mit Ultraschallgerät mehr Erfolg?

  • Hallo, wie effizient ist ein Ultraschallreinigungsgerät? Ich glaube, ich muss den Vergaser noch sauberer bekommen, als es mit Durchpusten und anderen Mitteln möglich ist. Die S51 sträubt sich hartnäckig gegen Wiederbelebung nach längerer Standzeit. Motor ist nur mit Anschieben unter Vollgas zum leben zu erwecken, und geht dann während des Fahrens im Sekundentakt gleichmäßig an und wieder aus, total ulkig, und bringt auch keine Leistung. Ich komme noch nicht einmal dazu, die Zündung richtig einzustellen (Vape), weil ich das Ding im Stand gar nicht abblitzen kann. Läuft ja nicht. Der Vergaser war übel mit grünem Schlamm und Grünspan an den Düsen versehen (Bild), jetzt habe ich ihn soweit recht sauber bekommen, und die Düsen auch mit einer sehr dünnen Kanüle (0,45 mm) und Durchpusten gesäubert. Ich seh´ kein Problem mehr, doch Besserung ist kaum zu spüren. Ansonsten ist die Karre vorher so gelaufen, Motor ist regeneriert.
    Mir fällt nur noch ein, dass ein Ultraschallreinigungsgerät mehr Erfolg bringen könnte, doch wirkt das im Inneren von sehr kleinen und langen Löchern auch so gut?
    Oder ist es was ganz anderes - nämlich das alte Benzin? Ist ca. 2 Jahre drinnen im Tank. Bloß ich habe früher schon mal nach 10 Jahren Standzeit mein Möp wiederbelebt, und bin auch direkt mit dem alten Sprit weitergefahren, ohne Probleme, bis auf den Rost natürlich.
    Weiß nicht so recht, was ich jetzt hier machen soll.


    Mfg Matthias

  • Also mit dem Vergaser brauchst du garnicht erst versuchen die Karre zum laufen zu bringen! Der ist pekig ohne Ende.
    Empfehlenswert wäre an dieser Stelle ein neues Innenleben, das kostet nicht die Welt. Mit solchem Werkzeug lässt sich eine Düse auch wieder aufarbeiten.
    Den Ultraschallgeräte-Hype finde ich einfach nur lächerlich. Die billigen Gerät haben mit Sicherheit auch nicht die Wirkung, die sich so mancher erhofft. Alternativ kannst du den Kram auch mit einem Multidremel aufpolieren, was aber bei den Preisen für ein neues Innenleben nicht im Verhältnis steht.
    Den Sprit entweder zum Reinigen von Teilen verwenden oder pro Betankung einen Liter beimengen, vorher gefiltert natürlich.

  • Grün gewordene Düsen solltest du ersetzen, denn die sind auch in der Düsenöffnung grünspanig aufgequollen. Der wirksame Querschnitt stimmt sicher nicht mehr, nach dem Saubermachen erst recht nicht.


    Ansonsten ist ein Ultraschallbad und dann Spülung mit Bremsenreiniger der richtige Ansatz. Eine neue Wannendichtung noch dazu (auch wenn die alte schon nachzuwachsen scheint), dann sollte das wieder tun.

  • Naja, so uneffektiv ist ein Ultraschallreiniger nicht. Sicher gibt es billige und nutzlose Geräte, aber wenn man sich ein wenig informiert und dann nicht das allerbilligste nimmt, kann man damit beachtliche Erfolge an Dingen erzielen, die sich einer gründlichen Reinigung im Normalfall vehement widersetzen. Wunder darf man allerdings keine erwarten.


    Es kommt auf die Flüssigkeit im Reinigerbecken an. Der Ultraschall bringt die Wassermoleküle derart in Bewegung, dass man sich in eine Alufolie winzig kleine Löcher reinhauen kann. Diese starke Molekülbewegung kann den Dreck zumindest mechanisch lösen, dann aber muss die umgebende Flüssigkeit den Dreck irgendwie chemisch lösen und aufnehmen.
    Beispielsweise wird eine Brille mit Fettfingerabdrücken in klarem Wasser nicht sauber, gibt man ein paar Tropfen Spüli hinzu ist der Reinigungserfolg enorm, sauberer bekomme ich meine Brille nicht.


