Ladeanlage 8871.1 mit sechs Kabeln und Betrieb an einer KR51/2

  • Moin,


    mein erster Hilferuf hier im Forum.
    Kurze Vorgeschichte (kann übersprungen werden): nach Rückkehr aus dem Urlaub habe ich mich jetzt mal verstärkt meiner jüngst erworbenen KR51/2 E gewidmet. Na ja, ein paar Anfängerfehler habe ich augenscheinlich gemacht. Es war heiß, ich war heiß und es war knapp vor dem Urlaub ... soll man nicht machen, aber den Kopf in den Sand zu stecken bringt ja auch nichts. Ich werde es überleben. Bei meinem Vogel wurde wohl eher so eine "old-school-Dorf-Überholung" gemacht. Sprich: es wurde alles verbaut, was so gerade beim Aufbau greifbar war.
    Das Lenkerblech war von einer KR51/1 - kein Ding, habe ich günstig erworben und ausgetauscht. Der Vergaser ist ein BVF 16N1-8, da muss ich mich demnächst mal kümmern. Tacho ist intakt (Test mit Akkuschrauber), geht trotzdem nicht. Da muss ich wohl an die Welle.


    Die Elektrik hat mich heute frustriert. Die Hupe, Blinker und Standlicht gingen nicht. Ich dachte ja an die Batterie, aber weit gefehlt: es erwartete mich eine recht wüste Elektrikbastelei. Die Hupe hatte gleich zweimal plus - eine davon war das Standlicht. Dafür war oben dann die Hupenmasse. Das ging recht schnell. Im Lenker erwartete mich am Blinker dann ein zusammengerödeltes Kabel. Wie überall ein bunter Mix aus verschiedenen Kabelfarben, Lüsterklemmen und kreativen Verbindungsvariationen. Klasse! :shock: :?
    Die Prüflampe wird wohl erst mal ein guter Freund bleiben. Einen neuen Kabelbaum werde ich mal in Angriff nehmen. Die Verbraucher laufen jetzt aber.


    Jetzt mein Problem: die Ladeanlage sollte an meiner KR51/2ja eine 8871.6/1 sein. Verbaut ist aber eine 8871.1. Der Vorbesitzer hat den Batteriebetrieb vermutlich gar nicht erst ernsthaft in Betracht gezogen. Das Anschlusskabel für die Batterie war abisoliert, ein Massekabel war gar nicht erst vorhanden. Ebenso nicht die rote Leitung an Klemme 51 an der Sicherungsdose. Angeklemmt waren die beiden grau-schwarzen Kabel und das grün-rote Kabel an Klemme 59a der Sicherungsdose. Brach liegen ein grünes Kabel (für den schwachen Ladestrom), das rote Kabel und ein GELBES Kabel. Das rote Kabel will ich morgen anklemmen. Daher frage ich mich, ob es durch den Betrieb der Ladeanlage 8871.1 an meiner KR51/2 Probleme gibt - ausser ggf. ein zu schwacher Ladestrom? Oder wo liegen da die Unterschiede?
    Und warum habe ich SECHS Kabel an meiner Ladeanlage? Das gelbe Kabel dürfte da doch nicht dran sein? Kurioserweise sieht just die Ladeanlage nicht vom Vorbesitzer angerührt und verschlimmbessert worden zu sein.


    Vielen Dank schon einmal für Eure Mühe und Hilfe!


    Viele Grüße


    Thore

  • Hier findet sich eine Übersicht der Ladeanlagen.
    Die 8871.1 ist an der KR51/1 verbaut und könnte in Verbindung mit der anders ausgelegten Zündung der KR51/2E für einen höheren Ladestrom sorgen. Vielleicht auch für einen zu geringen Ladestrom: Hier elektrische Werte.


    Außerdem kann es sein, dass die Spannung am Rücklicht nicht mehr passt. Der Tabelle im zweiten Link nach, dürfte das Rücklicht weniger Spannung bekommen und zu dunkel sein.


    Daher emphehle ich die passende Ladeanlage zu kaufen. Ich würde eine gebrauchte aus DDR-Zeiten empfehlen. Die neuen Nachbaudinger sind von sehr mäßiger Qualität und die darin verbauten Spulen stimmen in den elektrischen Werten mit den Originalen kaum überein. Das geht nach dem Motto "one size fits all" mit einer angeblich passende Nummer draufgestanzt.

  • Moin Makersting,


    dankeschön für den Hinweis! Ich werde mal nach einer Ladeanlage aus DDR-Zeiten Ausschau halten.
    Noch eine ganz kurze Frage: ich will die Funktion mal generell prüfen. Wenn ich die Schwalbe ohne Batterie anwerfe und im Standgas laufen lasse, müsste doch mit der Prüflampe an dem Batteriekabel die Ladung angezeigt werden, oder?
    Ich meine nämlich, dass da nichts ankommt. Dann brauche ich ohnehin eine neue Ladeanlage.


