Kurze Rückmeldung u. Fragen zum Neuerwerb S50 B2 Electronic..

  • Guten Abend zusammen,


    ich hatte ja kürzlich berichtet, dass ich besagtes Moped, welches 10 Jahre stand, wieder in Betrieb nehmen möchte. Nach einigen wertvollen Tipps hier aus dem Forum habe ich zunächst einmal folgendes gemacht:


    Kerze, Kerzenstecker, Zündspule 6V (war vorher 12V verbaut) sowie Zündkabel getauscht u. Batterie besorgt. Den Auspuff hab ich ausgebrannt. Den Vergaser hab ich gereinigt, aber keine Einstellungen geändert. Der Gasschieber war fest, hatte ich neulich schon bereinigt. Getriebeöl ist noch drin, konnte ich aber nicht wechseln, aus dem weiter unten beschriebenen Grund.
    Zündfunke ist vorhanden, ich hab ein wenig Sprit durch den Schlauch in den Vergaser gespritzt, Zündung eingeschaltet, Choke gezogen und siehe da...sie sprang sofort an, schon mal ganz gut nach so langer Zeit. Aber nun kommts, sie läuft mit gezogenem Choke Vollgas.
    Schiebe ich den Choke zurück, dann geht sie aus u. springt auch nur mit gezogenem Choke wieder an, mit besagtem Effekt (Vollgas).
    Ich hab auch schon die Suche bemüht, aber dazu speziell nichts gefunden.
    Das empfohlene Werkstattbuch ist schon unterwegs...Wer kann mir weiterhelfen, woran könnte es eventl. liegen?


    Danke und Gruss, Jens

  • Ich denke nicht, dass sie wegen des gezogenen Kaltstartvergaser vollgas läuft. Entweder die Standgasschraube ist einfach zu weit drin oder der Gasschieber / Bowdenzug / Gasgriff klemmt.
    Ich vermute du denkst, dass sie wegen des Kaltstartvergasers Vollgas läuft, weil sie ohne aus geht. Das hängt meiner Meinung nach einfach mit der Außentemperatur zusammen. Da braucht sie den Startvergaser einfach bis sie war ist ;)


    Gruß Fabi

    simson-treffen-2012-in-baden-württemberg.de/

  • Hallo Fabi,


    ist schon klar, auch wenn ich den Choke nur ein wenig öffne und dann antrete springt sie sofort an und dreht hoch, so dass ich denke der Motor fliegt gleich weg. Ich hatte ja schon geschrieben, dass der Gasschieber wieder leichtgängig ist u. der Gasdrehgriff geschmiert u. selbsttätig in seine Ausgangsposition zurück geht.
    Wie gesagt, ohne Choke nichts aber mit Choke startet sie sofort, dreht aber dermaßen hoch, dass ich den choke wieder schließe oder die Zündung abschalte.


    Gruss Jens

    • Offizieller Beitrag

    Wenn der Motor so extrem hochdreht,


    und Du ganz sicher bist, dass der Gasschieber wirklich bis unten den Durchlass versperrt, dann kann es eigentlich nur ein Fall von sehr ungünstiger Gemischzusammensetzung in Richtung zu mager sein.
    Wenn der Vergaser (und vorher auch Tank, Sprit und Benzinhahn) gut gereinigt wurde, dann sollte man in Richtung Nebenluft suchen.
    Vergaserflansch und Wellendichtringe auf der Kurbelwelle wären meine üblichen Verdächtigen.


    Peter

  • Hallo Peter, danke für die Rückmeldung. Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich heute den Benzinhahn gesäubert hatte u. mit neuer Dichtung versehen wieder eingebaut. Das Tanksiebröhrchen war weggegammelt, hab ein neues Originalteil eingesetzt. Aber den Tank habe ich ja nicht angebaut, sondern nur über den Benzinschlauch Sprit nachgefüllt.
    Also werde ich morgen den Vergaser nochmal öffnen und kontrollieren, verbaut ist ein 16N1-8, das müsste nach meinen Recherchen so richtig sein. Ich hab wie oben erwähnt, nichts an den Düsen oder der Teillastnadel verändert, allerdings nicht geschaut, in welcher Kerbe diese hängt... Wellendichtring, das ist dann im Moment noch etwas zu hoch für mich, fang ja grad mal an an der S50 zu schrauben.