    Mein Gerät heißt Carrera Sinius Ultra und hat vor ein paar Jahren irgendwas gut unter 50€ bei Amazon gekostet. Es ist nicht das Beste aber es erfüllt seinen Zweck. Dies hier hab ich glaub ich


    Könnte mir vorstellen, so ein Gerät auch mit Kaltreiniger zu befüllen. Aber Vorsicht mit brennbarem Zeugs, die Flüssigkeit wird warm/heiß .. klar: Molekülschwingungen=Wärme


    Gruß
    Hardy

  • Da wir gerade beim Thema sind:
    Was wäre denn gut um einen Vergaser zu reinigen?
    Wer hat schon mit welchem Reiniger welche Erfolge erzielt?

    ...drum fange nicht elektrisch an, was man mechanisch lösen kann...

  • Die Düsenbohrer sind die Investition nicht wert. Alles unter 50 Euro ist nicht präzise, und alles über 50 Euro kostet eben mehr als 50 Euro.. :) Ein Satz neue Düsen kostet weniger als 2 Euro.


    Ich habe einen Ultraschallreiniger zum Vergaserreinigen benutzt, geht erstklassig. Ich habe für das Gerät 5 Euro auf dem Flohmarkt bezahlt. Nach dem Reinigen ist der Vergaser blank und das Wasser im Reiniger ist eine ganz schöne Brühe.


    Ich empfehle dir darauf zu achten, einen mit einstellbarer Reinigungsdauer zu kaufen, das fehlt mir an meinem. Ich bastle aber gerade an einer Zeitsteuerung.


    Zum Reinigen benutze ich (sehr) heisses Wasser mit nem kräftigen Schuss Spüli. Aber in die Geräte kann man praktisch alles reintun, auch Verdünnung oder Benzin wären einen Versuch wert. Mach dir keine Sorgen wegen Blasen oder Schaum, auch mit viel Spüli werden kaum mehr als 1 oder 2 kleine Blasen produziert.


    Wenn bei deinem Reiniger ein Kunststoffkörbchen bei ist, dann versuch es erstmal ohne. Die Wirkung wird laut meiner Bedienungsanleitung bei Verwendung des Körbchens um 30-50% verringert, weil die Ultraschallwellen nicht direkt angreifen können.

  • Man bedenke das das Benzin heutzutage nur 6 Monate lagerfähig ist. Das grüne peckige Zeuch ist das Abbauprodukt vom schlecht gewordenen Benzin und stammt vom Kupfer, welches im Messing enthalten ist.
    Neuer Düsensatz rein und Möp fährt wieder.

  • Ich benutze seit Jahren Ultraschallgeräte zur Reinigung von Motoren, Vergaser, Kunststoff- und Gummiteilen. Die Reinigungsleistung ist hervorragend, jedoch nur wenn einige Dinge beachtet werden:


    Um optimale Ergebnisse zu erzielen, müssen der jeweiligen Reinigungsaufgabe angepasst, entsprechende Spezialreiniger für Ultraschallgeräte verwendet werden. Spülmittel und Co. führen in der Regel nicht zum gewünschten Ergebnis, da "Spülwasser" weder Verharzungen noch Verkrustungen oder Fettschmiere zu lösen vermag. Auch nicht mithilfe von Ultraschall!


    Damit auch optimal gereinigt werden kann, muss sicher gestellt sein, das die Reinigungslösung auch überall hin gelangen kann. So muss vor der Reinigung des Vergasers, dieser selbstverständlich komplett zerlegt werden. Ein Reiniger für Zink-Druckguss ist auch nicht unbedingt optimal für die Messingteile des Vergasers. Die Reinigung sollte in den meisten Fällen bei Temperaturen zwischen 50 und 80°C durchgeführt werden. Nur dann können die meisten Reiniger ihre volle Kraft entfalten. Also ist eine Heizung mit Temperaturregelung bei den Geräten Pflicht.


    Eines hat aber bisher keiner der von mir probierten Reiniger geschafft. Die Reinigung von festen Verharzungen in Benzinhähnen oder Vergasern. Also dieser sehr zäher bis harter Schleim, der meistens alle Bohrungen zugesetzt hat.


    Vernünftige Geräte mit ca. 6L Wannenvolumen kosten ca. ab 270€. Hinzu kommen die Spezialreiniger, die ca. 12-19€/Liter kosten. Sie kommen in einer Konzentration von 5-10% in das Bad. Ist also auch nicht ganz so billig!


