Vorfahrt beim Rechts Abbiegen

  • Wie sieht´s in folgendem Fall mit der Vorfahrt aus: Ich fahre als Fahrradfahrer (weil ich nicht lebensmüde bin in dem Verkehr und bei den rücksichtslosen Autofahrern) knapp neben der Straße rechts auf dem Fußweg. An einer Einfahrt will ich die Straße geradeaus überqueren, aber ein von hinten kommendes, rechtsabbiegendes Auto fährt einfach vor mir rum. Weil ich das schon geahnt habe (kurzer Sicherheitsblick nach links hinten), bin ich auch gar nicht überrascht, und habe rechtzeitig etwas gebremst. Hinter dem Rechtsabbieger kommt aber noch einer, der gleich hinter dem ersten Auto auch noch rechts rum will. Ich bin nun endgültig am Rande der Einfahrt, und da der zweite Rechtsabbieger (übrigens ein Bäckerauto), mit mir auf gleicher Höhe, zumindest seine Geschwindigkeit gedrosselt hat, bin ich so mutig, und fahre geradeaus über die Straße. Er bremst abrupt, tut überrascht, als hätte ich ihn zum Bremsen genötigt, und beginnt mich aus dem Fenster vollzupöbeln. Er wollte gar nicht anhalten. Ich hätte auf dem Fußweg nichts zu suchen, von daher keine Vorfahrt. Habe mich mit dem so in die Wolle gekriegt, dass er schon meine Personalien verlangt hat, um den Vorfall der Polizei zu melden. Als ich ganz gelassen meine Brieftasche zückte, machte er aber einen Rückzieher - war alles nur ein Bluff. Na, ja. Wie ist die Rechtslage (im wahrsten Sinne des Wortes :)) ) ?
    Ich habe mir meine Meinung schon gebildet. Zwar durfte ich nicht auf dem Fußweg fahren, doch was ändert das an der Vorfahrtssituation?


    Was meint ihr dazu?


    Gruß, Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    das problem wird sein, dass Erwachsene mit dem Fahrrad auf der Straße fahren müssen. Ich weiss nicht was diese Unsitte hat, auf dem Bürgersteig zu fahren. Das geht mir als Fussgänger auf dem Sack.


    Normalerweise musst du als Rechstabbieger den geradeausfahren Radfahrer rechts neben dir durchlassen. Aber wie das nun aussieht, wenn du "unerlaubterweise" aufm Fussweg fährst, kann ich dir nicht sagen. Wärst du Fussgänger wäre die Sache für mich auch klarer.


    MfG


    Tobias

  • Zitat von Matthias1


    Was meint ihr dazu?


    Kommt es zum Schaden, wird dein Verhalten bei der zu bildenden Haftungsquote berücksichtigt. Am Vorfahrtsrecht ändert sich nix.

  • Mal vom Vorfahrtsrecht abgesehen:
    Ich finde diese Unsitte vom Fahrradfahren(als erwachsener)auf dem Fußgängerweg auch mehr als ärgerlich.es ist und bleibt einfach verboten.da wurde auch mal auf kabel1 bei der sendung "Achtung Kontrolle" mal ein sehr schöner beitrag zu gezeigt.zu 99% haben die sich dann auch noch aufgeregt als sie die Strafe bezahlen mussten.desweiteren befanden sich viele Fahrräder in einem mehr als verkehrsunsichen zustand.
    Meiner Meinung und meinen Beobachtungen nach verhalten sich sehr viele Radfahrer sehr Verkehrswiederig:über ne rote Ampel fahren und dann auf den Bürgersteig ausweichen-über einen Zebrastreifen oder Fußgängerampeln zu fahren anstatt,wie es die stvo vorsieht,das Fahrrad darüber zu schieben.
    Und wenn dann was passiert ist es meistens der böse Autofahrer.
    Auch wenns etwas unverhältnismäßig ist:Ich fahre ja auch nicht mit dem Auto auf dem Bürgersteig.Es ist einfach verboten.
    Man kann sich nicht einfach Verkehrswiederig verhalten und sich dann auch noch beschweren wenn dadurch etwas passiert.

    Simson Schwalbe:Leistungsarm und schadstoffstark!

