Hallo zusammen,
Da dies mein erster Beitrag ist möchte ich mich erstmal vorstellen: Mein Name ist Peter, ich bin 18 Jahre alt und Wohne im Landkreis Erding. Neben dem für mich neuem Hobby, die Simson, restauriere ich in meiner Freizeit Dampflokomotiven (im Massstab 1:1 :D) und Fotografiere. Beruflich mache ich eine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker.
Nach dem mein neues Hobby für mich nicht ganz stressfrei angefangen hat und ich auch sehr unangenehme Erfahrungen gemacht habe, möchte ich euch meinen Einstig nicht Vorenthalten.
Seit einigen Jahren haben verschiedene Freunde von mir schon Simsons, vor allem S50 und ich wollte mir auch schon lange eine zulegen. Im Frühjahr habe ich mir das Thema vor genommen und die Augen offen gehalten. Irgend wann hatte ich dann mit einem Privatem Kontakt, der mir seine S51 B mit Original Papieren in Fahrfähigen aber Optisch nicht besonders Ansprechenden zustand für ca. 750€ verkaufen wollte. Der Haken an der Sache: Wohnort Wernigerode (also etliche Fahrstunden aus dem Raum München). Aber was solls, dachte ich mir. Also haben ich und ein Kumpel uns einen Freitag Urlaub genommen um die Simson zu holen (Das ganze war ende Januar). Am Donnerstag vorher Spät abends kam dann ein Anruf, eine Kollegin wäre wegen Schwangerschaft früher ausgefallen als erwartet und er müsse doch arbeiten. Wir hatten die Möglichkeit morgens vor der beginnenden Schicht vorbei zu kommen und so trotzdem die Simson zu bekommen (und den Urlaubstag nicht zu verschwenden). Also sind wir durch die Nacht hin gefahren und eine Fahrstunde vorher bei Freunden unter gekommen. Von da an war der Eigentümer nicht mehr erreichbar. Nach mehrfachem Anrufen: Blockade auf Facebook und WhatsApp, keine Reaktion auf Anrufe - kurz ich bin versetzt worden.
Dementsprechend enttäuscht sind wir wieder nach Hause gefahren - gelernt haben wir in Zukunft besser nicht mehr so weit zu Fahren um nicht wieder so auf die Schnauze zu fallen. Was ich nicht verstehe ist, warum Leute so etwas machen. Wo ist das Problem einfach ab zu sagen? Er hat ja nichts davon.
Also weiter die Augen offen gehalten, möglichst im umkreis München. Ende Februar bin ich dann auf einen "Händler" nahe Ingolstadt aufmerksam geworden. Er hatte gleich mehrere Simsons da und wir sind mal hingefahren und tatsächlich fündig geworden. Eine Simson S51 N, im ersten blick Fahrfähig allerdings keine Papiere (wobei mir der Händler immer wieder sagte das ich beim KBA die BE beantragen könne) Was ja grundsätzlich mal richtig ist. Also habe ich sie für bisschen über 500€ gekauft und habe mich erstmal gefreut ein kleines Schnäppchen gemacht zu haben (als Lehrling hat mans ja auch nicht umbedingt so im Überfluss).
Aber denkste...
Also paralel Papiere und Versicherungskennzeichen beantragt. Das Kennzeichen war innerhalb von 5 Tagen da, die Papiere leider nicht. Wie sich herausstellte handelte es sich um einen Reimport aus Ungarn. Heute (naja 2 Monate später halt) würde ich das wahrscheinlich auf den ersten blick erkennen aber beim Kauf hatte ich noch nicht mal von Reimporten gehört. Klar hab ich mich mit den verschiedenen Ausführungen beschäftigt aber auf Reimportiere Fahrzeuge bin ich halt nicht aufmerksam geworden.
Dann habe ich beim TÜV angerufen um herauszufinden welche Möglichkeiten mir mit Einzelabnahme bleiben. Geht aber wohl nur noch mit 50 km/h. (Man hört zwar immer wieder von Leuten die Ihre Simson irgendwie mit 60 km/h durch bringen, wobei ich mir das nur mit viel Glück und unwissenden Prüfern erklären kann. Auf ganz legalem Weg ist das meiner Meinung nach nicht mehr möglich und ich habe wirklich alle Möglichkeiten durchgespielt).
