lange Strecke bergab - Schmierfilm?

  • Hallo,


    anfang August geht es mit 2 Schwalben (Kr 51/2) über die Alpen. Da wir über das Timmelsjoch fahren (höchster Punkt des Passes: 2500m) werden wir wohl längere Strecken bergab fahren müssen.


    Wird die Schmierung des Kolbens auch sichergestellt, wenn man kein Gas gibt? Eine gewisse Menge gemisch kommt am Kolben ja auch ohne Gas an. Nur reicht das?


    Oder soll man lieber auskuppeln und rollen lassen? Dadurch muss man halt extremst Bremsen, was die Bremsen bestimmt zum Glühen bringt...


    Was sind eure Erfahrungen mit langen Bergabfahrten?

  • Irre ich mich, oder hatten wir das Thema erst vor kurzem? Such mal nach "bergab", "Motorbremse" oder "Schmierfilm", da gibt's schon einiges zu. Auch zur Fahrt die Pässe rauf und runter gibt's bei den Reiseberichten was.


    Jute Fahrt euch!

  • 2takt motoren habe so gut wie keine motorbremsleistung, da würde ich lieber auskuppeln und kontrolliert bremsen. schön gleichmässig vorne und hinten.


    schau dir auch mal das thema bremsentuning im "best of the nest" an!


    klar kann mir vorstellen das das auch nicht so besonders gut für den zylinder ist wenn er ohne spülung so hoch drehen muss über längere zeit.


    viele grüße und viel spaß bei eurer tour!

  • Einfach mal die Bedienanleitung des Fahrzeuges lesen! ;)




    Zitat:"An Steigungen immer rechtzeitig auf den niedrigeren Gang schalten. Langes und stärkeres Gefälle mit dem Gang befahren, mit dem die entsprechende Steigung zu befahren wäre, dabei von Zeit zu Zeit auskuppeln und etwas Gas geben, damit der Motor genügend Schmierung erhält."

    Liegt des Bauern Uhr im Mist, weiß er nicht, wie spät es ist.

  • Also laut Handbuch keine Schussfahrt ins Tal, schade!
    Das Thema gab es hier erst letztens, aber es nervt mich nicht!
    Ich ziehe bergab immer die Kupplung wenn ich zu schnell werde, und bei 50 kuppel ich wieder ein und gebe Vollgas bis ich schnell genug bin, dann zieh ich wieder die Kupplung, damit der Motor nicht Überdreht! Komme so ganz gut zurecht damit, in 2 Jahren habe ich auch noch keine Abnutzung der Kupplung bemerkt, und wenn, dann wechsel ich lieber die Kupplung als den Kolben, und Zylinder ausschleifen lassen. Dann müsste ich auch wieder den Motor einfahren.. och nöö.
    Habe den Lichthupenknopf jetzt als Zündung aus Knopf umgebaut, so könnte ich bergab auch Vollgas geben, den Knopf drücken, so würde der Kolben gut geschmiert, nur habe ich schiss vor einer Explosion, wenn auf die Dauer zuviel Sprit im Auspuff ist, und ich dann die Zündung wieder einschalte. Habe gehört, der Auspuff kann dabei meterweit fliegen, womöglich dabei auch noch andere Autos treffen. Das ist mir zu riskant.

  • Das stimmt so bei 4 Taktern bei n2 Taktern auskuppeln und Bremsen dabei immer abwechselnd vorn bzw hinten stärker bremsen und die andere etwas auskühlen lassen um die Gefahr des Bremsfading zu umgehen. Bei Gefeällen über 15 km zwischen durch mal anhalten und Temperatur prüfen.

    Kettensägen in den Wald, Joghurtbecher in den Kühlschrank!

  • Hier hatte einer letztens einen Tip aus einem alten DKW (?) Handbuch gepostet.
    Nämlich die Zündung ausmachen, dabei nicht auskuppeln... wenn man dann den Gashahn aufdreht hat man ne nette Motorbremse und natürlich auch schön viel Schmierung ;)


    Habs letztens mal kurz ausprobiert, funktioniert erstaunlich gut. Das Problem bei einer Simson ist dann allerdings dass die Beleuchtung nicht mehr funktioniert.

