Ölkreislauf -wie funktioniert das eigentlich genau?

  • Guten Morgen,
    ein Thema meiner schlaflosen Nächte: Der Ölkreislauf (am Beispiel M53).
    Erfahrung kürzlich (aus Blödheit und mangelndem Denkvermögen:-): Musst mein Kupplungpaket nochmal demontieren, also Schwalbe auf die rechte Seite gelegt (fast waagrecht) -vorher Öl abgelassen...und siehe da mir kommt noch ne Menge Öl entgegegen. Klar...Motor muss erst gelaufen sein, so dass Öl in den GEtrieberaum transportiert wird, so dass dann fast alles Öl abgelassen werden kann -aber eben nur fast...musste die linke Seite nochmal öffnen, dann war trotz zuvor gelaufenem Motor und abgelassenem Öl immer noch Öl in der Kupplungsseite. Meine Fragen/ Überlegungen:
    Grundsätzlich:
    Kalter Motor: Öl ist vorwiegend in Kupplungsraum
    Laufender Motor: Öl wird zum großen Teil über das Kupplungspaket in den Getrieberaum transportiert und schmiert hier alles inkl. KW etc -hier wird ja auch der Ölstand kontrolliert, was logischerweise schnell passieren muss, da Öl ja wieder zurückläuft... -es bleibt jedoch immer (eben unterhalb Kupplungspaket) eine kleine Menge Öl im Kupplungsraum stehen -richtig?
    Also habe ich nach einem Ölwechsel, wenn ich die vorgeschriebenen 500ml reinkippe grundsätzlich mehr als 500 ml drin -rrrrrrichtig? (ich schätze dann sind es insgesamt 600ml)Das heißt weiter, dass ich eigentlich weniger einfüllen müsste, außer nach einer Regeneration oder wenn ich vorher den Kupplungsraum gesondert entleere? Da passen dann die 500ml exakt.
    Also weiter: Nach einem stinknormalen Ölwechsel, nach vorher laufendem Motor dürfte ich eigentlich nur ca. 400 ml auch in den alten Motor reinfüllen!?
    So jetzt seid ihr dran!
    Einen schönen sonnigen Tag!
    Gruß, Martin

  • Man muss ja schon fast schmunzeln...


    Es gibt bei der Simson kleinen Ölkreislauf. Alle involvierten Getriebeteile matschen die Plörre wie es ihnen beliebt in jede Ecke des Getrieberaums. Angetrieben von der Schwerkraft sammelt sich alles auf einen Niveau im GESAMTEN Getriebe.


    Sag mir, warum sollte eine Simson die Schwerkraft überlisten.


    Steht der Hobel waagerecht, steht auch das Getriebeöl waagerecht im Motorblock. Egal ob der Hobel warmgefahren oder eingefroren ist, das Öl steht immer zu gleichen Teilen unter dem Kupplungspaket und den Getriebewellen.


    Zitat

    Kalter Motor: Öl ist vorwiegend in Kupplungsraum
    Laufender Motor: Öl wird zum großen Teil über das Kupplungspaket in den Getrieberaum transportiert und schmiert hier alles inkl. KW etc -hier wird ja auch der Ölstand kontrolliert, was logischerweise schnell passieren muss, da Öl ja wieder zurückläuft... -es bleibt jedoch immer (eben unterhalb Kupplungspaket) eine kleine Menge Öl im Kupplungsraum stehen -richtig?


    Das Kupplungspaket einer Simson ist eine Nasskupplung. Natürlich panscht das Kupplungspaket im Ölbad, dass tut sie aber keineswegs um gezielt Öl in den Getriebeblock zu leiten/transportieren.



    Das du nie das ganze Öl aus dem Motor über die Ölablassschraube ablassen kannst liegt einfach daran, dass der Motor nie ganz gerade steht und das Öl deswegen in Ecken und Kanten stehen bleibt.


    Zitat

    Also habe ich nach einem Ölwechsel, wenn ich die vorgeschriebenen 500ml reinkippe grundsätzlich mehr als 500 ml drin -rrrrrrichtig? (ich schätze dann sind es insgesamt 600ml)


    Nein, 500ml und Schluss! Du musst das Öl halt mit Geduld auslaufen lassen, das Niveau des Motor öfter mal ändern sodass das Öl auslaufen kann.


    Hast du zuviel Öl im Motor ist es auch nicht gut, das Öl wird schaumig geschlagen und es könnte (wird`s wohl in der Realität nie) passieren das Getriebeteile nicht korrekt geschmiert werden.


    Du machst dir an dieser Stelle ein wenig zu viel Gedanken...

  • Wie Matze das schon sagt, die Simmemotoren sind so gebaut, das nichts passieren kann, wenn 100 ml zu viel Öl drinnen sind, im Zweifelsfall siffts halt i.w. raus.


    Und ja, wenn der Motor läuft, steht mehr Öl auf der Getriebeseite, da es durch die doch recht kleinen Verbindungslöcher und Lagern nicht all zu schnell zurück zur Kupplung fließt.

  • Es gibt da aber auch Threads, wenn man bis zur Ölschraube auffühlt (S50,KR51/1) das dann immer zuviel drin ist. (locker >600ml), getestet habe ich das aber noch nicht.

    KR51/1S 75´/ S51 B2-4 81´/ S70C 86´/ S70C 87´ / Star 69´

  • wills genau wissen -interessiert mich einfach Funktionszusammenhänge zu durchschauen (100ml Öl mehr oder weniger machen mir keinen Stress...) -habe mir eine linke Gehäusehälfte nochmal genau angeschaut und habe das erste Mal eine kleine Bohrung (ca.3mm) entdeckt, die direkt zur Ölablassschraube geht -das beantwortet eine meiner Fragen -so gelangt dann beim Ölablassen das Restöl (ein bisschen steht da ja immer drin auf der Kupplungsseite -auch nach gerade gelaufenem Motor ) wirklich komplett nach draußen.... . Über den Getrieberaum (und damit zur Ablassschraube) kann dieses Restöl wegen höherem Niveau der dorthin gehenden Wellen etc. nämlich nicht gehen...
    Das von euch angesprochene Problem von zuviel Öl kann sich auch an der Kickwelle -die ja nicht abgedichtet ist- zeigen durch Ölverlust...
    Martin

  • Zitat

    habe mir eine linke Gehäusehälfte nochmal genau angeschaut und habe das erste Mal eine kleine Bohrung (ca.3mm) entdeckt, die direkt zur Ölablassschraube geht


    die ist auch erst später irgendwann mal dazu gekommen. ich hatte auch schon frühe m53/1 und m54 hier, die diese bohrung nicht hatten. die kann man nicht öffnen ohne eine mittelschwere sauerei anzurichten...


    praktisch mach ichs beim öl einfüllen so: dachlatte unter den linken ständerfuß, ölkontrollschraube raus und dann langsam auffüllen bis ich die suppe sehen kann. fertig ist das mondgesicht.

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