Vergaser einstellen zum X-ten mal

  • Hallo,


    theoretisch ist mir das Einstellen des Vergasers klar, aber praktisch umsetzen kann ich das aber irgendwie nicht.


    1. Auf der Oldenburger Mopedfreunde-Seite steht, dass man nach dem Warmfahren nur zwei Minuten zeit hat den Vergaser einzustellen, da er danach überfettet.
    Aber nach wieviel Minuten bzw. Km warmfahren hat der Motor denn die richtige Temperatur zum Vergaser einstellen?


    2. Beim Rausschrauben der Luftregulierungsschraube dreht der Motor so hoch, dass ich Angst habe, dass er mir gleich um die Ohren fliegt. Ich höre dann auf weiter zu schrauben, weil der Motor immer noch höher dreht... Ich kann nicht ganz glauben, dass das so sein soll?!


    Kann mir jemand vielleicht noch mal erklären wie man das genau macht, oder ob das so sein soll?
    Oder gibt es irgendwo ein Video, wo ich mir das mal anschauen kann?


    Grüße,
    Schwalbenchris

  • Hallo chris,


    erst mal vor weg, ich habe auch bis vor kurzem gebraucht, bis ich das mit dem Vergaser verstanden hab.


    zu 1.


    nach 10 Minuten fahren müsste der Motor auf Temperatur sein. Ich bin aber immer eine ordentliche Strecke gefahren um sicher zu gehen.


    2.


    Ja der Motor wird echt laut. Das liegt aber daran, da die Gasschieber Schraube weit reingedreht ist um sie am laufen zu halten. Die wird ja später wieder raus gedreht.
    Du drehst die Gemisch Schraube bis zu dem Punkt raus, bei dem die Drehzahl am höchsten ist. Wenn du drüber bist, fällt sie wieder ab, bzw geht aus.
    Wenn du an dem Punkt bist, an dem sie die hochste Drehzahl hat, fängst du an die Gasschieber Schraube wieder raus zu drehen, dann wirst du merken, das du die Gemischschraube wieder etwas rein drehen musst, damit sie wieder stabil läuft. irgendwann bist du dann in einem ruhigen Leerlauf. nur Geduld und etwas feingefühl

  • Ich persönlich fahre ihn etwa 5 KM warm (bis zum nächsten Ort und zurück) das hat eigentlich bisher immer funktioniert. Gibt auch Welche die 10 KM sagen, das ist meiner Meinung nach aber nicht nötig.


    Dann Moped abstellen (Motor anlassen) und die Luftregulierungsschraube rein drehen (aufpassen dass der Motor nicht aus geht) jetzt langsam die Luftregulierungsschraube wieder raus drehen und auf den Motorlauf achten. Bis zu dem Punkt raus drehen, wo der Motor am höchsten aber gleichmäßig dreht. Von der Einstellung die Schraube wieder 1/4 Umdrehung rein.
    Jetzt mit der Standgasschraube das Standgas einstellen und fertig :cool:


    Ich hoffe das war verständlich??


    Grüße vom Bodensee
    Fabi


    EDIT: Habe ich wirklich solange gebraucht zum tippen? :shock:

    simson-treffen-2012-in-baden-württemberg.de/

  • Okay, das die Drehzahl wieder abfällt nach einem bestimmten Punkt wusste ich bisher noch nicht. Die Info werde ich beim nächsten Versuch beherzigen!


    dann wirst du merken, das du die Gemischschraube wieder etwas rein drehen musst, damit sie wieder stabil läuft.


    Woran merke ich das die Gemischschraube wieder etwas reingedreht werden muss? Ich müsste die Standgasschraube doch gar nicht soweit herausdrehen, oder?!


    EDIT: Ich merke es dann einfach daran, dass sie nicht stabil läuft, richtig?!

  • Danke Fabi!


    Ich hätte noch eine Frage:


    Muss die Standgasschraube überhaupt ganz reingedreht werden, wenn man mit der Luftregulierungsschraube die höchste Drehzahl einstellen will?
    Man könnte sie doch etwas raus drehen, dann würde der Motor nicht ganz so laut werden bei der Suche nach der höchsten Drehzahl?
    Die Drehzahl wäre dann "proportional" nicht mehr so hoch... oder so?!;)


    EDIT: Wahrscheinlich lässt sich der Vergaser dann nicht so "fein", bzw. "sauber" einstellen, oder?!

  • Das Ganze ist doch gar nicht so schwer. Wenn die Drehzahl beim Regulieren der Umluftschraube zu hoch wird, kannst Du sofort die Standgasschraube (also die, die den Kolbenschieberanschlag regelt) auch ein Stück rausdrehen. Ziel ist immer ein möglichst niedriges, stabiles Standgas, aus dem heraus der Motor das Gas gut annimmt. Bei zu fettem Leerlaufgemisch läuft der Motor zwar erst mal stabil, nimmt aber das Gas träge an, und überfettet schon bei ein oder zwei kurzen Gasstößen stark. Dreht man die Leerlaufgemischschraube aber zu weit raus, nimmt der Motor das Gas zwar schlagartig an, wird aber immer kraftloser und neigt dann dazu, immer blubberiger und langsamer zu werden, um dann auszugehen. Dann hat man es übertrieben, da muss die Umluftschraube wieder ein Stück rein. Auch beachten, dass die Einstellung der Leerlaufgemischschraube prinzipbedingt auch bis in den hohen Drehzahlbereich mitläuft, also auch dort die Gemischfette (mit abnehmender Tendenz zu höheren Drehzahlen hin) beeinflusst, und damit auch den Verbrauch.
    5 km warm fahren reicht aus. Wenn man dann eine Weile den Motor im Standgas laufen lässt, tritt nicht automatisch Überfettung ein. Und wenn doch, 2 mal Gas geben, undd alles ist wieder gut. Letzlich soll er ja so eingestellt werden, dass es in der Praxis funktioniert, und da steht man schon auch mal 2 Minuten an der Kreuzung.

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Okay, also kann man die Standgasschraube immer ein bisschen mit raus drehen, wenn man die Umluftschraube raus dreht.
    Und gegen Überfettung gibt man ein paar mal Gas.


    Super! Ich denke meine Fragen sind jetzt alle beantwortet!


    Danke an Euch alle!!!:-D


    Grüße,
    Schwalbenchris

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