Lichtspule und Gänge: 2 Probleme

  • Einen wunderschönen Start in die Woche wünsche ich euch.


    Vor einer Woche war es endlich soweit: Meine (zumindest optisch) restaurierte S50B2 wurde angeliefert, und seit diesem Tag von mir sanft gestreichelt ;)


    Ich muss dazu sagen das ich sie auf Grund von noch fehlendem Fachwissen mehr oder wenigen auf blauen Dunst gekauft habe... äußerlich war halt alles top, nur was eben unter der Haube ist, das konnte ich nicht sagen, schon allein weil ich selbst das Schalten erst lernen musste...


    Nun gut, nun konnte ich gestern jedoch das erste mal Simmi fahren... also einen halbwegs erfahrenen Simme-Freund rangeholt der mir die 3-Gang-Schaltung auch nochmal praktisch erklärte.


    Während dieses Treffens merkten wir jedoch 2 Mängel:


    1. Das Licht: Bei einer Proberunde merkten wir recht schnell das kein Licht anspring. Das Blinker und Bremslicht nicht liefen war aufgrund der noch fehlenden Batterie klar, allerdings wollten eben auch Rücklicht und Frontleuchte nicht anspringen. Wir also den Scheinwerfer mal auseinander genommen um zu gucken ob evtl. nur die Glühbirne kaputt ist, war sie aber nicht. Zudem ist es natürlich auch relativ unwahrscheinlich das beide Glühbirnen kaputt sind. Mein Kumpel hatte darauf hin 2 weitere Fehlerquellen im Kopf: 1. defektes Kabel oder (und das fand er wahrscheinlicher) 2. die Lichtspule ist im Eimer.


    Habt ihr eine Idee wie ich hier eindeutig die Fehlerursache eingrenzen könnte?


    2. Die Gangschaltung: Nach ein paar Abwürgern auf dem Parkplatz war das anfahren relativ schnell begriffen und erlernt. Mit dem Schalten in den 2. und 3. ist es noch etwas hackelig, aber für den Anfang ganz ok. Wo wir jedoch Probleme gemerkt haben war die Rückkehr in den Leerlauf.


    Normal müsste ja folgendes gehen: Hebel nach Unten = 1. Gang, Hebel danach wieder kurz nach oben: Leerlauf... das ging jedoch leider in 90% der Fälle nicht, nicht nur bei mir nicht, sondern auch mein Kumpel bekam es nicht wirklich hin, meist landete man anscheinend direkt im 2. Also mal versucht den Habel absichtlich in den 2. und dann kurz wieder runter in den Leerlauf zu tippen, wobei man jedoch auch hier in den meisten Tests direkt wieder in den 1. landete. Der Winkel für den Leerlauf scheint also wirklich extrem minimal zu sein. Was dabei komisch war: Ist der Motor aus, so ging das schalten in den Leerlauf komischerweise meist ohne Fehlversuche.


    Jemand eine Idee woran das liegen könnte bzw. wie man es beheben kann?


    Danke schon mal im Voraus... jeder Anfang ist schwer, aber ich denke das ich mich schnell in den elitären Kreis der Simme-Kutscher eingliedern kann ;)

  • Erstmal vielen Dank für die Antworten :)


    @Dummschwaetzer: Die Kontakte werde ich am WE direkt mal prüfen... ich gehe davon aus, das wenn die Lampe glüht es ein Kabelfehler sein muss, wenn nicht die Lichtspule im Ar*** ist?


    volfrie74: Wo genau finde ich diese Schrauben denn? Habe sie jetzt auf Anhieb leider nicht entdeckt. Es ist auch so das mein Schalthebel irgendwie ein bisschen am Deckel entlang schabt, also anscheinend nicht weit genug vom Motor entfernt steht. Wäre es Ok den Hebel hier einfach 1-2 mm zu biegen? Auf der Stange wo Kickstarter und Schalthebel sitzen ist leider auch kein wirklicher Platz mehr beides noch weiter nach außen zu setzen.


    Mhm mir ist übrigens grad aufgefallen das der Kupplungshebel nicht wie im Lehrvideo gesagt im Standardzustand 90° zum Motorgehäuse steht, bei mir greift er in der Standardeinstellung viel weiter nach hinten, wenn ich die Kupplung dann komplett ziehe landet er erst bei ca. 90°. Kanns vielleicht auch daran liegen?

    • Offizieller Beitrag

    das mit dem kuppungshebel und den 90 grad funktioniert bei dem alten (deinem motor) nicht, da der hebel sonst schon die aufnahme für den bowdenzug streift. außerdem hat dein "schaltproblem" damit wohl nix zu tun.


    an den madenschrauben solltest du nichts verstellen, wenn du problemlos alle gänge durchschalten kannst. den schalthebel kannst du problemlos etwas weg biegen.


    volfrie74: diese madenschrauben legen nur den endanschlag für den schalthebel fest. da der leerlauf jedoch genau zwischen 2 gängen liegt, bringt eine veränderung des endanschlages nichts.


    gruß aus kiel

    Ich wünschte ich wäre eine Lorbeere, dann hätt ich nichts zu tun als auf mir auszuruhn!!!

  • So, eben erstmal die Bereifung erneuert, das Profil war nämlich auch nicht mehr zu erkennen. Dabei gleich die Vorderbremse neu justiert, das sollte jetzt erstmal alles halt. Aso, den Schalthebel für die Gänge habe ich auch ein wenig zur Seite gebogen, garnicht so einfach, aber es geht.


    Nun zu den Gängen:


    Hochschalten ist mittlerweile kein Problem mehr, allerdings das runterschalten habe ich noch nich so ganz gerafft, auch was den Leerlauf angeht.


