Schwache Schwalbe - Fragen zu Ansaugluft, Startvergaser & Auspuff

  • Hallo Allerseits! Erstmal ein großes Lob an alle Anwesenden hier - dieses Forum hat mir sehr dabei geholfen meine erste Schwalbe (KR 51/2 E) einigermassen zum laufen zu bekommen...


    Im Moment sieht es folgerdermaßen aus:


    - Nach einigen Startversuchen geht sie an. Bei aktiviertem Starthebel scheint sie gar nicht angehen zu wollen, also mache ich ihn immer nach höchstens drei Versuchen zu und geb beim Starten ein bisschen Gas. Wenn ich während der Fahrt den Startvergaser öffne, geht der Motor sofort aus. Deutet das darauf hin, dass der Startvergaser defekt/wartungsfreudig ist?


    - Wenn sie dann läuft lässt sie sich ganz gut fahren stottert aber beim Gasgeben deutlich. Nur sehr selten und dann auch nur für wenige Sekunden lässt sie mich wissen was für eine Kraft sie bei reibungslosem Lauf entwickeln könnte (DAS DING GEHT AB!). Da ich leider noch kein allzugroßer Experte bin kann ich euch nicht genau sagen, ob das Stottern Zündaussetzter oder Motorklopfen (ist nicht das gleiche, richtig?) ist.


    - Was bisher geschah: Ständig ölende Krümmerdichtung dicht gemacht, Neue Zündkerze, Elektronik komplett in Stand gesetzt, Getriebeöl gewechselt, Kette nachgeölt


    - Jetzt hatte ich mir den Ansaugapparat mal genauer angeguckt und habe folgende Fragen: Ist es sinnvoll, dass der Ansaugschlauch so eingeklemmt ist? Sollte generell darauf geachtet werden, dass er z.B. auch nicht durch Kabelbinder im Umfang verkleinert ist?



    - Die Luftkammer sieht auch etwas dreckig/ölig aus... sollte ich die Sauer machen und wenn wie? (Hochdruckreiniger reinblasen und durch das Stopfenloch ablaufen lassen?



    - Dann hatte ich noch gesehen, dass im Übergang zum Gummiteil die Schweißnaht nicht ganz geschlossen ist. Sollte ich das durch Spachtelmasse oder ähnliches schließen? Oder ist das vernachlässigbar?



    - Irgendwie dachte ich, dass vielleicht der Auspuff komplett dicht sein könnte und hatte ihn deswegen mal auseinander geschraubt um ihn gegebenfalls ausbrennen zu können. Leider war meine Vorfreude auf ein kleines Feuer vollkommen unbegründet. Also habe ich ihn wieder zusammengebaut und montiert, hatte aber danach paarmal beim fahren ziemlich hässliche Knall/Zischgeräusche die mit einer direkten Verminderung der Fahrleistung einhergingen. Kann es sein, dass irgendetwas nicht mehr ganz dicht ist, oder woher kommen diese Geräusche?


    Vielen Dank für eure Hilfe! Gruss Flo


    PS: Werde mich wohl als nächstes mal mit dem Vergaser auseinandersetzen müssen... irgendwie habe ich Respekt vor dem Teil - hoffentlich hilft mir das BUCH ;)

  • Der Trichter ist von dem Rohr nicht abnehmbar. Er ist verscheißt (aber halt nicht an allen Stellen, daher geringfügig durchlässig - siehe Foto). Das Rohr samt Trichter steckt dann in dem Loch des Luftbehälters und wird dort über das Gummizwischenteil am Vergaser gehalten.


    Also dieses Teil schonmal dichtmachen?

