Kondensator - Veränderung von Typ und Lage?

  • Hallo


    Da auch mein Kondensator nicht mehr der Beste zu seien scheint, demnach ein baldiger Wechsel ansteht, habe ich mich gefragt, ob man nicht eine weniger anfällige Variante verbauen sollte - sofern möglich...


    So sollte es ja elektrotechnisch gesehen egal sein, an welcher Stelle der Kondensator liegt. Um das leidige Wärmeproblem zu umgehen und um von vornherein die thermische Beanspruchung zu vermindern, wäre es doch eigentlich sinnvoll, den Kondensator weit vom Motor entfernt einzubauen. Die Position auf der Grundplatte ist so gesehen ja wenig optimal.


    Gibt es vielleicht doch einen zwingenden Grund, ihn dort zu belassen?
    Könnte man nicht ein extra Kabel verlegen und den Kondensator an einer günstigeren Stelle gegen Masse anschließen? (Evtl. könnte man sogar gleich das Kabel benutzen, welches zum Zündschloß führt?)
    Oder man verlegt eben eine zweiandrige Leitung, an die man dann den Kondensator an günstigerer Stelle hinten "anhängt".


    Dann könnte man auch gleich einen Kondensator aus dem Bastelladen nehmen - ich hab mal gelesen, die seien ohnehin qualitativ besser und man könnte auch gleich einen robusteren Typ wählen.


    Und noch was:
    Gibt es für den Wert der Kapazität des Kondensators eine technische Begründung, oder ist das einfach ein Normteil, welches man überall verbaut hat? Was würde bei einer Veränderung des Wertes geschehen? (Das interessiert mich einfach so - evtl. könnte man so testweise mal einen Kondensator parallel schalten...)


    Vielleicht hat ja einer von Euch schon mal ähnliches überlegt oder probiert - ich bin gespannt!


    Katzmárek

  • Es ist elektrisch eben nicht egal, wo du das Ding hinbaust ... der kurze Weg erlaubt die hohen Spitzenströme, die da fließen sollen.


    Kapazität und Innenwiderstand des Kondensators müssen natürlich zur Aufgabe passen - also auch hier nein, das ist alles andere als egal.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Katzmarek,


    interessante Fragen.
    Darüber gabe es schon mal eine kurze Diskussion.


    Der Kondensator von 0,22 uF muss möglichst dicht beim Unterbrecher sitzen, weil längere Zuleitungen wie Induktivitäten wirken und so seine Funktion, nämlich das Funkenfeuer an den Unterbrecherkontakten zu unterdrücken, negativ beeinflussen würden. Soweit die Theorie.


    Es gab in der o.a. Diskussion einige Beiträge von Leuten, die ihren Kondensator extern verbaut haben. Am einfachsten ginge das direkt an einer externen Zündspule von Klemme 1 nach Klemme 15.


    Also einfach ausprobieren und bei laufendem Motor schauen, welches Gewitter zwischen den U-Kontakten tobt.


    Als Kondensator würde ich einen impulsfesten Typ mit hoher Spannungsfestigkeit wählen. Z.B. WIMA MKP.


    Die Kapazität hängt mit der Induktivität der Zündspule zusammen.


    Peter

  • Rein elektrisch ist es sehr wohl egal, wohin das Ding kommt. Strom fließt mit Lichtgeschwindigkeit und für hohe Ströme braucht man dicke Kabel...
    Für den Platz auf der Unterbrecherplatte spricht m.E. vor allem die Einfachheit im Produktionsprozeß (den Kondensator nach außen zu verlegen, erhöht den Aufwand) - als ideal hat er sich scheinbar nicht erwiesen.
    Bei der Zündspule hat man später jedenfalls auch andere Wege beschritten.


    Zschopower
    Induktion im Kabel... könnte natürlich sein. An so was hätte ich gar nicht gedacht - aber ob der Einfluß so groß ist?! Das könnte ja durch einen dann optimal funktionierenden Kondensator durchaus (über-) kompensiert werden.



