Als Mr. Sydney Smith aus Liverpool, der in den 70er Jahren bei der RAF in Laarbruch diente, 20011 bei Winfried Koenen in Goch weilte, lernte er dort André Hanrath von den Simson Freunden Niederrhein kennen. Nach einigen Bierchen (zu viel) wurde ein Gegenbesuch mit einem Simson Duo vereinbart. Dabei handelt es sich um ein Behindertenfahrzeug aus der ehemaligen DDR, das 1976 aus Moped teilen gebaut wurde. Als Kraftquelle dient ein 50ccm³ Moped Motor mit 3,8PS Leistung. André Hanrath hat dieses Fahrzeug in Liebevoller Kleinarbeit restauriert.
Am 3. September nun brachen A.H. und W.K. zu ihrer abenteuerliche Reise auf. Zunächst ging es durch die Niederlande nach Rotterdam. Nach etwa 9 Stunden wurde dieses Etappenziel erreicht. Mit der Nachtfähre wurde dann Kingstonupm Hull angesteuert. Am nächsten Morgen fuhren die Beiden in Richtung Liverpool. Gleich an der riesigen Humber Brücke gab es ein spaßiges Erlebnis. An der Montstation konnte der Kassierer keinen Tarif für das seltsame Fahrzeug ermitteln und lies die Beiden gratis passieren. Das Navigationsgerät (ein Zugeständnis an moderne Zeiten) wurde auf die Option „kürzeste Strecke“ eingestellt, was sich später als Fehler herausstellte. Bei früheren Fahrten mit Auto oder Motorrad in der Gegend hatten die Hügel recht harmlos gewirkt.
Mit der Simson Duo ist es, als ob man vor einer Mauer steht. Teilweise wurden die Steigungen im ersten Gang erklommen. Ein Hügel war so steil, das A.H. das Fahrzeug alleine den Berg hinauf steuerte, während W.K. eine halbe Meile wanderte. Schließlich war der Scheitelpunkt erklommen und die weitere Fahrt gestaltete sich ziemlich problemlos. Am Old Trafford Stadion in Manchester wurden einige Fotos gemacht. Nach weiteren 2 Stunden Fahrt im dichten Berufsverkehr wurde gegen Abend Liverpool, wo die beiden mit großem Hallo empfangen wurden.
Nach anderthalb schönen Tagen in Liverpool wurde die Rückreise angetreten. Dank der guten Ortskenntnis von Sydney Smith, einem erfahrenen Berufskraftfahrer, konnte für die Rückreise eine stressfreiere Variante gefunden werden. Schließlich erreichten die beiden am 7. September mit deutlichen Verschleißerscheinungen an Kupplung, Bremse und Sitzfleisch, glücklich aber erschöpft Goch. (Es wurden 875Km zurückgelegt)