Alte Kickstarterwellen recyclen

  • Hi,


    nur als Tipp und falls in ferner Zukunft (vor der nächsten Forums-Löschung durch Strato ...) mal jemand die Suchfunktion zum Thema Kickstarterwelle bemüht:


    Viele kennen wahrscheinlich das Problem, dass an irgendeinem alten Motor die Verzahnung aussen auf der Kickstarterwelle rundgedreht und vergriesknaddelt ist (durch überrutschenden Kickstarterhebel, der sich gelockert hat oder so was).


    Bei den gebläsegekühlten Motoren ist die Kickstarterwelle mit dem aufgeschweißten Zahnsegment eingebaut.
    Bei dem (ebenfalls gebläsegekühlten) 4-Gang Habichtmotor, den ich zur Zeit überhole, ist das natürlich auch so. Und der Held von Vorbesitzer hatte (man glaubt es nicht) den Kickstarterhebel auf der Welle festgeschweißt, eben weil die Verzahnung über den Jordan war X( . Danach hat er die Welle dann abgesägt, um den Getriebedeckel abzubekommen. So habe ich den Motor (in einem Star eingebaut) dann bekommen. Das gleiche Spiel hatte er mit dem originalen 3-Gang Star Motor getrieben, den er mir als Zugabe mitgegeben hat.


    Also habe ich bei Schellerhoff neben den Lagern und Simmeringen usw. für die Motorüberholung flux auch noch eine neue Kickstarterwelle mit Segment mitbestellt (die sind ja noch erhältlich). Gestern wollte ich den Motor wieder zusammenfügen, und siehe da: Schockschwerenot, irgendwas passt da nicht. Schnell mal altes und neues Teil verglichen, der Übeltäter war die Kickstarterwelle:


    Beim 4-Gang Motor (M54/1) ist das Zahnsegment an einer anderen Position auf die (mit der 3-Gang-Version identischen) Welle geschweißt, als beim 3-Gang Motor


    OK, selber Schuld, hätte ja vorm Bestellen vergleichen können. Haken an der Sache: die 4-Gang-Kickstarterwelle ist nicht mehr neu zu bekommen (zumindest habe ich nirgendwo eine gefunden).
    "Blanko"-Wellen ohne aufgeschweißtes Segment schon, z.B. bei Schellerhoff für gewaltige 2,60 € :) Die Segmente zum Aufschweißen ahbe ich allerdings nicht gefunden, daher kam die Idee zum Recyclen der alten Segmente, das ist ganz einfach:


    Die Segmente sind (zumindestens auf allen meinen alten Wellen) mit einer einseitigen Naht auf die Welle geschweißt, und zwar auf der "langen" Seite der Welle, also auf der Seite, die nach außen führt, wo also die Verzahnung ist.

    • Welle in den Schraubstock spannen
    • Mit der Flex (Trennscheibe) die Welle auf der geschweißten Seite möglichst nah am Zahnsegment abtrennen (am besten durch die Schweißnaht)
    • Mit der Flex (Schruppscheibe) die geschweißte Seite abschleifen, bis erkennbar ist, dass die Schweißnaht vollständig abgetragen ist (man sieht dann andeutungsweise den Durchmesser der Welle in dem Segment)
    • Den Wellenstumpf aus dem Zahnsegment rausschlagen (mit einem Durchschlag o.ä.)
    • Voilà: fertig, ein Zahnsegment zum neu aufschweißen ist parat...


    Beim Aufschweißen auf die neue Welle ist die genaue Position wichtig. Der Abstand vom kurzen Ende der Welle bis auf die Seitenfläche des Zahnsegments gemessen beträgt:

    • 28,5 mm bei der Welle für den 3-Gang Motor
    • 45,5 mm bei der Welle für den 4-Gang Motor


    Fazit (der viel zu langen Rede kurzer Sinn):
    Schmeißt verranzte Kickstarterwellen mit Segment nicht weg, rettet das Zahnsegment. Wer das Ding nicht selbst auf eine neue Welle schweißen kann / will, findet bestimmt irgendwen, der das in der Mittagspause für ein Bier erledigt. Für die 4-Gang Version der Wellen scheint solch ein Recycling eh die einzige Möglichkeit zu sein.
    Für die 3-Gang Version steckt halt ein Preisunterschied drin: eine komplette Welle kostet so zwischen 13 und 18 €, eine Welle ohne Segment gerade mal 2,60 €, und der Umbau des Segments ist keine große Sache.


    Falls das nun alles überhaupt keinen interessiert oder für alle sowieso eine alte Jacke sein sollte oder auch viel zu ausführlich war, kann er / sie es ja wegklicken und Monty Python zitieren:


    And now something completely different ... :smokin:


    So long,


    Izzy.

  • Ist die Kickstarterwelle denn gehärtet?. Ansonsten könnte man als Notlösung einfach ein 6 mm-Loch durch den Kickstarterhebel und die Welle bohren und einen Hohlspannstift oder eine Schraube durchstecken.
    Gruß
    Braveheart aus Ascheberg

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