    Daß die Größenordnung des Kondensators stimmen muß, ist schon klar. Idealerweise muß es ja dann so eine Art Schwingkreis in Resonanz sein. Ich glaube aber nicht, daß man das ganz exakt abgestimmt hat - dann gäbe es sicher nicht den "Standardwert" 0,22uF. (Außerdem würde es ja nur bei einer bestimmten Drehzahl passen.)


    Wenn es dann soweit ist mit dem Wechseln, werd' ich das jedenfalls mal probieren!

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    Zuleitungskabel zum Kondensator bilden für die zu unterdrückenden, steilflankigen Impulse durchaus eine ernst zu nehmende Induktivität und beeinflusst seine Wirkung erheblich.


    Oder warum sonst haben die Entwicklungsingenieure der DDR bei Simson und MZ über die Jahre den Kondensator auf dieses für ihn fast tödliche Klima in den Motor gepackt ?


    Um die Verkaufszahlen der Kondensatoren nach oben zu treiben ??
    :roll:


    Gruß aus Braunschweig

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von net-harry

    Oder warum sonst haben die Entwicklungsingenieure der DDR bei Simson und MZ über die Jahre den Kondensator auf dieses für ihn fast tödliche Klima in den Motor gepackt ?


    Diesen Platz haben alle mir bekannten Zündkondensatoren.
    Aber warum soll Katzundmaus das nicht mal probieren.
    Evtl. wäre ein Langzeittest bezüglich des Kontaktabbrands hier lesenswert.


    Peter aus Braunschweig

  • Zitat von Zschopower


    Diesen Platz haben alle mir bekannten Zündkondensatoren.


    Moin, bei meinem Kabinenroller sitzt der Kondensator ab Werk an der Zündspule mit etwa einem halben Meter Kabel vom Unterbrecher weg. Funktioniert einwandfrei, ist allerdings eine Batteriezündung, die von Haus aus einen gegen solche Einflüsse unempfindlicheren Zündfunken hat als die Magnetzünder.


    Norbert

  • Servus,


    Ein externer Kondensator ist bei der Schwalbe von meinem Sohn schon ein paar Tausend Km in Betrieb. Als C wurde ein Wima MKP mit 0,22uf und 650V~ verwendet. Das ganze funzt trotz aller Unkenrufe und Theorien perfekt ohne Kontaktfeuer und Störungen. Wichtig ist halt eine ausreichend Dimensionierte Zuleitung. Aber in dem Fred wurde das schon mal durchgekaut:
    http://www.schwalbennest.de/in…wtopic&t=28354&highlight=


    Ist eher eine Glaubensfrage....

    -->Funkentrazer<-- (hochdeutsch: Elektronendompteur)

  • Ja, denke ich auch. Theorie ist immer wichtig, aber die Praxis ist entscheidend. In dem Thread war das auch Thema (wo ich auch eine "Luxus"schaltung mit gleichzeitiger Zündpunkteinstellkontrolllampe vorgeschlagen habe). Wenn hier was von hohen Spitzenströmen erzählt wird, so fällt doch zumindest auf, dass die Leitungen vom Unterbrecher zum Kondensator keinen besonderen Querschnitt aufweisen, das mögen vielleicht 1,5 mm² sein, wenn überhaupt. Hab es nicht extra nachgemessen. Ich bin eher der Meinung, dass es trotz der Kürze nur ein kleiner Strom ist, da die Spannung ja sehr hoch transferiert wird. Ja, und ich gehe davon aus, dass die Zündanlage mehr Zündspannung liefern kann als benötigt wird. So kann man da auch etwas Reserve veranschlagen, wenn die anderen Komponenten i.O. sind. Es wäre doch schön und interessant, wenn das wirklich mal jemand ausprobiert, und dann auch berichtet. Die praktisch funktionierenden Beispiele sollten ermutigen!
    Strom, der mit Lichtgeschwindigkeit fließt, muss aber erst noch erfunden werden. Das hab´ ich in Physik in der Schule vor vielen Jahren auch mal gemutmaßt, aber es war falsch! :))


    MfG Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

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