Bremsen Ernsthaft Bremsen lassen?

  • Hi,


    ich fahre seit einigen Jahren begeistert eine KR51/1. Letztes jahr habe ich einige wirklich große Touren gemacht, und war begeistert wie gut die Schwalbe das alles gemeistert hat. LEIDER sind die Bremsen wirklich ein Verkehrsrisiko.


    Ich habe letztes jahr einige Bremsbeläge ausprobiert, bin aber nie zu einem "Bremsenden Ergebnis" gekommen.
    Ich würde mich über ein paar konkrete Vorschläge freuen, wie ich meine Schwalbe dazu bringe, ernsthaft zu bremsen.


    Ich werde im Sommer eine ziemlich große Tour nach Lyon machen. Bis dahin sollten die Bremsen so funktionieren, dass ich mit dem Hinterrad in der Luft zum Stehen komme! ;)



    Vielleicht habt Ihr ja gute erfahrung mit Bremsbelag xy gemacht? Oder ein Trick - Irgendwas abschleifen? oder Doch die alten Asbestbeläge (hat die noch jemand?)? Scheibenbremesen?


    Naja, schreibt, was euch dazu einfällt!


    Grüße,


    Pfannkuchen


    PS.: das mit den Scheibenbremsen war ein Scherz ;)

  • Mahlzeit!


    Hast du nur verschiedene Beläge ausprobiert, oder auch mal eine neue Bremstrommel hergenommen? Viele originale DDR-Laufräder sind in der Beziehung völlig fertig, da kannst du drumrum alle Kunst anwenden und es bremst trotzdem nicht gescheit.

  • Moin,


    es gibt die Möglichkeit eine hintere Bremsankerplatte mit aussenliegendem Hebel für das Vorderrad anzupassen. Kleinere Umbauarbeiten sind dazu an der Platte nötig. Ich denke Du wirst dazu etwas in der "Suche" finden.
    Du hast jetzt wahrscheinlich noch die Bremse mit dem innenliegenden Hebel, oder?
    Da würde ohne Umbau nur helfen:
    - Gute Beläge (zB EBC)
    - Bremse vernünftig einstellen,
    siehe auch Beitrag Bremsentuning für Trommelbremsen in der Oldtimer-Markt.
    Gut, die hat nicht jeder, Fazit daraus ist: Die auflaufende Backe muss zuerst anliegen, die ablaufende danach. Erstere übernimmt etwa 3/4 der Bremsleistung. Also, Tragbild anschauen und bearbeiten.
    Viel Erfolg!
    Gruß
    Jan

  • Dieser Umbau erleichtert nur das Bremsen an sich... also den Kraftaufwand, aber erzielt keine bessere Bremswirkung...


    Das beste was du tun kannst ist:
    Bremse reinigen, beläge vor allem und dann Bremsen. Bremse ausbauen. Bremsbelag ist an der aufliegenden Fläche die das Bremsen bewirkt nun dunkel. Nun nimmst du ne Feile und feilst das ganze etwas runter.
    Nun das ganze Spiel noch einmal.... und das dunkle Oval auf dem Belag wird stetig größer... weiter weiter weiter und irgendwann wird fast die komplette Fläche aufliegen und das teil bremst bombig!


    Ist ne schweine Arbeit, aber lohnt!

  • Die Sache mit der auflaufenden und ablaufenden Backe wird gerne missverstanden - und auch falsch ausgeführt.


    Die auflaufende Backe baut selbsttätig Kraft auf, weil sie durch die Drehrichtung von ganz alleine stärker an die Trommel gedrückt wird, sobald sie Kontakt bekommt. Die ablaufende Backe aber lebt nur von der Kraft aus dem Hebelnocken, weil die Rotation sie von der Trommel wegdrückt.
    Deswegen ist eine Nocken-Optimierung zugunsten der auflaufenden Backe leider Unsinn.

