Lenkerpendeln-Ich bekomm`s nicht weg

  • Hallo Jungens,


    ich habe seit etwa zwei Monaten das oft durchgekaute Problem des Lenkerpendelns und ich bekomme es nicht in den Griff.
    Ich hoffe es hat noch jemand einen guten Tip für mich.


    Was ich bisher gemacht hab:


    1.Vorder- und Hinterrad gegen ein neues ersetzt und Reifen gerade und Beulenfrei aufgezogen.
    2.Vorderradschwinge leicht gerichtet und jetzt steht wieder alles gerade.
    3.Schwingenträger ersetzt (nur um Lenkeranschlag wieder zu bekommen)
    4.Lenkungslagersatz ersetzt und richtig eingestellt
    5.vordere Dämpfer demontiert, Federn gut gefettet und entrostet und wieder montiert
    6.vordere Schwinge mit Polyamidbuchsen versehen und leichtgängig eingestellt
    7.vordere Dämpfer mit neuen Silentbuchsen versehen
    8.hintere Schwinge mit Polyamidbuchsen versehen
    9.Spur richtig eingestellt
    10.verschiedene Reifendrücke ausprobiert.
    11.Hinterradschwinge auf risse oder geplatzte Schweißnaht geprüft.



    Was ich noch machen will:


    1.hintere Dämpfer überarbeiten und mit neuen Buchsen versehen



    Zum erstenmal ist mir das Lenkerpendeln aufgefallen als ich Nachts im Dunkeln in eine etwa 5cm breite und ca 2cm tief gefräste Rille an einer Baustelle gekommen bin. Plötzlich hat sich das Möp so aufgeschaukelt das ich dachte mir fällt ein Rad ab. Meines achtens hatte ich da die hinteren Polyamidbuchsen gerade erst reingebaut. Hätte ich vielleicht doch lieber wieder die Gummibuchsen verwenden sollen? Dann habe ich immer mal wärend des durchfahrens einer Kurve gemerkt das mir das Heck ruckartig kurz schaukelt, wie als wenn mir kurz einer einen Schubs gegeben hat.
    Wenn ich den Lenker normal festhalte gibt es keine Probleme, nur wenn ich den Lenker sehr locker halte oder gar die Hände vom Lenker weg nehme geht das Pendeln los und man sieht am Vorderad wie es sich immer mehr aufschaukelt.


    Die vorderen Stoßdämpfer würde ich noch als Ok befinden. Wenn sie Komplett montiert sind haben sie eine gute Federwirkung und beide sind auch gleich lang. Was mir jedoch eigenartig vorkahm ist die Tatsache das der Kolben der Federbeine drinne bleiben wenn man sie ohne Feder hinein drückt. Heraus mußte man sie schon gut ziehen. Ist das normal so?
    Und was mir grad so einfällt...kann man die Hintere Schwinge anständig anziehen oder muss man da auch so einstellen das sie selbständig absenkt wenn die Dämpfer ab sind?



    Soweit zur Sache...bin mal gespannt was ihr noch für Tips für mich habt.


    Lg Silvio

    Schwalbe KR51/2L VAPE ,Bj. 80, Ultramarinblau,M541/1 KFR,H4 55W/60W

  • Die Schwingenbolzen müssen natürlich FEST sein - aber mit Gleitlagern statt Gummibuchsen lassen sie sich dann trotzdem frei drehen. Mit Gummilagern soll man das nicht probieren!


    Die Federbeine ohne die Feder sind natürlich nur noch Dämpferbeine. Die Druckstufe dämpft ungefähr dreimal so stark wie die Zugstufe.

  • Ok, wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind meine Dämpfer vorne Müll. Ich kann die Kolben ganz leicht eindrück und nur etwas schwerer wieder herausziehen. Nur beim Herausziehen machen die dämpfer dann typische geräusche. Theoretisch zieht nur die Feder den Kolben wieder raus.

    Schwalbe KR51/2L VAPE ,Bj. 80, Ultramarinblau,M541/1 KFR,H4 55W/60W

  • Hallo Silvio!


    Hast Du diese Mutter,links und auch rechts auf beiden Seiten,wie auf dem Foto rot gekennzeichnet richtig fest verschraubt?
    Ich hatte auch mal starkes Lenkerpendeln und konnte den Fehler zuerst nicht ausmachen,bis ich darauf kam das es an den nicht ganz festen Schrauben lag.
    Damit diese sich nicht mehr lösen habe ich noch zusätzliche Mutter auf beiden Seiten verschraubt.


    Gruß Olaf

  • Ok, wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind meine Dämpfer vorne Müll. Ich kann die Kolben ganz leicht eindrück und nur etwas schwerer wieder herausziehen. Nur beim Herausziehen machen die dämpfer dann typische geräusche. Theoretisch zieht nur die Feder den Kolben wieder raus.



