Motor Regenerieren

  • Hallo,
    wenn ich in den unterschiedlichen Foren die Angebote zu Motoren für KR51/1 oder 2 lese -Motor überholt-, dann heißt es immer wieder, Motor General überholt, also regeneriert. Nur steht nie dabei was tatsächlich erneuert wurde. Nun möchte ich mal spezifisch wissen, was wird eigentlich bei einem Motor wirklich erneuert und was bleibt meist drin, heißt wird nicht ersetzt.


    So hat man mir gesagt, dass wenn ein Motor geöffnet wird immer auch die Kurbelwelle erneuert wird.


    Wer kann mir mal eine spezifische Liste geben, welche Teile generell ausgewechselt werden sollten, egal ob sie hin sind oder nicht?


    Was sind die hauptsächlichen Verschleißteile im Motor/Getriebe?


    Frage, gibt es hierzu auch irgendwie eine to do Liste, wie man Verschleiß bei Teilen erkennt????


    Viele Grüße

    suum cuique - Jedem das Seine - Vorgelserie, S51 C, S53 E, Awo Sport

  • Generell ausgewechselt werden müssen:
    Alle Wellendichtringe
    Alle Kugellager
    Alle Papierdichtungen
    Alle Sicherungsbleche der Schrauben


    Je nach Zustand KANN alles andere natürlich auch gewechselt werden. In erster Linie:
    Kolben und Zylinder
    Kurbelwelle
    Kupplungslamellen oder Kupplungspaket


    Ansonsten: Was kaputt oder verschlissen ist, wird ersetzt.

  • Alle ANgebote, die von einer GENERAL-Überholung schreiben und unter 300-400€ liegen kannst du getrost vergessen.


    Wenn man sich ein wenig Gedanken macht, was denn eine Überholung ist, kann man sich das doch eigentlich selber denken.
    Alle Verschleißteile wie Ritzel, Wellen, Federn, eben alles, was irgendwie während des Betriebes oder durch ihr pures Dasein (Korrosion) verschleißen können, fliegen in die Ramschkiste und werden ersetzt!
    Das ist nicht billig, aber das einzig sinnvolle.



    Erkennen kann man den Verschleiß in erster Linie durch Messen, meist fehlt aber das geeignete Werkzeug hierfür, weswegen man eine Regenerierung ohne dies am besten von fachkundigen Leuten erledigen lässt.
    Oder, die kostspieligere Variante, alles was verschlissen sein KÖNNTE, einfach gegen Neuware ersetzen.


    Bitte poste mal deine "Angebote".


    Ich behaupte mal, alles unter 300€ für eine Komplettregenerierung sind nicht machbar.


    Ich könnte dir hier über einen (auch hier im Forum gemeldeten) gewerblichen Händler berichten, der "Regenerierungen" von Kumpels (auch hier im Forum) durchführen ließ.
    Ich meine, 75€ haben sich die Kunden diese "Arbeit" kosten lassen.
    Die Motoren wurden auf derbste Art und Weise mit dem Hammer auseinander gebrügelt, einzig und allein Lager, Simmerringe und "Papierdichtungen" ersetzt und ohne Ausgleichscheiben ect. wieder zusammengefügt. KEINE vernünftige Reinigung, keine Begutachtung der Kurbelwelle (eben kein Messwerkzeug vorhanden), kein Austausch der Ritzel bla blubb....

  • -> gonzo


    genau das denke ich auch immer ... in anderen foren zb bieten einige eine reginerierung für 80 -90 (!!) euro an. das KANN garnix sein. wenn man liest das seriöse und empfohlene händler alleine an zeit paar stunden ansetzen, frag ich mich wie das mit 80-90 euro inkl der teile machbar sein soll.


    wenn ich lese ca 200-220 euro, inkl der dichtungen und ringe (inkl ggfs der kurbelwelle) .. dann glaub ich da eher an seriöse (und gute) angebote.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn Du in die Reparaturanleitung oder DAS BUCH schaust, dann findest Du Hinweise, wie z.B. die Kurbelwelle oder Zylinder/Kolben geprüft werden können. Vorausgesetzt, dass Messwerkzeug steht zur Verfügung.