  • Ich habe auch meinen Kampf mit der Bremse hinter mir. Die Summe aller Maßnahmen machts tastsächlich. Erst hatte ich nur auf außenliegenden Bremshebel umgebaut und den Rest gelassen, das war besser als die Nullwirkung vorher, aber immernoch sehr mies. Dann habe ich mir die EBC Beläge geholt und eingebaut, das war schon deutlich besser.


    Dann habe ich von einem Simsonschrauber mal kurz seine neue Felge mit Graugussring zur Probefahrt bekommen und die Felgen mit gezogener Bremse festgeschraubt. Das ist bis jetzt das beste Bremsergebnis, ich kriege nächste Woche zwei neue Felgen und dann war es das hoffentlich. Ich will den orgionalen 30 Jahre alten Plaste Bremshebel mal testweise gegen einen aus Alu tauschen, da ich das Gefühl habe, der alte "verbiegt" sich bei starker Bremsung ein wenig. Hinten ist es kein Problem bis zum Blockieren drauf zu latschen und vorne habe ich das Gefühl, dass immernoch was drin wäre, aber das will ich gar nicht ausprobieren, da ein fast blockierendes Rad auch die Schwinge enorm belasten würde.


    Früher habe ich hinten und vorne voll reingelatscht und irgendwann stand das Ding halt und jetzt kann man dosieren und entscheiden, wie stark man gerne verzögern möchte. Das ist zwar immernoch kein Vergleich zu modernen Scheibenbremsen, aber bei entspannter und vorrausschauender Fahrweise verkehrssicher. Ich habe das Vergnügen regelmäßig einen 66er B-Rekord bewegen zu können und dieses Auto hat vorne Scheibenbremsen, hinten Trommeln, keinen Bremskraftverstärker und weder Gurt noch Kopfstütze. Man muss beim losfahren sicher wissen, womit man sich in den Verkehr begibt und nicht auf der letzten Rille unterwegs sein. Für die Schwalbe sehe ich das genauso, man kann die Bremse optimieren und sie wird einigermaßen vernünftig bremsen, aber das technische Prinzip dahinter ist halt weit über 40 Jahre alt und die Leistung nicht mit einer topmodernen Scheibenbremse vergleichbar, egal was man macht.


    So long,


    skipperwilli

  • Also ich hab so "SPORT" Bremsbeläge von AKF -> Die sind der allerletzte Dreck!
    Erst gingen die gut aber dann irgentwie schlechter hab die dann auch optimiert wies so oft erklärt wird nur dann fahr ich vllt 150m und die sind wieder glasig!
    Allerdings sind sonst alle Bremsen die Ori sind von den 3x S51 die ich kenne gut und auf jeden Fall ausreichend und die von meinem Habicht sind richtig giftig!
    Werd mir mal EBC kaufen, die sollen ja gut sein so geht das ja nicht weiter...

  • Ich hatte das Problem auch. Ich habe mir Beläge zugelegt, die als "passgenau" ausgeschrieben waren. Naja alles nichts gewesen, 17 Euro für den Pops. ;)
    Im Moment komme ich gut klar. Ich habe Bremsbeläge und Trommel mit Spiritus gereinigt und neue Bremsbackenunterlagen eingebaut. Jetzt stimmt die Verzögerung auch mit innenliegendem Bremshebel.
    Das ganze war dann in gut 3 Stunden erledigt und ich bin zufrieden.

  • Also ich hab so "SPORT" Bremsbeläge von AKF -> Die sind der allerletzte Dreck!
    Erst gingen die gut aber dann irgentwie schlechter hab die dann auch optimiert wies so oft erklärt wird nur dann fahr ich vllt 150m und die sind wieder glasig!........



    Das kann ich bestätigen. Die geschlitzten "Sport"-Beläge sind eine Frechheit vor dem Herrn. Bringt absolut gar nichts der Schrott, eine neue Trommel mit Graugussring hingegen ist verglichen mit den runtergebremsten Orginaltrommeln schon ein deutlicher Schirtt nach vorne, die EBC Dinger funktionieren bei mir auch wirklich gut. In Summe passt das dann.