    Danke u. Gruss, Jens

  • Zitat

    Den Vergaser hab ich gereinigt, aber keine Einstellungen geändert.


    1. Wer weiß, ob sie intakt abgestellt wurde und ob danach nicht nochmal einer rumgespielt hat.
    2. Wie Fabi und Peter schon schrieben: Sitzt der Gasschieber richtig? Es gibt eine Nut, in der die Kolbenschieberanschlagschraube greift.
    ->Vergaser

    Nen schönen Gruß aus der Kurmark wünscht Marcel

  • Hallo nochmal,


    danke für den Link, hatte ich mir gestern Abend noch durchgelesen. Also hab ich heute den Vergaser noch einmal auseinander genommen. Die Gummidichtung vom Startvergaser ist noch dran u. i.O. Die Scheiben habe ich in die 4. Kerbe der Teillastnadel gehangen. DAs mit der Nut und dem Kolbenschieber ist mir soweit klar, aber wie weit muss die Anschlagschraube reingedreht werden? Wie weit muss der Kolbenschieber runter gehen, bis ganz nach unten, so dass er aufsitzt, geht er nämlich nicht. Muss ich den Bowdenzug dazu verstellen?
    Nach dem Zusammenbau ist es nun so, dass der Motor sofort nach dem 1. Tritt OHNE Startvergaser anspringt und hochtourt. Mit offenem Startvergaser springt der Motor überhaupt nicht an. Kolbenschieberanschlagschraube u. Leerlaufgemischschraube kann ich drehen wie ich will, es ändert sich nichts.
    Wat nu?
    Gruss Jens

  • Auf der Seite ist auch die Gruneinstellung beschrieben. Danach wird die Schwalbe warm gefahren und im Anschluss der Vergaser eingestellt.
    Wenn du sie anmachst und sie hochtourt drehst die Kolbenschieberanschlagschraube raus. Im Querschnitt ist der Schieber dann vlt. 3-5mm geöffnet.
    Ändert sich was hast du die Ursache gefunden.

    Zitat

    Nach dem Zusammenbau ist es nun so, dass der Motor sofort nach dem 1. Tritt OHNE Startvergaser anspringt


    Er muss ja auch noch richtig eingestellt haben.

    Nen schönen Gruß aus der Kurmark wünscht Marcel

    • Offizieller Beitrag

    ich meine, dass dein gasschieber das problem ist. der gaschieber selbst muss die luftöffnung nach hinten "nahezu" komplett verschließen können. die von 0-1199 (war da nicht rias?) gegebenen 3-5mm sind ein guter anhaltspunkt. die schieberanschlagschraube (die, die leicht nach oben geht) dreh mal soweit raus, dass innen nur noch ein stückchen als führung in den schieberkanal ragt. mach weiter klar, ob es irgendwo hindernisse (mechanische vervormungen) gibt, die verhinden, dass der schieber schließt.


    gruß aus berlin

  • Zitat

    war da nicht rias?


    War das jetzt eine entsprechende Ente?
    Du kommst aus O-1134 und weißt nicht, wo früher dein Fernsehen produziert wurde?
    Elf99