    Peter

  • Alle ANgebote, die von einer GENERAL-Überholung schreiben und unter 300-400€ liegen kannst du getrost vergessen.



    Das sehe ich genau so!


    Daran ändern auch Angebote bekannter Anbieter nichts, die für 31€ Aufpreis, gegenüber den hier angebotenen Teilen einen Motor regenerieren wollen!


    Wenn man zu dem Thema 100 Leute befragt, wird man wahrscheinlich mind. 25 verschieden Meinungen dazu hören. Diese ist im Wesentlichen davon abhängig, was die Angelegenheit kosten darf, und nicht was sinnvoll und notwendig ist.


    Grundsätzlich sollte es das Ziel sein, einen Motor durch seine Regenerierung praktisch in einen Neuzustand zu bringen, damit der Motor möglichst lange nicht mehr geöffnet werden muss. Das liegt daran, weil das Trennen des Motorgehäuses die Lagersitze in Mitleidenschaft zieht. Das gilt insbesondere auch dann, wenn bei dem anschließenden Zusammenbau nicht fachgerecht gearbeitet wird.


    Für ca. 95% der Motoren, die regeneriert werden, gilt folgendes:
    Sie haben eine Laufleistung von mind. 15000 Km. Von daher sollte man, neben den Lagern, Dichtungen und Sicherungsblechen, immer die Kurbelwelle, alle Motorschrauben und die Zuganker austauschen. Auch gehört ein frisch geschliffener Zylinder zu diesem Paket.


    Ob die Kupplungsteile, wie Kupplungskorb, Reibscheiben usw. erneuert werden müssen hängt vom Zustand der Teile ab. Ein Austausch dieser Teile kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
    Beim Gebläse-Motor muss neben der Kickstarterwelle meistens auch noch der Mitnehmer gewechselt werden.


    Beim neuen Motor solle immer die Schnurfeder mit gewechselt werden. Auch sollte der Zustand der Ziehkeilwelle besonders beachtet werden.


    Gruß Peter

    Perfekte Arbeit macht dauerhaft Spaß. Murks schafft dauerhaft Verdruss!

  • Ich denke es kommt auch ganz auf das Budget an.


    Und es geht definitiv günstiger als 300€.


    So aber um mal von vorn an zu fangen, wenn ich einen Motor wieder fit mache, wechsel ich eigentlich immer Kurbelwelle, Lager, Simmerringe, Dichtungen und alle Schrauben, die Schrauben aber nur weil ich auf Imbus um stelle.
    Der Rest wird nach zustand gewechselt.
    So wenn du nen weniger Geld in der Tasche hast und deine KW noch gut aussieht kannste die auch drin lassen.
    Die Sicherungsbleche wechsel ich auch nur je nach Zustand.


    Außer um die Übersetzung zu ändern, habe ich noch nie ein Getriebe gewechselt, denn das Getriebe macht bei ordentlicher Pflege wenig Probleme, ein zigste Ausnahme ist da das Getriebe des M54.



    Die Kupplung wechsel ich auch nur nach Lust und Verschleiß, die kann man auch im nach hinein noch schnell wechseln.


    Wenn ich solche Arbeiten für Bekannte erledige wäge ich immer ab was sie selber können, denn wenn es ein Mensch ist der nur fahren will und nicht Basteln, dann wechsel ich alles außer dem Getriebe, denn die Leute wollen ja lange ruhe.


    Wenn sie jedoch auch Bastler sind, wird eben so weit alles erneuert, dass der Motor so schnell nicht mehr gespalten werden.
    Ist eben für die Leute die nicht gleich so viel Geld auf der Kante haben etwas besser.

  • wechsel eigentlich immer Kurbelwelle,


    So wenn du nen weniger Geld in der Tasche hast und deine KW noch gut aussieht kannste die auch drin lassen.


    NAch dem aussehen fragt aber keiner! Es wird gemessen, nur dann weist du, ob sie noch taugt oder nicht.
    Da kaum ein Mensch, ich auch nicht, das nötige Werkzeug dafür hat, MUSS man eben einfach eine neue Welle verbauen!

