Spannungsspitzen, Frontscheinwerfer brennt immer durch

  • Hallo,


    fahren eine KR 51 / 2 mit elektronischer Zündung und habe folgendes Problem:
    Im Frontscheinwerfer brennen immer alle Birnen durch, kurz nach dem ich sie gewechselt habe. Die Hupe funktioniert nicht. Rück- und Bremslicht funktionieren aber einwandfrei.


    Folgendes habe ich bereits versucht um dem Problem auf die Spur zu kommen:


    Habe die Verkabelung geprüft, alle Kabel sind an der richtigen Stelle festgesteckt, also jeweils an der richtigen Klemme. Habe zudem an diversen Stellen Kontaktspray aufgesprüht und den Abblendlichtschlater gewechselt.
    Dann habe ich durchgemessen. Dabei ergab sich, dass hinten (wo alles funzt) im Standgas 5-6 v anliegen, was denke ich normal ist. Vorne auf Abblend und Fernlicht war hingegen jeweils von 0,1 mV bis 14 V alles vorhanden und das Messgerät hat wild ausgeschlagen. Ich vermute dass diese Spannungsspitzen meine Birnen fressen.


    Allerdings bin ich jetzt mit meinem Latein am Ende, denn die Stromspule kann es ja eigentlich nicht sein, denn Rücklicht und Bremslicht funktionieren ja. Meines Verständnisses nach bleibt jetzt nur so etwas wie ein defektes Steuergerät übrig, das denn Stromkreislauf reguliert und das man tauschen muss.


    Hat die Schwalbe so etwas, wenn ja wo, oder hat jemand mehr Ahnung als ich (*wahrscheinlich schon) und eine bessere Idee (*hoffentlich :)


    Besten Dank für die Hilfe!


    Lutz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lutz,
    lies mal bitte auf meiner Homepage unter Simson die Elek-Tricks. Der S51 Schaltplan den Du dort findest passt im Prinzip fast auch für die KR51/2L.
    Dann wirst Du verstehen, dass es bei Simson-Mopeten verschiedene voneinander fast unabhängige Stromkreise und entsprechende Lichtspulen gibt.


    Einer ist nur für den Scheinwerfer und nix anderes zuständig und dort regelt auch nichts die Spannung.
    Hast Du bei deinem Messgerät auch den Wechselspannungsmessbereich AC eingestellt?


    Die Hupe funktioniert mit der Gleichspannung aus der Batterie.


    Peter

  • Die Lichtspule kann auch zu nah an der Schwungscheibe sitzen, und dadurch zu hohe Spannung indizieren. Dann gab´s noch das Problem mit der Tachobeleuchtung, die auch immer vorhanden sein muss, weiß jetzt aber gerade nicht, ob Rücklicht- oder Frontlichtausfall die Folge sind. Bin auch zu faul, auf den Schaltplan zu schauen. Dann, wenn gar nichts mehr hilft, gibt es auch ein Überspannungsschutzmodul von Kemo bei Conrad. Soll gut helfen. Wird eigentlich im Auto zwischen den Batteriepolen angeschlossen, aber wenn Du das zwischen Phase und Null beim Licht machst, muss es genauso funktionieren. Weiß jetzt nicht, ob das Ding polrichtig angeschlossen werden muss. Oder, noch billiger, man schaltet einfach eine passende Diode (nein, zwei, und zwar antiparallel, denke ich mal, wegen des Wechselstromes) in den Stromkreis. Irgendwas, was so ca.1 V Spannungsabfall bringt, irgend so eine Siliziumdiode beispielsweise. Aber Achtung mit der passenden Strombelastbarkeit. Man kann die auch parallel anschließen, und so die Belastbarkeit verdoppeln. Wären dann also bei antiparalleler Schaltung 4 Stück. Also, Möglichkeiten, der Sache Herr zu werden, gibts definitiv.

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Hallo Zschpower,


    also ich habe vorne, weil ich mir irgendwann nicht mehr ganz sicher war, sowohl auf dc und auch auf ac gemessen. Bei AC hatte ich Ausschläge von 0,1 bis 14 V. Ich bin leider elektronisch auf absolutem Basiswissen, wenn man es nett formulieren will.


