Simmerringe?

  • Hi *,


    da fahr ich schon längere Zeit Schwalbe, mußte auch schon einiges Schrauben und in alten Büchern nachlesen, aber von Simmerringen hab' ich -außer in diesem Forum noch nie was gehört-.


    Also ist das (Zündung?) und wo sind die.


    Grüße aus Rostock

  • Hab zwar fast das Gefühl verarscht zu werden, aber ich werd trotzdem mal antworten...


    Simmeringe sind nach DIN 3760 "Radial-Wellendichtringe" Sie dienen dazu Öffnungen im Gehäuse durch die Wellen durchgehen, abzudichten. Natürlich nur dann wenn im Gehäuse Öl oder irgendwas anderes Flüssiges drin ist. :D


    Beim Simson Motor gibts (je nach Baujahr) welche an der Kurbelwelle, an der Ritzelwelle (Getriebeabtrieb), und an der Schaltwelle.


    Wenn du Kickstarter und Schalthebel abbaust, wirst du einen schwarzen oder grauen Gummiring entdecken. Das ist so ein Simmering. Beim montieren sollte man darauf achten, das Welle und Dichtring gut eingeölt sind. Die Dichtlippe darf unter keinen Umständen zerkratzen oder reißen. Also wie die Igel beim Sex: gaaaanz vorsichtig!! :D

  • Hi *!


    Die Simmerringe sind so eine Art Dichtringe aus Plastik, die dafür da sind, Deinen Motor ordentlich dicht zu machen. Schließlich soll ja keine Luft und auch kein Öl in Dein Kurbelwellengehäuse. Mit der Zündung haben die Dinger eigentlich gar nichts zu tun, außer dass hinter der Grundplatte Deiner Zündung ein Simmering sitzt. Um den auszutauschen muß natürlich die Zündung vorher raus (Stellung der Grundplatte vorher markieren!). Der andere wichtige Ring sitzt genau gegenüber auf der anderen Seite hinter dem kleinen Antriebsritzel. Sei froh, dass Du eine /2 hast! Da sind die Dinger wirklich einfach auszutauschen!!! Bei der /1 dürftest Du gleich den ganzen Motor spalten.


    Wenn Du das Gefühl hast, Deine Schwalbe zieht nicht mehr so recht, hält das Standgas sehr unregelmäßig, schluckt viel Getriebeöl, o.ä., dann solltest Du mal die Ringe vorsichtig austauschen.


    Gruß, Gomo

  • Die alten Simmerringe halten das derzeitige Benzingemisch auf die Dauer nicht aus. Wenn o.a. Mängel auftreten, achte beim Wechseln darauf, dass du die neusten erwischt, die des derzeitige Benzingemisch aushalten. Dies betrifft natürlich nur die Simmerringe an der Kurbelwelle.


    Gruß


    Rainer

  • ne, das nicht. Es steht dir auch frei, nach meinen Erfahrungen zu handeln. Aber da bei mir die Simmerringe innen an der Kurbelwelle liegen und das Wechseln nicht so einfach ist wie bei /2, und ich keine Lust habe, den Motor öfter als notwendig auseinander zuklopfen, habe ich auf den Rat gehört und fahre damit gut. Wie gesagt, mach`s wie du willst.


    mfg
    Rainer

  • moin,


    technisch ist schon alles gesagt, für den historisch Interessierten hier noch ein Nachschlag:
    der Ausdruck Radialwellendichtring ist, wie Bender schon schrieb, der technisch korrekte und dieser Begriff wird auch in den Simsonunterlagen verwendet. Aber umgangssprachlich heißen die immer noch Simmerringe nach dem österreichischen Ingenieur Walter Simmer, der die Dinger ca.1930 erfunden hat, zunächst aus Leder, aber erst die Verwendung von ölresistentem Synthesekautschuk (damals Perbunan) brachte den Durchbruch zur Massenanwendung.
    Zur Wellenabdichtung hat man sich vorher mit Filz- und Korkkonstruktionen beholfen, bei Zweitaktern, wo es an der Kurbelwelle auch auf Gasdichtigkeit ankommt, keine optimale Sache, solche Korkdichtungen waren aber auch noch in den 50ern weit verbreitet, z.B. an der KW vom Opel Kapitän 1953.


    Norbert

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