    Sind das Reibungsdämpfer oder hydraulische? Es ist nämlich tatsächlich erstaunlich wenig Kraft, nur 16 kp auf Zug und 5 auf Druck bei den hydraulischen vorderen.
    Wie ich neulich frisch gelernt habe, ist es vor der Prüfung auch wichtig, dass die Dämpfer senkrecht gelagert wurden, nicht liegend, sonst verläuft sich das Öl.

  • @ Peter Ich habe hydraulische Dämpfer drin...es sind aber noch die Originalen. Ich weiß jetzt nicht inwiefern die auf die Jahre verschleißen, Ölaustritt ist zumindest nicht zu sehen, War am Kolben rum alles trocken.


    Vor der Prüfung haben sie etwa einen halben tag gehangen weil ich die Dämpferelemente frisch lackiert habe.


    @ dervomschloss Die Stoßdämpfer oben sind richtig angezogen und unten bei der Schwinge hatte ich es mal feste angezogen aber das stellte sich als falsch heraus weil dann die Schwinge nicht mehr leichtgängig zu bewegen ist. Laut Forum müssen die Muttern nur so weit angezogen werden das sich die Schwinge ohne angeschraubte Dämpfer von allein nach unten bewegt. So hab ich es jetzt auch gemacht, die Muttern habe ich zusätzlich mit Loctide Schraubensicherung versehen. Und weil ichs eben wegen hinten nicht weiß ob ich die auch so leicht anziehen muss oder anknallen kann habe ich oben gefragt...denn diese habe ich richtig fest angezogen. Vieleicht ist das ja nicht so ganz richtig und ich habe deswegen das ruckeln in den Kurven wenn sie Federn muss. Das kann schon sein das ich das falsch gemacht habe. Das erste Lenkerpendeln hatte ich ja kurz nachdem ich die Polyamidbuchsen hinten reingemacht habe und da hab ich ja zum letzten mal den Schwingenbolzen angezogen.

    Schwalbe KR51/2L VAPE ,Bj. 80, Ultramarinblau,M541/1 KFR,H4 55W/60W

  • Schmarrn mit den Schwingenbolzen. Die müssen fest fest sein, so dass sich die Innenhülsen ordentlich festklemmen. Bei Gummilagerung lässt die Elastizität des Gummis der Schwinge den nötige Bewegungswinkel; beim Kunststofflager dreht sich die Buchse auf der Innenhülse gleitend.

  • Zitat

    Laut Forum müssen die Muttern nur so weit angezogen werden das sich die Schwinge ohne angeschraubte Dämpfer von allein nach unten bewegt.


    Das ist Quatsch. Der schwarze Peter hat recht. Die werden angeknallt.

  • Bevor ich diese Verschraubung wieder gelockert habe, habe ich öfters ein knärzen gehört und an den Stahlbuchsen und dem Kotflügel waren reibespuren zu sehen. Und so fest wie die Lagerhülse in der Polyamidbuchse klemmt glaube ich weniger das es so gleiten kann wie du sagst. Muss jetzt nicht heißen das du nicht recht hast aber es funzt so einfach nicht. Die Schwinge ging so schwer das ich dachte ich hab keine Federbeine drin als ich das erste mal im gelockerten zustand gefahren bin. Locker fährt sich alles ganz easy und meines achtens auch so wie sichs anfühlen sollte. Das Lenkerpendeln war jedoch davor und nach dem lockern auch.
    Die Polyamidbuchsen gehen ja auch so ultrastraff rein. Ich hab vor dem einpressen der Buchse die Hülse an der Schwinge sogar mit dem Dremel innen entlacken müssen damit diese überhaupt rein gingen.

    Schwalbe KR51/2L VAPE ,Bj. 80, Ultramarinblau,M541/1 KFR,H4 55W/60W

  • Mit Polyamidbuchse weiß ich nicht. Aber die Original Gummilagerung gehört festgezogen. Bist Du sicher, dass die Polyamidbuchsen die richtige Länge haben und auch richtig montiert sind?

  • Die Polyamidbuchsen sind Kürzer als die Lagerohre und sind genau Mittig in die Aufnahme der Schwinge gepresst. Wenn ich die Muttern am Schwingenbolzen richtig fest anziehe bewegt sich die Schwinge sehr schwergängig und die Lagerhülse dreht manchmal mit. Der jetzige zustand ist der das sich die Lagerhülse auf dem gut gefetteten Schwingenbolzen dreht.

