S51-Dichtringe zwischen Krümmer und Zylinder!

  • Hallo Liebe Community,
    habe heute mal meinen Krümmer inklusive Auspuff vom Zylinder abgeschraubt um an meinen Seitendeckel ranzukommen, wegen dem Enduro-Umbau.
    Als ich diesen nun wieder anschrauben wollte legte ich einen Dichtring in die Überwurfmutter und schraubte diese fest. Dummerweise ist die Verbindung zwischen Zylinder und Krümmer nun dauerhaft am suppen.
    Fehlen dort etwaige Dichtringe oder bin ich einfach zu doof das ganze zusammenzuschrauben?



    Vielen Dank! ;)

    „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    wie du hier sehen kannst, gehören zwei Dichtringe an diese Verschraubung.
    Einer dorhin, wo Du schon einen hast und einer unter die Überwurfmutter.
    Der erste kann ruhig ein Fülldichtring sein.


    Peter

  • Danke zunächst an euch beide.
    Also ist es ja schon einmal komisch das bei mir nur ein Dichtring dabei war und zwar der über der Bördelung.
    Aus der Aussage von Prof würde ich entnehmen, dass ich also den Krümmer vom Auspuff trennen müsste um von unten einen Dichtring zwischen Bördelung und Überwurfmutter einbauen zu können, ist das soweit richtig?
    Und haltet ihr das bei AKF dargestellte Sicherungsblech für sinnvoll? (Wäre toll wenn mir die Funktionsweise kurz erklären könntet, kann mir nicht vorstellen wo ich das einhängen sollte etc.)

    „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“

    • Offizieller Beitrag

    Aus der Aussage von Prof würde ich entnehmen, dass ich also den Krümmer vom Auspuff trennen müsste um von unten einen Dichtring zwischen Bördelung und Überwurfmutter einbauen zu können, ist das soweit richtig?


    Geeenau.

    Zitat

    Und haltet ihr das bei AKF dargestellte Sicherungsblech für sinnvoll? (Wäre toll wenn mir die Funktionsweise kurz erklären könntet, kann mir nicht vorstellen wo ich das einhängen sollte etc.)


    Das ist nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig, weil es die Krümmermutter - in gewissen Grenzen - daran hindert, sich selbständig loszurappeln. Im Grunde ist die Konstruktion selbsterklärend: Auslassseitig hält es sich an durch die Blechlaschen am Zylinder fest, während die Nase in die Verzahnung der Krümmermutter greift.

  • Huhu,
    hättest du vielleicht mal ein Bild von deiner Enduro?
    Würde das gerne mal sehen, da ich meinen Auspuff nicht demontiere um den Seitendeckel abzubekommen.



    Gruß,
    Raik

    -Made in GDR- -Lieber Rost als Plastik-

    • Offizieller Beitrag

    Was AKF abgebildet hat, sind neue Bilder aus dem original Simson Ersatzteilkatalog. Diese Teile wurde also schon ab Werk so verbaut. Und klar musst Du für den zweiten Dichtring kurzfristig den Krümmer vom Schalldämpfer entfernen.
    Das Sicherungsblech sitzt mit den beiden Nasen zwischen den Zylinderrippen.


    Noch ein Tip zu den Kupferdichtringen: die werden weicher und dichten damit besser, wenn man sie vor Verwendung mit einer Gasflamme ausglüht.


    Peter

  • Ok alles klar soweit und vielen vielen Dank, werde mir die Teile bestellen und versuchen das alles hinzubekommen :P
    mordaan: Ich hatte den nur abgebaut weil ich keine Lust hatte den ganzen Lack zu zerammeln (frisch lackiert). Dass man immer neue Dichtungen verwenden sollte war mir bis dahin nicht klar, deswegen liegt der Fehler ganz klar auf meiner Seite (bin in puncto Simson eben noch ein Laie).

  • Fülldichtring zwischen Bördelung und Zylinder, den anderen zwischen Mutter und Bördelung (was nur nach Demontage des Krümmers vom Auspuff möglich ist).



    Andersherum ist besser. Der Auslass ist mehr oder weniger plan, dort sitzt der massive m.M.n. besser.
    Krümmermutter und Bördelung sind "rund", hier passt sich der Fülldichtring eindeutig besser an.


    Den massiven Dichtring kann man mehrmals verwenden.
    Die Fülldichtringe sind genau zweimal verwendbar. Nämlich einmal, um den Auspuff abzudichten, und genau einmal zum wegschmeißen!

  • Die Verwendung von zwei Dichtringen (je eine vor und hinter dem Krümmerflansch) ist technisch gesehen, völliger Schwachsinn!


    Praktisch betrachtet, aber oft notwendig, um die unterschiedlichen Bördelungen der Krümmer, und die dadurch zu kurzen Gewinde am Zylinder auszugleichen. Zu kurz bedeutet, wenn die Krümmermutter nicht mehr weiter gedreht werden kann, und der Krümmer immer noch nicht fest ist.


    Da Füllringdichtungen lediglich aus 0,1 mm dicken Alu- oder Kupferblech nebst dem Füllstoff bestehen, sind sie für die Abdichtung zwischen dem Stahl-Krümmer und der Alu-Dichtfläche vom Zylinder leider völlig ungeeignet. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass das bei Simson zig-tausenfach so gemacht wurde.


    Warum funktioniert das nicht dauerhaft?