    Nen schönen Gruß aus der Kurmark wünscht Marcel

  • Juhuuuuu....Jungs u. Mädels ihr seid Spitze! 1. Problem gelöst, kleine Ursache, große Wirkung: Ihr habt voll in's Schwarze getroffen! Was Peter, Flugschüler, Fabi und TotoKing vermuteten ist richtig, es lag am Kolbenschieber des Vergasers.
    Es muss also vor 10 oder noch mehr Jahren ein Unwissender dran rumgespielt und alles verstellt haben (siehe 12V Zündspule usw.)haben, eigentlich kann die S50 bevor sie in die Scheune kam gar nicht mehr gelaufen sein...Keen Wunder, dass sie nicht mehr wollte u. als defekt verkauft wurde.
    Also hab ich nochmal alles zum Vergaser gelesen was ich fand, diesen noch mal ausgebaut und habe die Stellschraube oberhalb der Vergasergehäusekappe reingedreht, so dass der Schieber weiter runterkam. Das kann man ja im ausgebauten Zustand sehr schön sehen.
    Wieder alles zusammen geschraubt und angetreten und....jippieeeee, sie tuckert ohne hochdrehen. Was bin ich froh, mir fällt ein Stein vom Herzen. Nun kann ich morgen in aller Ruhe den vergaser richtig einstellen. Allerdings ist der Vergaserflansch auch schon leicht gewölbt, da muss vorher auch schon jemand die Schrauben angeknallt haben, deswegen wohl etwas Nebenluft.
    Nun kann ich mich den Winter über mit der Elektrik beschäftigen, dem Link mit den Schaltplänen sei Dank.
    Nur noch eine kurze Frage: Beim Antreten geht gleichzeitig der Scheinwerfer mit an, ist das so gewollt oder falsch geklemmt? (Rücklicht ist aus u. geht nur an, wenn ich den Zündschlüssel ist Stellung 2 dreh)


    Danke nochmals für eure kompetente Hilfe, Grüsse von Jens

  • Um zu gucken ob sie Nebenluft zieht sprühst du Bremsenreiniger auf die entsprechende Stelle.
    Wie du hier siehst sollten weder Stand noch Abblendlicht leuchten. Es sei denn, jemand hat die Kabel auf Dauerlicht umgelegt. Welche Birne leuchtet denn?
    Wie sieht eigentlich deine Zündung aus? Welche Nummer steht auf dem Polrad/ welche Farbe hat dieses? Wenn jemand statt einer 6V- eine 12V-Zündspule verbaut hat kann es auch genauso gut sein, dass statt einer Elektronik- eine Primärzündung verbaut wurde.

    Nen schönen Gruß aus der Kurmark wünscht Marcel

  • Hallo,


    der Umabu auf Tagfahrlicht (Scheinwerfer auf Stellung 1 und 2 an, Rücklicht nur auf Stellung 2) ist schon zu DDR-Zeiten empfohlen worden. Habe ich bei meiner Schwalbe auch gemacht, denn so kannst du wie vorgeschrieben mit Licht fahren und deine Batterie bekommt trotzdem noch ein bischen Ladestrom ab, da das Rücklicht aus ist.


    VG nachbrenner

  • Hallo,


    nachbrenner, danke für die Info, das wird es dann wohl sein. Abblendlicht geht beim starten an, Rücklicht bleibt aus. Bremslicht geht nicht, aber ich muss sowiese die ganze Elektrik überprüfen.


    @ Flugschüler, ja das gibt zu denken mit der Zündanlage. Ich habe den Deckel noch nicht geöffnet, werde das natürlich noch nachholen. Wenn eine Unterbrecherzündung verbaut wäre, würde diese dann in Zusammenhang mit dem Elektronikbaustein überhaupt funktionieren? Welche Farbe muss das Polrad denn bei Elektronik-Zündung haben?


    Gruss, Jens

    • Offizieller Beitrag

    Die Unterbrecherzündung arbeitet ohne Elektronik-Baustein mit 12Volt Zündspule, das Polrad ist schwarz.
    Die Elektronikzündung arbeitet mit Elektronik-Baustein mit 6Volt Zündspule, das Polrad ist rot.


    Aber das hättest Du auch im Wiki finden können.