  • was ich viel schlimmer find, ist wenn sich über sporträder aufgeregt wird, weil die ja nicht verkehrsicher sind. Ja klar, ist es theoretisch verboten damit auf der Straße zu fahren, aber mir ist es lieber ich hab keine Klingel, dafür aber ne bremsanlage die die karre auch ordentlich zu mstehen bringt, bei einigen solchen uralt-haufen hätte ich da bedenken, dass die ohenhin schon miserablen U-Bremsen, welche ja meistens total verschlissen sind, überhaupt dazu beitragen so ein fahrrad zu manhalten zu bringen.


    Und dann hab ich da noch was fetsgestellt: wenn man klingelt oder freundlich fragt, wird man oft nur blöde vollgemotzt, schreit man jedoch so richtig los wie so ein Drill-sergeant (so wird's in den filmen zumindest immer gezeigt, dass die so rumbrüllen), lachen einen alle nur freundlich an und machen platz.

  • Wer mit so 'nem Fixie ohne Bremsen durch die Stadt brettert, dem gehört der Kopf abgerissen und ordentlich in den Hals gekackt.


    Ansonsten ist Bürgersteigfahrerei mit dem Fahrrad immer höchst riskant und gefährlich, weil man


    1) ordnungsgeldbedroht ist (was das kleinste Übel ist)


    2) selbst bei einem an sich "schuldlosen" Unfall (wo Oma mit'm Rollator vor dir auf'm Trottoir plötzlich ohne zu blinken nach links zum Schlecker rüber zieht, um sich 'nen Satz Granufink mit Doppelherz zu gönnen :D) immer ein Mitverschulden angehängt bekommt und


    3) dafür keine Versicherung zahlt, weil das "grob fahrlässig" ist


    ... und das können Millionen sein.
    Man zahlt da Schadenersatz, die Rente, den Unterhalt, die Kranken- und Pflegekosten usw. für die nun genickbrüchige Rollstuhlfahrerin ein ganzes Leben lang aus der eigenen Tasche. Man wird Haus, Hof und die Millionen von den Konten pfänden, das Auto, die Simson usw. alles weg und wird unter einer Brücke Quartier nehmen müssen, wenn es schlecht läuft.


    Und so dumm kann das mitunter laufen. :shock:

  • Das mit dem Fahrrad in der Stadt ist sowieso heikel.


    Ich mache das immer so : Ist die Spur breit genug, dann fahre ich schön rechts, damit die Autos vorbei können.
    Ist die Spur aber relativ schmal (wie gut 70% der Strassen hier), fahre ich relativ weit links, damit die Autos richtig überholen müssen und sich nicht trotz Gegenverkehr vorbeischmuggeln.


    Mit der Simme fahre ich auch mal Rechts ran, damit die Leute vorbei können (da ich mir selbes als hinten anstehender Autofahrer auch wünschen würde).


    mfg

  • ich bi neigentlich acu hbestrebt, dem übrigen Verkehr das überholen zu ermöglichen. wenn man sich aber imemr gan zrechts ran quetscht wird man auch dort überholt wo eigentlich kein Platz ist, dam uss man dann eben hartnäckig bleiben und weiter in der mitte der spur fahren.

  • Ich gehöre zu den Radfahrern, die mit Bremsen und Licht aus reiner Selbsthilfe und Notwehr den Fußweg befahren, nämlich um nicht auf der Straße von Auto oder LKW umgenietet zu werden. Auch solche wie mich gibt´s :shock:. Ich behindere nie einen Fußgänger; wenn´s eng wird, fahre ich entweder kurz runter vom Fußweg und auf die Straße, oder ich fahre gaaanz langsam oder halte an, um die Fußgänger vorbeizulassen, je nach Situation. Noch nie hat mich ein Fußgänger vollgemotzt (jedenfalls entsinne ich mich nicht). Und der Polizei habe ich auch schon mehrfach ins Gesicht gesagt, dass mir mein Leben lieber ist als vorschriftsmäßig auf der Straße zu fahren, wo sich aber alle Stärkeren mit schützendem Blech rundrum einen Scheißdreck um ihre Pflichten in Sachen Sicherheitsabstand beim Überholen scheren. Daraufhin war stets Ruhe, und ich habe noch nie Bußgeld bezahlt. Die örtliche Polizei hier toleriert das durchweg, weil sie weiß, dass es so ist.