  • Naja bei einem Stino Motor ist das alles nicht so wild, ich kontrolliere wenn dann nur ob das Pleuel kippelt.
    Der Rundlauf haut schon hin, denn wenn man den Motor ordentlich zerlegt, ändert sich ja an der Welle nichts.


    Ich muss aber dazu sagen ein gewisses Risiko bleibt dabei.


    Deshalb wechsel ich die KW eigentlich auch immer mit, es gibt eben auch ausnahmen.
    Wenn ich solche Arbeiten für andere erledige wechsel ich sie immer mit.

  • Naja bei einem Stino Motor ist das alles nicht so wild, ich kontrolliere wenn dann nur ob das Pleuel kippelt.
    Der Rundlauf haut schon hin, denn wenn man den Motor ordentlich zerlegt, ändert sich ja an der Welle nichts.


    Ich muss aber dazu sagen ein gewisses Risiko bleibt dabei.


    Deshalb wechsel ich die KW eigentlich auch immer mit, es gibt eben auch ausnahmen.
    Wenn ich solche Arbeiten für andere erledige wechsel ich sie immer mit.


    Das es mehrere Meinungen zum Thema gibt, sagte ich bereits. Das Zitierten der 300-400€ für eine Motorregenerierung bezog sich wohl auf die Preise für die Arbeit in einer Fachwerkstatt, und nicht auf Preise der Schwarzarbeiter-Fraktion! Nach deinen Aussagen kann man vermuten, das du regelmäßig für andere (deine Worte!) Motoren regenerierst, um dir ein Zubrot zu verdienen. In dem Zusammenhang sei auch auf deine Angebote für die Schwingen-Lagerbolzen aus Edelstahl erinnert. So weit so gut.


    Über deine Arbeitsweise hast du ja genügend Auskunft gegeben:


    Sicherungsbleche werden nach Zustand erneuert!
    Kupplungsteile werden nach Lust und Verschleiß gewechselt.
    Wenn der Kunde kein- oder wenig Geld hat, wird die alte KW wieder eingebaut.
    Deine Prüfung einer KW besteht aus der Beurteilung des Aussehens und kippeln am Pleuel.
    Da du die KW ja vernünftig ausgebaut hast, stimmt ja auch der Rundlauf, so deine Aussage.
    Das musst du natürlich sagen, da du kein Messgerät dafür hast!
    Ja du hast ja noch nicht mal einen passenden Abzieher für die KW-Lager von der KW, wie du in einem anderen Beitrag selber schreibst! Wie bekommst du denn die Lager runter ohne der KW Schaden zuzufügen, die du den Kunden mit dem "low Budget" wieder einbaust?
    Über die Zylinder verlierst du kein Wort usw.


    Wenn jemand so einen Mist für sich selber macht, ist das alles in Ordnung! Für andere jedoch, wenn auch nur für noch so kleines Geld, ist das einfach Murks. Und wie du schon fast richtig sagst, ein gewisses Risiko bleibt. Das Risiko ist hierbei kein gewisses, sondern erheblich. Um dieses zu verringern muss eben ein entsprechender Aufwand getrieben werden, um dieses zu minimieren. Die von dir beschriebene Arbeitsweise hat damit jedenfalls nichts zu tun. Einen Motor würde ich dir jedenfalls nicht anvertrauen.

    Perfekte Arbeit macht dauerhaft Spaß. Murks schafft dauerhaft Verdruss!

  • Zudem ist zu beachten, für einen Facharbeiter werden einem heute 40-60 oder mehr Euro in Rechnung gestellt.
    Den Zeitaufwand würde ich auf mind. 3h schätzen Vorrausgesetzt Montagebock, alle Werkzeuge, alle Meßmittel, geübter Facharbeiter.
    Zu einer vernünftigen Regeneration gehört eben nicht nur neue Lager und Dichtungen einzubauen.
    Alle Verschleißteile sind zu vermessen, Getriebezahnräder sind auf Abnutzung und Spiel zu prüfen ect.
    Dichtflächen sind auf Planheit zu kontrollieren, evtl. nachzuarbeiten.
    Wie schon geschrieben nach einer Regeneration hat man einen "neuen" Motor und das ist auch der Sinn einer Regeneration, alles andere ist eine Reparatur.

