Aussetzer beim Vortrieb, aber keine Fehlzündung

  • Moin.



    Ich habe mal ein Video gemacht, bei 3.58min. kann man es hören:



    https://www.youtube.com/watch?v=hAjwpos4dbA



    Vorher auch zwischendurch.




    Und zwar ist es so, daß der Vortrieb kurzzeitig abreisst, die Drehzahl aber kurz höher wird. Eigentlich als ob die Kupplung kurz rutscht. Dauert nur einen Bruchteil einer Sekunde und ob man kurz festgehalten wird. Das passiert bei Vollgas nach etwa 10km Fahrt.


    "..äääääääääääääääEEEääääääääääää..." :roll:


    Kann aber eigentlich nicht sein, da die Kupplung inkl. richtigen Scheiben und Belägen und den Federn erneuert wurde. Öl ist das 80er Addinol. Ich dachte erst, es lag an den nur 27,3mm messenden Nachbaufedern, so daß ich die mit U-Scheiben unterfüttert habe. Leider besteht das Problem immernoch und kann ausgeschlossen werden, da es auch mal bergab passiert ist. Die Zündung ist auch neu verbaut und eingestellt. Zündaussetzer hören sich auch eigentlich anders an, ich kann keine Aussetzer feststellen.


    Wo kann ich noch suchen? Kette, Ritzel, Mitnehmer? Kann sich das Kettenrad im Mitnehmer kurzzeitig drehen und so einen Effekt hervorrufen?



    Gruß Maik

  • Guten Abend ich würde doch auf Zündung tippen, nämlich auf eine langsam schwächer werdende Zündung. So arbeitet sie tadellos aber unter Vollgas, wenn der Druck im Zylinder am größten ist, schafft es der Funke nicht immer gut genug überzuspringen. Schuld ist dann meist die Innenliegende Zündspule bei den SLMZs oder ein Polrad das langsam in seiner Magnetisierung nachlässt. Unsere Schätze sind ja auch nicht mehr die jüngsten. Hatte ich mal beim Star. Der zog wunderbar, dann bei Vollgas auch "die unsichtbaren Gummiseile" die der gute C. Hertweck in seinem Buch beschreibt (1961!) Leider habe ich bei mir nicht erörtern könne ob es Polrad oder Spule war. denke aber eher Spule weil es auch ein Weilchen dauerte, bis der Fehler auftrat. Habe das einfach auf SLEZ umgebaut.


    Was Du probieren könntest: Eine Düsengröße größer einbauen um absolut ausschließen zu können das es an zu wenig Sprit liegt.
    - den Elektrodenabstand an der Kerze auf 0,3 verringern bis Du repariert hast, dann ist der Fehler evtl. erstmal weg.


    - manchmal spinnt auch der Kerzenstecker bei Hitze. Messen ob der im kalten wie im warmen Zustand keinen abnormal hohen Widerstand hat. (glaube 1-3 kOhm)


    - Wachsartige Reste aus der Herstellung auf dem Unterbrecherkontakt sorgen manchmal für Ärger, dann aber eigentlich schon früher bei tieferer Drehzahl.


    Letztendlich dann den teuren Schritt wagen und Zündspule/Polrad tauschen

  • Moin.



    Danke. Die Zündspule ist eigentlich grad erst neu, wie auch Kabel, Stecker, Kerze, Hochspannungsdurchführung, Unterbrecher und Kondensator. Eben aus dem Grund, daß damals der Funke zu schwach war um unter Kompression zu zünden. Die Spule ist die von Plitz mit der Stoffummantelung.


    Bliebe also nur das Polrad...? Wusste garnicht, daß der Magnetismus nachlässt.



    Kann man das von der SLMZ ruhig gebraucht kaufen?



    Gruß Maik

    • Offizieller Beitrag


    Bliebe also nur das Polrad...? Wusste garnicht, daß der Magnetismus nachlässt.


    Kann man das von der SLMZ ruhig gebraucht kaufen?


    Du kannst dein Polrad einfach testen, indem du es mit der offenen Seite an eine senkrechte Metallfläche pappst. Bleibt es kleben, sind die Magnete noch gut - wenn nicht, dann nicht.