    Peter

  • Moin Forum,


    ich hab die S50 B2 nun technisch über die Wintermonate soweit wieder hergestellt, dass ich sie nun hoffentlich auch mal nutzen kann. Also hab ich die Reifen erneuert, Bremsen, Bremsschalter, Vergaserteile, Tank entrostet u. versiegelt etc. Die Optik ist für mich erst einmal zweitrangig.
    Viel Zeit hab ich mit dem Lesen einschlägiger Literatur verbracht u. Schaltpläne von net-harry studiert. So habe ich das Moped für den Hängerbetrieb umgerüstet, die "2-Dosen-Variante" von net-harrys Webside gewählt und da ich's mit der Elektrik nicht so habe, hat's natürlich ziemlich lange gedauert.
    Es funktioniert auch alles, bis auf das Bremslicht, welches auch vorher schon nicht wollte. Vor dem Auseinandernehmen im Spätherbst, war es so, dass das Licht beim Anspringen des Mopeds vorne und hinten leuchtete, das Bremslicht aber beim Betätigen des Fußbremshebels nicht.
    Jetzt ist es so, dass, wenn der Motor läuft, das Bremslicht sofort leuchtet, auch wenn ich den Flachstecker unten am Bremsschild abziehe.
    Das Abblendlicht geht beim Start nicht mehr an, was ja vorher der Fall war. Stelle ich den Zündschlüssel auf Stellung 2 dann geht auch das Licht vorne und hinten an, was aber nicht so tragisch ist. Wichtig wäre mir das Stopplicht. Ich habe alles genau nach Schaltplan verdrahtet, der Rest funktioniert wie gesagt. Was könnte die Ursache für das Dauerbrennen des Bremslichts sein?
    Hier noch einige Bilder, diese sind etwas gross, hoffe es geht auch so. Ne Schönheit isse nicht, aber man kann nicht alles haben...



    Danke und beste Grüsse, Jens

  • Kann es sein, das das Bremslicht dauerhaft Masse bekommt? Hast du evtl. das braune mit dem Schwarz-braunen kabel verwechselt?


    Die Optik ist für mich erst einmal zweitrangig.
    Ne Schönheit isse nicht...



    Finde ich nicht, ich würde die genau so lassen. Ist ein schönes Fahrzeug und ein toller Lastesel!


    MfG


    Matze

    Stets dienstbereit, zu Ihrem Wohl, ist immer der Minol-Pirol!

    • Offizieller Beitrag

    ich mag das fahrzeug übrigens auch sehr von der optik. das ist mal ein moped, wo dieses hässliche beinschild tatsächlich ranpasst ohne störend zu wirken. die fetten packtaschen hinten bieten dazu einen guten ausgleich.


    beim bremslicht schließe ich mich dem vorredner an. schau mal im rücklicht nach, ob du da massekabel vertauscht hast.

  • Die Optik ist doch super. Ich würd versuchen den Lack mit Polieren bissl aufzuarbeiten, dann steht sie top da!
    Mit Würde gealtert. Die Patina macht das Moped ehrlich und erzählt Geschichte.

  • Matze und Totoking, ich hab heute nochmal die Verdrahtung kontrolliert. Also Steckdose noch mal ab und geöffnet und Verbindung zum Rücklicht kontrolliert und mit dem Schaltplan verglichen. Ich habe doch alles richtig verkabelt. Also kann es daran ja schon mal nicht liegen, aber folgendes ist mir aufgefallen: Wenn ich unten am Bremslichtschalter mit einem kleinen Schraubendreher in den Schlitz greife und das metallische Stück vom Schraubendreher an die Schwinge kommt, dann funkt es am Bremslichtschalter. Diesen habe ich im Winter beim Radausbau erneuert. Übrigens ist die neue "Schraube mit der Kontaktplatte" welche in die Bremstrommel geht kürzer als die alte. Könnte es daran liegen, dass das "Metallfähnchen" innen überhaupt nicht den Kontakt herstellt? Wenn ich das Moped antrete u. der Zündschlüssel auf Stellung 2 ist, brennt ja die Rückleuchte. Ziehe ich den Stecker von Klemme 31 ab u. halte ihn wieder an die Kontaktfahne, dann schaltet das Rücklicht ab u. das Bremslicht geht an. Das funktioniert also.
    Nochma zur Optik, sie ist ja im Großen u. Ganzen Original (das soll ja auch so sein), nur das Knieblech hab ich noch angebaut.
    Es sind halt doch schon ganz schön viel Kratzer im Tanklack und an den Seitendeckeln, u.U. auch kleine Dellen und Rostpickel am Chrom des Lenkers usw.
    Sie Seitengepäckträger hab ich irgendwo in Sachsen aufgegabelt, die lagen Jahrzehnte in einem alten Lager, "neu" u. unbenutzt. Steht noch drauf: VEB Metallwaren Glauchau, tourkofferträger 26 s, EVP 55,-M.


    Bis neulich, Jens

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