    So long,


    skipperwilli

  • Ich habe mir Beläge von NewFren gekauft. Diese sind mit organischen Belag und Kevlar einschlüssen. Bis auf das sie einen zu großen Durchmesser(2 mm zu viel) hatten waren sie okay. Die Bremswirkung lässt nicht zu wünschen übrig.

  • Ja, Belege reinigen bringt nur kurzzeitig etwas, leider. Das Einzige, was auf Dauer wirklich etwas bringt, ist gescheite Einstellung aller Hebelverhältnisse und Schmierung von Seilzügen und Nocken. Nen Wheelie auf´m Vorderrad wirst Du aber mit einer Simme nie hinkriegen.

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Nen Wheelie auf´m Vorderrad wirst Du aber mit einer Simme nie hinkriegen.



    Schade ;) Aber das war auch nicht mein Plan ^^


    Danke aber für die Vielen guten Tips!
    Wenn die Fahrzeit wieder wirklich losgegangen ist, werde ich mich mal an mein "Bremsentuning" machen....




    Liebe Grüße,


    Pfannkuchen

  • eine neue Trommel mit Graugussring


    Hi,


    ich bin auch schon seit längerem am überlegen, ob meine Schwalbe einen Satz neue Laufräder bekommen sollte - Zentrieren kann ich zwar, aber leider sind 1. Die Felgen absolut hin - sie haben wahnsinnig tiefe rillen von vollkommen unsachgemäßem mantelwechseln, sie haben höhenschläge, die nur von einer Boardsteinkante kommen können etc. und 2. Sehen die Naben vorsteinzeitlich aus - Lager und Speichenösen lassen auf mindestens 30 Jahre Dauerbelastung schliessen...


    Was wäre denn eine direkte Empfehlung eurer Meinung nach? (Link?) Gibt es in irgendeinem Versandhaus anständige - Bezahlbare Laufräder bei denen ihr kein schlechtes Gewissen hättet sie zu Kaufen?
    Da ich vor komplett neuem Einspeichen von solchen Rädern doch respekt habe, würde ich wenn überhaupt komplette Laufräder kaufen wollen...


    Ich habe mich bei AKF ein wenig umgesehen und habe gesehen, dass sowohl Alu- als auch Stahfelgen gibt.
    Machen die Fahrtechnisch einen unterschied? - Bei mit Muskelkraft angetriebenen Zweirädern macht ja das Felgengewicht einen imensen Unterschied aus!


    Zitat

    die EBC Dinger funktionieren bei mir auch wirklich gut. In Summe passt das dann.


    Hi, kann dazu vllt. jemand auch mal einen AKF link schreiben (oder wo auch immer) - Ich finde leider dazu garnichts...



    Liebe Grüße und gute Nacht,


    Pfannkuchen

  • Moin!
    Meine Meinung:
    Lass die Finger von den Stahlfelgen - nicht wegen des Gewichts oder sonstigem Trallafitti, ganz einfach wegen dem schlechten Chrom.
    Ich hatte einen Satz gekauft - nach zwei Monaten waren die Laufringe rostig, es fing an den Punzungen an und wurde mehr.
    Allerdings solll MZA an der Qualität hochgeschraubt haben, aber ich bin ein wenig gebrannt.


    Jetzt fahre ich Alufelge, Edelstahlspeichen und Graugussbremsring.


    Siehe da, Schwalbenschwinge vorn flattert nicht mehr und das Ding bremst super.
    Sieht aus wie am ersten Tag.
    Daher empfehle ich mal diese Kombination.


    Sehe ich das richtig dass die Felgen alle von MZA kommen? Dann such Dir einfach einen Händler mit günstigem Preis.


    Gruß
    Jan

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