    Im Übrigen reagieren Kommunen (so beobachte ich es hier zumindest) zunehmend auf das Fahrradfahrer"problem", weil auch sie erkannt haben, dass man als Fahrradfahrer auf deutschen (?) Straßen gefährlich lebt, sei es durch zu enge Fahrbahnen, die ein korrektes Überholen bei dichtem Verkehr gar nicht erlauben, sei es durch agressive, rücksichtslose oder einfach nur gedankenlose Autofahrer. So gibt es mittlerweile dank entsprechender Verkehrsschilder Fußwege, die sich Radfahrer und Fußgänger teilen können oder sogar teilen müssen (Radfahren auf Fußweg erlaubt bzw. sogar vorgeschrieben!). Und dabei muss nicht einmal ein besonders gekennzeichneter Radfahrstreifen vorhanden sein. Sollen sich da die Fußgänger beschweren? Ich finde es einfach nur vernünftig.
    Den Verkehrsraum sinnvoll aufzuteilen ist nun mal ein Kompromiss, doch niemand hat von vorn herein das Recht, irgendetwas für sich alleine in Anspruch zu nehmen. Das scheint mir aber eine sehr verbreitete Grundeinstellung zu sein, die ich nicht richtig finde.


    Zur Vorfahrtsituation in dem Abbiegefall habe ich in der StVO Folgendes gefunden:


    § 9 StVO


    (3) Wer abbiegen will, muß entgegenkommende Fahrzeuge durchfahren lassen, Schienenfahrzeuge, Fahrräder mit Hilfsmotor und Radfahrer auch dann, wenn sie auf oder neben der Fahrbahn in der gleichen Richtung fahren. Dies gilt auch gegenüber Linienomnibussen und sonstigen Fahrzeugen, die gekennzeichnete Sonderfahrstreifen benutzen. Auf Fußgänger muß er besondere Rücksicht nehmen; wenn nötig, muß er warten.


    Das scheint mir eindeutig zu sein. Wenn die Vorfahrtsfrage eindeutig ist, verstehe ich aber nicht, weshalb da im Schadensfalle eine Quotelung vorgenommen werden soll, was ja Teilschuld bedeutet. Der einzige Vorwurf, den ich mir da in dem Moment selber machen müsste, wäre der, dass ich mir die Vorfahrt gewissermaßen sanft erzwungen habe, was ich an sich auch nicht hätte tun dürfen.


    Gruß, Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Matthias, das hast du sehr schön beschrieben und präzise ausgedrückt.
    Ich gehe mit dir vollkommen d'accord.
    Und handhabe es genauso. :)
    Ich als Fahrradfahrer beschwere mich selbst oft über Fahrradfahrer.
    Aber rücksichtslose und egoistische Menschen findet man überall.
    Von denen mal abgesehen, zieht der Fahrradfahrer in letzter Konsequenz im Verkehr ja immer den Kürzeren.
    Trottoir ist nicht, und auf der Straße wird er zwar gesehen, aber eigentlich nicht toleriert.


    Und ich kann mich an einen Thread erinnern, da waren sich so ziemlich ALLE einig, dass man mit einem Moped auch mal Fahrrad- oder Fußgängerweg fährt, bevor man sich umfahren lässt. Gelle???!
    :)

  • hmmmmm...... du fährst also auf dem Gehweg auf eine Kreuzung zu und willst sie überqueren...... ist das nicht so das man wartet bis die Strasse frei ist und sie dann überquert ????? denn ich denke mal das du auf der anderen Seite der Kreuzung auch auf dem Gehweg weitergefahren wärst ......

    Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht sollte man nicht den Kopf hängen lassen