    Gebrauchte Polräder sind wohl kaum "neuer" als deines..


    LG Kai d:)

  • Der gute Carl Hertweck beschreibt, dass man die Remanenz (=Magnetisierungsgrad) bei Bosch früher bestimmen und bei Bedarf das Polrad wieder "aufmagnetisieren" konnte. Ich habe schon mal von Anbietern für sowas gelesen aber das in Zusammenhang mit Vorkriegsmaschinen wo man keine neuen Zünder mehr bekommt und auch nicht schnell mal ne Vape rein zimmern kann. Kannst Dich ja mal nach Aufmagnetisieren erkundigen bzw. ein Polrad von nem Kumpel probieren. Laut C. Hertweck verliert das Polrad bei jedem Abziehen von der GruPla und bei mechanischen Stößen einen gewissen Teil seiner Magnetisierung.

  • Eine nachlassende Magnetisierung als Ursache halte ich für ausgeschlossen. Wenn der Motor bei 200U/min beim Start zündet, tut er das ganz sicher bei >6000U/min mit zig fache größerer Energiebereitstellung der Spule.


    Auch geht die Drehzahl nicht hoch, der Motor scheint kurz nicht zu zünden. Da würde ich eher auf ein 1/10 sekündiges Problem Richtung Gemischbereitstellung tippen. Kann natürlich auch Zündung sein. Alles neu bedeutet nicht, dass alles in Ordung ist (miese Quali vieler Neu-Kondensatoren).

  • Moin.


    Aussetzer?? Hmm... weiß nicht...bin da nun etwas verunsichert. Das Polrad scheint ok zu sein, Magneten haben stramme Leistung.


    Ich werde mir auf Verdacht mal wieder ein Set aus Kondensator, Unterbrecher, Zündkerze bestellen. Sprit bekommt sie genügend, der Schlauch ist immer voll und es fliesst auch nach. Kerzenbild ( kalt ) sieht sehr gut aus.


    Diese Drecks-Nachbauten ( wenn es daran liegen sollte ) gehen mir auf den Sack, ganz ehrlich. Im S....-Shop bei persönlicher Abholung haben die mir noch gesagt, daß die Kondensatoren gut sind und nieeeeee Probleme damit haben. Man darf die nur nicht zu straff anziehen.


    Ich bin gespannt auf das Ergebnis und bestelle diesmal bei einem Simson-Schrauber.


    Gruß Maik

    • Offizieller Beitrag

    Sprit bekommt sie genügend, der Schlauch ist immer voll und es fliesst auch nach. Kerzenbild ( kalt ) sieht sehr gut aus.



    Das Kerzenbild kann man nur nach gutem Warmfahren beurteilen. Dann gleich: Rechts ran, Motor aus, Kerze raus.
    Und Spritmangel ist auch eine sehr dynamische Angelegenheit, der macht sich zuerst nur in seltenen "Verbrauchsspitzen" bemerkbar.


    Miss für eine grobe Prüfung den Benzinfluss (Wiki) und mach das Lieblingstankdeckelbelüftungslöchlein sauber.



    Peter

  • Moin.


    Eines ist mir aber noch aufgefallen als ich die Kupplung demontiert hatte...am Federteller sind an der Aufnahmefläche/Kontaktfläche leichte Einlaufspuren zu sehen gewesen. Ist das evtl. verantwortlich für Kupplungsrutschen?? Ich habe es leider nicht fotografiert. Das ist zumindest ein Bauteil, daß ich nicht ersetzt habe.



    Gruß Maik

  • Ich hatte das gleiche Phänomen. Kam immer nach ner Weile Vollgas, sporadisch.
    Zündaussetzer waren’s bei mir. Bei Vollast ist nicht genug Sprit nachgelaufen.
    Ich hatte damals nen Filter am Benzinschlauch, war letztendlich die Ursache.

  • Moin.



    Spritfluss ist aber gut. Es ist auch kein Filter dazwischen. Ich hatte schon desöfteren davon gehört, daß an der Schwalbe diese Benzinfilter den Spritfluss beeinträchtigen. Deswegen habe ich den gleich weggelassen.