    Mein Fazit: Für den normalen Hobby-Schrauber nicht zwangsläufig eine lohnende Investition, wenn man bedenkt, wie viele neue Vergaser man für 300€ kaufen kann! Für den regelmäßigen Nutzer, der auf ein perfektes Reinigungsergebnis, ohne schädliche Lösemittel steht, allerdings ein Muss.


    Gruß Peter

    Perfekte Arbeit macht dauerhaft Spaß. Murks schafft dauerhaft Verdruss!

  • Aha, vielen Dank für alle Aussagen, insbesondere an Peter. Also, ich merk mir das mal vor mit so einem Ultraschallreiniger. Aber so ein teurer geht nicht, das lohnt nicht für seltenen Einsatz, wie Peter richtig bemerkt.
    Zu der grünen Suppe: Das ist das frisch aus dem Tank eingelassene (alte) Benzin aus dem Tank, im Vergaser war natürlich längst nichts mehr, und so grün kommt es natürlich auch nicht aus dem Tank. Das schimmert so durch die Ablagerungen unten in der Wanne, und hat auch binnen Minuten anscheinend gleich etwas von der Farbe angenommen. Sogar der Schwimmer war festgeklebt in der grünen Pampe, die eigentlich einmal Rostschlamm gewesen sein sollte. Krass. Die Dichtung - ja, da sieht man, dass der Kork nicht zur Wiederverwendung taugt. Was ich partout nicht verstehe: Innerhalb von maximal 2 Wochen ist doch der Vergaser ausgetrocknet, und die Düsen sehen danach auch nicht gleich so aus. Aber nach weiteren 1,5 Jahren ergibt sich das obige Bild - aber praktisch nur dort, wo das Innenleben einmal Benzinkontakt hatte. Absolut krass.
    Indessen gibt es neues von der Front: Ich habe heute gedacht, das Benzin könnte über Nacht doch etwaige noch störende Ablagerungen gelöst haben, und habe es noch einmal mit Anschieben probiert. Ging wieder nur stockend, mit wenig Gas gar nicht, da zündet gar nichts, aber ab knapp Halbgas ließ es sich fahren. Nur fühlt es sich an wie starke Spätzündung. Kraftloser, blubberiger Motorsound, keine Kraft, keine Lust zum Hochdrehen, immer mal kurzes Stottern, aber es ging besser als gestern. Ließ sich auch mit viel Gas im Stand am Leben halten. Ich hatte die Grundplattenmarkierung der Vape erst einmal provisorisch auf die Motormarkierung gebracht, damit der Motor überhaupt erst mal läuft, aber das könnte, denke ich jetzt, der größere Teil des Problems sein. Die Vape hat nach meiner Erinnerung eine deutliche Differenz an der Grundplattenmarkierung zur Motormarkierung, und auch eine kleine zwischen Polrad und Grundplatte. Ich werde morgen erst einmal das Polrad mit Messuhr in die korrekte Stellung bringen, und die Grundplatte dann darauf abgleichen. Mein Bauch sagt mir, dass so ein Schuh draus werden wird. Schaun mer mal ...


    MfG Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Ich werf meine Messingteile ausm Gaser generell zum saubermachen in Schwefelsäure da is die Sache mit Grünspan und Konsorten sofort erledigt.
    Vergasergehäuse wandern in die Spülmaschine nach vorreinigung mit Bremsenreiniger.
    Da bekomm ich den vergammelsten und versifftesten Gaser sauber damit.

    Tuning liegt im Auge des Betrachters ich nenns Rennsport

  • ....Also ist eine Heizung mit Temperaturregelung bei den Geräten Pflicht...


    ...Vernünftige Geräte mit ca. 6L Wannenvolumen kosten ca. ab 270€. Hinzu kommen die Spezialreiniger, die ca. 12-19€/Liter kosten. Sie kommen in einer Konzentration von 5-10% in das Bad. Ist also auch nicht ganz so billig!...


    Um gottes Willen. Ich arbeite hier mit einem Mini-Ultraschallreiniger, der etwa einen Liter fasst. Da kommt ordentlich heisses Wasser und Reinigungsmittel rein, und fertig. Für die paar Minuten die die Teile darin zubringen ist keine Temperaturregelung notwendig.


