Moin Gemeinde!
Da hat es mich, bzw. meine Schwalbe KR 51/2, jetzt auch erwischt.
Im Zustand geistiger Umnachtung habe ich mir Gedacht, dass ich meinen undichten Vergaser mit einer schönen, neuen Korkdichtung versehen könnte. Um das Getropfe vollkommen auszumerzen. Vor circa einem Monat habe ich schon die Undichtigkeit an der Kicktsterwelle behoben. Ich träumte als von einem trockenen (funktionierenden) Motor.
Also Vergaser runter, aufgeschraubt, Dichtung gewechselt, Lufi auch noch getauscht (wenn das Gelump schon mal runter ist) und alles wieder zusammengesetzt.
So schön, so gut.
Der Motor ist trocken, blöderweise lief der Eimer wie ein Haufen Schrauben.
Beim Vollgas geben tourt der Motor nicht ordentlich hoch. Die Höchstgeschwindigkeit von 65 Km/h (Laut Tacho) wird nicht erreicht. Es fehlt einfach die "Power".
Wenn ich während des Vollgas gebens den Choke ziehe, läuft das Moped quasi wie vorher, also wie es soll. Ansonsten stottert der Motor bei Vollgas wie blöd...
Mit meinem begrenzten Fachwissen bin ich dann von dem Phänomen "Nebenluft" ausgehend direkt mal mit Bremsenreiniger großzügig über den Motor gegangen. Als Übeltäter hatte ich die Dichtung zwischen Vergaser und Flansch in Verdacht.
Alles sprühen brachte allerdings absolut keine Reaktion. Weder Drehzahlerhöhung, noch Weltfrieden oder sonst irgendetwas.
Also hab ich alles wieder auseinandergefummelt. Die Düsen im Vergaser freigeblasen, die Dichtung zwischen Vergaser und Flansch begutachtet (und einfach mal mit der anderen Seite wieder aufgesetzt) und alles wieder zusammengebaut.
Mit wenig Hoffnung bin ich dann losgefahren. Aber siehe da! Heureka! Sieg!
Sie lief wie vorher. Wunderbar bis 65 km/h. Motor trocken und läuft. Traumkombination.
Heute nach meiner letzten Vorlesung saß ich ein Eis schlabbernd beim Italo nebenan. Schwing mich danach triumphierend und voller froher Gedanken auf mein Moped....mehr muss ich eigentlich nicht schreiben....sie lief circa 6-7 km wie eine Eins. Und nun war alles wieder wie vorher. Mit gezogenem Choke hab ich mich dann zurückgequält.
Und jetzt bin ich ratlos. Was soll ich davon halten? Ich habe jetzt den Lufi wieder gegen den Alten getauscht, die Gemischschraube auf die 2,5 Umdrehungen gestellt und solang rumprobiert, bis man zumindestens einigermaßen anfahren kann, ohne wie beim Rodeo halb abgeworfen zu werden (zugegeben etwas zugespitzt).
Zur Ausgangssituation: Ich bin die Schwalbe nun 2500km ohne Probleme gefahren.
Motor hat jetzt circa 3000km runter. Vergaser ist mit der Motorrevision auch komplett neu installiert worden.
Sprit ist drin und läuft (1:50). Zündfunke is da. Zündkerze ist neu. Einen zugeschlonsten Auspuff schließe ich aus, da sie vor der Vergaserdichtungswechselaktion einwandfrei lief.
Zündung schließ ich deshalb ebefalls aus.
Meine letzte Hoffnung ist die Dichtung zwischen Vergaser und Flansch. Auch wenn die Walpurgisnacht schon stattgefunden hat. Wenn ihr in eure Glaskugeln schaut.....besteht die Möglichkeit, dass die Dichtung eventuell doch hinüber ist? Trotz allem rumgesprühe und Nebenluft suche.
Stutzig macht mich dann trotzdem, dass sie kurzfristig lief....und jetzt wieder nicht.
Irgendwie wünsche ich mir meinen tropfenden aber funktionierenden Motor zurück....
Bis dahin!
Gruß aus Flensburg
Phil