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Matthias1

    Wie sieht´s in folgendem Fall mit der Vorfahrt aus: Ich fahre als Fahrradfahrer (weil ich nicht lebensmüde bin in dem Verkehr und bei den rücksichtslosen Autofahrern) knapp neben der Straße rechts auf dem Fußweg. An einer Einfahrt will ich die Straße geradeaus überqueren, aber ein von hinten kommendes, rechtsabbiegendes Auto fährt einfach vor mir rum. Weil ich das schon geahnt habe (kurzer Sicherheitsblick nach links hinten), bin ich auch gar nicht überrascht, und habe rechtzeitig etwas gebremst. Hinter dem Rechtsabbieger kommt aber noch einer, der gleich hinter dem ersten Auto auch noch rechts rum will. Ich bin nun endgültig am Rande der Einfahrt, und da der zweite Rechtsabbieger (übrigens ein Bäckerauto), mit mir auf gleicher Höhe, zumindest seine Geschwindigkeit gedrosselt hat, bin ich so mutig, und fahre geradeaus über die Straße. Er bremst abrupt, tut überrascht, als hätte ich ihn zum Bremsen genötigt, und beginnt mich aus dem Fenster vollzupöbeln. Er wollte gar nicht anhalten. Ich hätte auf dem Fußweg nichts zu suchen, von daher keine Vorfahrt. Habe mich mit dem so in die Wolle gekriegt, dass er schon meine Personalien verlangt hat, um den Vorfall der Polizei zu melden. Als ich ganz gelassen meine Brieftasche zückte, machte er aber einen Rückzieher - war alles nur ein Bluff. Na, ja. Wie ist die Rechtslage (im wahrsten Sinne des Wortes :)) ) ?
    Ich habe mir meine Meinung schon gebildet. Zwar durfte ich nicht auf dem Fußweg fahren, doch was ändert das an der Vorfahrtssituation?


    Was meint ihr dazu?


    Gruß, Matthias


    Typisch deutsch, gegen Verkehrsregeln verstoßen und dann noch Rechte einfordern. Bei sowas krieg ich immer nen dicken Hals. Das wird nur noch von den Idioten getoppt, die von irgendwoher auf dem Fußweg angeschossen kommen und den nächsten Fußgängerüberweg für sich in Anspruch nehmen.

  • Rein in den Verkehr, der Verantwortung stellen.


    Wer auf dem Fussweg Fahrrad fährt muss auch an einer Kreuzung absteigen. :D


    Ich fahr jeden Tag meine 2km zur Arbeit mit dem Rad. Jeden Tag freue ich mich 2mal aufs neue, wenn ich über die Autobahn fahre. Denn ein Stopschild lesen können die, die von der Autobahn kommen absolut nicht. Und dabei immer noch schön telefonieren..... Macht Spass als Radfahrer. Vor 2 Wochen hatte ein BMW wieder eine Beule mehr, weil ich sie ihm in die Tür getreten habe. Und die gerufene Polizei hat den BMW-Fahrer noch ausgelacht 8)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von cih

    .................... Vor 2 Wochen hatte ein BMW wieder eine Beule mehr, weil ich sie ihm in die Tür getreten habe. Und die gerufene Polizei hat den BMW-Fahrer noch ausgelacht 8)


    Was ich für ein Gerücht halte, ist und bleibt vorsätzliche Sachbeschädigung. Wird auf Antrag auf jeden Fall verfolgt und zivilrechtlich bist du schadensersatzpflichtig.

  • na dann bin ich mal gespannt was da kommen wird ;) ich berichte


    $3 trifft aber auch für den Gegenverkehr zu


    Notfalls werd ich das nächste Mal wohl lieber mit dem Kopf einschlagen, als mich mit "Notwehr" einer Verletzung zu entziehen.... Denn wenn ich 2meter tiefer liege, kann ich mit Recht behaupten das ich nach Gesetz gehandelt habe :D

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab auch nicht gesagt, dass der andere unschuldig ist. :wink:


    Aber mal ein anderes Beispiel aus eigener Erfahrung. Bin mit meiner Yamaha unterwegs und überhole auf einer recht schmalen Straße zwei Fahrradfahrer. Die Straße ist etwas breiter als eine normale Fahrspur auf der Autobahn, also ganz knapp für 2 PKW ausreichend. Ich war ziemlich gemütlich unterwegs, die Straße frei und ich hab nen schönen großen Bogen um die beiden gemacht. Tritt doch das Rind trotzdem mit einem Bein nach links raus. Einfach so aus Blödheit oder Instinkt oder was weiß ich. Wäre ich dort nicht über 2m weiter links gewesen, sondern nur den vorgeschriebenen Meter, dann hätte der nen Trümmerbruch nicht nur im Bein und die Rübe hätte er sich auch noch auf der Piste eingeschlagen. Ich hab ernsthaft überlegt, umzudrehen. Mit Helm und Kutte kann man sich ja auf fast jede Schlägerei einlassen. Wäre aber sinnlos gewesen, solche Hirnies begreifen das nicht. Auch so ne Sache, wo der Hals anschwillt. Wie manche Leute unterwegs sind, das geht gar nicht. Rotzfrech und rotzdumm.

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