    Angenommen ich fahre gerade gemütlich im dritten und möchte nun zurück in den Leerlauf, wie müsste ich den Hebel dann runter drücken? Ich weiß, sicherlich ne dumme Frage, aber irgendwann muss ja jeder mal seine ersten Schritte machen... und erzählen tut mir aktuell jeder was anderes ;)


    Gut, dachte ich mir in der Zwischenzeit: Ziehst du halt beim Bremsen erstmal die Kupplung damit der Motor sich nicht gleich verabschiedet... aber Puste-Kuchen, sobald ich zum stehen komme säuft der Motor ab... muss ich da irgendwas beachten? Problematisch ist irgendwie auch das Anfahrverhalten:


    Ist der Motor erstmal warm, und ich lege den ersten Gang ein, so geht mir der Motor in den meisten fällen direkt aus. Nur dann nicht, wenn ich extrem viel Gas gebe, dann bock er einmal richtig auf, geht dann wieder in nen Drehzahlbereich gen 0 und fährt dann gaaaaaaaaaaaaanz langsam an. Das weitere Beschleunigen ist dann erstmal kein Problem mehr, nur halt wenn die Kiste dann wieder zum stehen kommt ist sofort Schicht im Schacht.


    Jemand eventuell ne Idee?

  • Zitat von grafzahl84


    Ist der Motor erstmal warm, und ich lege den ersten Gang ein, so geht mir der Motor in den meisten fällen direkt aus. Nur dann nicht, wenn ich extrem viel Gas gebe, dann bock er einmal richtig auf, geht dann wieder in nen Drehzahlbereich gen 0 und fährt dann gaaaaaaaaaaaaanz langsam an.


    Hallo


    Liegt das daran, dass du die Kupplung ruckartig loslässt oder geschieht das auch beim sehr langsamen und progressiven Einkuppeln (denn das ist nötig und richtig)?


    Zum Leerlauf:


    Bei Schalten vom 1. in den 2. oder vom 2. in den 1. wird der Hebel "richtig" herunter- bzw. raufgedrückt. Beim Schalten in den Leerlauf muss es wirklich nur ein "Antippen" sein. Wenn es bei ausgeschaltenem Motor klappt müsste es auch während der Fahrt klappen.


    Zum Schalten vom 3. in den Leerlauf:


    Dein Getriebe ist nicht synchronisiert. Das heisst, die Zahnräder greifen nicht dauernd ineinander und haben deswegen unterschiedliche Geschwindigkeiten. Wenn du also vom 3. in den Leerlauf schaltest, musst du im 3. kurz einkuppeln (falls du schon zum Rollen ausgekuppelt hattest) und drückst den Hebel einmal runter. Dann kannst du den Hebel nochmals kurz antippen, damit du in den Leerlauf kommst. Es ist dabei nicht nötig, im 2. Gang einzukuppeln. Wenn du nun vom Leerlauf in den 1. Schalten möchtest und dabei noch rollst, musst du im Leerlauf bei losgelassener Kupplung Gas geben (Zwischengas) und erst dann wieder auskuppeln und in den 1. Gang schalten (Hebel 1 mal runter). Wenn du vom 3. direkt in den 1. Schalten musst, musst du zwischendrin im 2. Gang kurz einkuppeln, damit die Zahnräder wieder auf Drehzahl kommen und kannst dann direkt vom 2. in den 1. Schalten. Dabei wird der Leerlauf übersprungen, wenn du weit genug drückst.


    Ich hoffe, dass es so klar ist.


    Du wirst sehen, nach einer Weile wird man sensibler und nimmt dann das Schalten vom 1. in den 2. quasi als Folge von 1. Gang auslegen und 2. Gang einlegen wahr. (Was für ein Satz :D )


    mfg

  • Puh, also gaaaanz schön kompliziert ;) Aber erstmal vielen Dank für die ausführliche Erklärung!


    Also, nochmal zum Verständnis um aus dem 3. Gang in den Leerlauf zu kommen:


    Ich ziehe die Kupplung, drücke den Hebel einmal komplett runter, lasse den Habel wieder Hochschnallen und tippe ihn danach nur mal kurz an, bin dann im Leerlauf und kann die Kupplung dann loslassen?


    Richtig so? Wenn ich im 2. oder 1. bin brauch ich die Kupplung nur kurz runtertippen?


    Also hochschalten ist ja klar, dafür immer den Hebel bis Kante-Anschlag nach oben ziehen... aber für Runterschalten auch richtig runter treten oder nur antippen? :roll:


    Sorry wenn ich mich grad n bissl wie ein Steinzeitmensch anhöre, aber wenn man vom 5. Gang-Auto oder auch Plaste-Roller kommt ist es doch ne ganz schöne Umgewöhnung, und irgendwie fühlt sich das aktuell so an als würde die Simme jedes mal anders reagieren ;)


    Zum einkuppeln in den ersten: Naja, ich gebe gebe n bissl gas und lasse zeitgleich die Kupplung langsam kommen... ich meine wenn ich sie einschnippen lassen würde müsste sie doch eigentlich eher ne Kawa machen als ausgehen? Ich hab halt auch manchmal das Gefühl als würde sie direkt beim runterkippen des Schalthebels direkt Tschüss sagen.


    P.s: Wenn jemand mal lange Weile hat: Hört sich doof an, aber für Anfänger ist gerade das richtige Schalten ne halbwegs schwierige Angelegenheit. Ne bebilderte Anleitung wär echt was das noch fehlt...


  • Und nur so als Tipp: Du sollst keine Gewalt anwenden, aber zimperlich musst du mit der Simson nicht umgehen. Das Ding ist robust und die Schaltung an dem Moped ist von Natur aus schwergängig (klauengeschaltet).


    mfg

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