    Ich habe nun den Schaltplan noch mal studiert und verstanden, dass es einen, von anderen Stromkreisen unabhängigen Stromkreis von der Spule zum Scheinwerfer gibt. Da es dort kein Steuergerät gitb, würden meine Messergebnisse doch dann dafür sprechen, dass die Lichtspule eine Macke hat? Kannst du das bestätigen?


    Hallo Matthias1,


    also laut Schaltplan hängt die Tachobeleichtung am selben Stromkreis wie das Rücklicht, so dass das hier wohl niocht als Fehöerquelle in Betracht kommt. Was du über das Überspannungsmodul schreibst finde ich interessant, aber eigentlich wäre das ja eher eine Symptombehebung, und keine Fehlerbehebung. Das mitr den Dioden geht ehrlich gesagt weit über mein elektronisches Verständniss hinaus :(
    Was meinst du mit der Lichtspule zu nah an der Schwungscheibe? Muss man das einstellen, oder ist sie immer in der richtigen Entfernung, wenn sie normal festgezogen ist? Eigentlich müsste sie ja auch schleifen, wenn sie zu weit weg ist, da ist ja gar nicht so viel Platz, oder?


    Vielen Dank für die Antworten


    Lutz

  • Zum Grundverständnis nochmal zusammengefasst:


    Der Scheinwerfer hat seinen ganz eigenen Generatorkreis. Die Lichtspule erzeugt nur dann die richtige Spannung, wenn sie richtig montiert ist, und wenn das richtige Leuchtmittel vorhanden und auch eingeschaltet ist. Messung ohne Leuchtmittel ist sinnfrei.


    Falls alles korrekt scheint und trotzdem lästig viele Lampen durchbrennen, kann man einen 6V AC Spannungsbegrenzer ranklemmen (um 20 Euro).

  • Habe gerade die Grundplatte demontiert. Kann es (negative) Auswirkungen auf die Magnetfelder haben wenn die Motorschrauben lose sind, so dass die Spule möglicherweise doch iO ist? Könnte das nicht zu Fehlschlüssen und oder gestörter Induktion führen? Oder bin ich da nur nebenbei auf eine nahende Katastrophe gestoßen?!


    Bei mir sah das so aus, das drei der Schrauben hinter der Grundplatte lose waren, eine davon 2 cm rausstand:


    http://imageshack.us/photo/my-images/195/20120424100033.jpg/


    Ich hoffe man kanns erkennen, ich schraube in einer Tiefgararage wo alle 2 Minuten das Licht ausgeht :(

  • Jaguttäääähhh ... Motor fest zusammenschrauben soll schon zielführend sein, ja. Der Grundplatte hat das aber eher nichts getan, höchstens dass eine Schraube schon so lang geworden ist, dass sie mit einer Spule oder einem Kern Kontakt hatte. Da sollten dann aber blanke Stellen zu sehen sein.


    Andererseits wird die Zündplatte auch nicht viel besser angeschraubt gewesen sein. Wenn die schief sitzt oder die Zentriernasen recht ausgeleiert sind, dann kommt die eine oder andere Spule dem Polrad schon näher als sie sollte.

  • Hm also ich habs mal wieder zusammengebaut und werde das jetzt noch mal durchmessen. Mal sehen was dann dabei rumkommt, ich muss mir erst ein Messgerät besorgen, das andere hat meinem Kumpel gehört und der hats wieder mitgenommen. Scheint mir sinnvoller als jetzt direkt die Spule zu tauschen, Lötkolben hab ich nämlich auch nicht :(

  • Oh, je, das könnte schon die Ursache gewesen sein, dass infolge des nicht richtig angezogenen Gehäuses auch die Grundplatte nicht ganz so stand wie sie sollte. Induktion beeinflusst - keine Ahnung. Wohl eher nicht. Falls sich nichts ändert, kannst bzw. musst Du als Nächstes immer noch schauen, wie nah die Lichtspule den Magneten kommt. Wenn das arg eng ist, sollte das das Problem sein, und lässt sich auch durch Korrektur beheben. Der Rest wäre dann tatsächlich Symptombekämpfung, aber macht ja in dem Fall nichts. Grundsätzlich sollte man natürlich immer den Fehler beheben und nicht Symptome, da hast Du schon recht. Ich geh auch höchst ungern zum Arzt, um mir Schmerztabletten verschreiben zu lassen, wenn sonst nichts passiert ;).