    MfG

  • Erstens habe ich nie behauptet das ich das öfter für andere mache.
    2. Habe ich nie behauptet das ich dafür Geld nehme
    3. Habe ich auch nie behauptet das ich es für fremde mache.


    Ich habe schon Motoren für andere regeneriert, aber das nur für bekannte, die sind in der Regel dann meist dabei und bringen mir zum Lohn lecker vita malz mit.


    Dann habe ich auch geschrieben das in dem Fall es ist nicht für mich die kw immer wechsel.


    Ja ich habe geschrieben das ich solch einen abzieher nicht zur Hand hatte, und wo ist das Problem?
    Ich hab einen bei meinen Eltern;-)


    ich habe auch nie behauptet das, die Angebote einer Fachwerkstatt schlecht sind, ich wollte nur aufzeigen das es auch anders geht.


    So und wenn du nun schon jedes Wort auf die goldwaage legst, so wie mein Ausspruch Lust, dann solltest du auch richtig lesen.


    Und was hat das eigentlich mit dem schwingenbolzen zu tun?

  • Hi,


    Mit den Bolzen unterstellt man Dir eine "Geschäftstüchtigkeit" vieleicht ohne
    Blick auf DIN/ TGL oder sonst für Normen zum sicheren Betreiben eines Fahrzeuges.


    Das die Reparatur auch anders geht seh ich gerad an einem Motor einer
    jungen Dame.:shock:


    Andererseits wollen es die Leut "Billig" haben und dann bekommen sie es auch
    entsprechend.:rolleyes:



    solong...

    • Offizieller Beitrag

    was mich tatsächlich enorm ärgert ist, dass scheinbar jeder, der 1-5 motoren zerlegt und wieder zusammengebaut hat, sich für einen experten in sachen motorbau hält. da nehme ich mich zum teil nicht mal selbst aus, denn häufig genug beobachte ich mich dabei, wie ich meinungen von anderen in bezug der arbeiten an motoren kategorisch ablehne.
    andererseits finde ich es auch nicht fair, mit solchen unterstellungen wie peter zu kommen. ich sehe mich gerade selbst, wie ich bei unserem rennmotor nach dem 2. kolbenschaden mit schlechtem gewissen die ritzelsicherungsmutter wiederverwendet habe oder nach dem trennen nach 2 betriebsstunden die kurbelwellenlager weiterverwendet habe. das ändert jedoch nichts daran, dass ich mir zeit und einiges an geld nehme um einen motor wirklich ordentlich auch ohne das genaueste fachwissen und jedes spezialwerkzeug zu erneuern.


    zurück zum thema: ich würde an deiner stelle mit den schon oben aufgeführten ersatzteilen:
    - Kickstarterwelle mit Segment
    - Kurbelwelle
    - Lager
    - Wellen dichtringe
    - Dichtungen (nicht die dünnen weißen, sondern die dickeren anthrazitfarbenen)
    - Sicherungsbleche für Primärritzel, Kupplungskorb, und Ritzel
    - ggf. neue Kupplungsreibscheiben und Stahllamellen
    - Scheibenfedern (Halbmonde) für Kurbelwelle (sind bei der neuen Welle nicht dabei)
    - 4 neue Zylinderstehbolzen (mit gerolltem Gewinde)
    - ggf. Neuzylinder bzw. Neuschliff
    Da ist man bei einem Batzen und es kann je nach Getriebezustand (z.B. Ziehkeil oder ausgeschlagene Nasen der schaltenden Ritzel) noch mehr werden. Das Problem ist eben die Einschätzung der Teile. Viel Verschleiß kann man sehen (z.B. spitze Zähne des Kupplungskorbs), einigen mit einfachen Mitteln messen (z.B. Verschleiß der Kolbenringe) und andere Dinge sind für den Laien nicht gut messbar (z.B. Kurbelwellenrundlauf). Insofern möge jeder sich gern daran versuchen, es ist ja doch nur ein Motor, andererseits sollte man wissen, worauf man sich einlässt.