    Gruß Maik

  • Moin.


    Neue Kupplungsbeläge von Dumcke drin ( sind auch dicker als die von MZA ), neue Original-Federn ( auch länger als MZA ), Neuer Kupplungszug, Kupplung eingestellt, Druckplatte leicht angerauht, Mitnehmerlager erneuert, Kette getauscht, Vergaser zerlegt und gereinigt, Polrad hat satt Magnetleistung, Benzinschlauch sicherheitshalber begradigt. Fehler besteht weiterhin.
    Getriebeöl habe ich ca. 500ml drin. Ist auch das Standard-Addinol.
    Während der Fahrt habe ich mal die Kupplung leicht gezogen, es zeigte sich exakt das genannte Symptom. Das können doch keine Fehlzündungen sein. Kann doch nicht wahr sein! Getriebeöl zu viel?? Etwas ablassen? Getriebe kaputt? Kann an der Welle irgendwas abgeschert sein, daß das 3. Gang-Zahnrad durchgeht?


    Gruß Maik

  • Moin nochmal.



    Falls zu viel Getriebeöl drin sein sollte...ich habe ja das Öl abgelassen und hab ca. 500ml draufgekippt. Ab wieviel zu viel Volumen fängt die Kupplung denn an zu rutschen? Ich möchte mal versuchen, etwas Getriebeöl abzulassen, so 50ml. Vielleicht war die Restmenge noch zu groß. Oder wäre das nicht ratsam?



    Gruß Maik

  • Kannste probieren.



    Ein bissel bleibt immer drin im Motor wenn du Öl ablässt(50 ml+- ist denke ich kein schlechter Richtwert).



    Ob das was bringt wage ich zu bezweifeln. Kaputt machste damit aber auch nichts.
    mehr würde ich aber auch nicht ablassen.

  • Moin.


    Kann an der Welle irgendwas abgeschert sein, daß das 3. Gang-Zahnrad durchgeht?


    Gruß Maik



    Morgen Maik,


    das verschiebbare Zahnrad des zweiten Gangs hat auf jeder seite drei Nupsies, die in die entsprechenden "Gegenlöcher" in den Zahnrädern vom ersten und zweiten Gang einrasten und so die Zahnräder mitnehmen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß da für eine oder zwei Umdrehungen was überrutscht und dann wieder einrastet.


    Gruß


    Philipp

  • Moin.



    Vielen, vielen Dank!!! Das hat mir geholfen und beruhigt mich etwas. Ein Fehler den ich wohl ausschliessen kann. Als ich das uralte Getriebeöl damals abgelassen habe, und auch die beiden "Spülungen" danach, kam auch nichts Besorgniserregendes mit raus. Normaler Abrieb. Normal müsste ja was zu sehen gewesen sein. Oder zu hören...




    Der Handhebel hat ausreichend Spiel lt. Buch, aber vielleicht gebe ich noch etwas dazu. Nachher nehme ich auch mal etwas Getriebeöl raus.




    Gruß Maik

  • Moin.



    Getriebeöl-Entnahme brachte nichts.



    Ich möchte mir mal den Schalthebel am Motor ansehen und auch die Druckstangen. Wie baue ich die Druckstangen aus?


    -Kupplungszug demontieren
    -Kupplungs-Einstellschraube hinter linken Motordeckel entfernen
    -Feder Kupplungshebel entfernen, Kupplungshebel bis Anschlag randrücken
    -Zurück und herausziehen
    -Moped leicht nach links kippen, damit die Druckstangen herausrutschen



    Soweit richtig? Muss ich noch auf irgendwas achten? Gibt es Verschleissmaße?



    Gruß Maik

  • "Kupplungsspiel" gibt es zweimal: Zum einen ist da das Seilspiel zwischen Handhebel und Hebel am Motor, zum anderen im Motor das Spiel der Betätigungsstangen vom Hebel zur Kupplung selbst.




    Bevor du das Zerlegen anfängst: Hast du letzteres schon geprüft?

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!