmen......;-)

  • :))Selten so gelacht, Ihr Vögel habt echt Humor:))


    Vielleicht ist das grad das was einfache Technik ausmacht, man kann sie nie ganz und gar beherrschen, sie ist nie ganz perfekt, der Schwimmerstand ist durch die Umgebungsfaktoren wie Vibration, Luftdruck, Temperatur und Stand der Tankfüllung immer ein wenig anders. Ich hab mich nie drum gekümmert um solche Details, solang es keine Probleme beim fahren gab. Aber der Gedanke, wie sich der Schwimmerstand so auswirkt ist interessant für mich, um etwas dazu zu lernen.

  • Oha, also doch. Ich hab schon geahnt das andre ähnliche Symptome haben, aber keiner drüber redet.


    Das untere Maß von 32,5 ist ja komplett logisch wie man das einstellt.
    Der Spritpegel ergibt sich aus dem Zeitpunkt, an dem das Schwimmernadelventil schließt, klar.
    Aber ist das genau der Moment, wo der obere Anschlag bei 28,5 ist? Ich hab beim letzten Einstellen ehrlich nur geschaut, das der Spritpegel von der Dichtfläche nach unten 7+-1mm ist. Beim umdrehen ohne Sprit hing der dann auf 28,5....


    Denn: Die Schwimmeraufhängung ist sehr leichtgängig, da hakelt nix. Wie auch, da ist ja ewig Spiel drin. Was ich noch nachvollziehen kann, ist, wenn der Schwimmer an der Zunge, die das Ventil betätigt an einem Grat hängen bleiben würde. Tuts aber nicht, weil der Federstift schon auf der Fläche der Zunge auftrifft.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Ich habe heute bei LT vor Ort einen 16N-12 gekauft und werde den mal testen. Mir wurde dort gesagt, dass die _keine_ guten Erfahrungen mit den 16N3-11 an der /1 haetten und mir daher diesen empfohlen(wegen der besseren Einstellbarkeit, da andre Luftführung der kleinen Kanäle?!).


    Nun bin ich darüber etwas erstaunt, da der gekaufte 16N1-12 zumindest in der Bedüsung ja nur marginal anders ist als der originale 16N1-5.


    Zur Qualitaet des Vergasers mach ich die Tage mal einen Beitrag..

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • die _keine_ guten Erfahrungen mit den 16N3-11 an der /1 haetten und mir daher diesen empfohlen...


    Och, und ich wollte heute hier im Forum ne Lobeshymne auf meinen neuen Sparvergaser singen... :|
    Wenn der falsche N1-12 an der /1 noch besser geht, würde ich glatt die 40eus investieren. :cool:


    Jetzt im Ernst: Ich bin sowas von begeistert vom Sparvergaser. Meine Schwalbe läuft damit einfach sagenhaft. Klasse Durchzug von unten raus bis knapp an die 70, keine Löcher, nimmt überall fetzig Gas an und der Motor macht dabei richtig leckere Geräusche... im Stadtverkehr machts jetzt echt Spaß und den Unterschied zur /2 merkt ma nur noch geringfügig. Verbrauch is bei gut 2,5l.


    Hab nun an die 1tkm runter und das Teil nur am Anfang einmal (!) eingestellt. Entweder hab ich zwei Montagsvergaser (Original, Nachbau) erwischt, bin zu blöd und kann den N1 einfach net einstellen, oder mein Schwälbchen mag den N3 einfach lieber. Ich tue es jedenfalls. :D

  • jungs, 16n1-5 und 16n1-12 sind vom gehäuse her identische vergaser (nämlich die für schwalbe ansauganlage), nur für m53 oder m501 unterschiedlich bedüst...


    trotzdem interessante diskussion hier. um noch was zu den verborgenen wehwehchen mit dem 16n1 hinzuzufügen: ich persönlich habe es bislang noch nicht geschafft einen 16n1-5 so hinzukriegen, dass er nicht dauernd den motor oben vollsuppt und demzufolge für regen absatz an der tanksäule sorgt.

  • Das mit dem auslaufen is wirklich nur ne Einstellungssache.
    Die Supperei am Auspuff hab ich beim N1 jedoch nie ganz wegbekommen. Und den ruppigen Leerlauf auch net...
    Wenn ich den mal ganz gut zum Laufen gebracht hatte (wie gesagt, ich hab EINIGES mit versch. Nadelstellungen, Nadeln, Düsenstöcken, Schwimmerhöhen usw. probiert), waren trotzdem immer Abstriche irgendwo zu machen.
    Der N3-11 funzt bisher in allen Lebenslagen prächtig. :cool:

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