    Sagt Sirko

  • hallo, ich habe da auch schon einige erfahrung mit dem thema regeneration machen dürfen/müssen.
    wenn man nicht, so wie ich beim ersten motor, einem ...piiiiiiieeeep...aufsitzen will und selbst nicht die nötigen werkzeuge und die nötige ahnung hat, dann sollte man da auf profis vertrauen.
    und da fängt eine REGENERATION,( komplett ) bei 400 euro an. dann hat man aber auch einen motor der absolut top ist und der eine gewisse wertsteigerung des mopeds bewirkt.
    ausserdem hat man bei einem profi zwar mehr ausgegeben, aber eben auch vorteile wie garantie.....


    ich sage natürlich nichts gegen jemanden der die motoren für sich, oder gute bekannte macht. da wissen alle um die qualifizierung des schraubers und sind sich der risiken bewusst. da kommen bestimmt auch gute sachen bei raus. wenn man nicht selber schraubt kann man auch nicht lernen.


    was mir viel mehr sorgen macht ist das einige die ihren motor selbst " gemacht " haben, anschließend das gute stück verkaufen und den motor als regeneriert beschreiben. das sind die guten stücke die sich dann hier im forum wieder anfinden....."kann mir jemand helfen, mein motor macht so komische geräusche ".........


    gruß sascha

  • Man sollte hier einmal die Begrifflichkeiten ein wenig ordnen: Für den Bereich der Instandsetzung von reinen Verbrennungskraftmaschinen, also ohne Getriebe, gibt es verschiedene Definitionen hinsichtlich des Umfangs und der Tiefe der Instandsetzung. Die meisten Motoreninstandsetzer, welche als solche offiziell durch die Handwerkskammern und Verbände anerkannt sind, beziehen sich auf die Richtlinie des DEUTSCHES INSTITUT FÜR GÜTESICHERUNG UND KENNZEICHNUNG e.V, welche da lautet RAL-GZ 797, vgl. auch hier.

    Anmerkung: Den gesamten Text dieser Richtline gibt es nur käuflich zu erwerben. Der im Link hinterlegte Auszug reicht aber für die vorliegende Diskussion aus, da er die verschiedenen Instandsetzungsgrade beschreibt und definiert.

    Die Ziffer 1.1.3.2 der Richtlinie RAL-GZ 797 definiert die verschiedenen Varianten eines instandgesetzten Motors. Was hier unter einem regenerierten Motor diskutiert bzw. angedacht wird, geht in Richtung des Begriffs des generalüberholten Motors, vgl. Ziffer 1.1.3.2.1 RAL-GZ 797. Die dortige Definition lautet:

    "Dieser Motor ist vollständig [general – im Sinne von umfassend]
    zu zerlegen, alle einzelnen Teile sind zu begutachten,
    entsprechend dem Begutachtungsergebnis nach dem Stand
    der Technik instand zu setzen oder können wiederverwendet
    werden. Verschleißteile werden immer gegen Neuteile
    in Markenqualität (Original-, Ident- oder Markenteile) ersetzt.
    Die mitgelieferten Nebenaggregate sind, sofern konstruktionstechnisch
    möglich, nach den gleichen Kriterien wie der
    Motor zu behandeln. Ziel ist die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit
    des Aggregates."




    Diese Definition kann und muss m.E. auch auf ein angeflanschtes bzw. integriertes Getriebe - wie bei den Simson-Motoren allenthalben zu finden - übernommen werden.

    Insgesamt problematisch ist hier aus meiner Sicht, dass die Verschleißteile gegen Neuteile in Markenqualität getauscht werden müssen und zwar zwingend. Es kommt diesbezüglich nicht auf deren Verschleißzustand an! Das bedeutet z.B. für die Kupplung, dass hier zumindest die Beläge zwingend zu wechseln sind. Dabei ist zu beachten, dass die neuen Verschleißteile Markenqualität aufweisen müssen, womit wir - mal wieder - beim leidigen Thema der Qualität der für die Simson-Motoren angeboten Ersatzteile angekommen wären. In der Ziffer 1.2 RAL-GZ 797 sind die Begriffe "Originalersatzteil", "Originalteil" sowie "Identteil" definiert. Hier stellt sich die Frage, ob die z.B. über den MZA-Vertrieb angebotenen Ersatzteile überhaupt die Voraussetzungen eines Identteils erfüllen. Hier geht es insbesondere um den Nachweis, dass diese Teile dem Zeichnungsstand der Bauteile entsprechen, die vom Motorenhersteller zum Lieferzeitpunkt Verwendung
    finden bzw. fanden und so an diese geliefert werden bzw. wurden. Im Zweifel verbleibt hier nur noch der Rückgriff auf sog. Old-New-Stock-Teile, also Restbestände aus der Produktion der FaJaS.