    Für den Hobbyschrauber reichen die kleinen Geräte meiner Meinung nach voll aus, sofern man nur gelegentlich mal den Vergaser reinigen will und nicht ganze Verkleidungsteile baden will... Allerdings sollte man über die Anschaffung eines großen Gerätes nachdenken, wenn man sehr regelmäßig damit arbeiten will, dann werden die kleinen Ultraschaller schnell ZU klein.


    Die Speziellen Ultraschall-Reinigungsmittel sind allerdings tatsächlich VIEL besser als Spüliwasser, das steht fest.

  • @ Peter: wie entfernt man Verharzungen von Pengzenghähnen am besten?


    Also wie bereits gesagt, hat es mit keinem Ultraschallreiniger funktioniert. Es hat auch mit keinem Lösemittel wie z.B. Bremsenreiniger, Verdünnung, Benzin, Aceton usw. Funktioniert. Auskochen mit Diesel, wie hier mal vorgeschlagen, habe ich nicht probiert, da ich mich nicht unbedingt vergiften will!


    Das einzige was funktioniert hat war folgendes: Den Benzinhahn mit dem Heißluftföhn auf ca. 200°C erhitzen. Der Schmodder treibt dann in Schlangenform aus den Bohrungen. Das sieht ungefähr so aus, wie bekannten? Schei......haufen, die es als Scherzartikel gibt. (Die Masse wird angezündet, vergrößert dann erheblich ihr Volumen, und sieht nach dem Erkalten wie ein .....Haufen aus.


    Wenn also aus den Bohrungen nicht mehr raustreibt, lässt man den Benzinhahn abkühlen. Mit passenden Bohrern werden nun die trockenen Verkrustungen mechanisch entfernt. Wenn man es perfekt haben will, strahlt man zum Schluss den Hahn mit Nußschalengranulat. Hierbei wird dann auch der kleinste Rest von den Belägen aus den Bohrungen getrieben, ohne das Grund-Material zu beschädigen.


    Wie ihr seht, ein ziemlicher Aufwand, den auch nicht jeder mangels vorhandener Möglichkeiten realisieren kann. Früher habe ich diesen Aufwand tatsächlich betrieben. Heute kaufe ich lieber einen neuen Benzinhahn, da sie ja wieder hergestellt werden.


    Gruß Peter

    Perfekte Arbeit macht dauerhaft Spaß. Murks schafft dauerhaft Verdruss!

  • ich kann die aussage von damaltor bestätigen, ich habe mir zum vergaserreinigen in der bucht ein gerät mit 1l volumen für 20€ geschossen, ein bekannter hat mir eine ultraschallreinigungslösung besorgt, 15min mit leitungswarmen wasser und der lösung hat mir bald die augen rausfallen lassen, tip top wie ab werk. alles neu bedüst und alles ist in bester ordnung. ABER NIEMALS DEN SCHWIMMER MIT REIN TUN!!! habe 2 mit drin gehabt, die waren vorher einwandfrei im einsatz, nach dem bad sind sie dann im gebrauch langsam aber sicher mit benzin vollgelaufen, scheinbar haben sich an der verlötung irgendwo risse gebildet, gefunden hab ich so noch nichts, aber bei beiden schwimmern war das gleiche problem

  • Dass die Schwimmer im U-Bad beschädigt werden, kann ich mir gut vorstellen, deshalb hab ich es nie probiert. Das ohnehin dünne Blech fängt leicht an zu schwingen, das werden die kleinen Lötnähte nicht halten.


    Das mit den Schlangen aus den Düsen klingt ja witzig :P Videos!

  • Wie schon gesagt, Ultraschallreiniger können dünnes Material durchaus perforieren.
    Nein, es sind nicht die schwingenden Wassermoleküle, das habe ich mir falsch gemerkt, es ist der Druck kondensierender Dampfblasen, der bis zu 100.000 bar betragen kann. Näheres bei WikiPedia

    Das dünne, weiche Blech des Schwimmers trägt im Ultraschallreiniger wohl offenbar auch Beschädigungen davon.

  • Richtig erkannt: Ultraschallreiniger wirken durch Kavitation, nicht Schwingung. Auch richtig: Kavitation kann Oberflächen beschädigen.


    Am Vergaser würde ich nichts vom Buntmetall dort reingeben - das ist ja auch alles für ganz kleines Geld durch Neuteile ersetzbar, zumindest bei den gebräuchlichen Vergaserserien N1 und N3.

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