Tach ihr Elektronikzündungsspezialisten. Holt schonmal eure Glaskugeln raus
Hab ein kleines Konvolut an E-Zündungen & Teilen für recht geringes Geld bekommen.
U.a. eine 12V Elektronikzündung aus wohl einer S53/S83, Nachwendeproduktion, eingeprägtes Datum wäre 1994. Massefreie Spule für Batterieladung, passendes Polrad etc. etc.
Nun ist mein Plan meinen SR4-2 mit eben jener Zündung auszustatten. Ist ja recht einfach der ganze Umbau.
Hab jetzt zum Testen erstmal die U-Zündung ausgebaut (und überm Rahmen hängen lassen). Am "offenen Herzen" hab ich dann die 12V E-Zündung samt Polrad reingehangen, dort nur den Zündschaltkreis angeschlossen (Steuergerät, Masse, EMZA Zündspule). Ein extra Massekabel vom Motor zum hinteren Massepunkt hab ich eh schon gezogen.
ZZP stimmt mit der Motormarkierung überein (mein SR4-2 hat einen spät 70er Austauschmotorrumpf M53/2 Typ), soweit so gut. Anschluss 2 am Steuergerät nicht belegt da ich den Testlauf dann eh per Absaufen ausgemacht hätte.
Nun hab ich es geschafft dass der Star angesprungen ist und einpaar Sekunden lief. Danach ist er quasi von alleine abgesoffen. 2 Versuche gingen weiter so. Beim 4. Versuch ging der Star an und ich wollte ihn mit dem Spielen am Gasgriff am Leben halten... ging aber nicht: paar Sekunden an, einwenig hochgedreht und brrrrrrrrrrrrrrr isser wieder aus.
Alle späteren Zündversuche haben dann nicht mehr funktioniert.
Was mich nun einwenig verwirrt: Zündfunke ist da. Vergaser geht top. Falschluft etc. ausgeschlossen. Hänge ich die U-Zündung rein läuft der Vogel mit Anstreicheln vom Kickstarter wieder. Ausgetauscht zur E-Zündung: nix geht.
-ZZP kontrolliert: alle Markierungen stimmen bei 20° vor OT überein.
-Zwei 6V Zündspulen probiert: kein Unterschied. Beide scheinen nicht defekt:
kurze EMZA 1.8ohm Widerstand zwischen 1 und 15 und 2.5 kilo-ohm am Zündkabelkontakt (nicht bissl wenig?)
lange 6V Zündspule Widerstand 1.9 ohm zwischen 1 und 15 und 7.7 kilo-ohm am Zündkabelkontakt.
Mit beiden gibt's einen Zündfunken. Laufen tat der Vogel mit der kurzen Spule.
-Ladespule spuckt mir 620 ohm Widerstand aus. Sollte so auch passen. Beim Kicken und Polraddrehen kommt auch Spannung am Kontakt 14 des Steuerteils an.
-Geberwiderstand: 16,6 ohm; stimmt wohl auch für die Geber neuerer Produktion. Geberwiderstand ändert sich/springt rum beim Drehen des Polrads, normalisiert sich wenn alles steht auf seinen Ausgangswert (normal?).
-Steuerteil ist eins aus DDR Produktion. Gab nur dieses eine im Konvolut und es hat auf jeden Fall bessere Zeiten im Leben gesehen. Der Einstellungspoti ist oben total ausgefressen, da hat sich jemand schon knallhart dranne vergangen. Soweit mir bekannt steuert der aber halt nur die Einsatzdrehzahl (und andererseits auch die Höchstdrehzahl wo ein Funke kommt). Den hab ich so eingestellt dass Funken kommen wenn man eine halbe Umdrehung mit dem Hinterrad in rund einer Sekunde im höchsten Gang dreht. Aber auch unabhängig von seiner Einstellung: zünden will der Vogel mit der E-Zündung immernoch nicht. Kaum schließ ich die Unterbrecherzündung wieder an, läuft er als wäre nie was gewesen.
Was mich anfangs verwirrt hat. Die Spulenpositionen von Ladespule und Frontlichtspule waren vertauscht, ebenfalls mit vertauschten Kabelfarben. So musste ich rot/weiß an 14 des Steuerteils anschließen um meinen Funken zu bekommen. Kann die Zündproblematik daran gelegen haben? Oder isses dem Geber/Steuerteil schnuppe an welcher Position seine Ladespule im Polrad steckt? Hab gerade eben beide Spulen ausgelötet und an ihre richtige Position mit richtiger Kabelfarbe angeschlossen...
Also ihr Gurus: woran kann es liegen? Ich schätze zu schwacher Zündfunke. Aber durch was genau resultierend? Bin absoluter Laie auf dem Gebiet der E-Zündungen