Sicherheitsfunkenstrecke

  • Für was braucht man eigentlich diese sogenannte Sicherheitsfunkenstrecke bei der SLMZ? In wie fern sollte denn die Zündspule je überlastet werden? Wäre es nicht viel sinnvoller, die Zündspule mit dem Zündkabel zu verlöten und so jedes Volt Hochspannung zu nutzen?


    Gruß
    601er

  • Zitat


    Original von 601er:
    Für was braucht man eigentlich diese sogenannte Sicherheitsfunkenstrecke bei der SLMZ? In wie fern sollte denn die Zündspule je überlastet werden? Wäre es nicht viel sinnvoller, die Zündspule mit dem Zündkabel zu verlöten und so jedes Volt Hochspannung zu nutzen?


    Gruß
    601er


    Guten Morgen!


    Die Spannung an der Zündspule hängt stark davon ab, wann irgendwo ein Funke (z.B. an der Kerze) überspringt. Bei gezogenem Zündstecker und gutem Zustand von Zündspule und Zündkabel können durchaus mal 15000...20000 Volt entstehen! Bei diesen Spannungen könnten Funkenüberschläge in der Zündspule die Isolation zwischen den Windungen beschädigen. Deshalb gibt es, zumeist in den Zündspulen, eine Sollfunkenstrecke, an der bei zu hoher Spannung der Funke ohne Schaden anzurichten überschlägt. An einigen Zündanlagen gibt es auch noch eine weitere 'Vorfunkenstrecke'. Die liegt als scheinbares Hindernis im Hochspannungs-Leitungsweg zur Zündkerze. Diese Funkenstrecke ist aber nicht schädlich. Dazu muss man wissen, dass eine gezündete Funkenstrecke bei recht niedrigen Spannungen von z.B. 50...60 Volt 'brennt'. Wenn eine Vorfunkenstrecke vor der eigentlichen Zündkerze liegt, dann ergibt sich die Eigenschaft, dass die Spannung an der Zündspule ungehindert bis z.B. 2000 Volt ansteigen kann und dann aus diesem Zustand schlagartig bei Zünden der Vorfunkenstrecke der Zündfunke erfolgt - das hat Vorteile besonders bei nassen oder verölten Kerzen. Bei elektronischen Zündungen vom Typ HKZ (Hochspannungs-Kondensatorzündung) hat diese Vorfunkenstrecke keinen Nutzen, weil hier der Spannungsanstieg sowieso sehr schnell ist. Solche Funkenstrecken haben also durchaus ihren Sinn und man sollte daran nichts verändern!


    Ich wünsche einen schönen Feiertag!


    robbikae

  • Na ja, aber diese Funkenstrecke liegt ja nicht im Zündkabel, sondern ist nur drangeklemmt und würde es ermöglichen, dass der Zündfunken zur Masse überspringt, also verloren geht! Das ergibt für mich keinen Sinn. Mit Vorfunkenstrecke, wie sie oft als sog. Zündverstärker verbaut werden und einen plötzlichen Spannungsaufbau ermöglichen, wie du das schreibst und was mir auch bekannt war, hat diese Überschlagspitze doch eigentlich gar nichts zu tun.
    Und zur Zündspannung: 15000 Volt sind doch eigentlich Nennspannung bei Zündanlagen, oder?! Ich hab zumindest noch keinen Motor gesehen, der mit 2000 Volt ordentlich läuft. Eigentlich sollten Zündspulen ja hochspannungsfest ausgelegt sein, und wenn eine Zündspule bei 15000 Volt Funkenüberschläge im Inneren zeigt, dann würde ich die wegwerfen!


    Gruß
    601er


  • Ich nehme an, dass in der Serie Schwierigkeiten mit Überschlägen in der Zündspule, die anscheinend keine innere Sicherheitsfunkenstrecke hat, aufgetreten sind. Wie hoch die unbelastete Spannung an der Zündspule bei der Induktionszündung ist, hängt ja von vielen Faktoren ab, z.B. Leitungskapazität, Bauart (Windungskapazität und Übersetzungsverhältnis) usw. Bei HKZ sind Spannung von z.B.30kV normal, bei Induktionszündungen geht es selten über 20kV hinaus. Bei voller Drehzahl benötigen viele Motoren tatsächlich nur ca. 2kV (ich habe den Text an dieser Stelle noch etwas korrigiert) an der Kerze, aber auch das hängt von vielen Faktoren ab, Verdichtung, Drehzahl, Elektrodenabstand usw.
    Wenn sicher ist, dass der Kerzenstecker niemals gezogen wird, bin ich auch der Meinung, dass eine Parallel-Funkenstrecke keinen Sinn macht - aber weiss man, ob er nicht doch mal fort ist?


    Viele Grüße


    robbikae

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