    Schwalbe KR51/2L VAPE ,Bj. 80, Ultramarinblau,M541/1 KFR,H4 55W/60W

  • Abgesehen davon: Das Lenkerpendeln ist, meiner Meinung nach, eine Schwingung zwischen Vorbau und Heck. Die Schwachstellen des Rahmens sind ja, bedingt durch den Durchstieg, die beiden Rahmenrohre. Vermutlich verwindet sich beim Lenkerpendeln der Rahmen in der Art, dass der Vorbau nach rechts gebogen wird und der Panzer nach links, bzw. umgekehrt. Je weiter hinten der Schwerpunkt der Last sitzt, desto stärker deshalb die Auslenkung, weil der Hebel größer ist. Demnach müssten die zweier Schwalben eher zum Pendeln neigen weil denen die Querstrebe zur Motorbefestigung fehlt. Die müsste ja, zumindestin Verbindung mit dem Motor, zur Stabilisierung beitragen.


    Gibt es dazu gegenteilige Beobachtungen?


    Dieser Theorie nach müsste ein Pendeln verstärkt werden, wenn z.Bsp. die Buchsen der Schwingen ausgeleiert sind. Denn dann schwingt der Rahmen noch leichter als wenn er straff geführt wird. Ein Riss in der Motorhalterung oder ein loser Motor müsste ebenfalls zum Pendeln beitragen. Genauso wie ausgeleierte Gummilager der Stoßdämpfer.

  • Ja, der Rahmen windet sich. Das ist aber Resultat, nicht Ursache - wie beim Damenfahrrad auch. Die Rahmenform begünstigt das Aufschaukeln, aber wie schon gesagt: Irgend etwas muss erstmal eiern, bevor sich etwas aufschaukeln kann.


    So, Gleitlager. Wenn die Innenhülsen zu stramm in den Polyamidbuchsen sitzen, dann gleitet natürlich nichts. In diesem Fall benutze man eine Reibahle und mache die Passung passend.

  • Du hast 'ne KR 51/2 ? Guck' mal nach, ob in Höhe des Motorlagers Risse oder Brüche zu sehen sind .



    Ja das wäre auch noch eine gute Möglichkeit oder es liegt eben doch an diesen Polyamidbuchsen!
    Bei meiner Schwalbe sind Gummilager hinten und auch vorne verbaut und darum kann ich jetzt auch nichts zu den Polyamidbuchsen sagen wie die sich so beim fahren verhalten?
    Gruß Olaf

  • Ich habe bei einer Schwalbe KR51/1 in der hinteren Schwinge vor kurzen welche eingebaut. Mein Kumpel sagt, die Schwalbe liegt stabiler in den Kurven. Werde mir darum in mein S51 auch welche einbauen.

  • Die Polyamidbuchsen, richtig eingepasst, geben ein wesentlich präziseres Kurvenfahren. Vorne halte ich sie für unnötig - aber wenn man sich mal anschaut, wie weit sich eine gummigelagerte Hinterschwinge schon im Stand quer bewegen lässt, dann baut man sie hinten gerne ein.


    Das Problem, dass der Zug der Antriebskette das rechte Gummilager dann auch noch krummdrückt, entfällt dann auch gleich.

  • Ok, also wird im Winter nochmal die innenhülse ausgebaut und die Poliamidbuchse angepasst. Ist mir so auch lieber als wenn ich die schrauben nicht richtig fest anziehen kann. Am Motorlager ist zwar auf dem ersten Blick nix zu sehen aber wenn man mal ganz nah ran geht dann sind rechts und links ein ultrafeiner riss von etwa 5mm zu sehen. Ich meine aber das es davor auch schon war. Den Rahmen lasse ich im Winter auch neu schweißen.

    Schwalbe KR51/2L VAPE ,Bj. 80, Ultramarinblau,M541/1 KFR,H4 55W/60W

  • Ist es eigentlich normal das mein Rad manchmal mittig steht und manchmal nicht? Ich kann das Rad bzw.Schwinge fast 1cm bewegen .Beim fahren ist aber davon nix zu bemerken ist auch alles fest.
    Oder ist dies eher eine optische Täuschung und es ist nur der Panzer?
    Der ja auch nur mit paar Schrauben da drauf hängt.

  • Ob sich die Schwinge bewegt oder der Panzer, das kann man durch einfaches Hinschauen unterscheiden.


    Wahrscheinlich ist (wie grade eben erst beschrieben) das rechte Gummilager ausgenudelt, die Schwinge kann sich seitlich noch mehr bewegen als bei intakten Gummilagern sowieso schon. Die Gefahr dabei: Kommt die Schwinge zu weit nach rechts, arbeitet sie sich an der Schraube der rechten Fußraste eine tiefe Kerbe ein - dann besteht höchste Bruchgefahr, kann man die Schwinge gleich mal komplett tauschen. Davon mal ganz abgesehen kann man auch schick auf der Fresse landen, wenn die Schwinge mal an dieser Schraube festklemmt anstatt aus- oder einzufedern.

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