  • danke schwarzer peter! das ist gut zu wissen - mal sehen, ob ich das gerichtet bekomme oder ob ein ersatzteil her muss.


    ich habe nun mal den vergaser ausgebaut und denke, dass hier vielmehr die hauptursache begraben liegt: laut dem BUCH sollte ja ein 16N1-12 verbaut sein - es ist aber ein 16N1-5, der nach genauerer betrachtung a) ziemlich dreckig und b) auch noch ziemlich rabiat gewartet wurde. wuerde mir also einen neuen 16N3-1 zulegen, oder spricht irgendetwas fuer die vergaser von BING?


    vielen dank & liebe gruesse - flo

  • Zwischen 16N1-5 und -12 ist nicht viel um, nur die Leerlaufdüse und die Einstellung des Spritpegels. BING-Vergaser sind ein größerer Umstand, weil die Seilzüge nicht passen und der Adapterflansch mit seinem O-Ring eine lästige Fehlerquelle ist.


    Du kannst also deinen fast-richtigen Vergaser behalten, musst nur eine Düse kaufen, oder plug&play mit dem 16N3-1 etwas sauberer und sparsamer fahren - nach geduldiger Einstellung, Pi mal Daumen gibt's bei modernen Vergasern nicht.

  • Mach (wenn du dich um den Luftberuhigungskasten gekümmert hast ) unbedingt den kompletten Vergaser sauber!!!
    Wenn du Glück hast ist das Stottern einfach Spritmangel.Deine Startprobleme hatten glaube ich fast alle Simsonauten, das gibt sich mit Zeit (und damit Erfahrung)
    Deine Angst vorm Vergaser kann dir bestimmt diese Seite nehmen:
    Simson BVF Vergaser 16N1 und 16N3 - Daten und Einstellen


    Benutz fleißig unsere Suche , viel Spaß und Erfolg


    Gruß


    Der Lord


    PS.: Willkommen im Nest!

  • Vielen Dank für die schnelle Hilfestellung. Ich habe jetzt einen neuen Luftberuhigungskasten (der alte war nicht nur dreckig und kaputt, sondern auch rostig) und einen Reperatursatz für den 16N-12 bestellt. Ich hoffe, dass ich das richtig verstanden hatte mit:

    Zitat

    musst nur eine Düse kaufen


    LordNelson: Vielen Dank für den Link, den hatte ich noch nicht gefunden. Spritmangel kann ich aber glaub ich anhand des sehr nassen Kerzenbildes und einer gemessenen Benzindurchflussrate von deutlich über 200ml/Min ausschließen.


    Ich halte euch über meinen Fortschritt auf dem Laufenden.

  • Servus,
    als begleitenden Maßnahme solltest du auch deinen Ansaugschlauch aus der Kimme des Rahmenstirnrohrs entfernen, er sollte locker im Bereich Batteriefach rumbaumeln können, es ist hier wie im richtigen Leben: Quetschungen des Schlauches verringern die Leistung und den Spaßfaktor erheblich....

    -->Funkentrazer<-- (hochdeutsch: Elektronendompteur)

    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    ...hatte aber danach paarmal beim fahren ziemlich hässliche Knall/Zischgeräusche die mit einer direkten Verminderung der Fahrleistung einhergingen. Kann es sein, dass irgendetwas nicht mehr ganz dicht ist, oder woher kommen diese Geräusche?...


    Derartige Geräusche können auch in Verbindung mit einer verstellten Zündung auftreten. Haste Dich mal dran gesetzt ? Und den Nebenlufttest (Absprühen mit Bremsenreiniger) der Vergaser/Ansaugkrümmer-Kombination solltest Du auch durchführen.


    Gruß aus Braunschweig

  • strichacht: das sehe ich genauso ;) ich werd dem guten teil etwas mehr platz verschaffen
    net-harry: muss ich unbedingt noch machen. das mit der zuendung ist auch so ein thema vor dem ich mich bisher gedrueckt habe, aber irgendwie ist ja doch alles machbar. der vergaser macht mir auch schon keine angst mehr ;)


    also ich warte jetzt mal auf die vergaserersatzteile und den luftberuhigungskasten, dann gehts weiter. oxalsaeure fuer die tankentrostung kam heute...


    ich schreib sobald es etwas neues gibt - wie gehabt: VIELEN DANK fuer eure hilfe!

