Simson / im Kapitalismus angekommen???

  • Hallo,


    hier in der Gegend soll eine Schwalbe verkauft werden. Ich habe mal aus Interesse angerufen. Der Verkäufer wollte 1400,- Euro haben. Er sagte noch, im Frühjahr würde er 1600 Euro dafür bekommen... Es wäre "Jahreszeitabhängig".
    Als ich sagte, dass ich ihm 800,- Euro anbieten würde erwiderte er, er hätte alleine für die neue Lackierung 500,- Euro bezahlt. Sämtliche Teile wären neu gemacht, etc.


    Mir kommt es vor, als ob sich einige Leute eine Simson kaufen, diese restaurieren um sie dann gezielt teuer wieder zu verkaufen...


    Ich hoffe soetwas bleibt nur eine Ausnahme, obwohl mir das schon häufiger aufgefallen ist...


    Grüße,
    Schwalbenchris

  • Ich habe hier einen Älteren Frührentner der genau das macht.
    Kauft BILLIG Simson, steckt paar Euro rein und halt >100% mehr wieder raus.


    Der Markt ist da.


    Dafür kennt er eben auch Ecken, wo man Simson bekommt.
    Ich habe z.B. Ausschreibungen laufen und viele für Lau abholen dürfen.


    Meine jetzige S70 musste ich allerdings 500euro im schlechten Zustand berappen.
    Derzeit ist eine bei 123 drin, ähnlich.

    KR51/1S 75´/ S51 B2-4 81´/ S70C 86´/ S70C 87´ / Star 69´

  • Na ja, ich mache mir halt darüber Gedanken, ob eine Simson mal zu einem Statussymbol "verkommt". Nur noch finanzierbar von Leuten, die sich eigentlich eine Vespa kaufen würden. Vielleicht mache ich mir auch nur zu sehr Gedanken. Trabis sieht man auch kaum...

    • Offizieller Beitrag

    Na ja, ich mache mir halt darüber Gedanken, ob eine Simson mal zu einem Statussymbol "verkommt". Nur noch finanzierbar von Leuten, die sich eigentlich eine Vespa kaufen würden. Vielleicht mache ich mir auch nur zu sehr Gedanken. Trabis sieht man auch kaum...


    Die Befürchtung würde ich so nicht teilen wollen.


    • Wer ein Statussymbol sucht, wird sich eher etwas wirklich seltenes und richtig teures zulegen, wo die Leute bewundernd stehen bleiben. Letzteres triff zwar für die Simmen oft zu, aber eher nach dem Motto: "So eine Garelli* hatte ich früher auch mal." *(Im Westen eher als im Osten)
    • Wenn Du Trabis und andere Oldtimer kaum noch siehst, dann liegt das nicht nur daran, dass viele irgendwann einfach weggeworfen wurden, sondern auch, dass die noch existierenden von ihren Eigentümern gehegt und gepflegt, aber doch eher selten dem Alltagsbetrieb ausgesetzt werden.
    • Für mich stehen die Simmen für einen guten und preiswerten Einsteig in das Hobby Oldtimer-Schrauben. Wenn man hier aufmerksam mitliest, dann muss man zwar für etliche Exemplare befürchten, dass sie dabei verschlissen werden. Es gibt aber noch ausreichend viele und vor allem eine Ersatzteilversorgung, die bei anderen Fabrikaten Neid auslöst. Und das wird dazuführen, dass sie auch in Zukunft keine in Gold aufgewogene Mangelware werden.
    • An die Restaurationspreise muss man sich aber sicherlich gewöhnen, ist es doch in der finanziellen Differenz ziemlich unerheblich, ob nun eine Simme oder etwas grösseres professionell gestrahlt, gepulvert, lackiert, verchromt etc. pp. wird.


    Peter

  • Jetzt mal anders betrachtet, so ein neuer Markenroller kostet 3-4000€. Ich finde 1500 für eine Simson die wirklich gut da steht und erstmal 1-2 Jahre fährt ohne was machen zu müssen (abgesehen von Wartung) durchaus angemessen.
    Ist doch ganz normal das die Preisentwicklung wieder nach oben geht. Erst wirds immer oller und keiner will es mehr, dann ist irgendwann das Alter erreicht wo es wieder interessant wird.


    Vor 5 Jahren hab ich mal einen Polo 86c bj 85 für 150€ bekommen(mein erstes Auto), mit Tüv, 8 Reifen, gutem Zustand und voller Funktion. Auch da ziehen die Preise schon wieder an, warum auch immer. Für den Kurs auf jeden Fall nichtmehr zu kriegen!
    Jetzt geh mal noch 5 Jahre im Baujahr zurück. So ein gepflegter Rentner 1er Golf mit unter 100.000km kostet schonmal gerne seine 3000€.

  • Es wird schon teuer, wenn viele Teile neu gekauft und verbastelt werden. Und noch teurer, wenn dazu die Arbeitszeit Anderer bezahlt wird. Wer also günstig mit Simson leben will, sollte sich recht schnell ins Mopped einarbeiten und versuchen vieles selbst zu machen.
    Für Tips und Teile gibts ja dann auch noch die "Community", und die hat vom Namen her schon mal nix mit Kapitalismus zu tun ;)


    An der Stelle nochmal allgemeinen Dank an alle Nestaktiven, mir hat das Stöbern im Forum viel geholfen!

    Was machen Sü denn? Ich verkaufe Westen im Osten. Nor denn!!

    • Offizieller Beitrag

    ein Motorrad kostet schon weniger als ein Moped.


    Vor der Wende ist Hein Gericke die nagelneue MZ ETZ250 für unter 2000DM kaum losgeworden, heute kannst Du für eine über 20 Jahre alte, aber gut erhaltene oder restaurierte locker weit über 1000€ loswerden.


    Irgend so ein gebrauchter "Reiskocher" ist meistens nicht nur jünger, sondern auch deutlich preiswerter zu erhalten.


    Insofern Kapitalismus pur: Angebot und Nachfrage regeln den Preis.


    Peter

  • Also ich muss zugeben, ich habe mal den Spieß umgedreht, vielleicht errinert ihr euch noch an die beiden Schwalben die ich mir besorgt habe, ich habe sie zus. erstanden für 300€ sie ausgeschlachtet an Kleinkram,wie Simsonzeichen,Haltebügel und all sowas,mehr war bei den Buden auch net mehr zu holen, anschließend habe ich Fotos gemacht und sie gewinnbringend verkauft, war aber eher eine Einzelaktion.



    Und wo wir gerade schon bei den hohen Preisen sind:


    http://kleinanzeigen.ebay.de/a…er-teile/weitere/u2606332

    Ja komm du ruhig mit deinen Leuten, schon ok, ich komm auch alleine.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab die Dinger net restauriert sondern ausgeschlachtet und trotzdem gut was an Gewinn eingefangen


    Das ist doch auch Kapitalismus pur: ohne Rücksicht auf das grosse Ganze marode xyz aufkaufen, zerlegen und dann die Einzelteile verhökern. Das hatten wir doch schon mal? Ist doch weder weit weg noch lange her!


    Peter

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