Spulen löten - Wer kann Erfahrungen weitergeben?

  • Hallo,


    bei meiner Schwalbe funktionierte das Rücklicht nicht, und die Batterie wurde auch nicht geladen. Der Grund war eine fehlerhafte Lötstelle an der Licht- und Ladespule nach Masse hin. Ich habe dort einfach mal meinen Lötkolben draufgehalten und das Lot wurde weich, und erstarrte danach aber nicht als schöner "Tropfen" sondern eher "krusselig" wie das Ravensbergerhügelland.
    Diese Reparatur hielt ca. 2.4km... Jetzt kommt wieder kein Strom an.


    Ich führe das schlechte Reparaturergebnis mal ganz selbstkritisch auf meine nicht vorhandenen Erfahrungen beim Löten zurück.


    Natürlich könnte ich mir jetzt auch eine neue Grundplatte fertig mit spulen und Kabeln kaufen, aber ich halte es für sinnvoller das Geld in eine gute Lötausrüstung zu investieren und dann instandzusetzen.


    Also: Wer hat Erfahrungen und möchte diese Teilen?



    Danke!


    Christian

  • Da fehlt Flußmittel.


    du mußt mit einem Lötkolben versuchen das alte Lötzinn aufzunehmen ( dann im Nassem Schwamm abwischen)


    Nun mit frischen Elektroniklötzinn die Lötstelle mit einem schönen Tropfen verlöten

  • Das alte Lot kannst du mit einem alten kabel ablitzen. Lot weich machen und das alte Kabel natürlich die Litzen durchziehn bis das alte Lot runter ist. Es gibt auch spezielle Ablötlize. Wenn du neues Lot drauf machst (mit guter Hitze) bei einem schwachen Lötkolben (25Watt) die Stelle vorher länger erhitzen sonst gibt es am Kabel eine schlechte Verbindung, das nennt man kalte Lötstelle. Die Verbindung sieht dann zwar in Ordnung aus kann aber ebenfalls keine elektr. Verbindung herstellen ausserdem ist die Lötstelle dann matt. Die Lötstelle sieht nach gutem Löten hellglänzend aus fast wie Silber.
    Gruß Dirk

  • Hey es kommt drauf an was du löten willst. Wenn du in Zukunft viel löten willst auch Platinen dann schaff dir einen regelbaren an. Ich habe zwei weil fürs Modellfliegen muss ich schon einiges an Akkus und Elektronik löten. Habe einen 25Watt und ähm ich glaub der andre ist entweder 100 oder 75 so ganz weiß ich das jetzt auch net mehr.
    Wenn du nur ab und an mal was löten musst reicht ein 25er aus. Wie gesagt vorher immer die Lötstelle bzw das Kabel mit dem Kolben heiß machen und dann das Lot auffliessen lassen.


    Gruß Dirk

  • Nen Lötkolben hast Du anscheinend schon. Ausser Lötzinn (Elektroniklot mit Flußmittel im Kern) brauchst Du als Ausrüstung nichts mehr. Dann fehlt nur noch die Erfahrung und etwas Geschick. Aber Flußmittel hilft schon viel.


    In der Not kann man Baumharz als Flußmittel verwenden.


    Viel Erfolg


    Theo

  • Flussmittel ist das A und O. Alte Lötstelle säubern. Korrosionsrückstände fördern schlechte Lötverbindungen. Etwas Flussmittel auf die zu lötenden Teile. Zinn aufnehmen, und dran damit, fertig. Das Zinn muss von ganz alleine auf die Teile fließen, dann ist alles gut. Perlig, so wie Du es beschreibst, ist Mist, das hält nicht. Das fehlt eben das Flussmittel. Mit Flussmittel im Kern vom Lötdraht hab´ ich keine guten Erfahrungen gemacht, sondern immer noch eine Dose "Chromolit Lötfett" aus DDR-Zeiten (EVP: 1,10 M :D) im Schrank. Die hält bestimmt noch 50 Jahre :)). Deinen vorhandenen und verwendeten Lötkolben kannst Du behalten, an dem liegt es nicht! Ein neuer macht das Lot auch nur weich, mehr nicht :wink:. Die Lötspitze sollte vorm Aufnehmen des Zinns sauber gemacht werden.


    Gruß aus Sachsen

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Hallo,
    Die zu lötenden Teile müssen sauber und gereinigt sein, gerade an den Spulenkernen / Blechen ist oft sehr viel Dreck in Form von Fett und Abrieb. Das Flußmittel entfernt beim Löten chemisch die Oxydschicht an den zu lötenden Bauteilen. Extra Flußmittel zusätzlich zu dem was sowieso schon in dem Zinn vorhanden sein sollte wird hier an den Spulenblechen gerade noch akzeptabel sein, bei sonstiger Elektronik / Leiterbahnen auf keinem Fall verwenden.
    Dein Problem hier ist die unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit der Materalien.
    Der Draht wied sofort erhitzt und nimmt das Zinn gut auf, der Spulenkern wird aufgrund seiner Größe nicht warm genug und du hast eine Klebung und keine Lötung.
    25 Watt ist zuviel für feine elektronische Arbeiten, aber gut für die Anschlüsse und normale Drähte, für die Masseverbindungen an den Spulenkernen wiederum finde ich es ohne Übung schon ein bisserl zu wenig Leistung.

    -->Funkentrazer<-- (hochdeutsch: Elektronendompteur)

  • O.K, dann fasse ich das mal zusammen:


    Um ein gutes Ergebnis zu erzielen sollte ich:


    1. Das alte Lötzinn unter dem Einsatz von Entlötlitze (oder Litze eines alten
    Kabels) gründlich entfernen.


    2. Die Lötstelle gründlich von Fett und Schmutz befreien.


    3. Etwas Flussmittel auftragen.


    4. Die zu verlötenden Teile gleichmäßig auf Temperatur bringen.


    5. Das neue Lötzinn auftragen.


    Wenn alles gut ist sollte das Lötzinn zu einem glänzendem "Tropfen" erstarren.
    Wenn nicht; Siehe Punkt 1-5


    Dann werde ich mich bei nächster Gelegenheit mal dransetzen und dann wieder berichten!


    Bis dahin,


    Christian

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    Hier noch was alla "Sendung mit der Maus"... :D


    Allerdings hält dort der "Löter" den Lötkolben deutlich zu lange an das Werkstück, so dass das Lot schon wieder zäh wird. Besser ist: Sobald das Lot geflossen ist, sofort den Lötkolben vom Werkstück entfernen - dann wird's keine "kalte Lötstelle"... :wink:


    Gruß aus Braunschweig

    • Offizieller Beitrag

    Hier mein Senf, äh Flussmittel zu dem Problem.:


    die Wärmeableitung des Blechpakets ist leider enorm gut und deshalb das Löten dort nicht einfach :( .


    Also als erstes das Drähtchen vorsichtig hochbiegen und das Blech metallisch sauber schmirgeln oder feilen. Dann die Stelle mit einem 100 Watt Lötkolben verzinnen und dann erst das Drähtchen wieder runterbiegen und festlöten.


    Alternativ könnte man unter die nahe liegende Schraube eine Lötöse platzieren und dann das Drahtende mit einer Verlängerung anlöten. Jetzt muss aber auf Vibrationsfreiheit geachtet werden. Am Besten alles mit Uhu-Plus fixieren.


    Peter

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