  • Eine richtig eingestellte Zündung ist das A und O für gute Motorleistung, und nebenbei auch zur Vermeidung von Motorschäden sehr ratsam. Bevor das nicht gecheckt ist, sollte man sich ruhigen Gewissens auf kein Fahrzeug setzen, und über Probleme mit dem Anzug darf man sich dann schon gar nicht wundern. Wenn hier die Gute sporadisch aber schon mal Temperament entwickelt hat, spricht mehr für ein Sprit- oder Luftzufuhrproblem. Zündung muss trotzdem überprüft werden. Ist auch alles nicht so schwierig; es braucht ein Zündpunkteinstellgerät (so die amtliche DDR-Bezeichnung für die Messuhr), oder wenigstens adäquate Hilfsmittel.

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Nach langer Pause mal eine kurze Rueckmeldung: Ich bin heute endlich wieder zum Schrauben gekommen und bin schier verzweifelt... Hat einer von euch gewusst, dass man das _komplette_ Schwaelbchen auseinander nehmen muss um diesen elenden Luftansaugkasten einzubauen?! Das wurde mir doch wissentlich verschwiegen ;)


    Naja... Dafuer habe ich mich nun auch mal intensiv mit Hinterradbremse, Kettenspannung, Spur, Tankentrostung und und und beschaeftigt. Morgen leg ich mir dann ordentliches Werkzeug zu und wenn jetzt keiner von euch einen eklatanten Denkfehler von mir noch aufdeckt werde ich dann den Motor noch als letztes rausnehmen um endlich an die zwei relevanten Schrauben zu kommen *grml*


    Danach wird alles wieder zusammengebastelt, neuer Vergaser reingekloppt und Daumen gedrueckt.


    Die Geschichte mit dem Zuendzeitpunkt ist mir noch nicht 100% klar. Ich habe eine Zuendungsgeber mit diesen Einkerbungen, aber ich kann die dritte Kerbe nicht sehen (auf der Grundplatte)...


    Eine Frage noch zu letzt: Kann ein Motor auch zuviel Oel haben? Ich hatte ihn vor einigen Wochen sehr gruendlich abgelassen und dann wie vorgeschrieben 400ml eingefuellt. Wenn ich nun die Kontrollschraube oeffen fliesst aber recht viel raus - soll ich das in horizontaler Lage mal ablaufen lassen bis es nur noch raustropft?


    Gruss, flo

  • Ich habe eine Zuendungsgeber mit diesen Einkerbungen, aber ich kann die dritte Kerbe nicht sehen (auf der Grundplatte)...

    Verstehe ich nicht, was damit gemeint sein soll. Was ist das für eine Zündanlage - Unterbrecher oder Elektronik?


    Öl brauchst Du nicht ablassen. Wegen ein paar ml zu viel gibt´s kein Problem. Irgendwo tropft sowieso immer was weg, also sei froh, wenn genügend drin ist.

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • guten abend allerseits,


    Matthias1: ich meinte wohl die zuendanlage ;)
    @y5bc: vielleicht haette ich mir das echt anders ueberlegt - aber im rueckblick war das das beste was mir passieren konnte. ich habe jetzt echt das gefuehl, dass ich eine schwalbe in ihren grundzuegen und den meisten details verstanden habe. dank euch!


    also was ist passiert:
    - schwalbe nahezu komplett zerlegt
    - ansaugkasten reingeschraubt
    - alle komponenten wieder zusammengestueckelt
    - neuen vergaser (16N3-1) eingebaut


    --> nach mehreren startversuchen (nicht ueber startvergaser) ging sie an, lief aber extrem schlecht. leerlauf existiert sozusagen nicht, geht sofort aus, sobald ich das gas wegnahm