    Weiterhin ist zu beachten, dass jedes Motorenteil zu vermessen und zu begutachten ist. Das bedeutet auch, dass z.B. die Motorengehäuse im Hinblick auf alle relevanten Maße, also z.B. auch der Fluchtung der Lagergassen zu vermessen ist. Spätestens hier muss der Motoreninstandsetzer ran.

    Ich fasse zusammen: der Begriff "regenerierter Motor" ist beliebig und keine offizielle Definition. Es ist wohl ein generalüberholter Motor gemeint. Die Voraussetzungen hierfür sind jedoch deutlich höher als hier im Forum gemeinhin angenommen wird.

    Gruß

    Florian

    KR51/1neu aufgebaut / SR4-4 mit viel Patina / SR4-3 komplett zerlegt

  • ausserdem hat man bei einem profi zwar mehr ausgegeben, aber eben auch vorteile wie garantie.....


    Garantie oder Gewährleistung???


    was mir viel mehr sorgen macht ist das einige die ihren motor selbst " gemacht " haben, anschließend das gute stück verkaufen und den motor als regeneriert beschreiben. das sind die guten stücke die sich dann hier im forum wieder anfinden....."kann mir jemand helfen, mein motor macht so komische geräusche ".........


    Naja, dieses Risiko kann man beim Kauf recht wirksam minimieren (nicht auschließen, aber immerhin), wenn man den Verkäufer nach entsprechenden Rechnungsbelegen fragt.

    KR51/1neu aufgebaut / SR4-4 mit viel Patina / SR4-3 komplett zerlegt

  • LandCruiser: Garantie oder Gewährleistung???




    Ein wichtiger Unterschied zwischen Garantie und Gewährleistung besteht in folgendem:


    • Garantie: sichert eine unbedingte Schadensersatzleistung zu (engl. guarantee)


    • Gewährleistung: definiert eine zeitlich befristete Nachbesserungsverpflichtung (engl. warranty) ausschließlich für Mängel, die zum Zeitpunkt des Verkaufs bereits bestanden.


    Ein Garantieversprechen ist damit eine zusätzliche, freiwillige Leistung des Händlers und/oder des Herstellers (Die Hersteller bieten ganz unterschiedliche Servicearten: Vor-Ort-Service, Direktaustausch, PickUp & Return, BringIn, usw.). Die Garantiezusage bezieht sich zumeist auf die Funktionsfähigkeit bestimmter Teile (oder des gesamten Geräts) über einen bestimmten Zeitraum. Bei einer Garantie spielt der Zustand der Ware zum Zeitpunkt der Übergabe an den Kunden keine Rolle, da ja die Funktionsfähigkeit für den Zeitraum garantiert wird.


    Die gesetzliche Gewährleistung bezieht sich auf die Mangelfreiheit des Kaufgegenstandes zum Zeitpunkt der Übergabe an den Käufer. Genaueres siehe oben. Für den Kunden ist zu beachten, dass durch eine Garantiezusage die gesetzliche Gewährleistung in keinem Fall ersetzt oder gar – im Umfang oder der Zeitdauer – verringert werden kann, sondern immer nur neben der bzw. zusätzlich zur gesetzlichen Gewährleistung Anwendung findet.


    Viele Verbraucher werfen Garantie und Gewährleistung in einen "Topf". Doch das ist falsch. Grob kann man festhalten, dass Gewährleistung Sache der Händler ist, Garantie Sache der Hersteller. Während Händler zu einer Gewährleistung gesetzlich verpflichtet sind, steht es den Herstellern frei, für ihre Produkte zu garantieren.


    bei der simsonklinik bekommt man garantie auf den motor.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!