Hallo,
hier ein paar Tips für Messungen mit einem Ohmmeter (z.B. Messbrücke 'Pontavi' oder Digitalvoltmeter, bei 1. und 2. Messanschlüsse parallel zum Unterbrecherkontakt:
1. Unterbrecherkontakt offen: 2..10 Ohm aber nicht null Ohm
2. Unterbrecherkontakt geschlossen: Fast null Ohm (ebensowenig, als wenn man die Messkabel zusammenhält)
3. Zündkabel gegen Masse: mehr als 500 Ohm weniger als 10 000 Ohm.
4. Wenn man den Zündkondensator einseitig abklemmt, sollte sich ein Isolationswiederstand des Kondensators von nahezu unendlich ergeben ( mehr als 20MOhm). Ob er die Sollkapazität von ca. 0,22/uF hat kann man daran abschätzen, dass im höchsten Widerstandmessbereich der angezeigte Widerstand zunächst niedere Werte zeigt und während der Messdauer steigt bis zur Anzeigegrenze. (Wie schnell das geschieht hängt auch vom Instrument ab).
5. Wenn man einen großen Hochspannungskondensator z.B. 10/uF 600V hat (kein Elektrolytkondensator - der hat zuviel Selbstentladung), läßt sich die Zündenergie des Zündfunkens annähernd messen:
Man lässt über einen kleinen Abstand von ca. 0,5mm die Zündfunken in den Anschluss des Kondensators schlagen, der andere Pol liegt an Masse. (Vorsicht vorher den Kondensator mit einem isolierten Schraubenzieher kurzschließen!). Parallel zum Kondensator schaltet man ein hochohmiges Voltmeter (DVM) an. Lastwiderstand größer als 2 MOhm.
Jetzt muss durch Treten möglichst schnell eine Reihe von Zündfunken erreicht werden (z.B. 40 Funken - zählen!)
Die sich hierbei am Kondensator aufbauende Gleichspannung sofort ablesen. Jetzt folgt Rechnen.
Die Energie in einem Kondensator ist C [F] x U² [VxV] / 2 = E [Ws].
Die Rechnung ist also für z.B. einen Kondensator mit 10/uF :
0,000010 x V x V dividiert durch 2. Dieser Wert wird durch die Anzahl der gezählten Zündfunken geteilt, so erhält man die Energie eines Zündfunkens.
Beispiel: Es stellt sich nach 40 Funken eine Spannung von 150V am Kondensator ein, dann ist die Energie eines Zündfunkens 5,625mW.
Ein korrekte Zündung hat zwischen 2 und 20 mW je Funken.
(Eine Hochspannungskondensatorzündung bringt es z.B. auf 200mW je Funken!).
Ein ratsamer Tipp: Die angegebenen Werte beziehen sich allgmein auf Unterbrecherzündanlagen. Jedes Fabrikat kann andere Werte haben. Deshalb ist es sinnvoll, wenigstens die Widerstandswerte und das Verhalten des Kondensators bei der beschriebenen Messung aufzuzeichnen, wenn alles noch gut läuft. Im Störungsfall hat man dann wertvolle Daten zur Fehlersuche!
Abschließend noch die Warnung: [b] der letzbeschriebene Versuch ist nicht ungefährlich ! . Alles fertig aufbauen, keine spannungführenden Teile berühren, Versuch durchführen, Meßwert ablesen dann die Kondensatorklemmen mit isoliertem Schraubendreher kurzschließen - das knallt so schön!
Viel Erfolg
robbikae