    - also heute endlich mal an die zuendung gesetzt
    - nach dem BUCH vorgegangen (beschreibe hier mal die durchgefuehrten schritte und ihr schreit, wenn irgendwo was falsch ist):
    x Schwungplatte demontiert
    x Grundplatte neu ausgerichtet (bis Motorkerbe gedreht, war leicht versetzt)
    x Schwungplatte wieder aufgesetzt
    x Alustreifen bei geoeffnetem Unterbrecher eingeschoben, kurz vor die Kerbe gedreht
    x Unterbrecherplatte so verschoben, dass bei der Kerbe der Alustreifen gerade so herausgezogen werden kann
    x alles fest verschraubt, Öl auf den Nockenfilz, saubergemacht, fertig


    - passt das so, oder ist es wichtiger, dass bei oeffnung 0,4mm erreicht sind? im BUCH heisst es ja, dass wenn man den alustreifentest macht, das dann automatisch auch der abstand passen sollte.


    --> Startvergaser will weiterhin nicht, aber bei normalen 'ich geb gas und kicke'-start ging das ding sofort an und lief so gut wie bisher noch nie. SUPER! Naja sie faehr jetzt (auch ziemlich performant), aber irgendwas mit dem Vergaser stimmt noch so gar nicht: Im Leerlauf geht sie sofort aus, ich muss also immer ein bisschen Gas geben (ziemlich nervig an Ampeln).


    Bei der Umluftschraube gibt es keine Stellung bei der der Leerlauf funktioniert - ausserdem geht wie gesagt der Start ueber Startvergaser nicht. Den hatte ich sowieso noch nie funktionstuechtig (auch bei dem alten Vergaser...)


    Ich starte folgendermassen: Zuendung an, Benzinhahn auf Mittelstellung, Startvergaser aufziehen und rechts halten (weil er sonst zurueckgehen wuerde), dreimal kicken (dann merken, dass es mal wieder nicht geklappt hat), Startvergaser zumachen, Gas geben und kicken --> Start. Mach ich da grundlegend was falsch?


    Um das Leerlaufproblem in den Griff zu bekommen... sollte ich dazu die verplomte Schraube oeffnen, oder ist das Problem wo anders gelagert?


    Ich danke euch vielmals... ich bin schon echt ein gutes Stueck weitergekommen und ich sag euch eins: es war ein GEILES GEFUEHL in diesen super sonnigen tag zu duesen =)


    gruss,
    flo


    ps: Die Zuedung haette ich mir echt mal frueher angucken muessen... lag wohl alles mehr oder weniger an der total verstellten Zuendung... erinnert mich irgendwie an Scrubs - Everything comes down to the 'Zuendzeitpunkt'. (Achtung #offtopic: YouTube - Scrubs - Everything Comes Down To Poo)

  • Den Vergaser stellst du mit ZWEI Schrauben ein, Gemisch und Umluft. Die Behauptung, die Gemischschraube sei "ab Werk perfekt voreingestellt", kannst du getrost vergessen - der Vergaser war vorher nie auf DEINEM Motor, es kann nicht passen.

  • danke schwarzer peter - diese vermutung hatte ich schon fast. ich gucke mir das direkt morgen nochmal an. ich will das gute stueck endlich einigermassen zuverlaessig einsetzten koennen :D


    gruss, flo

  • Ich habe gerade die Schwalbe warm gefahren - bis auf den nicht funktionierenden Leerlauf/Standgas alles super!


    Dann nach Anleitung Vergaser versucht einzustellen und nach wie vor das gleiche Problem: Es gibt keine Einstellung in der der Motor überhaupt ohne zusätzliches Gas anbleibt. D.h: Ich kann im Grunde genommen der Anleitung gar nicht folgen, da der Motor immer ausgeht anstatt wie in den Anweisungen beschrieben erst wenn ich die verplompte Gemischschraube bis zum Anschlag reindrehe.


    Was kann ich tun? Inwiefern deckt sich dieses Verhalten mit dem nicht funktionierenden Startvergaser?
    Was kann ich probieren um den Fehler genauer einzugrenzen?


    - Seilzüge haben 2mm Spiel, Benzin läuft ausgezeichnet (bis auf die gelegentlichen Luftblasen... Woher kommen die?)


    Danke! flo

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