    MfG

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Also ich habe gerade mal alles wieder zusammengbaut und nachgemessen. Habe im Stand 13-14 Volt konstant. sowohl am Abblend- als auch am Fernlicht. Gemessen auf AC, also Wechselspannung.
    Ich meine gelesen zu haben, das das im Toleranzbereich ist, da es weniger wird wenn ein Verbraucher, sprich die Biluxlampe, dazwischen gebaut wird. Allerdings habe ich im Moment keine mehr die passt.


    Ich denke, dass ist vielleicht auch das, was Schwarzer_Peter weiter oben geschrieben hat.


    Stimmt das so, also ist das normale Spannung?


    MfG


    Lutz

    • Offizieller Beitrag

    Unbelastet liegt die Spannung immer ganz deutlich höher als bei richtiger Belastung. Das kann locker der Faktor zwei oder mehr sein.
    Miss die Spannung, wenn Du die richtige Lampe eingebaut hast. Auch bei hoher Drehzahl sollte dann nicht viel mehr als etwas über 7 Volt bei 6 Volt Glühobst, bzw. 14 Volt bei 12 Volt Lampen zu messen sein.


    Peter

  • Super, dann schon mal schönen Dank an alle die hier geholfen haben, scheint ja so als wäre das Problem gelölst. Auch wenn vielleicht auf etwas untypische Weise-dafür ist mein elektronisches Grundverständnis von der Schwalbe in bescheidenem Maße gestiegen.
    Ich habe den Motor damals überholt gekauft und die Schrauben nicht mehr kontrolliert. Na ja muss man wohl draus lernen dass man alles kontrollieren muss.
    Guß
    Lutz

  • Also das Problem hat sich doch noch nicht erledigt, neue Birnen brennen immer noch sofort durch.


    Wollte mir jetzt eine neue Lichtspule besorgen, bin aber ein bischen überfordert. Habe eine elektronische Zündung, also rotes Polrad. Wo auf der Spule soll denn da eine Teilenummer sein? Ich konnte keine entdecken. Nur auf dem Polrad stand


    8305.1-x10 (x=unleserlich, da abgeschliffen)
    DDR II 85
    TGL 32467


    Allerdings scheint es zwei Versionen zu geben, je nach BJ., vor 11/85 oder danach. Leider ist meine genau BJ 85, welcher Monat weiß ich nicht. Einmal gibt es diese:


    Simso Shop | Lichtspule 8307.10-130/1 - 6V 21W | Simson Ersatzteile & Zubeh


    und dann diese:


    Simso Shop | Lichtspule 8305.1-130/1 - 6V 21W | Simson Ersatzteile & Zubeh


    Habe dann hier im Nest gestöbert und folgenden Beitrag von Zschpower gefunden:


    "Die Elektronik-Polräder sind stärker magnetisiert, um die Leistung für die 35W Scheinwerfer zu bringen.
    Verwendest Du Spulen aus der leistungsschwächeren U-Zündungsgrundplatte, dann stimmt die Spannung nicht mehr, sie wird zu hoch und das Glühobst wird gegrillt.


    Peter "


    Leider hat das dazu geführt dass ich jetzt komplett verwirrt bin, brauche ich jetzt eine 35 W Spule oder eine 21W, wie ich eigentlich dachte, da in der Artikelbeschreibung die 8305 wie auf der Grundplatte vorkommt?


    Gruß


    Lutz

  • Dort gehört die 35 W Lichtspule für Scheinwerfer rein.

    Welche Birne hast du für vorn eigentlich immer verwendet? 6V 35/35W? Sollte die Leistung und/oder die Spannung der Birne nicht stimmen, ist es klar, dass diese durchbrennt (wie Peter weiter oben schon schrieb)...

  • Warum man die Rücklichtspule wechselt, wenn der Scheinwerfer durchbrennt, entzieht sich meinem Verständnis von Logik.


    Auf die Zündung 8305.1 gehört die Scheinwerferspule 8305.1-120. So einfach ist das.



    ok also dann weiß ich welche ich jetzt brauche. Vielen Dank


    jenson hab 6v 35 w ausprobiert, ging nicht.

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