Also Tipp an alle Simson neu Käufer: derzeit kommen aus vor allem Ungarn diverse Mopeds zurück, vor allem S50N und S51N. Erkennbar sind diese auf den ersten Blick nur schwer, auf den zweiten blick fällt aber einiges auf: Einfachste Möglichkeit ist, dass auf dem Typenschild hinter der Fahrgestellnummer ein "H" , ein "H40" oder ein "H50" eingeschlagen ist. Die "40" bzw. "50" stehen für die gedrosselt Geschwindigkeit auf 40 km/h oder 50 km/h (das "H" für Ungarn).
Oft sind diese Merkmale aber nicht geben. Bei den meisten Reimporten ist irgend wo auf dem Typenschild (nachträglich und oft nicht gut Sichtbar) "50ccm" eingeschlagen (ich vermute durch eine ungarische Zulassungsbehörde). Das war auch bei mir der Fall.
Optisch ist bei den Reimporten oft noch auffällig das die Soziusfussraste fehlt (nur für ein mann in Ungarn zugelassen gewesen), das Tacho und Hupe nicht vorhanden sind und oft Bremslicht und Fernlicht nicht funktionieren. Technisch kann das Moped durch kürzeren Krümmer, andere Getriebeübersetzung oder anderes Kettenritzel gedrosselt sein. (War aber bei mir zum Beispiel nicht der Fall).
Nach dem ich also wusste das das so nichts wird, habe ich versucht meine Simson wieder zu verkaufen (natürlich mit Ehrlichen angaben zur Herkunft) aber das wäre nur mit einigem Verlust möglich gewesen.
Parallel habe ich mich nach einem brauchbaren Ersatzrahmen umgesehen. Das hat den Vorteil, das wenn ich alles auf den anderen Rahmen umbau, ich mein Moped kenne und ich weiß was gemacht ist usw. Freitag vor 1,5 Wochen bin ich fündig geworden. Nicht ganz billig aber ich hatte die ewige Sucherei satt und einige Ersatzteile sind auch noch dabei. Mit dem Verkäufer bin ich schnell einige geworden und ich bezahlte "meinen" S51 B1-3 Rahmen mit original Papieren. Jetzt hoffe ich nur schwer das der Rahmen auch auf dem Weg zu mir ist. Irgendwann beginnt fängt man an an allem und jedem zu zweifeln wenn man immer wieder auf die Fresse fällt (was mir zugegebenermaßen glücklicher weiße vor der Simson nicht zu oft passiert ist:)) ).
Aber jetzt endlich zu meinem geplanten Projekt.
Was ich vor habe:
Gezwungener maßen muss ich ja Blinker und Zündschluss nachrüsten (ist ja jetzt dann ne B). Ansonsten soll der Lack komplett erneuter werden, wobei ich mir noch nicht im klaren bin ob ich das selber mache oder machen lasse. Alle Verschleisteile sollen erneuert werden. Ansonsten möchte ich möglichst viele Originalteile verwenden. Ob ich den Motor regenerieren lasse oder selber mache bin ich mir noch nicht ganz im sicher. Auf jeden fall ist eine Regeneration nötig.
Und was ich bis jetzt gemacht habe, eigentlich noch nicht viel da ja bis jetzt die Sache mit dem Rahmen noch nicht ausgestanden ist:
- Kondensator getauscht
- Schwimmer und Vergaser eingestellt
- Passfeder zur Polradaufnahme erneuert
Und mein Aktuelles Problem ist, das sich der dritte gang nicht mehr schalten lässt (was vorher mal ging), die Schaltung aber auch nicht einstellen lässt, da die geschlitzte Mutter sich etwa bis auf das Einstellmaß 46 und nicht weiter drehen lässt (46,6 geht irgendwie nicht). Mit ein Grund warum ich den Motor regenerieren möchte. Wer weiß was die in Ungarn mangels Ersatzteile außer am Getriebe noch rum gepfuscht haben.
Soweit zu mir und meiner Glückssträhne. Ich werde euch auf dem Laufen halt
LG Peter