    Zuerst muss eine Dichtverbindung immer eine bestimmte Vorspannung haben, und in allen Betriebszuständen erhalten, damit sie dicht bleibt. Die Vorspannung erfolgt durch das Festdrehen der Krümmermutter. Jedoch "arbeitet" sich der Stahlflansch des Krümmers zuerst durch die Dichtung, die dann platt gedrückt wird. Die Krümmermutter löst sich dadurch. Sie wird dann natürlich wieder fest gezogen. Nachdem dieser Vorgan mehrmal wiederholt wird, bleibt von der Dichtung nur noch ein ca. 0,5mm Ring übrig. Wird die Mutter weiter festgezogen, drückt der erheblich härtere Stahlflansch durch die nun dünne Dichtung in die Dichtfläche des Alu-Auslasses, und drückt sich in das weiche Alu-Material des Zylinders ein. Dadurch löst sich wieder die Krümmermutter. Nach unzähligen Nachdrehen der Krümmermutter ist dann die ehemals plane Fläche am Zylinder völlig von unterschiedlichen kreisförmigen Vertiefungen durch den Stahlflansch und der falschen Dichtung versaut. Ohne ein Nacharbeiten der Dichtfläche am Zylinder bekommt mann das auch mit einer massiven Dichtung nicht mehr dicht.


    Wenn also die Dichtfläche vom Zylinder plan ist, und man eine massive Cu-Dichtung montiert, passiert folgendes:


    Zuerst wird der Stahlflansch des Krümmers in das weiche CU der Dichtung gedrückt. Die Krümmermutter löst sich auch hier. Nachdem der Vorgang je nach Drehmoment beim Festdrehen, drei bis viermal wiederholt wurde, kann der Stahlflansch sich nicht weiter in das weichere Cu einarbeiten, da eine neue Fläche erzeugt wurde, die so groß ist, dass das Material nicht weiter fließen kann, und die zum Abdichten erforderliche Vorspannung trotzdem erhalten bleibt. Der Krümmer kann also nicht weiter in das Material eindringen. Wenn dieser Zustand erreicht ist, bleibt die Krümmermutter auch dauerhaft fest!


    Die Sicherungsschellen oder Bleche sind nur der Tatsache geschuldet, dass mit einer Füllringdichtung keine Dauerhafte Abdichtung dieser Konstruktion möglich ist. Sie sind also nur eine Behandlung der Symtome (Undichtigkeit und lose Krümmer) ohne die Ursache anzugehen!


    Zur Verkürzung des Gewindes kann ich auch keine Füllringdichtung empfehlen, da sie im verpressten Zustand lediglich max 0,5 mm dick ist, und somit das Gewinde auch nicht wesentlich verkürzt, und somit die Krümmermutter wegen dem Setverhalten dieser Dichtung noch öfter nachgezogen werden muss, als bei einer massiven CU-Dichtung.


    Ich empfehle also folgendes:
    Zuerst die Dichtfläche am Zylinder zu planen (z.B. mit einer Feile). Die Verwendung von einer massiven CU-Dichtung zwischen Krümmer und Zylinder. Nach einem probeweisen festdrehen von Hand, ergibt sich, ob zur Gewindeverkürzung eine zweite massive CU-Dichtung, hinter dem Krümmer erforderlich ist, diese zu verwenden. Die sinnlosen Sicherungsschellen, oder Bleche zu sparen, also nicht zu verwenden. Zum Schluss die Krümmermutter nach mehrmaligen Fahrten immer wieder festzudrehen, bis das Setzverhalten beendet ist. Dann bleibt es auch dauerhaft dicht!


    Gruß Peter

    Perfekte Arbeit macht dauerhaft Spaß. Murks schafft dauerhaft Verdruss!

    Einmal editiert, zuletzt von Restaurator ()

  • Grüße Freunde,


    hat hier jemand irgendeinen Tipp um eine sehr fest sitzende Krümmermutter vom Gewinde abzuschrauben. Soll ich das Sicherungsblech vorher zerstören oder wie? Der Krümmermutterschlüssel hakt ja nicht richtig ein und rutscht dauernd ab wenn ich die Krümmermutter entfernen will

  • Sicherungsblech wegmachen (aufbiegen und ersetzen) ebenso den Dreck und dann aufdrehen.
    Wenn garnicht geht nimm ne große Rohrzange vom Flaschner mit do ner Verstellmutter, danach ist aberr die Mutter hin.

  • Warum das Sicherungsblech zerstören? (*)
    Tut nicht not! Helfen würde genauso wenig!
    Entweder die Nase vom Hakenschlüssel mit einer Feile wieder in Forum bringen oder mit einem sehr breiten Schlitzschraubendreher (und unter Zuhilfenahme fein dosierten Hammerschlägen) die Mutter lösen.


    Es empfiehlt sich, eine neue/oder brauchbare Krümmermutter zu besorgen.


    Matze



    * Bremsbacke, lass doch bitte solchen vollkommen unsinnigen Ratschläge. Mein Gott, was kann der Bengel nerven.....

  • Zum Thema des TE habe ich in #15 geschrieben.


    Wie man eine Krümmermutter löst, hat mit dem Thema nichts zu tun, außer, war der Krümmer dicht? Wenn ja, mit welchen Dichtungen? Also bitte beim Thema bleiben, oder neues Thema aufmachen.


    Gruß Peter

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  • Also hindert mich das Sicherungsblech nicht daran die Mutter abzumachen? Denn die Funktion davon ist ja die Krümmermutter zu sichern, damit sie nicht durch die Motorvibration gelockert wird.
    Ok also mit nem großen Schraubenzieher mal kräftig dranschlagen mit dem Hammer. Hält das Gewinde das aus? Ich hab Bammel davor mir das Gewinde zu zerstören, denn dann müsste ein neuer Zylinder her. Aber dank dir Matze, ich stimm dir bei. Bremsbacke, ich bin zwar nicht lange in diesem Forum, aber deine Kommentare sind wenig hilfreich und auch nicht lustig.

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