  • Wenn die Zündung aus ist, und nicht ausgekuppelt wird, läuft das unverbrannte Gemisch durch den Motor und sammelt sich im Auspuff. Beim Wiedereinschalten der Zündung kann das eine Bööööse Zündung im Auspuff geben.


    Zweitaktmotoren sollten nicht lang als Motorbremse genutzt werden. Das beste wäre, nicht nur die Kupplung zu ziehen, sondern auch den Leerlauf einzulegen: Eine Ölbadkupplung, wie sie in allen Simsonmotoren verbaut ist, trennt nie zu 100%. Das Öl zwischen den Scheiben der Kupplung hat eine bestimmte Viskosität, welche dafür sorgt, dass auch bei gezogener Kupplung noch ein gewisser Teil der Kraftübertragung stattfindet (Legt mal bei aufgebockten Moped den ersten Gang ein und zieht die Kupplung -> Das Hinterrad dreht sich. Zwar nicht mit viel Kraft, aber ein bisschen Kraft wird immer übertragen).


    Wenn man kein Gas gibt, kommt auch kein frisches, kühles Gemisch in den Zylinder, und damit auch kein 2Takt-Öl (Bzw: Es kommt schon was, nämlich das, was die STandgaseinstellung eben hergibt. aber das ist eben auch nur für as Standgas gedacht, und nicht für die erhöhte Motordrehzahl).


    Zusammengefasst: Beim Bergabfahren ohne den Leerlauf einzulegen dreht der Motor schneller als im STandgas, erhält aber nur die Gemischmenge für das Standgas. Das das auf Dauer nicht so gedacht sein kann, sollte wohl klar sein...


    Und Zündung abschalten, aber nicht auskuppeln: AUF KEINEN FALL!

  • Viele Antworten, viele Meinungen ;)
    Vielen Dank ;)


    Ich denke ich werde es so handhaben, dass ich bei leichtem Gefälle den Gang drinnen lasse und wenn es mir zu lang vorkommt, auskupple und ein paar mal ausgekuppelt Gas gebe um den Motor wieder neu zu schmieren.
    Wenn dann das Gefälle allzu steil wird, wird total ausgekuppelt (+Leerlauf) und mithilfe beider Bremsen die Geschwindigkeit reguliert.


    In Verbindung mit regelmäßigen (raucher-)Pausen zum Abkühlen der Bremsen/des Motors wird meine Simme das hoffentlich unbeschadet überstehen :)
    Wobei eine Höhendifferenz von ca. 2250m vom Passgipfel bis zum Ziel schon eine Hausnummer ist :D Aber deswegen wird die Tour ja auch gemacht ;)


    P.S.: Ich verwende immer mineralisches 2-Takt Öl. Hat synthetisches Öl bei langen Bergabfahrten irgendwelche Vorteile (Widerstandsfähigkeit des Schmierfilmes) oder ist von solchen Experimenten, gerade bei solch langen Touren abzuraten?

  • Synthetisches öl ist nicht schlecht, aber auc nicht notwendig. Das war zu der Zeit wo die Motoren gebaut worden sind, ohnehin noch kein thema.


    Ein RISIKO bei synthetischem Öl: Es löst sämtliche Ablagerungen der vorigen Jahre, welche dann ruck zuck in den Vergaser und Motor fliessen... Bleib bei dem mineralischen Öl, da machste nichts falsch.

  • Hallo,

    Ich habe in "Dirk Willschreis großes gelbes MZ-Schrauber-Buch" gelesen, daß man bei bergabfahrten auf jeden Fall das Gas ganz zudrehen soll, weil durch den Unterdruck ausreichend Gemisch angesaugt wird, das sich nicht entzünden kann, und so optimal schmiert.
    Das Buch wirkt eigentlich recht kompetent, und da hier im Forum der Tipp auch verbreitet wird, neige ich dazu, ihm zu glauben...
    Meine Frage ist, ob die Vergaser von der MZ und von Simson vom Aufbau her so ähnlich sind, das übertragbar ist?

    Gruß
    Falk

  • Lies mal den Rest von dem Thread...


    Und dass sich das Gas nicht entzündet ist eigentlich Quatsch bei allen Zweitaktern, der Funke kommt in jeder Runde, ob du Gas gibst oder nicht.

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