Nur 1. Gang schaltbar, ohne choke zu viel Gas

  • Hallo
    Bin neu im Forum und hab auch nicht viel Erfahrung beim Simson- Schrauben, lass mich gerne belehren. :)
    Habe gleich zwei Fragen.


    Seit ein paar Tagen besitze ich eine KR 51/2 mit 4 Gängen, stand 17 Jahre im Schuppen. Der Motor war totgeglaubt, weil sich dort absolut nichts bewegt hat. Hab ihn mit Spiritus gefüllt und angezündet und jetzt dreht er sich wieder und mit neuer Zündkerze, sauberem Vergaser.. sprang sie zum Glück an.

    1. Aber außer dem 1. Gang und dem Leerlauf lässt sich nichts schalten. Woran könnte das liegen? Hoffe, dass das Getriebe noch zu retten ist.


    2. Wenn ich den choke löse gibt sie ohne das ich den Gashebel bewege immer mehr Gas. Wenn es am Vergaser liegt, wie kann ich dieses Problem beseitigen?


    Schon mal im voraus vielen Dank für die Antworten
    Jan

    • Offizieller Beitrag

    hi,
    das hört sich stark nach nebenluft an. mehr sauerstoff fördert die verbrennung (also steigende motordrehzahl), allerdings magert das gemisch ab.


    erste vermutung, hast du dichtungen zwischen dem sauberen vergaser und dem zylinder und ist der vergaserflansch plan?


    zweite vermutung: nach 17 jähriger standzeit und der zeit davor, wo niemand was dran gemacht hat sind mit ziemlich großer wahrscheinlichkeit die simmerringe so hart, dass du jemanden damit totschmeißen kannst und ich denke, dort kommt die nebenluft her.


    es ist auch kein problem bei der 2er, diese zu wechseln.


    also folgende idee:


    kauf dir eine dose startpilot, wirf dein schätzchen an und sprüh nach und nach auf alle stellen, die nebenluft reinlassen könnten, startpilot drauf. wenn die motordrehzahl dabei enorm steigt, hast du die schlimme stelle gefunden.

    Ich wünschte ich wäre eine Lorbeere, dann hätt ich nichts zu tun als auf mir auszuruhn!!!

  • Zitat von Jan.Ka


    1. Aber außer dem 1. Gang und dem Leerlauf lässt sich nichts schalten. Woran könnte das liegen? Hoffe, dass das Getriebe noch zu retten ist.


    Wechsel mal das Getriebeöl, kann nach 17 +x Jahren nicht schaden.
    Dann lössen sich die Kupplungsbeläge wieder und kleben nichtan der Reibscheibe fest.


    Zitat von Jan.Ka


    2. Wenn ich den choke löse gibt sie ohne das ich den Gashebel bewege immer mehr Gas. Wenn es am Vergaser liegt, wie kann ich dieses Problem beseitigen?


    Kontrollier mal den Gaszug, ob der nicht zu straff ist.


    ciao isga

  • Zum Problem mit dem Gas:
    Also eine Dichtung zwischen Vergaser und Zylinder ist da, aber auf der Seite zum Motor ist ein kleiner Riss. Werd mal prüfen, ob dort eine undichte Stelle ist.
    Hört sich wahrscheinlich ziemlich laienhaft an, aber ich krieg die Schrauben vom Motordeckel nicht ab und deswegen komm ich nicht zu den Simmeringen..


    zum Schaltungsproblem:
    Das Getriebeöl ist schon gewechselt, aber hat nicht geholfen.


    Zitat von isga

    Dann lösen sich die Kupplungsbeläge wieder und kleben nicht an der Reibscheibe fest.


    Könnte das auch der Grund sein, warum sie so schwer anzuschieben geht, wenn ein Gang eingelegt ist, obwohl ich die Kupplung ziehe?

  • Zitat von Jan.Ka


    Könnte das auch der Grund sein, warum sie so schwer anzuschieben geht, wenn ein Gang eingelegt ist, obwohl ich die Kupplung ziehe?


    Ne Ferdiagnose ist jetz schwierig.
    Bock die Schwalbe auf, damit Hinterrad frei läuft, kick sie an, und im Leerlauf bremst du mit deinem Fuss das Rad ab, dabei darf sie nur minimal Widerstand leisten. Ist der Widerstand zu gross schleift die Kupplung dann nachstellen.



    salü isga

  • Hey.


    Mir ging s wie dir,ich hab auch nich viel Erfahrung mit simsonschrauben und
    ich hatte auch das Problem das ich nur den 1. Gang und den Leerlauf zur Verfügung hatte.Bei mir war die schweißnaht an der Halterung der Schaltgabel gebrochen...Schau mal rechts oberhalb des Kupplungskorbs..Da siehst du eine Schraube,die mit einer Schweißnaht an ein "Metallplättchen" befestigt is das auf einem Stift sitzt.Ich weiß,nich die beste Beschreibung,aber wenn du es siehst weißt du was ich mein :wink:
    Hab das Ding wieder festschweißen lassen und violá,ich kann wieder in alle Gänge schalten.


    MFG
    Basti

  • Nach 17 Jahren Koma ist es kein Wunder, dass die Schwalbe zicken macht. Nach so langer Standzeit reicht es nicht nur das Getriebeöl zu wechseln. An deiner Stelle würde ich die Schwalbe komplett überfpüfen und alle wichtigen Teile behandeln:


    Vergaser prüfen + säubern
    Auspuff prüfen und säubern
    Luftfilter reinigen
    Bremsen prüfen
    Tank entrosten
    Benzinhahn regenerieren
    Reifen + Schlauch und Felgenbänder wechseln
    Bowdenzüge mindestens neu ölen, besser austauschen
    Spur prüfen, einstellen
    Batterie prüfen/tauschen
    Gasdrehgriff reinigen und fetten
    Zündung prüfen und einstellen
    Wellendichtringe(Simmernringe) tauschen
    evtl. gleich den Motor regenerien


    Es wäre wahrscheinlich relativ einfach, die Schwalbe ohne die oben aufgelisteten Arbeiten zum Laufen zu bringen. Ich vermute mal, die Ursache für dein beschriebenes Problem ist beim Vergaser zu suchen. Der müsste mindestens richtig gereinigt und eingestellt werden. Nebenluft zu checken kann nicht schaden. Die Simmernringe sind höchstwahrscheinlich auch durch.


    Allerdings würde ich an deiner Stelle, wie gesagt, gleich mal eine "Vollabnahme" durchführen. Mit den oben aufgeführten Dingen wirst du eher früher als später konfrontiert werden. Es ist z.B. richtig dämlich mit über 20 Jahre alten Reifen zu fahren. Spätestens beim nächsten Regen wirst du wissen wieso.


    Da du noch kaum Erfahrung mit einer Simme hast, empfehle ich dir eines der Bücher von Erhardt Werner zu kaufen. Das wird dir sehr gut weiterhelfen. Dann wäre es für den Anfang auch ganz gut, einen etwas erfahreneren Schrauber zur Seite stehen zu haben. Man kommt, wenn man kein völliger Technikversager mit zwei linken HÄnden ist, auch allein zurechtkommen. Nur kostet das einsame Try and Error Verfahren evtl. viel Zeit, Nerven und auch Geld.

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