Standgas lässt sich nicht einstellen

  • Moin,
    habe seit einiger Zeit eine Kr51/1 (Baujahr 1971). Mein momentanes Problem ist, dass die Maschine kein Standgas hält, dabei verändert sich nichts wenn LGS- und UGS-Stellung verändert werden. Verbaut ist der Vergaser BVF 16N3-11, die Düsen sind getauscht worden, Dichtungen erneuert, Teillastnadel (4te Kerbe) erneuert, der Schwimmer eingestellt. Des Weiteren wurden alle Flanschdichtungen getauscht, das Ansauggummi erneuert (von Vergaser zum Ansaugkasten), Ansaugkasten kontrolliert, Benzinhahn instandgesetzt (200ml/min i.O.), die Zündkerze erneuert, Ansaugtest wurde durchgeführt, Auspuff ausgebrannt.
    Wer hat noch eine Idee? Wo liegt der Fehler?


    Vielen Dank im Voraus!

  • Der Vorteil des 16N3 als Sparvergaser ist, dass er unser Leerlaufgemisch nicht mehr aus einer extra Düse entnimmt, sondern direkt über die Hauptdüse.
    Der ist 16N3 ist eigentlich sehr leicht einzustellen, aber er kann auch sehr zicken.


    Oft sind die inneren Kanäle das Problem, man kann diese dann versuchen mit Druckluft zu reinigen oder im Ultraschallbad mit Isopropanol/DI-Wasser.
    Wenn das alles nichts hilft verbaue ich immer einen neuen und oft ist das Problem dann gelöst.
    E5 in Verbindung mit diversen Mischölen, kann nach einer Standzeit gerne mal eine richtige klebrig/harte Substanz erzeugen.


    Standgas 16N3.
    Grundeinstellung
    wie hier beschrieben:


    Simson BVF Vergaser 16N1 und 16N3 - Daten und Einstellen
    "Dann wird die Umluftschraube (gelber Kreis) ganz hineingedreht und wieder 3 Umdrehungen herausgedreht. Von dieser Grundeinstellung die Leerlaufdrehzahl einregulieren, bis der Motor ruhig und gleichmäßig läuft.
    "
    Das Einstellen machen wir bei ca. 2000/Umin, also erhöhter Leerlauf. Da kann man sehr schön hören wie der Motor läuft.
    Dann kurz warm laufen lassen und dann am besten an einen leichten Hang testen und die Gemisch Schraube nachregeln, bis der Motor spürbar gut zieht.


    Einstellung sehr schön beschrieben:
    http://www.schwalbennest.de/si…len-88571.html#post981037


    Sollte das Standgas immer noch nicht gehen so schauen wir uns erstmal an warum.
    Motor abgestorben, Kerze entnehmen und schauen
    1: Kerze hell? --> zu mager
    2: Kerze nass? --> zu fett
    3: klang beim absterben dumpf? -->Sprit fehlt
    4: klang beim absterben hell? --> Luft fehlt


    Leider gibt es keiner vernünftigen Schwimmerventile mehr, meist lassen sie sehr schnell nach und eben Treibstoff einlaufen. Ich poliere den Stift daher, schon ewig, immer etwas mit Zahnpasta ein und mache dann den Puste-Test. Zudem stelle ich eher weniger Sprit in der Wanne ein, als original. 29mm zu 32mm.


    Wie ich schon oft erwähnt habe, sollte man keine DDR-Vergaser mehr verwenden, diese sind nicht für heutiges Benzin geeignet und korrodieren schnell, gerade mit dem Einsatz von E5/E10.
    Alle neuen haben eine anderes Metall und sind unempfindlich, sprich auch nach Jahren noch glatt glänzend.
    Man kann die alten DDR-Vergaser auch nachträglich neu beschichten, nur macht das keiner.

    KR51/1S 75´/ S51 B2-4 81´/ S70C 86´/ S70C 87´ / Star 69´

  • Einen anderen Vergaser zu verbauen wird nicht helfen - denn damit drehst du nur an Symptomen, ohne die Ursache zu beseitigen.


    Als erstes siehst du nochmal den Vergaser durch, ob die Nebenkanäle frei sind, vor allem der lange gerade Kanal vom Startvergaser durch zur Leerlaufgemischschraube und der Querstich vom Einlass nach rechts zu eben diesem Kanal. Hier finden sich gerne mal größere Reste vom Bohren und Gewindeschneiden.


    Danach, wenn so gar kein Standgas zu finden ist und auch keine Reaktion auf die Einstellschrauben, dann mag der Hauptschieber vielleicht nicht ganz schließen, weil Seilzug zu stramm - oder, und das ist das Häufigste, die Fuhre atmet noch woanders Frischluft ein als nur durch den Standgaskanal.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!