    Viele Grüße und einen schönen Sonntag!

  • Wenn's nicht unbedingt orschinaal sein muss, kannst du auch die ganze vorsintflutliche Ladeanlage + Schlusslichtdrossel raushauen und das ganze mit einem modernen 6V Spannungsregler (z.B. Kokusan 6V) ersetzen. Schön geregelte Batterieladung & geregelte Wechselstromspannung für Bremslicht, Rücklicht & Tacho. Keine Probleme mehr mit evtl. durchbrennenden Leuchten wenn eine mal ausfällt.


    Mittelabgriff (rot/gelb) der Lichtspule abisoliert lassen, grau weiß von der Lichtspule parallel an Anschluss Regler & Anschluss Sense anschließen und weiter zum Dreifachstecker des Zündlichtschalters. Schlusslichtdrossel fliegt ja weg, daher Kabel vom Dreifachstecker direkt zu 59b damit Tacho & Rücklicht Strom bekommen ;)
    Akku Anschluss vom Regler kommt an die Sicherung die zum Akku fuhrt.
    GND vom Regler natürlich an Masse anschließen.


    ...müsste so laufen... oder hab ich gerade einen Denkfehler drinne?

  • Das wäre zwar nicht originol, technisch aber in der Tat eine deutliche Verbesserung. Vor allem, weil das Bremslicht ohne zeitliche Verzögerung kommt. Haken: Hat der Akku einen Plattenschluss geht nix mehr. Daher könnte man das Rücklicht viell. an der originalen Ladeanlage belassen. Das schont den Akku. Kann man aber auch anders sehen!

    • Offizieller Beitrag

    ...müsste so laufen... oder hab ich gerade einen Denkfehler drinne?



    Ich würde Letzteres befürchten.
    1. Problematik: Bei Simson gibt es unterschiedliche Lichtspulen für den Scheinwerfer und für den Rest.
    2. Solche Tips würde ich nur geben, wenn ich es erfolgreich ausprobiert hätte.


    Peter

  • Danke für eure Mühe! Ein Spannungsregler hört sich spannend an - allerdings finde ich es ganz gut, dass die Schwalbe grundsätzlich ja auch ohne Akku läuft. Erst mal werde ich nach der originalen Ladeanlage schauen.
    Ich habe wie gesagt auch bei laufendem Motor mit der Prüflampe kein Leuchten an dem Batterieanschluss erzeugen können. Mit dem multimeter gemessen habe ich nicht. Insofern gehe ich davon aus, dass die Ladeanlage vermutlich ohnehin kaputt ist. Rücklicht und Stopplicht funktionieren, daher wird die Spule ja in Ordnung sein, oder?


    Viele Grüße!

    • Offizieller Beitrag

    In der Ladeanlage sind zwei voneinander unabhängige Drosselspulen enthalten:
    - die Ladedrossel mit vorgeschalteter Gleichrichterdiode um Gleichstrom in den notwendigen! Akku zu laden
    - die Schlusslichtdrossel


    Schau dazu in den passenden Schaltplan vom net-harry und lies auf meiner Homepage unter Simson die Elek-Tricks.


    peter

  • Moin Peter,


    dankeschön für deine Hinweise - ich komme leider erst jetzt dazu, hier zu schreiben.
    Den Schaltplan von net-harry habe ich gleich nach dem Kauf schon heruntergeladen/ausgedruckt. Der ist echt klasse. Anhand dieses Schaltplanes habe ich mich auch schon durch die vorherigen Wunderlichkeiten durchgewühlt.
    Deine Homepage habe ich gefunden und mir ansehen, danke.


    Bei der Spule hatten wir uns ggf. missverstanden. Ich bin auch von einem Defekt der Ladeanlage (Ladedrossel) ausgegangen und meinte, dass die betreffende Spule an der Grundplatte wohl in Ordnung sein müsste, weil die ja auch für das Rücklicht und Stopplicht verantwortlich sind und diese ja funktionieren.
    Oder habe ich da einen Denkfehler?


    Viele Grüße


    Thore

    • Offizieller Beitrag

    Oder habe ich da einen Denkfehler?


    Hallo Thore,


    nicht unbedingt. Aber es könnte immerhin sein, dass die Lötststelle am Abgriff, an der das Kabel zur Ladeanlage angelötet ist abvibriert ist. Noch einfacher, die Ladesicherung ist hin.
    Nimm eine kleine Prüflampe 2Watt und prüfe bei laufendem Motor.


    Peter

  • Hallo Peter,


    mache ich! Die Ladesicherung ist in Ordnung - da habe ich gleich einen Blick geworfen. Wäre ja zu schön gewesen, hi, hi. Ich werde die Tage mich da mal ran machen.


    Viele Grüße!

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