Hallo liebe Simson-Freunde,
ich habe mir vor einem halben Jahr eine Simson KR51/2E zugelegt. Nach ein paar Startschwierigkeiten (Vergaser nicht sauber, Zündzeitpunkt nachgestellt, Simmerring/O-Ring-Dichtung beim Schalthebel ausgetauscht etc.) bin ich nun schon seit ca 4 Monaten damit unterwegs. Die Schwalbe stand bei meinem Vorbesitzer für ca 3 Jahre. Er hat u.a. auch den Motor regeneriert.
Bisher war meine Schwalbe immer sehr zuverlässig und ich hatte keine Probleme. Außerdem war ich ca. 500km in den 4 Monaten unterwegs.
Bisher war ich auch immer nur stiller Leser und konnte damit meine Probleme gut lösen. Ich bin kein Profi aber habe doch das eine oder andere schon hingebracht.
Zu meinem Problem:
Seit ca. einer Woche springt Sie mir jedoch nicht mehr an.
Was habe ich kurz davor gemacht/geändert: Nur neue Dichtungen im Benzinhahn eingebaut, da der alte vermutlich leicht tropfte.
Danach bin ich jedoch noch ca 50 km gefahren und alles lief auch einwandfrei.
Dann stand die Schwalbe ca 1. Woche herum weil ich beruflich unterwegs war. Leider auch ausnahmsweise draußen und nicht sonderlich gut geschützt (es hat in der Woche schon auch einiges geregnet).
Nach der Woche sprang die Schwalbe wie gesagt nicht mehr an.
Was habe ich bisher schon geprüft:
-Zündfunke ist vorhanden
-Zündabstand ist 0.4mm wie erforderlich
-Eine Reserver-Zündkerze habe ich ebenfalls getestet.
-Zündzeitpunkt kann ich im Moment nicht kontrollieren (habe nur das Boardwerkzeug hier, weil ich an meinem Nebenwohnsitz bin).
-Was aufgefallen ist, war dass bei den Ankickversuchen aus dem Verbindungsteilvon Krümmer/Auspuff sehr viel Sprit ausgetreten ist (Dichtungen etc. sind schon gekauft, aber jetzt möchte ich die Schwalbe erstmal zum laufen bringen)
-Kraftstoff kommt daher auch in den Motor(tendenziell jedoch eher zuviel)/Zündkerze ist feucht
-In der Woche in der die Schwalbe herumstand hat überraschend viel Öl/Sprit von allen möglichen Teilen heruntergetropft (ich dachte eigendlich dass ich so gut wie alle tropfenden Stellen mittlerweile dicht hätte)
-Daraufhin habe ich den Vergaser (Typ 16N1-12) ausgebaut, alle Düsen geprüft (i.O.) und Schwimmereinstellung geprüft. Diese war nicht in Ordnung und nach meinem Verständnis hat der Schwimmer das "Ventil" nicht mehr zugedrückt, so dass dieser vermutlich überlief und damit den Motor zum Ersaufen brachte.
-Der Choke Gummi beim Vergaser müsste korrekt schließen
-Der "Zündabstand" war ursprünglich immer nach 2-3x kicken quasi vom Gemisch überbrückt. Vermutlich weil noch zu viel Sprit im Brennraum war. Daraufhin habe ich nach Anleitung von meinem Vater die Zündkerze herausgeschraubt, ca 10-15 gekickt damit der überschüssige Sprit entweichen kann.
Nach dem Anschließenden "abtrocknen" der Zündkerze springt die Schwalbe leider immer noch nicht an. Hab mindestens 20x gekickt (bei vollgas und ohne Choke, später auch mal mit Choke)
Meine Fragen:
-Kann/muss ich den überflüssigen Sprit noch irgendwie aus dem Motor befördern?
-Könnte der Auspuff so vollgelaufen sein, dass Sie deswegen nicht mehr anspringt?
-Wie kicke ich die Schwalbe korrekt an wenn der Motor eigendlich "überfettet" ist (falls das der richtige Ausdruck ist). Mit Vollgas und ohne Choke?
-Sollte ich bei den jetztigen Temperaturen überhaupt den Choke benötigen? (25-30°C)
-Kann ich irgendwie zuverlässig Prüfen ob genug Luftzufuhr vorhanden ist?
-Macht es Sinn die Kompression nachzumessen (es ist aus meiner Sicht erkennbar eine Kompression da, weil ein spürbarer Unterschied beim Ankicken bemerkt werden kann im Verleich zum Ankicken ohne Zündkerze)
-Kann es daran liegen, dass der Zündzeitpunkt (ZZP) sich ggf. verstellt so verstellt hat, dass sie gar nicht mehr anspringt? Ist die Unterbrecherzündung so anfällig? (dann kommt die VAPE doch früher als gedacht in Frage..); Leider kann ich im hier bei meinem Nebenwohnsitz eigendlich nur auf auf dem Parkplatz herumschrauben und das Einstellen des Zündzeitpunktes finde ich doch tendenzielle eher als etwas schwierig und möchte daher zunächst alle anderen möglichen Probleme prüfen bevor ich damit anfange. Stroboskop zum prüfen des ZZP ist aber schon bestellt..
-In letzter Zeit passiert es mir oft, dass ich in die "Leerlaufgänge" zwischen 2/3 und 3/4 Gang schalte. Die Simson sollte theoretisch auch dann anspringen, wenn ich aus Versehen aus diesen Zwischengängen ankicke und nicht im richtigen Leerlauf oder?
-Könnte es etwas damit zu tun haben, dass die Schwalbe die eine Woche im Regen stand? Tankdeckel war ja drauf, von daher erwarte ich nicht, dass sich der Sprit so stark verdünnen konnte, o.ä.
-Soll ich mal probieren den Berg runterzurollen und dann den 2. Gang einzulegen/also anschieben?
-Was wären noch plausible Erklärungen für mein Problem? Könnten die Simmerringe so etwas verursachen?
Bitte entschuldigt die vielen Fragen, aber im Moment kann ich mir einfach nicht erklären warum die Schwalbe nicht anspringt.
Vielen Dank schonmal für euere Unterstützung!
Stefan